Benutzer:Ezio A.D./Werkstatt

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Slawischer Bund (SS)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nicht zu verwechseln mit dem Slawenbund SNB, der sich nach dem Zerfall der Sowjetunion unter den Staatsoberhäuptern Russlands, der Ukraine und Stanislaw Schuschkewitsch bildete, wurde der slawische Bund ('Slavyansky Soyuz, Slavjansky Sojus) als eine Vereinigung russischer Nationalisten gegründet. Der Bund wurde von Moskauer Richtern im Jahr 2010 als extremistisch und nationalsozialistisch eingestuft und infolgedessen verboten. Dieses Urteil wurde im Jahr 2011 nochmals bestätigt. Nach dem Verbot benannte der Bund sich in "Slavianskaja Sila" um, was soviel wie Slawische Kraft bedeutet. Beide Bezeichnungen können mit SS abgekürzt werden.

Struktur, Führung, Ziele, Mitglieder und Organisation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zu großen Teilen besteht der Slawische Bund aus der Mitte der 1990er Jahren verbotenen und aufgelösten Paramilitärischen Organisation Russkoje Nazional’noje Edinstvo (Russische Nationale Einheit, RNE) und wurde von deren Sicherheitschef Dmitri Demuschkin mit dem Ziel der völkischen Abgrenzung vor allem gegen asiatischstämmige Zuwanderer aus den ehemaligen Teilrepubliken der Sowjetunion gegründet. Weitere Ziele sind auch die Eindämmung der Migration aus den entsprechenden Gebieten und Rückkehr zu einer Diktatur nach dem Vorbild des dritten Reiches. Die Organisation ist einer Wehrsportgruppe ähnlich und verfügt nach eigenen Angaben gewaltbereite und entschlossene Mitglieder die auch dementsprechend Bewaffnet und ausgebildet sind. Den Vorsitz hatte bis zum Jahr 2010 der Gründer Dmitri Demuschkin, er wurde von Dmitrij Bacharev abgelöst. Strukturen und Vereinigungen bestehen nun unter dem neuen Namen Slavianskaja Sila fort, teilweise wird aber auch Material (vor allem Videos) unter dem alten Namen im Internet veröffentlicht. Der Slavjansky Sojus sollte eine Sammelbewegung aller russischen Nationalisten werden, was aber wegen interner Streitigkeiten der Mitglieder und auch der Führung misslang. Laut SOWA liegt die Zahl der aktiven Mitglieder bei 40.000 bis 60.000, ungefähr 15% Prozent der jungen Russen sollen mit den Zielen des Vereins sympatisieren.

Hintergrund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Sowjetunion war von Anfang an ein Vielvölkerstaat, der aus vielen unterschiedlichen Schichten und Ethnien bestand. Nach der Alma-Ata-Erklärung und dem Zerfall der UDSSR 1991 kam es zu gesellschaftlichen Unruhen bis in die späten 1990er Jahre. Im Jahr 1998 brach das Bankensystem zusammen und viele Menschen verloren ihr erspartes Vermögen. In dieser Zeit entwickelten sich die ersten Nationalen Vereinigungen, die für eine Verschärfung der Asylrechte und die Einschränkung der legalen Migration eintraten. Zunehmend wurden diese Organisationen militanter, da vor allem die Polizeibehörden zu dieser Zeit noch im Umbau begriffen waren und meist keine Erfahrung mit dem Umgang dieser Strömungen hatten, da es in der ehemaligen Sowjetunion diese Probleme offiziell nicht gab. Zurzeit wird das Problem aber mehr beachtet und die Behörden reagieren zunehmend mit Verboten von nationalsozialistischen Parteien oder Organisationen, was dazu führt, dass sich Vereinigungen umbenennen oder in den Untergrund gehen. Spannungen gibt es vor allem in urbanen Ballungsgebieten wie Moskau und Sankt Petersburg, da dort fast alle Nationalitäten Russlands vertreten sind.


Siehe:

Erwähnung in westlichen Medien und öffentliche Aktionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Besondere Erwähnung finden (vor allem in den deutschen Medien) die Urteile des Moskauer Gerichtshofes, die aussergewöhnliche Gewaltbereitschaft der Mitglieder und verschiedene öffentliche Aufmärsche in Moskau wie zum Beispel im Jahr 2005 oder die Ausschreitungen im Jahr 2010 auf dem Manegeplatz. Auch der Mord an einem Moskauer Richter und der Anschlag auf dieGay Pride Parade erregten Aufmerksamkeit. In der angloamerikanischen Medienwelt wird vor allem die Anzahl der Mitglieder und deren aussergewöhnliche gewaltbereitschaft auch gegen Kinder von Zuwanderern wahrgenommen.

Wissenswertes und Kontakte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anders als bei den White-Power-Bewegungen steht beim slawischen Bund die slawische Rasse als Ideal und beschützens- bzw. Verteidigenswert im Vordergrund. Aufgrund der russisch-deutschen Geschichtsverbindungen im zweiten Weltkrieg ist die Verwendung der Abkürzung SS in Anlehnung an die deutsche Waffen SS, die Sympatie für das dritte Reich und dessen Symbole, die Verehrung von Adolf Hitler und das Zeigen des Hitlergrusses ungewöhnlich. Über aktuelle Kontakte des Bundes zu bekannten Netzwerken ist noch sehr wenig bekannt es wird aber nicht ausgeschlossen, dass Verbindungen zu bekannten Organisationen auch in der Bundesrepublik Deutschland existieren. Mehrere Verbindungen zu anderen russischen Organisationen, zum Beispiel der seit 2010 auch verbotenen DPNI, der militanten Sammelbewegung Russkij Obraz und auch zur Hooligan Szene sind bekannt. Verwendete Symbole sind das Keltenkreuz, das Slawenkreuz aber auch Hakenkreuze und Totenköpfe.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]