Benutzer:Elektrofisch/Mai-Deportation

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Mai Deportation 1940, Sinti unter Polizeibewachung in der Festung Hohenasperg, (Bild der RHF)

Ab dem 16. Mai 1940 wurden 2.500 westdeutsche Sinti und Roma „in geschlossenen Sippen“ aus dem westlichen Grenzraum ins Generalgouvernement deportiert. Ihr Transport gilt als ein Vorlauf und Übungsfeld für die späteren Judendeportationen. Im Artikel soll besonders der Verlauf der Deportationen aus den einzelnen Orten dargestellt werden.

Vorgeschichte: Beschluss und bürokratischer Vorlauf der Deportation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Heinrich Himmler ordnete die Deportation an. Bild von 1942
Reinhard Heydrich (1940) unterzeichnete in Vertretung den Schnellbrief vom 27. April 1940

Am 8. Dezember 1938 verfügte ein Runderlass Heinrich Himmlers „betr. Bekämpfung der Zigeunerplage“ die „Regelung der Zigeunerfrage aus dem Wesen dieser Rasse heraus“. Nach dem deutschen Überfall auf Polen fand am 21. September 1939 in Berlin eine Leiterkonferenz des RSHA über die künftige Rassenpolitik statt. Nachdem Himmler im Oktober 1939 angeordnet hatte, „binnen kurzem im gesamten Reichsgebiet die Zigeunerfrage im Reichsmaßstab grundsätzlich“ zu regeln, folgte als nächster Schritt am 17. Oktober 1939 mit einem "Schnellbrief" des RSHA (auch „Festschreibungserlaß“ genannt) ein allgemeines Verbot für Sinti und Roma, ihren Aufenthaltsort zu verlassen, sowie der Auftrag an die Ortspolizeibehörden, die Betroffenen zu zählen und erkennungsdienstlich zu erfassen.

Am 27. April 1940 folgte ein weiterer Schnellbrief. Es sollten Vorbereitungen für Mitte Mai getroffen werden um 2500 "Zigeuner" in "geschlossenen Sippen" aus dem westlichen und nordwestlichen Grenzgebieten in das Generalgouvernement "in Marsch" zu setzen. Die Kriminalpolizeileitstellen Hamburg und Bremen sowie Köln, Düsseldorf und Hannover, sollen je 1000 Personen, Stuttgart und Frankfurt a. M zusammen weitere 500 Personen in Sammellagern zusammenziehen. Die Sammellager sollten in den Köln, Hamburg und dem Bereich Stuttgart errichtet werden. Zur Unterstützung sollen bei den 3 Sammellagern Beauftragte des Reichskriminalpolizeiamtes und des Reichsgesundheitsamtes helfen. Für den Transport stellt der Chef der Sicherheitspolizei und des SD Eisenbahnzüge zur Verfügung. An diesen Schnellbrief sind genaue Richtlinen zur Durchführung angehängt.[1]

Die regionale Aufstellung der Deportation folgt hier zunächst den drei Sammellagern

Sammellager Hamburg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hamburg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erfassung des RFH in Hamburg 1938 mit Polizeibegleitung. Auch von hier wurde 1940 deportiert.

Am 16. Mai 1940 wurde dieser Befehl umgesetzt. Mehrere hundert Hamburger Roma und Sinti wurden, von dem Sammelpunkt der Polizeistation in der Nöldekestr., Hamburg - Harburg, in die Vernichtungslager der Nationalsozialisten deportiert. Die erste Station der Deportation war der Fruchtschuppen an der Baakenbrücke im Hamburger Hafen, heute Ecke Kirchenpauerstrasse/Baakenwerder, der Fruchtschuppen steht heute nicht mehr. Die Roma und Sinti warteten hier 5 Tage, nachdem sie vor der Polizeiwache Nöldekestrasse zusammengetrieben und dann mit Bussen in den Fruchtschuppen, an der Baakenbrücke, gefahren wurden. In dem Fruchtschuppen wurde das provisorische Sammellager für alle norddeutschen Roma und Sinti eingerichtet, bevor sie nach Polen deportiert wurden.http://www.romahistory.com/3-3.htm


Berichtet Gottfried Weiß. "Ich war elf Jahre alt. Morgens um vier wurden wir aus den Betten geholt. Polizei, SA, SS - der ganze Platz war umstellt. Wir würden umgesiedelt, teilte man uns mit, ins damalige Generalgouvernement, wir sollten nur das Notwendigste mitnehmen. Wir bekämen da alles neu, Möbel, Wäsche und so weiter. Man brachte uns auf Lastkraftwagen zum Hamburger Hafen." Dort, an der Baakenbrücke 2, wo sich heute eine Gedenktafel befindet, wurden schließlich 910 Sinti aus dem norddeutschen Raum registriert. "In dem großen Fruchtschuppen mussten wir uns alle nackt ausziehen - Männer, Frauen und Kinder. Wir wurden nach Geld, Wertsachen und Schmuck durchsucht, auch unsere Kleidung. Es war für die Erwachsenen unsagbar erniedrigend und peinlich, sich vor den Kindern entblößen zu müssen. Sie waren es nicht gewohnt, verstehen Sie?" Es war die erste Station auf seinem fünf Jahre währenden, qualvollen Leidensweg, an dessen Beginn das - KZ Belzek in Polen, an dessen Ende das Vernichtungslager Bergen-Belsen stand, für Gottfried Weiß "das schrecklichste KZ von allen." Seine Erlebnisse: entsetzlich; jenseits aller Menschlichkeit. Einmal während dieser Zeit wurden orthodoxen Juden die Vollbärte angezündet, um sich an ihren Qualen zu weiden. In einem anderen Fall musste er mit ansehen, wie ein neunjähriges, sterbendes Mädchen bei vollem Bewusstsein in eine Grube mit Leichen geworfen, mit Chlorkalk bestreut und bei lebendigem Leibe begraben wurde. Einen Tag vor der Bombardierung des Gettos rät ein Posten ihm und anderen Mithäftlingen, zu fliehen. "Das hat uns, obgleich wir am nächsten Tag wieder eingefangen wurden, das Leben gerettet." 1945 endlich, in Bergen-Belsen, nachdem sie dort buchstäblich über Leichen gingen - es gab kein Brennmaterial mehr um sie anzuzünden - wurde das Lager am "57 April durch britische Truppen befreit. Zu den Opfern, den hunderttausenden von Toten jener Zeit, zählte neben anderen Verwandten auch Helmut Weiß, Gottfrieds jüngerer Bruder. Gottfrieds Eltern aber, und drei seiner Geschwister, hatten wie durch ein Wunder gleich ihm überlebt. Doch dort in Harburg, auf dem Platz, wo sie einst gewohnt hatten, waren die Sinti nicht Willkommen. "Es war wie eine zweite Vertreibung." Gab es wenigstens finanzielle Entschädigung? "Für die fünf Jahre habe ich insgesamt 3.050,- D-Mark bekommen. Viele von uns haben gar nichts gekriegt und wissen Sie warum nicht? Weil sie nicht lesen und schreiben konnten und deshalb das Ultimatum nicht erkannten, das ihnen in dem amtlichen Schreiben gesetzt worden war!" Gottfried Weiß, ihm begegnet zu sein, hat mich bewegt. Er hätte verbittert sein können nach allem, was seiner Sippe und erst recht, was ihm persönlich angetan worden ist, doch er sieht, gefestigt im christlichen Glauben, in jedem Menschen zuerst einen Freund und hat selbst den Mördern des NS-Regimes vergeben. Gut aufgehoben im Kreise seiner Familie, erfüllt ihn jeder neue Tag mit Dankbarkeit - ein imponierender Mann, der sich im Vorstand der Rom und Cinti Union engagiert und obendrein als Zeitzeuge überall, wo Jugendliche ihm zuhören wollen, gegen das Vergessen kämpft: in Deutschland, Russland, England, Polen, Litauen, Schweden, Israel. http://www.romahistory.com/3-4.htm

16.05.1940 gegen 4 Uhr morgens, Platz an der Wasmerstrasse in Harburg, Gottfried Weiß erinnert sich: „Der ganze Platz wurde von den SS-Männern, Gestapoleuten und Polizisten umzingelt, und wir wurden morgens um 4.00 Uhr aus den Betten geholt. Uns wurde erzählt, dass wir umgesiedelt werden, wir sollten nichts mitnehmen, und wir durften nichts mitnehmen. Die sagten uns, dass wir dort alles vorfänden und nichts mitzunehmen brauchten. Die Erwachsenen ahnten nichts Gutes und sagten: 'Lasst uns mal das Notwendigste für die Kinder mitnehmen."[2]

Bremen und Bremerhaven[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Deporttation in geschlossenen Autobussen nach Hamburg, Toiletenpause unter Polizeibewachung. [3] Im Sammellager des Fruchthofes in Hamburg 5 Tage Wartezeit, u.a. eine Familie wurde zurückgeschickt. [4]

Nach erneuter Registrierung Verladung in Personenzug in Generalgouvernement. [5]

Die Behörden hatten die Deoprtation dazu genutzt die Stadt nahezu "zigeunerfrei" zu bekommen, die zurückbleibenden Personen waren eine absolute Ausnahme. [6]


Weitere Ortschaften die über Hamburg deportiert wurden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Oldenburg (Ziegelhof) [7] Landkreis Verden nicht betroffen [8] Aus Ostfrießland ist wenig bekannt, aus Emden wurde eine Tocher eines Marionettentheaterbesitzers deportiert. [9]

Sammellager Kölner Messe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Köln[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mitarbeiter der RHF erfassen im Zigeunerlager Köln-Bickendorf

In Köln wurde im Oktober 1937 ein gesondertes „Kommissariat für Zigeuner“ geschaffen, das die Aufnahme der Sinti und Roma in eine eigene Kartothek betrieb. Daneben führte auch der SS-Aufseher Schmidt vom „Schwarz-Weiß-Platz“ eine Kartei über alle Insassen des Zigeunerlagers. (Fings/Sparing 1991:23)http://www.mkll.de/wp-content/upload/klausromasinti.pdf

Am 16. Mai 1940 umstellte ein Kommando aus Polizeikräften, Wehrmachtsangehörigen und SS den Schwarz-Weiß-Platz. Sie verhafteten alle Sinti und Roma unter dem Vorwand, sie würden zum Schutz vor Bombenangriffen nach Polen evakuiert, wo sogar kleine Häuser für alle Familien in Aussicht gestellt wurden. Tatsächlich wurden die Lagerbewohner zu einem Sammellager in den Kölner Messehallen gefahren. Dort wurden sie weiteren Untersuchungen unterzogen, fotografiert, entlaust und gesäubert. Wertsachen mussten abgegeben werden, allen Personen wurde am Körper und im „Zigeunerausweis“ ihre Nummer der Deportationsliste aufgestempelt. In den nächsten Tagen stießen weitere Sinti und Roma aus dem Rheinland und aus Westfalen dazu, bis schließlich am 21. Mai 1940 rund 1.000 Menschen vom Bahnhof Deutz in Viehwaggons eingepfercht nach Osten gefahren wurden. Dort fanden sie, nach langem Leidensweg durch Arbeitslager, Ghettos und Konzentrationslager, meist den Tod. Zigeunerlager Köln-Bickendorf

Vom Zigeunerlager wurden die Roma und Sinti auf LKW zur Kölner Messe gefahren. Am 21. Mai 1940 wurden die Roma und Sinti in Viehwaggons getrieben. Das Kölner Lager wurde aufgelöst. (Fings/Sparing 1991:32f.)http://www.mkll.de/wp-content/upload/klausromasinti.pdf

Düsseldorf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Düsseldorfer Zwangslager für Zigeuner: Höher Weg. Hier begann die Mai-Deportation. (Foto der RHF von einem früheren Besuch)

Frühmorgens am 16. Mai 1940 fuhren Lastkraftwagen der Polizei in das Zwangslager am Höherweg, die Bewohner werden aus dem Schlaf gerissen. Auch hier erfolgte die Deportation in Familien. Der Leiter der Zigeunerdienststelle der Düsseldorfer Polizei Ernst Ludwig Stopfsack verließt die Namen der der zur Deportation Vorgesehenen. Diese dürfen nur wenige Kleidungstücke zusammenraffen. Weitere Personen werden auf den Arbeitsstellen verhaftet. Die Betroffenen wurden bis zum Kölner Sammellager gefahren. Auf dem Weg zum Kölner Sammellager erlitt eine Frau eine Frühgeburt, sie wurde ins Krankenhaus eingeliefert und ihre Familie zurück ins Lager gebracht.[10]

Herne[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wuppertal[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wanne-Eickel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aachen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Koblenz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gelsenkirchen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

"Mit einer Rückkehr nach hier ist nicht mehr zu rechnen" : Verfolgung und Ermordung von Sinti und Roma während des "Dritten Reiches" im Raum Gelsenkirchen / Stefan Goch Institut für Stadtgeschichte <Gelsenkirchen> Essen : Klartext, 1999

Krefeld[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Duisburg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Deportation zum Sammellager Hoher Asberg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Frankfurt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mainz, Ingelheim, Worms[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Nacht vom 15. auf den 16. Mai 1940, zwischen Mitternacht und den frühen Morgenstunden, wurde anhand von vorbereiteten Listen durch Kommandos der Schutz- und Kriminalpolizei aus ihren Wohnungen geholt. Von den auf der Liste verzeichneten 107 Personen wurden nur 97 Personen angetroffen. Augustine Steinbach geb. Reinhardt schildert das Vorgehen der Polizei, sie seinen zunächst im Polizeipräsidium fotografiert worden, die Ausweise habe man eingezogen. Dann bekamen sie alle eine Nummer auf den Arm gestempelt. Anschließend erhielten sie einen neuen „Zigeunerausweis“, in dem dieselbe Nummer vermerkt war. Für die zur Deportation vorgesehenen Mainzer Sinti waren die Nummern 2001 bis 2107 zugeteilt worden, die Wormser Deportationsliste begann mit der Nummer 2108. Nachdem man sie mehrere Stunden im Polizeipräsidium festgehalten hatte, wurden sie am helllichten Vormittag durch die Stadt zum Bahnhof geführt, wo ein Sonderzug der Reichsbahn bereitstand. In diesen Sonderzug musste in Worms und Ludwigshafen eine größere Zahl weiterer Sintifamilien zusteigen, bevor sie alle nach Asperg bei Stuttgart gebracht wurden. Dort mussten sie mit ihren Kleinkindern zu Fuß den Weg in das Sammellager auf dem Hohenasperg, einer Zweiganstalt des Zuchthauses Ludwigsburg, antreten. In den folgenden Tagen wurden nochmals „rassenbiologische Untersuchungen“ durchgeführt; 22 Personen wurden dabei als „Nicht-Zigeuner“ eingestuft und nach Hause geschickt. Sechs Tage später wurden die Inhaftierten mit einem Sonderzug in der „Generalgouvernement“ (das besetzte Polen) weitertransportiert.[11] Die 10 Sinti die nicht angetroffen wurden gelang zunächts die Flucht, sie wurden bei Bensheim von der Polizei gestellt.


Zu Worms: Reuter, Fritz, Unbekannt verzogen? Die Deportation der Sinti und der Juden aus Worms 1940/42, in: Sachor 3, 1993, Heft 4, S. 31–35

Karlsruhe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Polizei forderte die in Karlsruhe lebenden Sinti und Roma auf ins Polizeipräsidium zu kommen. Als 150-200 Personen im Hof des Polizeipräsidium versammelt waren, wurde dieser von mit Gewehren bewaffneten Polizisten abgeriegelt. Die Familien wurden auf LKWs mit Planen und links und rechts einer Sitzbank verladen und über die Autobahn zum Zwischenlager Hoher Asberg verschubt.[12] Andere Familien wurden mitten in der Nacht von der Polizei aus den Wohnungen geholt und konnten nur notdürftig Kleidung und Spielzeug zusammenraffen.[13]

Gräfenhausen und weitere Orte in der Pfalz: Eußtal, Stein, Landau[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erfassungsarbeit im April 1938 durch Eva Justin in Stein (Bild der RHF)

Die Familien wurden auf dem Wohnwagenplatz in Gräfenhausen in Begleitung des mit einem Karabiner bewaffenten Bürgermeister verhaftet. Die Familien wurden über Eußtal und Stein wo weitere Gruppen hinzukamen zum Hohen Asberg gebracht, auch die Landauer Sinti wurden so verschubt. [14] Der Wohnwagenplatz in Gräfenhausen wurde von Polizei und Soldaten umstellt. Bericht dann wie bei Josef W. [15]

Im Sammellager Hoher Asberg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Deportation Mai 1940, Sinti werden von der Polizei durchs Dorf geführt, (Bild der RHF)
Deportation Mai 1940, Zug ins Generalgouvernement, (Bild der RHF)

Das Reichsgesundheitsamt zieht Bilanz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die RHF bilanzierte Mitte 1940 die ins "Generalgouvernement umgesiedelten", d.h. deportierten Sinti und Roma. Von den in Altreich und Ostmark lebenden 29.900 Sinti und Roma waren danach im Mai 1940 2.330 deportiert. Nachfolgender Tabelle ist die Zahl der Deportierten und die Zahl der in den gleichen Regionen noch nicht deportierten "Zigeuner und Zigeunermischlingen" zu entnehmen, die Aufstellung stammt von Mitte 1940.[16]

Ort Verblieben zuzüglich
"umgesiedelt"
Baden 500 150
Saarpfalz 140 160
Hessen-Nassau
Kurhessen
1.220 180
Köln/Achen
Koblenz/Trier
400 600
Düsseldorf
Essen
1.200 330
Ost-Hannover
Süd-Hannover/Braunschweig
820 130
Weser/Ems 550 30
Schleswig-Holstein
Hamburg und nördl. Hannover
750 750
Summe 5.580 2.330

Das Schicksal in Polen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Unterbliebene Entschädigung: Das Urteil des Bundesgerichtshofes über die Mai-Deportation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gedenktafel für die aus dem "Zigeunerlager" Köln Bickendorf Deportierten (Angebracht 1990)

Im Urteil heißt es: „Die im April 1940 durchgeführte Umsiedlung von Zigeunern aus der Grenzzone und den angrenzenden Gebieten nach dem Generalgouvernement ist keine nationalsozialistische Gewaltmaßnahme aus Gründen der Rasse im Sinne des § 1 Bundesentschädigungsgesetz. Ist eine von der Umsiedlung betroffene Person nach dem Auschwitz-Erlass Himmlers in der Zeit nach dem 1.3. 1943 weiter in Haft gehalten worden, so kann diese Festhaltung eine rassische Verfolgung sein.“

Damit erklärte der BGH post factum die „Vorbeugende Verbrechensbekämpfung“ des Reichssicherheitshauptamtes zur rechtsstaatlichen Maßnahme. Kriminalität wird in diesem Urteil zum „zigeunerischen Rassemerkmal“. (Körber 1988:170 (siehe Korrektur 1963) [17]

Das Problem ...

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Übersichten

  • Buchheim, Hans, Die Zigeunerdeportation vom Mai 1940, in: Gutachten des Institutes für Zeitgeschichte, Bd. 1, München 1958, S. 51-61.
  • Hans-Joachim Döhring (1959): Die Motive der Zigeuner-Deportation vom Mai 1940. In: VjHfZG. 1959/4 S. 428 [3][18]
  • Krausnick, Michael, Abfahrt Karlsruhe. 16. 5. 1940. Die Deportation der Karlsruher Sinti und Roma - ein unterschlagenes Kapitel in unserer Stadt, Neckargemünd 1990.
  • Zimmermann, Michael, Deportation ins “Generalgouvernement”. Zur nationalsozialistischen Verfolgung der Sinti und Roma in Hamburg, in: Hamburg in der NS-Zeit. Ergebnisse neuerer Forschungen, Hamburg 1995 (Forum Zeitgeschichte Bd. 5), S. 151ff.

Lokalgeschichte

Ansehen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rhein/Ruhr: http://www.geschichtskultur-ruhr.de/links/Protokoll_Sinti_und_Roma.pdf

Köln und Polizeiakten: http://www.focus.de/politik/deutschland/drittes-reich-tief-verstrickt_aid_168326.html http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/rezensionen/2006-2-191

Auschwitz Death Certificates (online) (Nachnamen A-Z, hier R)


Bochum, Wattenscheid http://www.bo-alternativ.de/VVN/dokumente/2008_02_Vortrag%20VeranstaltungZdE.pdf


Bad Hersfeld. Auschwitz. : zur Verfolgung der Sinti im Kreis Hersfeld-Rotenburg / Udo Engbring-Romang. Hrsg. von Adam Strauß Frankfurt am Main : Brandes und Apsel, 2002

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Zusammenfassung des Schnellbriefes, dokumentiert in Abfahrt Karlsruhe S. 10f.
  2. Rom und Cinti Union e.V. am 1. Februar 2009: Der Gedenktag, zur ersten Deportation von Roma und Sinti in die Vernichtungslager des Nationalsozialismus.
  3. Hesse/Schreiber 1999, S. 149
  4. Hesse/Schreiber 1999, S. 149
  5. Hesse/Schreiber 1999, S. 149
  6. Hesse/Schreiber 1999, S. 149
  7. Hesse/Schreiber 1999, S. 249
  8. Hesse/Schreiber 1999, S. 172
  9. Hesse/Schreiber 1999, S. 251
  10. Frings/Sparing S. 65f.
  11. [1]
  12. Zeitzeugenbericht Hermann W. (damals 15 Jahre) in Abfahrt Karlsruhe S.13f., Ähnlich Richard Reinhard ebd. S. 21.
  13. Zeitzeugenaussage "Froscha" Guttenberger (damals 6 Jahre) in Abfahrt Karlsruhe S.17f.
  14. Eidesstattliche Versicherung Josef W. (damals 21 Jahre) 1983 in Abfahrt Karlsruhe S.32
  15. Abfahrt Karlsruhe S.33
  16. Nach dem Dokument Wiedergegeben bei Arnold Die NS-Zigeunerverfolgung S. 32.
  17. klausromasinti
  18. Döring reproduziert in seiner 1962 erschienenen Dissertation: "Die Zigeuner im nationalsozialistischen Staat" über weite Strecken die nationalsozialistische Stigmatisierung von «Zigeunern» als einer Rasse von «Kriminellen». Siehe auch: Zimmermann, Rassenutopie, 1996, S. 25f.; Winter, Kontinuitäten, 1988. Vorsicht ist also auch hier angebarcht. Siehe Fußote 26: [[2]]