Benutzer:Erdal/Chinesisches Universismus

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Der chinesische Universismus ist ein jahrtausendealtes metaphysisches System, das auch den späteren chinesischen Denkschulen (z.B. Konfuzianismus , Taoismus) zu Grunde liegt.

Es beruht auf den beiden Urprinzipien:

  • Yin (weiblich, passiv, hingebend, verhüllend) und
  • Yang (männlich, aktiv, zeugend, hell), die sich ergänzen, nicht bekämpfen.

Sie bringen alle Erscheinungen des Kosmos hervor, z.B. den Wechsel der Jahreszeiten. Das bekannte Symbol des Tai Ji bezeichnet den Uranfang des Kosmos: nachdem alle Urkräfte ungeschieden nebeneinander existiert haben, begannen sich Yin und Yang voneinander zu trennen. Der Himmel gehört dem Yangprinzip an , die Erde dem Yinprinzip; auch der Mensch ist durch Yin (Leib) und Yang (Geist) bestimmt. Die Welt ist erfüllt von zahlreichen Göttern, Geistern, Ahnengeistern und bösen Dämonen. Man betrieb Astrologie, um den Willen der himmlischen Kräfte zu erkunden, sowie Geomantie ( Feng Shui) als Lehre von den magischen Einflüssen von Wind, Wasser und den Ahnengeistern, die sich derzeitig in esoterisch angehauchten Kreisen großer Attraktivität erfreut.

  • Religionen Chinas

Der Chinesische Universismus betont die den gesamten Kosmos durchherrschende universelle Harmonie, wobei das Zusammenwirken aller Elemente dynamisch verstanden wird. Als Motor einer solchen Wechselbewegung aller Kräfte fungieren die beiden Grundprinzipien Yin und Yang, die antagonistisch, aber doch komplementär zueinander alles in Bewegung halten. Das oberste kosmische Prinzip wird verschieden gefaßt, als "Oberster Herr" (Shang-di), als "Himmel" (Tían) oder auch als "Weg" (Dao), wobei den kultischen Aufgaben des Kaisers eine besondere Bedeutung zukommt. Der Daoismus sieht das Dao als Urquell und Urkraft allen Seins an, aus welchem sich alles Existierende entwickelte. Er propagiert eine kontemplative Haltung weitgehender Abstinenz von weltlichen Geschäften mit seinem Begriff des Wu Wei ("Nicht Handeln"). Demgegenüber fordert der Konfuzianismus, den man eher als einen Staatskult bezeichnen kann, die aktive Mitarbeit des einzelnen Menschen zum Wohle des Ganzen.

  • Religionen Japans

Der Shintoismus die ursprüngliche Religion Japans, kann als eine animistische Naturreligion bezeichnet werden und prägte mit seiner ästhetisierenden Naturverehrung, seiner Bewunderung für herausragende Ereignisse ,Menschen und Handlungen, seinen Herkunftsmythen um die Sonnengöttin Amaterasu und den Kaiser als Abkömmling der Göttin sowie seinem Ahnen- und Seelenkult die Denkweise der Japaner bis heute. Der Shintoismus wurzelt pragmatisch in den Bedürfnissen des täglichen Lebens und hat in der Geschichte Japans eine sehr verschiedenartige Ausprägungen hat .Zwischen 1868 und 1945 war er als Staatskult für die Politik Japans mitbestimmend. Seit dem 6. Jh. Breitete sich der Buddhismus in Japan aus, der hier eine sehr eigene Ausgestaltung erfuhr und auf vielfache Weise mit dem japanischen Denken verschmolz.


Der chinesische Universismus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dem chinesischen Universismus liegt ein uraltes metaphysisches System zugrunde, von dem das chinesische Denken seit jeher geprägt ist. Danach bilden Himmel, Erde und Mensch die drei Komponenten eines einheitlichen Alls. Sie stehen in Wechselbeziehungen zueinander und werden von einem allumfassenden Gesetz regiert.

Von Glasenapp schreibt darüber: „Alle Erscheinungen im Makrokosmos haben im physischen, geistigen, sittlichen Leben des Menschen ihre Entsprechung, andererseits aber ist auch das, was die Ordnung in der menschlichen Gesellschaft aufrechterhält, die Richtschnur für das Weltgebäude.“

Aus dem chinesischen Li Gi („Buch der Sitte“ des älteren und jüngeren Dai) zitiert von Glasenapp erläuternd: „Die Kraft der Sitte ist es, durch die Himmel und Erde zusammenwirken, durch die die vier Jahreszeiten in Harmonie kommen, durch die Sonne und Mond scheinen, durch die alle Dinge gedeihen, durch die Gut und Böse geschieden wird, durch die Freude und Zorn den rechten Ausdruck finden, durch die díe Unteren gehorchen, durch die die Oberen erleuchtet sind, durch die alle Dinge trotz ihrer Veränderungen nicht in Verwirrung kommen.“ Im Universismus wird das ganze All auf zwei Urgewalten zurückgeführt, die wie zwei Pole einander gegenüberstehen. Sie heißen Yin und Yang. Yang ist das männliche, aktive, zeugende schöpferische, lichte Prinzip. Yin das weibliche, passive, empfangende, hingebende, verhüllende. Yang ist das besonnte Flußufer, der Frühling, der Sommer, das Männliche, Helle und Warme, das Trockene, das Hohe, das aktive Prinzip. Yin ist das beschattete Flußufer, der Herbst und der Winter, das Weibliche, das Dunkle und Kalte, das Nasse und Tiefe, das passive Prinzip.

Beide sind Gegenstücke, die sich ergänzen, nicht aber sich bekämpfen. Im gesetzmäßigen Turnus lösen beide einander ab und bringen durch ihr Zusammenwirken alle Erscheinungen im Kosmos hervor. „Sie sind die beiden Seiten des Alleinen, im ständigen Wechsel begriffenen Seienden.“ (Glasenapp). Aus dem richtigen Zusammenwirken dieser beiden Urkräfte entsteht die Harmonie des Lebens.

Nach chinesischer Auffassung ist das Weltall ein riesiger lebendiger Organismus, ständig im Wandel begriffen. Endgültig wird das Universismus nicht definiert. Es gibt drei Begriffe, mit denen die Chinesen die Frage zu beantworten versuchen.

1. Shang-di. Damit wird ein oberster Herrscher tituliert, der am Polarstern wohnen soll und das ganze Schauspiel des Weltgeschehens betrachtet. Sein aktives Wesen wird nur ganz allgemein beschrieben, eine spezielle Funktion nicht genannt. Er ist der Himmelsherr. Shang-di ist allgegenwärtig, allwissend und der Erschaffer der Menschheit. Aber er greift in das weitere Geschehen nicht mehr ein.

2. Tian, der Himmel. Er wird ebenfalls oft als höchstes Weltprinzip bezeichnet. Vor allem der Gelehrte Konfuzius (551 – 479 vor Christus) stellt es als solches heraus. Der Himmel ist demnach Urgrund aller Dinge, die Erde, seine Gattin, ihm nachgeordnet. Er hat keine personellen Züge, spricht nicht, wirkt lautlos und ohne Spur.

3. Dao (sprich Dau). Dao ist das Gesetz, durch welches der Himmel die Natur und das Menschenleben in Ordnung hält. Es ist das immanente, vernünftige, aber ebenfalls überpersönliche Naturgesetz. Es ist dem Himmel noch vorangestellt.

Westliche religiöse Vorstellungen sind mit dem chinesischen Universismus nicht in Einklang zu bringen, und es ist für den westlich geprägten Geist oft nur schwer verständlich, was chinesische Denker wirklich ausdrücken. So vieles paßt nicht in westliche Schemata.

Der Universismus besteht aus der Lehre vom ewigen Weltgesetz (Dao), dem Zusammenspiel der beiden Urgewalten Yang und Yin, den Elementen und dem Zusammenklang von Himmel, Erde, Mensch. Letzterer ist geprägt von Naturverehrung und Ahnenkult.

Auch wenn es einen einheitlichen chinesischen Glauben nie gegeben hat, keinen allmächtigen oder barmherzigen Gott, an den man sich wenden kann, wie in den westlichen Religionen, gemeinsam ist so gut wie allen Chinesen dieser Ahnenkult. Der verstorbene Ahne nimmt weiter am Schicksal seiner Familie teil und kann es in einem gewissen Umfang als Schutzgeist beeinflussen. Man nimmt an, daß er in der Nähe seines Hauses oder seines Grabes verweilt. Die Ahnen werden durch Opfergaben erfreut und ihre Namen schreibt man auf Tafeln, die im Haus aufbewahrt werden. Wichtige Familienereignisse werden den verehrten Ahnen mitgeteilt, zum Beispiel Eheschließungen und Geburten.

Daneben existieren in China Geschichten über zahlreiche kleinere Götter, Geister, Ahnengeister besonders, und über böse Dämonen. Viele betreiben Astrologie, um den Willen der himmlischen Kräfte zu erkunden, sowie Geomantie (Feng - shui) als Lehre von den magischen Einflüssen von Wind, Wasser und den Ahnengeistern. Unter Esoterikern ist die Beschäftigung mit Wesen dieser unsichtbaren Welt auch im Westen sehr populär.

Den chinesischen Universismus in Schriften und Worte gefaßt haben vor allem Laozi und Konfuzius. Laotse wurde der Legende nach 604 v. Chr. in einem Dorf namens Qu Ren in Südchina geboren. Er war der Kurator der kaiserlichen Archive, wo er als Gelehrter zu Ruhm gelangte. Beim Zerfall des damaligen Reiches beschloß er, in den noch unbekannten Westen des Landes zu fliehen. Der Legende nach reiste er dabei auf einem Karren, welcher von zwei Ochsen gezogen wurde. An der Reichsgrenze wurde er von Grenzwächtern erkannt und gebeten, er möge vor seiner Ausreise seine Weisheit hinterlassen. Er willigte ein und so entstand in kürzester Zeit das Buch „Daodejing“, das Buch des Taoismus. Es enthält 81 Sinnsprüche und Gedichte. Daodejing ist das Buch vom Wirken des Tao.

Konfuzius war es, der insbesondere die Überlieferungen des Altertums der Nachwelt übermittelt hat. In seinen Sammlungen wird keine Schöpfungsgeschichte berichtet. Die Religiosität im Konfuzianismus ist rein ethisch ausgerichtet. Als sittliche Verpflichtungen hat er überliefert: Liebe zwischen Vater und Sohn, Gerechtigkeit zwischen Fürsten und Untertanen, Einhaltung der verschiedenen Pflichten von Mann und Frau, Ehrung des Alters und Treue des Freundes. Konfuzius lebte von 551 bis 479 vor Chr. in der Stadt Qufu. (Qufu befindet sich südöstlich der Halbinsel Shandong an der Peking-Shanghai-Eisenbahnstrecke).

Er war ein Zeitgenosse von Buddha. Einige Jahre nach seinem Tod erschien das Buch "Lun-Yü" (zu deutsch „Unterhaltungen und Gespräche“), in dem von seiner Lehre berichtet ist. Eigene Schriften hat er nicht hinterlassen.


Literaturauswahl:[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Helmuth von Glasenapp: Die fünf Weltreligionen, Diederichs 2001, 479 S. (Sondereinband), € 5,10 Das Standardwerk über die fünf Weltreligionen. Der Autor (1891-1963) war Professor für Indologie, beherrschte Hindi und Persisch. Er lehrte vergleichende Religionswissenschaften in Bonn, Berlin, Königsberg und Tübingen. Für seine Veröffentlichungen und seine Mittlertätigkeit auf dem eurasischen Kontinent zwischen Ost und West wurde er in Indien wie in Deutschland mit hohen Auszeichnungen und Ehrentiteln bedacht.

Robert Payne: Die Kreuzzüge – zweihundert Jahre Kampf um das heilige Grab, Patmos Albatros, 2001, 432 S., € 12,90 Die Brutalität und der mystische Eifer bei Christen und Muslimen wird in dieser Geschichte der Kreuzzüge eindringlich und packend geschildert.

Markus Osterrieder: Sonnenkreuz und Lebensbaum – Irland, der Schwarzmeer-Raum und die Christianisierung der europäischen Mitte, Urachhaus, 1995, 368 S. mit 52 Abildungen und Karten, € 40.- In dem Buch werden die frühen christlich-religiösen Strömungen in Eurasien, vor allem in Europa, dargestellt. Dabei wird deutlich, wie sehr das Christentum im Abendland seit Anbeginn als Machtinstrument benutzt wurde.

Martin Palmer: Die Jesus Sutras – die wiedergefundenen Evangelien und Kultstätten des taoistischen Christentums in China, Ansata, 2002, 344 S., € 22.- Der englische Sinologe berichtet über sensationelle schriftliche Zeugnisse einer einst in China verbreiteten christlichen Lehre. Sie stammen aus dem sechsten Jahrhundert n.Chr. und waren in einem versiegelt angetroffenen Pagodenkloster in Zentralchina gefunden worden, das erst im 16. Jahrhundert aufgegeben worden war. Das Kloster von Lou Guan Tai ist eines der ältesten der gesamten Christenheit. Der Autor stellt heraus, daß in diesen taoistisch-christlichen Schriften eine Art religiöser Durchdringung auf eurasischem Gebiet stattgefunden hat. Das Christentum sei in China zeitweise ebenbürtig gewesen mit Taoismus und Buddhismus. Das frühe chinesische Christentum habe sich vor allem durch Toleranz und Spiritualität von der abendländischen Ausprägung unterschieden.

Sigrid Hunke: Europas eigene Religion, Lübbe, 1983, 432 S. (z.Zt. nur noch antiquarisch erhältlich; auch weitere Bücher der profunden Kennerin geistesgeschichtlicher und religiöser Strömungen in Eurasien findet man fast nur noch in Antiquariaten. Ausnahmen: „Allahs Sonne über dem Abendland“ und „Glauben und Wissen“). Die Autorin zeigt die Geschichte der Religion in Europa nicht mit den Augen der Inquisition, sondern mit denen der Opfer, der Ketzer, der Philosophen, der Forscher. Es kommen all jene zu Wort, denen der orientalisch-griechische Dualismus im Christentum, im Judentum und im Islam, also die Spaltung von Diesseits und Jenseits, von Leib und Seele, von Gott und Welt, immer fremd und unverständlich waren.

Victor und Victoria Trimondi: Hitler- Buddha - Krischna, Ueberreuter, 2002, 640 S., € 29,90. Dieses Buch versucht mit Hilfe einer Fülle von Quellen aus Archiven und NS-Schriften die "religiöse" Bewegung im Nationalsozialismus zu durchleuchten. Diese begeisterte sich - nach einer "metaphysischen Verankerung" für das Dritte Reich suchend - für die fernöstlichen Philosophien, Mythologien, Visionen und Dogmen. Das Buch enthüllt überraschende Beziehungen zwischen Buddhisten, Lamaisten und Nationalsozialisten. Der Reichsführer SS, Heinrich Himmler, hat demnach Adolf Hitler mit dem indischen Gott Krishna verglichen. Himmler selbst wird als Bewunderer Buddhas und seiner Weisheit zitiert. Auf 60 Seiten haben die Autoren eine Tibet-Expedition der SS aufgerollt, die dort nach Spuren nordischer Einwanderer und des Hakenkreuzes als gemeinsames Symbol suchte. Bei aller Skurrilität der zutage geförderten Belege für die Beziehungen zwischen Hitler, Buddha, Krishna wird eine Art gemeinsamer eurasischer