Benutzer:Elian/Der Preis der Freiheit

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Vom Science-Fiction-Autor Robert A. Heinlein stammt der Ausspruch TANSTAAFL – „There Ain't No Such Thing As A Free Lunch“, im Deutschen sagt man „Nichts ist umsonst“.

Die Wikipedia kommt als freie Enzyklopädie daher – ihre Inhalte sind kostenlos und jeder darf sie überdies noch kopieren. Doch für diese Freiheit muss der Leser einen Preis bezahlen.

Frei kann die Wikipedia nur sein, weil sie in einem offenen Editionsprozess verfasst wird. Experimente mit einem geschlossenen Redaktionsprozess, wo jeder Autor erst seine Qualifikation nachweisen musste, waren zuvor mit Nupedia kläglich gescheitert. Nach zwei Jahren Arbeit hatte das Projekt knapp 100 Artikel vorzuweisen. Wikipedia dagegen, wo jeder ohne Anmeldung beitragen kann, hatte Erfolg – die Enzyklopädie zählt mittlerweile über 400.000 Artikel allein in deutscher Sprache.

Wo jeder ohne Anmeldung beitragen kann, kann auch jeder Unsinn reinschreiben. Hier ist dann auch der Preis, der zu zahlen ist: Statt sich auf die Inhalte blindlings verlassen zu können, ist der Leser bei Wikipedia aufgefordert zu prüfen. Lesen in ständiger Alarmbereitschaft – hat sich in einem Artikel ein Vandalismus eingeschlichen oder sich jemand einen Scherz erlaubt? Ist hier gerade ein Propagandist am Werke, der sämtliche Kritik zum Gegenstand wegradiert hat? Oder hat er hier einen Artikel vor sich, der von Experten des Fachs verfasst, von der Autorengemeinschaft sorgfältig gereviewet wurde und der von vielen Leuten beobachten wird, die Verschlimmbesserung im Nullkommanichts rückgängig machen?

Mit dieser Arbeit wird der Leser jedoch nicht völlig allein gelassen. Wikipedia gibt ihm Werkzeuge in die Hand. Versionsgeschichte, Diskussionsseiten, Benutzerseiten und Werkzeuge wie die Beiträge eines Autors ermöglichen es jedermann, den Werdegang eines Artikels zu verfolgen und anschließend zu entscheiden, ob er den Artikel für zuverlässig hält oder ob er ihn lediglich als Ausgangspunkt einer Recherche nimmt, um alle angegebenen Quellen für sich nachzuprüfen. Und last but not least hat er einen wichtigen Bundesgenossen auf seiner Seite: Die Gemeinschaft der Wikipedia-Autoren, die hier eine zuverlässige Enzyklopädie aufbauen will und deshalb ständig dabei ist, Fakten und Quellen zu prüfen, Vandalismen zu bereinigen und Artikelrohlinge in Glanzstücke zu verwandeln. Frag dich selbst, ob es dir das wert ist ;-)