Benutzer:Flo Sorg/Politische Partizipation von Frauen

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Im November 1918 vom Rat der Volksbeauftragten beschlossen, erstmals Frauen das aktive und passive reichsweite Wahlrecht zu ermöglichen.

Wahlberechtigt waren nach der Verordnung alle deutschen Frauen, die am Wahltag das 20. Lebensjahr vollendet hatten.

Am 19. Januar 1919 wurde die Weimarer Nationalversammlung in allgemeinen Wahlen gewählt, darunter erstmals ein Frauenanteil von 8,7 % (37 von 421 Sitzen).

In den folgenden sechs Wahlperioden pendelte sich der Anteil um etwa sechs Prozent ein. Nach der Reichstagswahl März 1933, die auf die Machtergreifung der Nationalsozialisten folgte, sank der Frauenanteil auf nicht einmal vier Prozent.[1] Zur Reichstagswahl November 1933 gab es nur noch die Einheitsliste der NSDAP. Was sich vor allem in einer radikalen Re-Maskulinisierung der Politik (bis 1945) auswirkte.[2] (Frauen im Nationalsozialismus).

Zur Darstellung des Frauenanteiles nach 1945 gilt es diesen Artikel zu erstellen. Wozu insbesondere diese Statistiken dienen sollen: Wahlstatistiken des Bundeswahlleiters oder Suche auf google!

Arbeitsmaterialien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

WP (Hier speziell der folgende Abschnitt)

Politische Partizipation und Geschlecht[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die politische Partizipationsforschung beobachtet bereits über Jahrzehnte andauernd eine Differenz zwischen den Geschlechtern: Frauen zeigten geringeres politisches Engagement als Männer. Die Gründe für diese Beobachtung betreffend lassen sich nach Bettina Westle Interpretationsmuster und Argumentationen des politikwissenschaftlichen Mainstreams und die Kritik daran von feministischer Seite unterscheiden. Demnach sind geschlechtsspezifisch „unterschiedliche Sozialisation“, geschlechtsspezifisch „unterschiedliche Lebenslagen“ und darauf aufbauend geschlechtsspezifisch unterschiedliche „strukturelle Zugangsbarrieren“ wie eine „strukturell geronnene Frauenfeindlichkeit der etablierten politischen Organisationen“ im institutionellen Bereich, die dem typisch männlichen Lebensverlauf angepasst seien, die wesentlichen Interpretationsmuster des Mainstreams zur Begründung der beobachteten Differenz zwischen den Geschlechtern. Als Kritik der feministischen Seite stellt Bettina Westle fünf Punkte vor:

  • Es gebe eine „generelle Geschlechtsblindheit“ der deutschen Politikwissenschaft.
  • Die Aufrechterhaltung („Perpetuierung“) des „Mythos von der apolitischen, konservativen, demokratieunfähigen Frau, der zur weiteren Ausgrenzung der Frauen aus dem politischen und parlamentarischen Raum“ beitrage.
  • Die „Norm des männlichen Aktivbürgers“, die politische Partizipation von Frauen werde vor dem Hintergrund dieses Ideals abqualifiziert.
  • Es gebe einen eingeschränkten Politikbegriff, der Mainstream verbleibe mit seinem Politikbegriff „im Raum politischer Institutionen“. Was sich nicht direkt auf diesen Raum der politischen Institutionen beziehe, werde ausgeblendet.
  • Das Geschlecht werde in der Forschung als unabhängige Variable und nicht als Gesellschaftskategorie konzeptionalisiert.[3]

Das Geschlecht nicht als unabhängige Variabel konzeptionalisierend und als Hintergrund eines zwischenstaatlichen Vergleichs der politischen Partizipation von Frauen beschreibt die Politikwissenschaftlerin Beate Hoecker die politische Kultur, sozialstrukturelle Faktoren wie Bildung, Berufstätigkeit und persönliche Lebenssituationen sowie institutionelle Faktoren wie die Struktur der Parteiensysteme, die politischen Rekrutierungsmuster und die Wahlsysteme als Einflussfaktoren der politischen Partizipation allgemein und speziell von Frauen.[4][5]

Die politische Beteiligung von Frauen und Unterschiede zwischen den Geschlechtern werden in der politischen Partizipationsforschung auch nach den Formen der politischen Partizipation differenzierend betrachtet. Demnach folgt seit den 1950er Jahren die Wahlbeteiligung von Frauen in der Bundesrepublik Deutschland auf Landes-, Bundes- und Europaebene in ihrer Entwicklung weitgehend der Entwicklung der Wahlbeteiligung insgesamt. Jedoch liegt sie nahezu durchgehend etwas unterhalb der Wahlbeteiligung von Männern. Die Differenz zwischen den Geschlechtern ist in der Wahlbeteiligung allerdings so gering, dass hier von einem Gendergap nicht zu sprechen ist.[6]

Beim politischen Interesse zeigen sich zwischen den Geschlechtern deutlichere Unterschiede: In Deutschland ist bei entsprechenden Erhebungen der Anteil der Frauen, die starkes oder sehr starkes politisches Interesse angeben, nur etwa halb so groß, wie der Anteil der Männer.[6] Von den Mitgliedern der politischen Parteien in Deutschland waren im Jahr 2008 gut ein Viertel Frauen.[6]

Die Unterschiede zwischen den Geschlechtern sind bei den legalen nicht-institutionalisierten Formen der politischen Partizipation nur sehr schwach oder ganz unerheblich. Bei einigen dieser Partizipationsformen wie der Teilnahme an Unterschriftenaktionen ist die Beteiligung von Frauen sogar stärker als die von Männern.[6]

Im Bereich der illegalen politischen Partizipation, beispielsweise der Teilnahme an ungenehmigten Demonstrationen, ist ebenfalls kein wesentlicher Unterschied zwischen den Geschlechtern aufzeigbar, weder für gewaltlose illegale Formen der politischen Partizipation noch für gewaltsame politische Partizipationsformen. Auf der Basis von Umfragedaten besteht in Deutschland lediglich für Westdeutschland die illegalen gewaltsamen Partizipationsformen betreffend ein geringer statistischer Zusammenhang zum Geschlecht.[6]

Geschlechtervergleichende Partizipationsforschung auf der Basis von ISSP-Daten des Jahres 2004 aus 18 etablierten westlichen Demokratien weist auf stärkere Aktivität von Frauen als von Männern bei nicht-institutionalisierten Partizipationsformen wie dem Unterzeichnen von Petitionen, dem politischen Konsum und dem Spenden und Sammeln von Geld für politische und soziale Organisationen hin. So wird auch die These, dass es geschlechtervergleichend eher um unterschiedliche Partizipationsweisen als um mehr oder weniger Partizipation geht, vertreten.[7]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Mechtild Fülles: Frauen in Partei und Parlament, Verlag für Wissenschaft und Politik, Verlag Wissenschaft und Politik, Köln 1969
  2. Kirsten Heinsohn: Beiträge zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien, Band 155, Droste, 2010, ISBN 978-3-7700-5295-0, S. 255
  3. Bettina Westle: Politische Partizipation und Geschlecht (PDF; 217 kB). In: Achim Koch, Martina Wasmer und Peter Schmidt (Hrsg.): Blickpunkt Gesellschaft 6. Politische Partizipation in der Bundesrepublik Deutschland. Empirische Befunde und theoretische Erklärungen. Leske + Budrich, Opladen 2001.
  4. Beate Hoecker (Hrsg.): Handbuch Politische Partizipation von Frauen in Europa. Leske + Budrich, Opladen 1998, S. 13 ff.
  5. Beate Hoecker, Gesine Fuchs (Hrsg.): Handbuch Politische Partizipation von Frauen in Europa. Band II: Die Beitrittsstaaten. VS Verlag, Wiesbaden 2004, S. 12 ff.
  6. a b c d e Steffen Schmidt, Sabrina Röser: Politische Partizipation von Frauen. Bundeszentrale für politische Bildung, 2011.
  7. Hilde Coffé, Catherine Bolzendahl: Same Game, Different Rules? Gender Differences in Political Participation. In: Sex roles. Jg. 62, 2010, Heft 5, S. 318–333.