Benutzer:Feuerrabe/Olga Rapay-Markish

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Olga Peretsivna Rapay-Markish (*1. August 1929 in Charkiw, Ukrainische Sozialistische Sowjetrepublik; † 1. Februar 2012 in Israel; ukrainisch Ольга Перецівна Рапай-Маркіш, russisch Ольга Петровна Рапай, hebräisch אולגה רפאי-מרקיש) war eine der bekanntesten ukrainischen Keramikerinnen und Bildhauerinnen ihrer Zeit. Besonders bekannt ist sie für ihre großflächigen dekorativen Arbeiten an Gebäuden in ganz Kiew. Bevor sie sich der Architekturdekoration zuwandte arbeitete sie als Keramikerin in der Kiewer Kunstfabrik für Experimentelle Keramik, damals eine der führenden sowjetischen Porzellanmanufakturen[1], wo sie für ihre feinen Figürchen und ihr Porzellanmalereien bekannt war.

Biografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Olga Peretsіvna Markіsh wurde am 1. August 1929 in Charkiw in der damaligen Ukrainisch Sozialistischen Sowjetrepublik als Tochter von Zinaida Joffe and Peretz Markish geboren. Ihr Vater war sowjetischer Jude, ihre Mutter Übersetzerin und Dolmetscherin.[2] Obwohl sie verheiratet waren, verließ ihre schwangere Mutter noch vor Olgas Geburt ihren Vater, da dieser Affären hatte. Sie brachte Olga 1930 in die jüdische Siedlung Zaporozhye zu ihren Großeltern und ging als Krankenschwester und Übersetzerin für die Rote Armee arbeiten. Nachdem sie 1934 in zweiter Ehe Boris Tkachenko geheiratet hatte, kehrte sie zu ihrer Tochter zurück. Olga und ihre Schwester Maya lebten danach mit Mutter und Stiefvater in Kiew, wo sie bis 1937 blieben. In diesem Jahr wurde Tkachenko im Rahmen des Großen Terrors verhaftet und erschossen. Ihre Mutter wurde als Frau eines verurteilten Verbrechers in einen Gulag geschickt. Die achtjährige Olga entkam den Repressionen, weil sie nicht Tkachenkos leibliche Tochter war. Sie wurde stattdessen nach Moskau geschickt, um dort bei ihrem Vater und dessen neuer Frau Esther und ihren Halbbrüdern Shimon und David zu leben.[2]

Während des Zweiten Weltkriegs floh die Familie nach Tashkent in Usbekistan. Nach Kriegsende, etwa um 1947, ging Olga zurück nach Kiew, um am Institut für Kunstgeschichte zu studieren. 1949 fiel jedoch ihr Vater den Judenprogromen der Sowjetunion zum Opfer. Er wurde als Mitglied des Antifaschistischen Kommittees vom Innenministerium der UdSSR verhaftet[2] und 1952 des "Jüdischen Nationalismus" bezichtigt und hingerichtet. Seine Familie wurde als Staatsfeinde eingestuft und für zehn Jahre ins Exil nach Kasachstan verbannt.[3] Zwei Jahre lang wurden sie zwischen dem Norden Kasachstan[4] und Abakan im südlichen Sibirien hin- und hergeschickt.[5]

Olga Markish hatte in den 1950ern bereits eine Beziehung zu Nikolay Rapay begonne. Dieser besuchte sie im Exil und sie verlobten sich. Ihre Tochter Ekaterina kam noch im Exil zur Welt.[2] Nach Stalins Tod im Jahr 1955 wurde die Familie rehabilitiert und konnte nach Moskau zurückkehren.[3] Rapay holte sie dort ab und gemeinsam ging die junge Familie nach Kiew,[2] wo Olga ihr Studium wider aufnahm und 1956 ihren Abschluss im Fach Bildhauerei erhielt. Ihr Studienprojekt "Uzbechka" wurde von der Kritik gefeiert und für die Massenproduktion freigegeben.[4]

Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rapay-Markish begann ihre Karriere als Bildhauerin an der Experimentellen Keramik- und Kunstfabrik Kiew (ukrainisch Київському експериментальному кераміко-художньому заводі, kurz KEKHZ). Ihre Arbeit war für ihre feminine Qualitäten bekannt, repräsentiert durch Bildnisse berühmter Künstler und Porzellanfiguren von Frauen in Ukrainischer Nationaltracht. Repliken ihrer Skulpturen wurden in der Keramikfabriken von Polonne und Korosten angefertigt.[4] Sie war ebenso eine begabte Malerin und verzierte in dieser Zeit auch Porzellangeschirr, -teller und -servierteller.[6] Als die bekanntesten Stücke aus dieser Schaffensperiode gelten ihre Figürchen der berühmten Opernsänger Bela Andrіїvna Rudenko und Larisa Arhipіvna Rudenko, des Zirkusclowns Oleg Popov, des Pantomimen Marcel Marceau und von Charlie Chaplin.[4][6][7]

Sie blieb elf Jahre lang an der KEKHZ, ging schließlich aber im Jahr 1967[4] da ihr in der Fabrik keine Rechte am eigenen Werk zugestanden wurden.[5]

Noch im selben Jahr in dem sie die KEKHZ verlassen hatte, zeigte sie ihre Porzellanarbeiten erstmals in einer Einzelaustellung.[6] Sie beschäftigte sich weiter mit Keramik, nun allerdings in Form von Einzelarbeiten, die nicht repliziert wurden.[4] Zu ihren bevorzugten Themen gehörten Clowns und Harlequin-Figürchen.[2] Schließlich beteiligte sie sich auch an Architekturprojekten, für die sie enorm großflächige Interieurs und Fassaden aus Keramik entwarf und anfertigte.[5] Diese Großprojekte sind aufgrund ihrer Sichtbarkeit im Zentrum von Kiew ihre bekanntesten Arbeiten und begründeten ihren Ruf als eine der berühmtesten Keramikerinnen der Ukraine.[7] Mehr als zehn dieser Großprojekte She completed more than ten of these large-scale projects in Kiev. One, which is still standing, is at the National Creative Collectives House, built in the 1970s. Over 300 sqm of handmade porcelain tiles decorate the building with bright depictions like children's drawings of animals, birds, flowers, and trees. Another building, since destroyed, was the Bratislava Hotel's two dining rooms. One, entitled "Slavic", featured ten female figures of different Slavic nations including Belarus, Russia, Ukraine, and others. The other dining room was called "Kiev" and was decorated with statues of Kyi, Shchek and Khoryv, legendary founders of Kiev.[5]

After her 70th birthday at her apartment at 30 Kikvidze Street,[5] Rapay-Markish immigrated to Israel.[7] She continued working on sculpture, but preferred not to exhibit,[5] though her work was featured in a 2004 anniversary exhibition of artists from KEKHZ and a 2007 exhibit of ceramicists, which was hosted by the National Art Museum of Ukraine.[8] She died on 1 February 2012 in Israel. She is buried in Petakh Tikva, Syrkin Str., cemetery Zgula.

Nachruf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Posthumously, a tour of Rapay-Markish's work was presented in 2014, and another with collected museum pieces called "Grace and Fools" toured in 2015. That same year, an annotated catalog of her china works was produced.[6] Her works are held at the Republican Children's Library in Kiev, in the lobbies of the Institute of Physiology and Institute of Botany, and in the collections of the Ministry of Culture, the Union of Artists of Ukraine, as well as in many private collections in Israel, Russia, Switzerland, and Ukraine.;[9] and also in Hungary, at the widow of Shimon Markish. The National Creative Collectives House located at 50–52 Shevchenko Boulevard, features her ceramics on the façades of the building.[10]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. [1]
  2. a b c d e f Іза Хрусьлінська: Портрет Ольги Рапай-Маркиш, українсько-єврейського скульптора. In: Український журнал. Nr. 38. RUTA, September 2008, ISSN 1802-5862, S. 54–55 (ukrainisch, ukrzurnal.eu [PDF]).
  3. a b Maya Sela: Tongue-tied on the Page, Haaretz, 14. April 2010. Abgerufen am 16. März 2016 
  4. a b c d e f Тетяна Ніколаєва: "Грації і блазні" Ольги Рапай, День, 23. April 2015. Abgerufen am 16. März 2016 (ukrainian). 
  5. a b c d e f Анатолий ЛЕМЫШ: Керамический мир Ольги Рапай. Starovina Journal, 30. Juni 2014, abgerufen am 16. März 2016 (russisch).
  6. a b c d Helen Gil: Виставка порцеляни та кераміки Ольги Рапай під назвою "Грації та блазні" відкриється 1 квітня. Prostir Museum, 29. März 2015; (ukrainisch).
  7. a b c בקייב נפתחה תערוכת חרסינה וקרמיקה של אולגה רפאי (Memento des Originals vom 16. März 2016 im Internet Archive) In: Jewish News, United Jewish Community of Ukraine, 4. Februar 2015. Abgerufen am 16. März 2016 (hebrew). 
  8. Олена Корусь: "ГРАцІЇ ТА БЛАзНІ" ОЛЬГИ РАПАЙ. In: НародНа творчість та етНоЛоГія. Nr. 2. Інститут мистецтвознавства, фольклористики та етнології, Februar 2015, ISSN 0130-6936, S. 129–130 (ukrainisch, org.ua [PDF]). (Seite dauerhaft nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2020.)
  9. СКУЛЬПТОР Рапай-Маркиш Ольга Перецовна (Петровна). In: Farfor. СОВЕТСКОЙ ФАРФОРОВОЙ, 2007, archiviert vom Original am 8. Juni 2009; abgerufen am 16. März 2016 (russisch).
  10. Бульв. Шевченко 50–52. Дом национальных творческих коллективов Украины. КИЕВ ФОТО, 2014, abgerufen am 16. März 2016 (ukrainisch).