Benutzer:Geof/Kreistreue

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Kreistreue ist eine Eigenschaft geometrischer Abbildungen. Eine geometrische Abbildung heißt kreistreu, wenn das Bild eines beliebigen Kreises stets ein Kreis ist. Beispiele für kreistreue Abbildungen sind unter anderem alle Achsen- und Punktspiegelungen, allgemeiner alle Kongruenzabbildungen und alle Ähnlichkeitsabbildungen.

Kreistreue der stereografischen Projektion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Kreistreue besagt, dass Kreise von der Kugel auf Kreise in der Bildebene abgebildet werden. Sie macht es möglich, Sternkarten, Astrolabien und astronomische Uhren zu entwerfen, bei denen die scheinbar kreisförmigen Sternbahnen wiederum als Kreise erscheinen.

Projiziert man etwa die Erd- oder Himmelskugel vom Südpol aus auf eine im Nordpol angelegte Berührebene, so gehen Äquator, Wendekreise und alle anderen Breitenkreise in konzentrische Kreise um den Nordpol über. Allerdings wird der Bildäquator dabei doppelt so groß wie sein Urbild; auch der Nördliche Wendekreis wird vergrößert, der Südliche Wendekreis wird noch größer abgebildet als der Äquator, und die weiteren südlicheren Breitenkreise streben in ihrer Größe gegen unendlich. Der Südpol selbst wird nicht abgebildet. Die Längenkreise, welche ja durch beide Pole der Kugel verlaufen, ergeben unendlich lange gerade Linien, die sich im Nordpol schneiden, wobei die Schnittwinkel erhalten bleiben. Jeder Längenkreis wird auf seine Tangente im Nordpol abgebildet, denn seine Projektionsstrahlen erzeugen eine Ebene, welche die Bildebene in dieser Tangente schneidet. Schräg liegende, also nicht äquatorparallele Groß- oder Kleinkreise, die nicht durch den Südpol verlaufen, werden ebenfalls auf Kreise abgebildet, so z.B. die Ekliptik und der Horizont eines Himmelsbeobachters, sowie die zu einem solchen Horizont parallel liegenden Höhenkreise. Deren Bildkreise bilden aber nicht wieder ein System konzentrischer Kreise, sondern ihre Mittelpunkte liegen auf der Strecke zwischen Nordpol und Zenitbildpunkt. Verläuft ein Kleinkreis durch den Südpol, so erfüllen auch dessen Projektionsstrahlen eine Ebene, welche die Bildebene in einer Geraden schneidet, die parallel zu dem Bild desjenigen Längenkreises verläuft, den der Kleinkreis im Südpol berührt. Diese sich ins Unendliche erstreckende Gerade ist das Bild des Kleinkreises. Zu jedem Längenkreis gehört somit ein Schar von Kleinkreisen, die ihn im Südpol berühren, und deren Bilder eine Schar paralleler Geraden bilden. Weil die Abbildung nicht längentreu ist, werden die beiden Hälften eines in Nord-Süd-Richtung verlaufenden Kreisdurchmessers, der also auf einerm Längenkreis liegt, nicht gleich groß abgebildet. Vielmehr erscheint die südlichere Hälfte in der Abbildung länger als die nördlichere. (Südlichere Abschnitte des Tierkreises werden auf Sternkarten größer dargestellt als nördlichere.) Daher kann der Mittelpunkt des Urbildkreises nicht auf den Mittelpunkt des Bildkreises abgebildet werden! Die Projektion ist also nicht mittelpunktstreu. Es lässt sich - auch elementargeometrisch konstruktiv - zeigen, dass der Mittelpunkt des Bildkreises als Urbildpunkt die Spitze eines geraden Kreiskegels hat, dessen Grundfläche der Urbildkreis ist, und dessen Mantellinien Tangenten an die Kugel sind. Jeder Kleinkreis besitzt einen solchen Tangentenkegel. Zu einem schräg liegenden Großkreis, wie zur Ekliptik oder zu einem Horizontkreis, gehört allerdings statt des Tangentenkegels ein Tangentenzylinder. Den Mittelpunkt des zugehörigen Bildkreises findet man auf dem Projektionsstrahl, der vom Südpol ausgeht und parallel zur Achse dieses Tangentenzylinders verläuft. Projiziert man einen schräg liegenden Kleinkreis auf diejenige äquatorparallele Ebene, welche durch die Spitze seines Tangentenkegels geht, so ist diese Kegelspitze bereits der Mittelpunkt des Bildkreises, und dessen Radius ist so lang wie die Mantellinie des Tangentenkegels. Dieser Sachverhalt trifft schon bei der Projektion auf die Berührebene im Nordpol zu, wenn der Kleinkreis durch den Nordpol verläuft. Dieser ist dann ein Fixpunkt, wie es auch die Tangentenkegelspitze ist, und die Verbindungsstrecke dieser beiden Punkte ergibt den Radius des Bildkreises.(Bei Kleinkreisen durch den Südpol liegt die Tangentenkegelspitze auf einer zur Bildebene parallelen, im Südpol angelegten Kugeltangente; sie wird daher ins Unendliche projiziert.)

Neuorientierung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

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Der Begriff Neuorientierung wird meist auf eine geänderte Ausrichtung des eigenen Lebens oder speziell des Berufs bzw. der Berufsausbildung bezogen. Er gewinnt durch neue Formen wie Sabbaticals und andere Auszeiten oder bessere Berufsberatung zunehmend an gesellschaftlicher Bedeutung.

So stehen im privaten Lebensbereich Familie, Partnerschaft oder Ausbildung unter stärkerem Erwartungsdruck als früher. Gleichzeitig sind die möglichen Alternativen vielfältiger geworden und die finanzielle Absicherung etwas leichter.

Im Berufsleben wiederum nimmt vielfach der Stress zu und wird höhere Mobilität eingefordert. Daher beginnen viele, die eigene Berufswahl zu hinterfragen [1]: Warum habe ich damals diesen Beruf gewählt? Habe ich mich als Person verändert? Oder hat mir der Beruf noch nie gepasst und ich bin da nur hineingerutscht?

Solche Fragen oder Zweifel können zur Erkenntnis führen, dass sich etwas ändern muss. Diese Überlegungen beinhalten u. a. folgende Schritte:

  • Unzufriedenheit oder Zweifel über die bisherige Berufs- bzw. Lebenssituation
  • ein Hinterfragen früherer Entscheidungen
  • ein Innehalten im bisherigen Lebensstil, Arbeitsstil oder -rhythmus
  • ein Überlegen oder Meditieren möglicher Änderungen und ihrer Ethik
  • eine Erkundung der finanziellen oder juristischen Folgen
  • Gespräche mit Ehepartner/in, Freunden, Kollegen oder Beratungsstellen
  • und zuletzt die Entscheidung für oder gegen die überlegte Änderung.

Verlauf und Hilfen zur Orientierungsphase[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dem Versuch einer Neuorientierung gehen oft Gefühle der Unzufriedenheit, einer Überforderung oder Zustände von Erschöpfung bis hin zum Burnout-Syndrom voraus. Sie können stark belastend sein und zu voreiligen Schlüssen oder Aktionen führen. Um unnötige Nachteile zu vermeiden, sollten Betroffene daher einige Hilfen in Anspruch nehmen:

  • einen längeren Urlaub nehmen (was allerdings die Jobberaterin Glaubitz[2] für ein Ausweichmanöver hält)
  • Aufzeichnungen über den Alltagsrhythmus
  • entspannende Ablenkungen, eine Reise o. ä.
  • ärztliche und/oder psychologische Beratung
  • einschlägige Internet-Suche, Jobbörse etc.
  • Aufsuchen einer Lebensberatung oder eines Seelsorgers
  • Gespräche mit vertrauten Berufskolleg/inn/en,
  • evt. Kontakt mit Betriebsrat, Gewerkschaft, Kammer oder Berufsberatung.

Eigeninitiative und Mut zur Veränderung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Berufs- und Lebensberater achten darauf, vor allem den Mut zur Veränderung und das Selbstvertrauen zu stärken. Das ist besonders für „Quereinsteiger“ von Bedeutung, weil in klassischen Stellenanzeigen meist Leute mit spezieller Ausbildung gesucht werden. Man muss u. U. sehr genau recherchieren, wo man mit dem eigenen Qualifikationsprofil hineinpasst. Wer nicht ganz der Linie entspricht, schreibt besser an die gewünschte Fachabteilung statt ans Personalbüro.

Erfolgversprechender sind aber für Umsteiger oft die Empfehlungen von Freunden, Bekannten und Kollegen – denn sie können die in Bewerbungsschreiben erwünschten Referenzen ersetzen. Eine Bewerbung auf Eigeninitiative kann – im Gegensatz zum üblichen Weg – sogar den Vorteil haben, dass sie dadurch beim Wunschunternehmen mehr auffällt und die Chancen erhöht. Denn Eigeninitiative kommt hier meist gut an, besonders wenn die Motivation, sich zu verändern, klar formuliert wird.

Im privaten Lebensbereich ebenso wie im Beruf wenden Berater dem Thema Selbstwertgefühl besondere Aufmerksamkeit zu. So betont Anselm Grün (s.Lit., p. 19ff), dass sich jeder zweifelnde Mensch auf die Suche nach seiner Einmaligkeit machen sollte, die gottgewollt sei und durch jede Person die Welt bereichere.

Sanftere Formen der Neuorientierung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wenn man sich zu keiner drastischen Änderung in Lebensstil oder Beruf entscheiden will, bleiben einige sanftere Möglichkeiten.

Lebensstil[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Beruflich[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mögliche Vorgehensweise bei der beruflichen Neuorientierung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schritt 1: Durchführung einer Selbstanalyse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei der beruflichen Neuorientierung wird die Fähigkeit zur Selbstständigkeit, Selbstorganisation und Selbstverantwortung vorausgesetzt, ebenso wie die Konfliktbewältigung, falls die vorhergehende Arbeitslosigkeit Grund oder Anlass zur Neuorientierung war. Die Fähigkeit zum Bilden der eigenen neuen Zukunft ist wichtig, um Kontrolle über diese zu erlangen und sich neue Ziele zu setzen. Im ersten Schritt findet daher eine Bilanzierung der eigenen Kompetenzen statt, ebenso wie deren Bewertung in Hinblick auf das neue Ziel. Die eigene Berufsbiographie ist auszuwerten, um Potenziale aber auch Defizite festzustellen.[3] Im Ergebnis sollte eine Übersicht über die eigenen (personenbezogenen) Fähigkeiten, Fertigkeiten und Kenntnisse sowie Entwicklungspotenziale, Interessen, Bedürfnisse und Werthaltungen vorliegen.[4]

Schritt 2: Analyse möglicher Berufsfelder und -bilder und deren Anforderungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Anforderungsanalyse eines Arbeitsplatzes ist zumeist Instrument von Unternehmen für die richtige Personalentscheidung bei der zu besetzenden Stelle.[5] Doch auch ein Arbeitsuchender sollte anhand der ihm obliegenden Möglichkeiten eine derartige im Rahmen seiner eigenen Neuorientierung durchführen können.

„Die Anforderungsanalyse sollte die Merkmale eines Arbeitsplatzes, einer Ausbildung bzw. eines Studiums, eines Berufs oder einer beruflichen Tätigkeit ermitteln, die für den beruflichen Erfolg und die berufliche Zufriedenheit bedeutsam sind. Aus der Anforderungsanalyse sollten diejenigen Eignungsmerkmale (…) mitsamt ihren Ausprägungsgraden abgeleitet werden, die zur Erfüllung der Anforderungen nötig sind. (…)“[6]

Es sollte folglich geklärt werden, in welchen Berufsfeldern und Branchen man zukünftig tätig werden möchte und welche Voraussetzungen, abgeleitet aus deren Anforderungen, hierfür zu erfüllen sind. In den Informationsbroschüren der Bundesagentur für Arbeit gibt es wichtige Anhaltspunkte und Beschreibungen von Berufsfeldern und Berufen. Ebenso bietet Berufenet auf der Website der Bundesagentur für Arbeit zahlreiche Informationen über mögliche Berufsbilder.[7]

Schritt 3: Durch Verknüpfung von Selbstanalyse mit beruflichen Möglichkeiten zum konkreten Berufsbild[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aus den Ergebnissen der Selbstanalyse und den beruflichen Interessen und Anforderungen gilt es nun, den konkreten Beruf zu finden, der sich mit den eigenen fachlichen und persönlichen Kompetenzen sowie den Interessen optimal deckt. Hier werden die Anforderungen der Berufsbilder mit den persönlichen Kompetenzen gegenübergestellt und auf eine bestmögliche Übereinstimmung geprüft.

Zusätzliche Rahmenbedingungen, wie zu tätigende Investitionen, Erwartungen von Familie oder Partner, regionale Einschränkungen sowie Aussichten auf dem Arbeitsmarkt sind bei persönlichen Interessen mit zu berücksichtigen.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur und Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Stephen Lundin et al.: FISH! Ein ungewöhnliches Motivationsbuch, 126 p., Serie Redline Wirtschaft, Verlag Ueberreuter, Wien 2001
  • Anselm Grün: Selbstwert entwickeln – Ohnmacht meistern. 144 p., Kreuz Verlag, Stuttgart 1995
  • Berufliche Neuorientierung – Zukunft bewusst gestalten

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Karriere-Journal: Berufliche Neuorientierung: Starten Sie neu durch!
  2. Ura Glaubitz: Der Job, der zu mir passt. Das eigene Berufsziel entdecken und erreichen. Prime-Verlag, 2009
  3. Preißer, Rüdiger: Dimensionen der Kompetenz zur berufsbiographischen Selbstorganisation und Flexibilität, in http://www.forschungsnetzwerk.at/downloadpub/2001preisser_ruediger_dimensionen_der_kompetenz_zur_berufsbiographischen_selbstorganisation_und_flexibilitaet.pdf
  4. in Anlehnung an Schuler, Heinz (2014): Arbeits- und Anforderungsanalyse, in: Lehrbuch der Personalpsychologie, Schuler, Heinz; Kanning, Uwe Peter (Hrsg.) S. 63–64
  5. vgl. Schuler, Heinz (2014): Arbeits- und Anforderungsanalyse, in: Lehrbuch der Personalpsychologie, Schuler, Heinz; Kanning, Uwe Peter (Hrsg.) S. 61ff
  6. (DIN 33430, S. 12)
  7. https://statistik.arbeitsagentur.de/Statischer-Content/Grundlagen/Klassifikation-der-Berufe/KldB2010/Printausgabe-KldB-2010/Generische-Publikationen/KldB2010-Printversion-Band1.pdf