Benutzer:GDK/Ägyptologie/Ägyptische Pyramiden

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Pyramide in Hieroglyphen
U23G17
r
O24

mr
Mer
Die Pyramiden von Gizeh als Inbegriff der ägyptischen Pyramiden

Die ägyptischen Pyramiden stellen die frühste Realisierung der Pyramide als Bauwerk dar und erschienen im alten Ägypten in mehreren Epochen vorwiegend als Grabmäler von Pharaonen und Teilen ihres Hofstaats sowie als Kenotaphen. Sie sind aufgrund ihrer Monumentalität das prominenteste Symbol der Kultur des alten Ägyptens und haben dementsprechend bereits seit dem Altertum große Beachtung gefunden. Insgesamt sind in Ägypten mehr als 120 Pyramiden bekannt, die aber nicht alle vollendet wurden und zum Teil auch über die Jahrtausende der teilweisen bis vollständigen Zerstörung anheim gefallen sind.

Mythologischer und religiöser Hintergrund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wolkenstrahlen – eine mögliche Inspiration zum Bau der Pyramiden

[1]

Der Begriff Pyramide[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der altägyptische Begriff für die Pyramide lautete mer. Dieser Begriff hat keine direkt erkennbare religiöse oder kosmische Bedeutung, jedoch versuchten verschiedenen Ägyptologen, den Begriff von anderen altägyptischen Worten abzuleiten I. E. S. Edwards führt, nicht ohne eigene Zweifel, mer auf die Stammworte m (für Werkzeug oder Ort) und ar (für Aufstieg) zurück. Dies würde die Pyramide zu einem Ort des Aufstiegs machen, was durchaus mit der religiösen Bedeutung der Pyramide zu vereinbaren wäre.[1]

Unser Begriff Pyramide entstammt dem altgriechischen pyramis, was für Weizenkuchen steht. Der Zusammenhang mit dem Bauwerk ergibt sich über einen altägyptischen, konisch geformten Brotlaib, der die Bezeichnung ben ben trug − den gleichen Namen wie der Benben-Stein im Tempel von Heliopolis, eines der ältesten Symbole des Sonnenkults. Der Benben-Stein war auch Namensgeber des Schlussteins der Pyramiden, des Pyramidions, und der Spitzen der Obelisken und symbolisiert den Urhügel des altägyptischen Schöpfungsmythos dar, auf dem Atum zum ersten Male Land betrat.[1]

Überblick über die Pyramidentypen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im folgenden soll ein Überblick über die Entwicklung der Pyramide im Laufe der ägyptischen Geschichte gegeben werden.

Elemente des typischen Pyramidenkomplexes[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Beispiel für einen typischen Pyramidenkomplex der 5. Dynastie mit folgenden Elementen:
A = Pyramide
B = Kultpyramide
C = Umfassungsmauer
D = Totentempel
E = Aufweg
Nordkapelle (hier verdeckt)

Es ist dabei zu beachten, dass die Pyramide niemals als einzelstehendes Bauwerk errichtet wurde, sondern dass immer ein ganzes Ensemble an verschiedenen Kultbauten notwendig war, um einen funktionierenden Totenkult zu ermöglichen.

Ein als Königsgrab dienender Pyramidenkomplex enthielt immer folgende obligatorische Elemente, die für einen Königskult unabdingbar waren:

  • Die Pyramide mit Unterbau
  • den Totentempel
  • eine Einfriedung

Optional waren folgende Elemente, die speziell im Falle des vorzeitigen Ablebens des Herrschers ausgelassen wurden, wenn nur die essentiellen Einrichtungen für den Königskult in Eile fertiggestellt wurden:

Vorstufen in frühdynastischer Zeit (0. - 2. Dynastie)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Unterbau des Grab des Den in Umm el-Qaab (Abydos)

Die Pyramide basierte auf dem den mythologischenUrhügel“ symbolisierenden Grabhügel, wie man sie bei Königsgräbern in Umm el-Qaab (Abydos) findet. Bereits die frühen Gräber von Abydos hatten meist mehrere unterteilte Kammern für Bestattung und Grabbeigaben, die die Struktur eines für den jenseitigen Gebrauch gedachten Hauses oder Palasts darstellen. Die Hügelstruktur wurde auch bei den Mastaba-Gräbern von Sakkara eingearbeitet, bei denen es aber vermutlich nicht um Königsgräber handelte. So findet man z. B. innerhalb der Mastaba S3507 einen verdeckten Grabhügel. In der Mastaba S3038 wurde dieser innere Grabhügel durch einen gestuften, gemauerten Hügel nachgebildet, der eine direkte Vorgängerstruktur zur Pyramide darstellt. [2] [3] [4]

Bei den Königsgräbern der 2. Dynastie in Sakkara wurden komplexe unterirdische Galerien mit zahlreichen Kammern und Gängen angelegt. Diese unterirdischen Jenseitspaläste dienten als Vorbild für die Substrukturen der späteren Stufenpyramiden der 3. Dynastie. Wie der oberirdische Teil dieser Gräber aufgebaut war, ist nicht bekannt, da diese Superstrukturen komplett zerstört und teilweise überbaut wurden. Möglicherweise handelte es sich dabei um langgestreckte mastabaartige Aufbauten wie sie als Westmassive des Djoser-Komplexes erhalten sind.[5]

Die Stufenpyramiden der 3. Dynastie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stufenpyramide des Djoser
Rekonstruktion des Pyramidenkomplexes des Djoser

Der Pyramidenbau in Ägypten begann mit der Stufenpyramide des Djoser in Sakkara. Obwohl dieses Grabmal zunächst noch in Mastaba-Form begonnen wurde, erweiterte der Baumeister Imhotep es in mehreren Phasen zu einer sechsstufigen Pyramide. Das Pyramidenmauerwerk war hier nicht mehr wie in den Mastabas in horizontalen, sondern in nach innen geneigten Schichten verlegt, die die Stabilität vergrößern sollten. Der Unterbau dieser Pyramide enthielt zahlreiche Kammern, Galerien und Magazine und war zum Teil reich verziert. Der Zugang zu dem Unterbau mit der Grabkammer erfolgte von Norden, was für alle Pyramiden des Alten Reichs zum Standard wurde.

Der Pyramidenkomplex war in Nord-Süd-Richtung durch eine gewaltige Mauer eingefriedet und enthielt eine große Anzahl symbolischer Gebäude und Tempel, die dem jenseitigen leben des Pharaos dienen sollten. Für das Ka des Königs wurde ein eigenes, symbolisches Südgrab angelegt, das vom Aufbau der Gänge und Kammern einer verkleinerten Version des Grabkomplexes des Pharaos entsprach. In den Westmassiven des Komplexes befand sich ein Magazinkammernsystem mit etwa 400 Kammern, dessen Funktion noch nicht geklärt ist.[6][7]

Obwohl noch mit der Sechemchet-Pyramide und der Chaba-Pyramide zwei weitere Stufenpyramiden ähnlichen Typs begonnen wurden, so wurde doch keine davon vollendet. Bei diesen Folgebauten war die Komplexität des Unterbaus als auch des Pyramidenkomplexes deutlich reduziert. Allerdings wiesen diese beiden Pyramiden Galeriegänge mit zahlreichen Kammern auf, die möglicherweise die Funktion der Galerien in den Westmassiven der Djoser-Pyramide in eine einzige Substruktur integrierten. Während bei der Sechemchet-Pyramide 136 Galeriekammern gefunden wurden, hatte die Chaba-Pyramide nur noch 32 solcher Kammern. Dieses Element verschwand bei nachfolgenden Pyramidenbauten schließlich völlig.[8][9]

Möglicherweise gehörte auch das rätselhafte Bauwerk der Lepsius-I-Pyramide in diese Phase, obwohl es aus Lehmziegeln errichtet wurde. Jedoch ist hier die Datierung und selbst die Identifikation als Pyramide unsicher.[10]

Die Provinzpyramiden der 3. und 4. Dynastie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Pyramide von Saujet el-Meitin

Gegen Ende der 3. Dynastie bis Anfang der 4. Dynastie wurden eine Reihen von mindestens sieben kleinen Stufenpyramiden über ganz Ägypten verteilt gebaut. Diese Bauwerke waren keine Grabmale, sondern dienten einem bislang nicht geklärten, vermutlich kultigen Zweck. Die meisten dieser Pyramiden werden heute Huni oder seinem Nachfolger Snofru zugeschrieben. Allen Bauwerken war gemein, dass sie eine Basislänge von unter 25 m hatten und keine Substruktur mit Kammern oder Gängen aufweisen.[11]

Möglicherweise existierten weitere solche Provinzpyramiden, die bislang noch nicht entdeckt oder bereits vollständig zerstört sind. Die heute nicht mehr existente Pyramide von Athribis könnte auch zu dieser Gruppe gehört haben, obwohl sie sich mit Lehmziegeln als Baumaterial deutlich von den anderen unterschied.[12]

Die Riesenpyramiden der 4. Dynastie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit den Pyramiden der 4. Dynastie wurde der Höhepunkt des Pyramidenbaus erreicht. Snofru begann zunächst mit dem Bau einer Stufenpyramide in Meidum, die in der Bautechnik weitgehend den Pyramiden der 3. Dynastie entsprach, jedoch im Unterbau Innovationen wie die Verwendung von Kraggewölben und Entlastungskammern aufwies. Mit der Verlegung der Hautstadt begann Snofru dann jedoch mit dem Bau einer zweiten Pyramide in Dahschur, die als erste als echte Pyramide geplant war. Auch hier wurde zunächst mit Mauerwerk in geneigten Schichten gearbeitet, jedoch wurde schon beim Bau ersichtlich, dass dieses zu großen Druck auf die im Mauerwerk gelegenen Kammern und Gänge ausübte. Dies und der zu nachgiebige Untergrund führten dazu, dass mit dem Bau einer weiteren Pyramide begonnen wurde. Gleichzeitig wurde die zweite Pyramide nun mit horizontalem Mauerwerk und geringerem Steigungswinkel vollendet, was ihr den Namen Knickpyramide einbrachte. Ungewöhnlich ist hier ein zweites Kammersystem mit Eingang auf der Westseite. Mit Snofrus dritter Pyramide war die Technik des Pyramidenbaus vollendet. Das Mauerwerk wurde in sauber behauenen Steinblöcken in horizontalen Schichten verlegt, große Kammern und Gänge konnten mit Kraggewölben und Druckentlastungskammern realisiert werden. Bemerkenswert ist der Trend, die Grabkammer immer höher ins Mauerwerk zu verlegen. Parallel dazu wurde Snofrus erste Pyramide in Meidum mit den neuen Techniken ebenfalls in eine echte Pyramide umgebaut. Mit Beginn der 4. Dynastie sind erstmals auch Taltempel und Aufwege in den Pyramidenkomplexen nachweisbar.

Mit der großen Pyramide des Cheops entstand schließlich das Bauwerk, das zum Inbegriff der ägyptischen Pyramiden werden sollte. Mit ihren gewaltigen Ausmaßen und ihrer komplexen Substruktur wurde sie nicht mehr übertroffen.

....

Nach der kleineren, nicht vollendeten Pyramide des Radjedef errichtete Chephren eine weitere Riesenpyramide, die nur wenig kleiner ist als die Cheops-Pyramide. Die Substruktur hingegen ist im Vergleich zum Vorgängerbau extrem vereinfacht, was darauf hindeutete, dass die komplexe Struktur der Cheops-Pyramide wohl so viele Komplikationen beim Bau verursacht hatte, dass man auf eine Wiederholung verzichtete und die Gänge und Kammern wieder auf Bodenniveau oder in den unterirdischen Bereich verlegte. Chephrens Nachfolger Baka versuchte ebenfalls den Bau einer vergleichbaren Riesenpyramide, gelangte aber durch seinen frühen Tod kaum über den Baubeginn hinaus.

Der komplexe Aufbau der Substruktur der Cheops-Pyramide Der deutlich vereinfachte Aufbau der Substruktur
der Chephren-Pyramide

Mykerinos als letzter Pyramidenbauer der 4. Dynastie errichtete schließlich eine deutlich kleinere Pyramide, was darauf hindeutet, dass die wirtschaftlichen Grundlagen für derartig gewaltige Bauten nicht mehr gegeben waren. Hier wurde die Grabkammer schließlich wieder komplett unterirdisch gebaut. Gleichzeitig nahm die Bedeutung des Totentempels zu.

In dieser Phase des Pyramidenbaus kamen erstmals auch kleine Nebenpyramiden zur Ausführung. Zum einen dienten Sie in der Form der Kultpyramide als symbolische Begrabnisstätte des Kas des Pharaos – eine Funktion, die zuvor vom symbolischen Südgrab ausgefüllt wurde. Zum anderen dienten kleine Pyramiden nun auch als Bestattungsstätten der königlichen Gemahlinnen.

Sonderformen am Ende der 4. Dynastie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gegen Ende der 4. Dynastie wurde der Pyramidenbau zeitweise wieder Aufgegeben. Pharao Schepseskaf ließ für sich eine gewaltige Riesenmastaba bauen, die mit einer Länge von 99,60 m, einer Breite von 74,40 m und einer Höhe von 18 m durchaus eine Monumentalität erreichte, die mit den Pyramiden vergleichbar war. Vom verbauten Volumen übertraf diese Mastaba viele der späteren Pyramiden. Das Raumkonzept der Substruktur entsprach eher dem einer Pyramide als dem einer Mastaba. Möglicherweise war der Bau eine Notlösung um für den Fall des frühen Ablebens des Pharaos eine vollständige Grab und Kultstätte bereitgestellt zu haben. Einige Forscher vermuten, dass die Mastaba bei einer längeren Regierungszeit zu einer echten Pyramide ausgebaut werden sollte.[13]

Die regierende Königin Chentkaus I. wurde in einem eigentümlichen Grab bestattet, das eine Mischform aus Felsengrab und Stufenmastaba darstellte, aber auch Elemente einer Königspyramide aufwies. So finden sich vergleichbar zu den Pyramiden an dem Grab eine Bootsgrube, ein Aufweg und eine Priestersiedlung. Der Unterbau ist hier zweigeteilt in einen Kapellenbereich wie in einer Mastaba und einem Unterbau mit dem eigentlichen Grab, das wiederum mehr dem einer Pyramide ähnelt.[13]

Verkleinerung und Standardisierung in der 5. und 6. Dynastie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Pyramidenkomplex des Sahure als Beispiel für einen typischen Pyramidenkomplex der 5. Dynastie

Mit dem Übergang zur 5. Dynastie nahm die Größe der Pyramidenkomplexe massiv ab. Als Baumaterial dienten weiterhin Kalksteinblöcke, doch wurden die Arbeiten am Kernmauerwerk deutlich weniger sorgfältig durchgeführt. Lücken zwischen grob behauenen Steine wurden großzügig mit Mörtel und Füllmaterial aufgefüllt. Das Kernmauerwerk war in Stufenform ausgeführt, wobei es nach Außen von einer Doppelreihe aus massiven Kalksteinblöcken begrenzt wurde und das innere aus kleineren Bocken aufgefüllt wurde, wie es Beispielsweise in der unvollendeten Raneferef-Pyramide zu erkennen ist. Die Außenverkleidung bestand jedoch weiterhin aus feinem, sauber bearbeiteten Kalkstein.

Als bemerkenswerte Ausnahme kann die Neferirkare-Pyramide angesehen werden, die in ihrer ersten Bauphase als Stufenpyramide gebaut wurde – einer zu diesem Zeitpunkt anachronistischen Form. Sie wurde im Zuge einer Erweiterung in eine echte Pyramide umgebaut, jedoch ohne vollendet zu werden.

Die Substrukturen waren generell einfacher ausgeführt und beim Bau in einem flachen Graben ausgemauert. Somit lagen alle Kammern unter dem Pyramidenkörper, lediglich die Decksteine der Grabkammern ragten noch in die erste Stufe des Pyramidenmassivs. In der Ausführung der Substruktur bildete sich eine Standardausführung, die nur wenig variiert wurde.

Pyramidentexte der Unas-Pyramide

Der bedeutendste Wandel fand am Ende der 5. Dynastie mit der Unas-Pyramide statt. Die bislang undekorierten Grabkammern - auch die der Königinnenpyramiden - wurden mit Pyramidentexten versehen – religiösen Texten, die das Nachleben des Bestatteten sicher stellen sollten. In der 6. Dynastie fand praktisch keine Variation der Pyramiden mehr statt und alle Bauten entsprachen sich in Größe und Ausführung. Lediglich die Pyramidentexte und die Anzahl der Königinnenpyramiden variierten.

Heute haben diese Pyramiden ein deutlich ruinöseres Aussehen als die älteren der 4. Dynastie, da das minderwertige Mauerwerk der Pyramidenkerne nach dem Steinraub der Verkleidungssteine der natürlichen Erosion und weiterem Steinraub schlechter trotzen konnte. [14] [15] [16] [17]

Pyramiden der 1. Zwischenzeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem Ende der 6. Dynastie und dem Zusammenbruch der Reichseinheit kam der Pyramidenbau weitgehend zum erliegen. Lediglich einzelne Bauwerke lokaler Herrscher sind bekannt wie die Ibi-Pyramide der 8. Dynastie und die Chui-Pyramide der 9./10. Dynastie. Bei letzterem Bauwerk ist der Pyramidencharakter nicht gesichert. Möglicherweise gab es weitere Bauten oder Bauprojekte, aber von diesen fehlt bislang der archäologische Nachweis. Auf Inschriften sind zwei weitere Pyramiden der 8. Dynastie und eine der 10. Dynastie erwähnt, die jedoch noch nicht lokalisiert werden konnten. Die Verwendung von Pyramidentexten wurde offenbar nach der Ibi-Pyramide wieder aufgegeben.[18]

Die erste Privatpyramide in der 11. Dyanastie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der 11. Dynastie erscheint mit der Reherischefnacht-Pyramide erstmals eine Pyramide, die nicht für einen Angehörigen des Königshauses, sondern für einen hohen Beamten errichtet wurde. Diese kleine Pyramide bestand weitgehend aus Bruchstücken anderer Pyramiden und Tempel aus dem benachbarten Pyramidenkomplex des Pepi I.[19]

Bruchstein- und Ziegelpyramiden der 12. und 13. Dynastie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verkleidungsstein mit Aussparung für hölzerne Schwalbenschwanzverbindungen. (Amenemhet-I.-Pyramide)

Mit der Wiederaufnahme des Pyramidenbaus in der 12. Dynastie änderten sich die Bauweise und auch die Konzeptionen der Pyramidenkomplexe. Zum einen nahm die Qualität des Baumaterials ab. Statt hochwertigem Kalkstein wurde nun Kalksteinbruch und Lehmziegel für das Kernmauerwerk verwendet. Im Laufe der 12. Dynastie nahm der Kalksteingehalt ab, wurde auf ein Stützskelett reduziert und verschwand schließlich ganz. Die Verkleidung erfolgte nach wie vor mit sauber behauenem, feinen Kalkstein, so dass die äußere Anmutung der Bauwerke nicht anders war als bei ihren Vorgängern im alten Reich. Jedoch wurden die Verkleidungssteine mit hölzernen Schwalbenschwänzen untereinander befestigt, da der Kern eine geringere Stabilität aufwies. Nach dem späteren Raub der hochwertigen Verkleidungssteine blieb von den Pyramidenkernen im laufe der Jahrtausende nur noch ein unförmiger Schutthaufen übrig, der kaum eine Ähnlichkeit zur ursprünglichen Pyramidenform erkennen lässt.

Die Unterbauten der Pyramiden waren zunächst an die des alten Reichs angelehnt, jedoch ab Mitte der 12. Dynastie kam es zu einer weiten Variation der Bauprinzipien, so dass praktisch kein Unterbau Ähnlichkeit mit einem anderen hatte. Während früher der Zugang immer im Norden war, findet er sich hier auf allen Seiten, teils sogar versteckt im Pyramidenhof.

Die Verwendung von Kultpyramiden ging zurück und wird schließlich Mitte der 12. Dynastie aufgegeben. Königinnenpyramiden wurden weiterhin, teils in großer Zahl gebaut, allerdings fehlen Sie bei einigen Pyramidenkomplexen vollständig und sind durch zusätzliche Königinnengrabkammern im Unterbau der Pyramide ersetzt. Bei den Umfassungsmauern finden sich häufig archaisierende Stilelemente wie Palastfassaden, die an die Frühzeit der Pyramidenbauten erinnern.

[20] [21] [22]

Gegen Ende der 12. Dynastie und in der 13. Dynastie nahmen die Substrukturen der Pyramiden an Komplexität zu und zeugen von höchstem handwerklichem Können. Es finden sich komplexe Gang- und Kammerkonstrukte, die mit mehrfachen Steinsperren abgesichert waren. Die Grabkammern waren teilweise aus großen, monolithischen Quarzitblöcken gearbeitet und besaßen einen ebenso gewaltigen Quarzitdeckel, der über eine Sandablassvorrichtung auf die Kammer abgesenkt werden konnte.

Im Gegensatz zur elaborierten Substruktur waren die Pyramiden selbst oft nur begonnen, aber fast nie beendet worden. Aus der 13. Dynastie ist mit der Chendjer-Pyramide nur eine bekannt, bei der man von der Fertigstellung ausgehen kann. Interessanterweise sind die Verschlussmechanismen der Substrukturen in vielen Fällen niemals geschlossen worden.[23]

Kleinpyramiden der 17. Dynastie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der 17. Dynastie wurden wieder Pyramiden als Königsgräber errichtet. Jedoch handelte es sich nur um Kleinpyramiden von ungefähr 10 m Basislänge. Da diese aus Lehmziegeln ohne robuste Kalksteinverkleidung gebaut wurden, sind die meisten vollständig zerstört und von ihrer Existenz zeugen lediglich Erwähnungen in einigen Papyri. In einigen wenigen Fällen sind Fundamentreste und Pyramidien gefunden worden. Mit diesen Bauten endete die Verwendung von Pyramiden als Grabmäler für ägyptische Herrscher.[24]

Die letzte Königspyramide in der 18. Dynastie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ruine der Ahmose-Pyramide

Der erste Herrscher des Neuen Reichs, Ahmose I. lies noch einmal eine größere Pyramide erbauen − die einzige die je in Abydos gebaut wurde. Die Ahmose-Pyramide diente jedoch nicht als Grabmal, sondern war nur als Kenotaph gedacht. Daher fehlten auch der Unterbau und Grabkammern. Als Baumaterial fand eine von der Kalksteinverkleidung in Form gehaltene Auffüllung aus Sand und Geröll Verwendung. Nach dem Raub der Verkleidungssteine blieb von diesem Bauwerk nur noch ein flacher Geröllhügel übrig. Im Gegensatz zu den früheren Pyramiden befanden sich hier im Umfeld ein Terassentempel und ein symbolisches, unterirdisches Osirisgrab sowie eine kleine Kenotaphpyramide für die Großmutter des Königs. Diese Bauform fand unter Ahmoses Nachfolgern keine Nachahmung, so dass dieses Bauwerk die einzige Königspyramide des Neuen Reichs blieb.[25]

Privatpyramiden des neuen Reichs[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rekonstruierte Privatpyramide des neuen Reichs in Deir el-Medina

Ab Mitte der 18. Dynastie (um 1450 v. Chr.) wird die Pyramidenform für Grabbauten von Mitgliedern der königlichen Familie, Beamten aber auch auch Arbeitern übernommen.

Bei diesen Privatgräbern handelt es sich um zwei- bis dreikammerige unterirdische Felsgräber, auf denen ein kleiner Kultkomplex mit Eingang, Hof und einer kleinen Pyramide errichtet waren. Hier stellt die Pyramide nicht mehr das Hauptelement des Grabs dar, sondern hat die Funktion eines Kultortes. Teilweise waren die Pyramiden betretbar und hatten im Inneren eine Kultkapelle, andere aber standen über der Grabfassade und waren ohne Zugangsmöglichkeit. Die Pyramiden waren aus Lehmziegeln erbaut und meistens innen hohl, um das darunterliegende Felsengrab nicht zu sehr zu belasten. Die Pyramidenbasis hatte im Allgemeinen eine Breite von etwa 5 m, allerdings erreichten diese Pyramiden mit steilen Seitenneigungen von bis zu 70° Höhen bis zu xx m. Das Mauerwerk war nicht Verkleidet, sondern nur mit Verputz versehen und weiß angemalt. An der Spitze befand sich ein Kalkstein- oder Granit-Pyramidion, auf dem häufig der Grabinhaber bei der Anbetung des Sonnengottes abgebildet war.

Privatpyramiden fanden sich in verschiedenen Nekropolen von Sakkara bis Soleb. Deir el-Medina ist die bekannteste Nekropole mit solchen Gräbern.

Durch hohle Bauweise haben die meisten Überreste solcher Pyramiden einen nur geringen Erhaltungsgrad.[26][27]

Die Pyramiden der nubischen Herrscher der 25. Dynastie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nubische Pyramiden in Meroe ähnlich der Pyramiden der 25. Dynastie

Hauptartikel: Nubische Pyramiden

Beginnend mit dem nubischen Herrscher Pije, der als zweiter Pharao der 25. Dynastie über ganz Ägypten herrschte, übernahmen die nubischen Pharaonen die Pyramide als Königsgrab. Diese ließen ihre Grabmale in Al-Kurru und Nuri im Umkreis der ersten nubischen Hauptstadt Napata errichten. Damit waren diese Pyramiden die letzten, die für Herrscher von Ägypten gebaut wurden, doch befanden sie sich nicht mehr auf dem traditionell ägyptischen Gebiet.

Es handelte sich dabei um steile Pyramiden aus Stein, die mit einem kleinen Totentempel versehen waren. Optisch ähnelten sie den Privatpyramiden des neuen Reichs.

Auch nach dem Verlust der Herrschaft über Ägypten behielten die nubischen Herrscher die Kleinpyramide als Grabmal bei und bauten in Ihrem Reich bis 300 n. Chr. insgesamt zahlenmäßig mehr Pyramiden als in Ägypten gebaut wurden.[28][29]

Pyramidennamen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

[30]

Nekropolen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Nekropolen, in denen Großpyramiden (Basislänge größer als 20 m; exklusive Nebenpyramiden) erbaut wurden oder zumindest begonnen wurden, sind hier von Norden nach Süden aufgelistet. Nicht fertig gestellte Bauten sind mit einem * makiert.

Nekropole 3. Dyn. 4. Dyn. 5. Dyn. 6. Dyn. 1.ZZ 12. Dyn. 13. Dyn. 18. Dyn.
Abu Roasch Lepsius I (?) Radjedef*
Gizeh Cheops
Chephren
Mykerinos
Chentkaus I.
Saujet el-Arjan Chaba* Baka*
Abusir Chentkaus II.
Lepsius XXIV
Lepsius XXV
Raneferef*
Neferirkare
Niuserre
Sahure
Sakkara Djoser
Sechemchet*
Mastabat al-Fir’aun Userkaf
Djedkare
Lepsius XXIX*
Unas
Teti
Pepi I.
Merenre*
Pepi II.
Ibi Chendjer
Süd-Pyr. v. Sak.-Süd*
SAK S 3*
SAK S 7*
Dahschur Knickpyr.
Rote Pyr.
Lepsius L* Amenemhet II.
Amenemhet III.
Sesostris III.
Ameni-Qemau
Dahschur-Mitte-Pyr.*
Süddahschur-A*
Süddahschur-B*
DAS 53*
Masghuna Masghuna-Nord-Pyr.*
Masghuna-Süd-Pyr.*
el-Lischt Amenemhet-I.
Sesostris-I.
Meidum Meidum-Pyr.
Hawara Hawara-Pyr.
Neferuptah
Al-Lahun Sesostris II.
Dara Chui*
Abydos Ahmose

Ausführung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bauleitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

[31]

Arbeitskräfte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der rechtliche Status der Pyramidenarbeite im alten Reich ist nicht genau geklärt, aber es handelte sich mit großer Wahrscheinlichkeit nicht um Sklaven, wie seit dem Bericht Herodots vielfach geglaubt, sondern um ägyptische Bürger, die in vielfach spezialisierten Berufen am Pyramidenbau arbeiteten. Die Anzahl der Arbeiter war zudem deutlich kleiner als die 100.000 Personen, die laut Herodot an der Cheops-Pyramide gearbeitet haben sollen.[32][33]

Zu den Arbeitskräften auf den Pyramidenbaustellen des Mittleren Reichs ist auf dem Annalenstein Amenemhets II. überliefert, dass dabei asiatische Gefangene eingesetzt wurden.[34] Inschriften auf der Pyramide von Sesostris I. künden davon, dass vor allem Unterägypter zum Pyramidenbau eingesetzt wurden. Das Arbeiterverteilungsamt sorgte für die Bereitstellung von Arbeitern und deren Versorgung.

Nach experimentellen Untersuchungen der Steingewinnungs-, Transport- und Baumethoden[35] geht man heute davon aus, dass für den Bau der Cheops-Pyramide nicht mehr als 20.000 Personen gleichzeitig an der Arbeit beteiligt waren. Man geht von etwa 5.000 direkt an der Pyramide Tätigen aus, etwa 2.000−3.000 Steinbrucharbeitern, 1.000 Arbeitern für den Transport aus den umliegenden Steinbrüchen und weitere 1.000 Arbeitern für die Anlieferung aus entlegenen Steinbrüchen. Weitere 1.000−2.000 Hilfskräfte dienten als Zulieferer und zur Versorgung der Arbeitskräfte. Man kann von doppelten Mannschaftsstärken ausgehen, um zwei sich abwechselnde Mannschaften zu ermöglichen.[33][36]

Beim Bau der Lehmziegelpyramide Amenemhets III. in der 12. Dynastie waren nach ähnlichen Annahmen nur 5.000 Personen beteiligt, da diese Pyramiden mit ihrer geringeren Größe und den Lehmziegeln als Kernbaumaterial eine deutliche Einsparung an Aufwand und Material darstellten.[37]

Aus überlieferten Texte geht eine Organisation der Arbeiterschaft (vermutlich jeweils für die verschiedenen Aufgabengebiete) in zwei sich abwechselnde Kolonnen hervor. Diese wiederum waren in fünf nach dem Prinzip von Schiffsmannschaften organisierten Phylen (Gruppen) unterteilt. Insgesamt ist die Organisation der Arbeiterschaft zur effizienten Aufteilung der Arbeiten bemerkenswert.[36][33]

Planung und Vermessung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

[31]

Materialien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Steinbrüche der Chephren-Pyramide in Gizeh

Hauptbaumaterial der Pyramiden des Alten Reichs war Kalkstein. Für die Kernbereiche der Pyramiden, die den Großteil des Materials ausmachten, kam Kalkstein aus unmittelbar bei den Bauplätzen gelegenen Steinbrüchen, wodurch die Transportwege kurz gehalten wurden. Hier wurden die Steine in gleichmäßigen Abständen durch schmale Gräben abgeteilt und in den jeweiligen Schichtdicken des Kalksteins abgetrennt.

Als Verkleidungsmaterial der Pyramiden wurde zu allen Zeiten feiner Kalkstein aus den am östlichen Flussufer gelegenen Steibrüchen des Mokattam-Gebirges verwendet. Der bekannteste dieser Steinbrüche war in Tura. Dieses Material diente auch zur Verkleidung der inneren Strukturen und Kammern.

Rosengranit aus den Steinbrüchen bei Assuan war ein besonders kostbares, weil schwer zu bearbeitendes Material. Dieses wurde zur Herstellung der Sarkophage, der Verkleidung der Grabkammern und zu Zeiten der 4. Dynastie zum Teil für den unteren bereich der Außenverkleidung verwendet.

Ab der 12. Dynastie ging die Verwendung von Kalkstein für das Kernmauerwerk zurück und wurde durch die leichter herzustellenden Lehmziegel ersetzt. Diese bestanden aus getrockneten Nilschlamm und Stroh und waren somit viel erosionsanfälliger als die Kalksteine, so dass diese Pyramiden deutlich schlechter erhalten sind als die früheren.

Bei der Ahmose-Pyramide bestand der Kern nur noch aus losem Geröll, das von der Kalksteinverkleidung zusammengehalten wurde.

Techniken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rampen oder Kräne[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

→ Hauptartikel: Theorien zum Steintransport beim Bau der ägyptischen Pyramiden

Eine der ungelösten Fragen im Zusammenhang mit dem Bau der ägyptischen Pyramiden ist, auf welche Weise die Steine auf das Bauwerk befördert wurden. Da es keine zeitgenössischen Berichte und Darstellungen dazu gibt und auch die archäologische Fundlage keine eindeutigen Ergebnisse, ist man hierbei auf Spekulationen angewiesen. Die ältesten Aufzeichnungen zum Thema stammen von Herodot und Diodor, doch waren seit dem Pyramidenbau über 2000 Jahre vergangen, so dass diese Aussagen nicht die Problematik entscheiden können.

Die Verwendung von Rampen wurde schon von Diodor berichtet. Seither haben sich verschiedene Forscher mit der Ausführung solcher Rampen beschäftigt und dabei zahlreiche Konstruktionen untersucht. Vom Technischen Standpunkt stellen Rampen kein Problem dar, jedoch ist je nach Ausführung der Materialaufwand für die Rampe größer als der der fertigen Pyramide, oder der Materialdurchsatz über die Rampen ist zu gering, um den Pyramidenkorpus innerhalb der berichteten Bauzeiten fertig zu stellen. Zudem sind bisher keine Überreste der Rampen nachgewiesen worden, die insbesondere bei den Frontalrampen ein gewaltiges Materialvolumen darstellen mussten, was heute noch auffindbar sein müsste. Moderne Theorien (z. B. Jean-Philippe Lauer oder Mark Lehner) gehen nicht von einem einzelnen Rampentypus aus, sondern von einer Kombination mehrerer Typen im Laufe der Bauzeit.

en:Egyptian pyramid construction techniques
fr:Théories sur la méthode de construction des pyramides égyptiennes

Werkzeuge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Transport[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Logistik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Statistik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die größten ägyptischen Pyramiden

Aufgeführt sind alle Pyramiden mit einer Basislänge über 100 m, deren Korpus fertiggestellt wurde (nicht aber unbedingt die Verkleidung).[38]

Pyramide Dynastie Ort Basislänge (m) Höhe (m) Neigungswinkel Volumen (m³)
Cheops-Pyramide 4. Gizeh 230 146 51° 50´ 2.583.283
Chephren-Pyramide 4. Gizeh 215 143 53° 10´ 2.211.096
Rote Pyramide 4. Dahschur 219 105 43° 22´ 1.694.000
Knickpyramide 4. Dahschur 189 105 54° / 43° 1.440.808
Meidum-Pyramide 4. Meidum 144 94 51° 50´ 638.733
Djoser-Pyramide 3. Sakkara 121 × 109 62 330.400
Sesostris-III.-Pyramide 12. Dahschur 105 78 56° 18´ 288.488
Amenemhet-III.-Pyramide 12. Dahschur 105 75 57° 15´ 274.625
Neferirkare-Pyramide 5. Abusir 105 70 54° 257.250
Mykerinos-Pyramide 4. Gizeh 104 65 51° 20´ 241.155
Sesostris-I.-Pyramide 12. el-Lischt 105 62 49° 24´ 225.093
Hawara-Pyramide 12. Hawara 105 57 48° 45´ 200.158
Sesostris-II.-Pyramide 12. Al-Lahun 105 49 42° 35´ 185.655

Rezeption[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einfluß des ägyptischen Pyramidenbaus auf andere Kulturen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Cestius-Pyramide in Rom

Direkten Einfluß des ägyptischen Pyramidenbaus auf andere Kulturen lassen sich in der Antike in zwei Fällen feststellen:

  • Die nubischen Könige des Reichs von Kusch, die in der 25. Dynastie über ganz Ägypten herrschten, übernahmen die Pyramide als Königsgrabmal und bauten in ihrem Reich bis 300 n. Chr. etwa 400 Kleinpyramiden. Mit der Pyramide wurden weite Bereiche der altägyptischen Religion und des Totenkults übernommen. (siehe auch: Nubische Pyramiden)[28][29]
  • Nach der Eroberung Ägyptens durch Kaiser Augustus wurde die ägyptische Kultur im römischen Reich sehr populär. Einige gut betuchte römische Bürger ließen sich im etwa in der Zeit um 20 v. Chr. Pyramiden als Grabmäler errichten. Mindestens vier wurden in Rom erbaut, von denen aber nur noch die Cestius-Pyramide erhalten ist. Drei weitere wurden im Mittelalter zerstört.[39]

In der Neuzeit, insbesondere im Klassizismus wurden auch verschiedentlich Pyramiden gebaut, die durch die ägyptischen Pyramiden inspiriert wurden. Bei diesen Bauten handelte es sich teilweise um Grabmäler, aber auch reine Zierbauten wurden errichtet. Dabei handelt es sich meistens um kleine Gebäude, die nur eine oberflächliche Ähnlichkeit zu den altägyptischen Vorbildern besitzen.

Pyramidenförmige Zier- und Nutzbauten aus anderen Materialien wie Glas- und Metall-Konstruktionen werden auch heute noch gebaut, wobei aber der Charakter als Grabmal in den meisten Fällen nicht mehr gegeben ist.

Rezeption in Antike, Mittelalter und früher Neuzeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Darstellung der Pyramiden als Kornspeicher des Josef (13. Jhdt.)
Die Pyramiden von Giezh in der Vorstellung des Maarten van Heemskerck, 16. Jahrhundert

Berichte von Reisenden von den Pyramiden gelangten auch im Mittelalter nach Europa. Zu dieser Zeit war das Wissen über die Natur dieser Bauten offenbar bereits verloren gegangen. Unter anderem wurde vermutet, sie seien die biblischen Kornspeicher des Joseph, die dieser zur Vermeidung der Hungernot gebaut habe.[40]

Josephus Flavius sah in den Pyramiden Symbole der Versklavung des Volkes Israel.

Der arabische Historiker al Makrizi ( -)

http://books.google.de/books?id=WtuhrwghSlEC&pg=PA20&lpg=PA20&dq=pyramiden+mittelalter+kornspeicher&source=web&ots=yBevclhQfo&sig=Q2vA8-ayh4et2gobr2N8L7CuYsI&hl=de&sa=X&oi=book_result&resnum=2&ct=result#PPA21,M1
http://www.benben.de/Architektur/Cheops/Cheops02.html

In der Populärkultur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Alternative und esoterische Theorien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe auch:[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Ägyptische Pyramiden – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Mark Lehner: Geheimnis der Pyramiden, S. 34 ff Die Symbolik der Pyramide
  2. Mark Lehner: Geheimnis der Pyramiden, S. 72 ff Ursprung der Pyramide: Hierakonpolis
  3. Mark Lehner: Geheimnis der Pyramiden, S. 75 ff Die Königsgräber von Abydos
  4. Mark Lehner: Geheimnis der Pyramiden, S. 78 ff Archaische Mastabas in Saqqara
  5. ******* Quelle Stadelmann
  6. Mark Lehner: Geheimnis der Pyramiden, S. 84 ff Djosers Stufenpyramiden-Komplex
  7. Miroslav Verner: Die Pyramiden, S.131 Die Stufenpyramide des Netjerichet (Djoser)
  8. Miroslav Verner: Die Pyramiden, S.165 Die Stufenpyramide des Sechemchet
  9. Miroslav Verner: Die Pyramiden, S.174 Die Layer Pyramid des Chaba
  10. Miroslav Verner: Die Pyramiden, S.177 Die Pyramide (?) Lepsius Nr. I
  11. Jan Bock: Die kleinen Stufenpyramiden des frühen Alten Reiches. In: Sokar, Nr. 12 (1/2006), S. 20-29
  12. Rainer Stadelmann: Die ägyptischen Pyramiden. Vom Ziegelbau zum Weltwunder. Verlag Philipp von Zabern, 3. Aufl., Mainz 1997, S. 79
  13. a b Mark Lehner: Geheimnis der Pyramiden, S. 138 ff Eine Dynastie klingt aus
  14. Mark Lehner: Geheimnis der Pyramiden, S. 140 ff Die Userkaf-Pyramide
  15. Mark Lehner: Geheimnis der Pyramiden, S. 142 ff Die Pyramiden von Abusir
  16. Mark Lehner: Geheimnis der Pyramiden, S. 153 ff Das Ende der 5. Dynastie
  17. Mark Lehner: Geheimnis der Pyramiden, S. 156 ff Die Pyramiden der 6. Dynastie
  18. Mark Lehner: Geheimnis der Pyramiden, S. 164 ff Die Pyramiden der ersten Zwischenzeit
  19. Audran Labrousse, Jean Leclant: Neue Entdeckungen der Mission Archéologique Française de Saqqâra (Kampagnen 2001–2005). In: Sokar, Nr. 13, 2006, S. 36–37
  20. Mark Lehner: Geheimnis der Pyramiden, S. 168 ff Die Pyramiden von Lischt
  21. Mark Lehner: Geheimnis der Pyramiden, S. 174 ff Die zweite Phase der Pyramiden des Mittleren Reichs
  22. Mark Lehner: Geheimnis der Pyramiden, S. 175 ff Schlammziegel-Pyramiden
  23. Mark Lehner: Geheimnis der Pyramiden, S. 184 ff Die Pyramiden des späten Mittleren Reichs
  24. Mark Lehner: Geheimnis der Pyramiden, S. 188 ff Die Pyramiden des Neuen Reichs
  25. Mark Lehner: Geheimnis der Pyramiden, S. 190 ff Ahmose in Abydos
  26. Mark Lehner: Geheimnis der Pyramiden, S. 192 ff «Private» Pyramiden
  27. Peter Jánosi: Die Pyramiden, S. 116 ff Die Pyramide als Privatgrab
  28. a b Mark Lehner: Geheimnis der Pyramiden, S. 194 ff Pyramiden der Spätantike
  29. a b Dows Dunham: Royal Cemeteries of Kush: Royal Tombs of Meroe and Barkal, Museum of Fine Arts, Boston 1957 (Nachdruck 1980, ISBN 0878460500).
  30. Wolfgang Helck, Eberhard Otto (Hrsg.): Lexikon der Ägyptologie, Band 5, S. 4
  31. a b Wolfgang Helck,Eberhard Otto (Hrsg.): Lexikon der Ägyptologie, Band 5, S. 1 Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag. Der Name „lexägypt1“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert.
  32. Herodot: II. Buch, §124
  33. a b c Peter Jánosi. Die Pyramiden, S. 42ff
  34. Hartwig Altenmüller und Ahmed M. Moussa: Die Inschrift Amenemhets II. aus dem Ptah-Temple von Memphis, Ein Vorbericht, In: Studien zur Altägyptischen Kultur 18 (1991), S. 36
  35. Mark Lehner: Geheimnis der Pyramiden, S. 208 ff Das NOVA-Experiment
  36. a b Mark Lehner: Geheimnis der Pyramiden, S. 2224 ff Die Arbeiterschaft
  37. Mark Lehner: Geheimnis der Pyramiden, S. 226 ff Der Bau einer Pyramide im Mittleren Reich
  38. Mark Lehner: Geheimnis der Pyramiden, S. 17 Statistische Angaben zu den wichtigsten Pyramiden
  39. Carla Alfano: Pyramids in Rome. In: Göttinger Miszellen. Bd. 121, Göttingen 1991, S. 7-17
  40. Bibel 1. Buch Mose, 41

Referenzfehler: Das in <references> definierte <ref>-Tag mit dem Namen „lexägypt2“ wird im vorausgehenden Text nicht verwendet.
Referenzfehler: Das in <references> definierte <ref>-Tag mit dem Namen „lexägypt3“ wird im vorausgehenden Text nicht verwendet.
Referenzfehler: Das in <references> definierte <ref>-Tag mit dem Namen „lexägypt5“ wird im vorausgehenden Text nicht verwendet.
Referenzfehler: Das in <references> definierte <ref>-Tag mit dem Namen „lexägypt6“ wird im vorausgehenden Text nicht verwendet.

Kategorie:Pyramide Kategorie:Architektur nach Bauwerk