Benutzer:GerhardSchuhmacher/Alamannen(1)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Alamannen am Hochrhein

Quellen / Dokumente[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Karl Schib, Geschichte der Stadt und Landschaft Schaffhausen. Hg. vom Historischen Verein des Kantons Schaffhausen. Schaffhausen, Meili, 1972. XV, 611 S., 171 Abb. u. Ktn. im Text.

Fotos[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Rheingrenze im 4. Jahrhundert
  • Siegelring mit dem Bildnis Childerichs I. und Aufschrift CHILDIRICI REGIS
  • Merowingische Fibel
  • Durchbruch der Alamannen nach Italien 268/271

Herkunft und Name[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Römische Überlieferung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Völkerwanderung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Germanische Wanderungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Alamannen und Römer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erste Angriffswelle 213[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Limesüberwindung 260[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erste Phase der Landnahme[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Römischer Rückzug auf die Hochrheinlinie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Brückenköpfe nördlich des Rheins[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zweite Phase der Landnahme[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auflösung der römischen Macht[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die romanisierte Bevölkerung „Zwar endete im 5. Jahrhundert n. Chr. das Wirtschaftssystem der villa rustica, jedoch läßt sich nicht überall ein entscheidender Bruch in der Bewirtschaftung des kultivierten Landes nachweisen. Die romanische Bevölkerung wurde nicht verjagt oder gar ausgerottet. Man kann nur beobachten, daß die zeitlich und regional unterschiedliche Zuwanderung von Germanen verschiedener Herkunft im Lauf des frühen Mittelalters zu einer allmählichen Assimilation der Romanen in eine mengenmäßig überlegene germanische Bevölkerung führte.“[1]

Alamannen und Franken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Merowinger[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Christianisierung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die gemeinsame Geschichte von Römern und Alamannen war von großen Angriffswellen der germanischen Kriegerschaften und massiven Gegenschlägen römischer Heere geprägt, doch umspannte sie in zwei Jahrhunderten auch lange Phasen eines Status quo und vielerorts auch friedlicher Beziehungen. Diese gegenseitige Kenntnis beider Seiten und eine daraus folgende Akzeptanz wird auch darin bestätigt, dass es nach dem endgültigen Abzug der Römer nicht zu einer sofortige Besetzung vakanter Räume (wie dem Dekumatland) kam und es auch für eine Vernichtung der noch ansässigen kelto-romanischen Bevölkerung keine Anzeichen gibt:

„Zwar endete im 5. Jahrhundert n. Chr. das Wirtschaftssystem der villa rustica, jedoch läßt sich nicht überall ein entscheidender Bruch in der Bewirtschaftung des kultivierten Landes nachweisen. Die romanische Bevölkerung wurde nicht verjagt oder gar ausgerottet. Man kann nur beobachten, daß die zeitlich und regional unterschiedliche Zuwanderung von Germanen verschiedener Herkunft im Lauf des frühen Mittelalters zu einer allmählichen Assimilation der Romanen in eine mengenmäßig überlegene germanische Bevölkerung führte.“[2]

Die Frage, ob in der römischen Okkupations- und Siedlungsphase (1. bis 3. Jahrhundert) im süddeutschen Limesraum schon christliche Gruppen bestanden, mit denen Alamannen dann in Berührung kamen, ist nur sehr indirekt zu erörtern und wurde bereits in der älteren Forschung verneint – dazu gab es schon Anfang des 20. Jahrhunderts in der archäologischen Forschung kaum Anzeichen und mittlerweile hat sich an dieser Sachlage auch nichts grundsätzlich verändert. Vereinzelte Grabfunde (Löffel mit christlichen Symbolen) lassen auf Einzelpersonen schließen, wobei in jener Zeit auch verschiedenartige Kulte (insbesondere des Mithras) vermischt praktiziert wurden.

„Das Bild, das wir uns auf Grund der literarischen und monumentalen [archäologischen] Zeugnisse von den römischen Anfängen des Christentums machen können, läßt sich in zwei Worte fassen: ‚Christen, aber keine Kirche.‘ Es ist ein Diaspora-Christentum ohne einen festen legitimen Mittelpunkt. Die Zentren kirchlichen Lebens lagen in dieser Frühzeit alle außerhalb Badens.“

Joseph Sauer: Die Anfänge des Christentums und der Kirche in Baden, Badische Historische Kommission, Stuttgart 1911, S. 11.

Nach den Kämpfen des 3. und 4. Jahrhunderts und danach noch letzten Versuchen, die Rheinlinie zu halten, drangen germanische Stämme nach Gallien und „408 drängten auch die Alamannen über den Rhein. Ihnen dürfte Straßburg zum Opfer gefallen sein.“ Der römische Feldherr Aetius operierte noch phasenweise erfolgreich und „der größere Teil der Maxima Sequanorum, d.h., des südlich von Sraßburg um Basel und Windisch [Vindonissa] gelagerten linksrheinische Landes scheint [..] erst nach Aetius Tod 455 an die Alamannen gefallen zu sein. Beim weiteren Vorwärtsschieben nach Westen kam es zwischen Alamannen und Franken zu harten Kämpfen“, die in der Schlacht (oder zweien) 496 oder/und 506 die Franken und unter Chlodwig siegreich sahen. Die nördlichen Siedlungsgebiete kamen umgehend unter fränkische Herrschaft, im Süden gerieten die Alamannen „unter den Schutz Theoderichs, des neuen Herren von Italien, der ihnen in Raetia II, […] zwischen Donau und Alpen , Wohnsitze anwies und von Chlodwig sich die Zusicherung geben ließ, daß sie nicht belästigt werden sollten.“[Anm" 1] Nachdem die Burgunder, die westliche Gebiete der Alamannen (Basel bis Windisch) besetzt hatten, von den Hunnen verdrängt worden waren, läßt sich feststellen, dass auch um die Hochrheinregion „die Alamannen sich in die Schwarzwaldtäler oder in die bis dahin wohl unbebauten Niederungen am Rhein und Neckar sowie in die ausgedehnten Waldgebiete der Ebene zurück[ziehen]“, indes die Franken „die alten, fruchtbaren Niederlassungen beziehen. [… Nun] beginnt auch das Christentum unter dem Einfluß der Franken in das alamannische Gebiet seinen Einzug zu halten; langsam zunächst nur, namentlich da, wo die Alamannen in geschlossener Dichten saßen und keinerlei Reste einer früheren christlichen Kultur vorhanden waren.“ Als geschlossen heidnisch erkennt sie auch noch Mitte des 6. Jahrhunderts der Historiker Agathias.“[3]

Erste Annäherungen an das Christentum lassen sich in der Führungsschicht feststellen, so bei dem Herzog „Gibuld, der offenbar durch Umgang mit den Ostgoten arianisch geworden war.“ Angenommen wird, dass „in den linksrheinischen Grenzstädten oder in Vindelicien […] sich die romanische und zu einem Teil schon christianisierte Bevölkerung (erhielt).“ Begünstigt war dies durch das Meiden römischer Orte durch die Alamannen, wobei die fränkische Besiedlung gerade diese Plätze zum Ausgangspunkt nahm – auch unter dem Gesichtspunkt ihrer taktischen Lage zur Beherrschung von Verkehrsverbindungen.[Anm 1] Auch wenn das gesamtgesellschaftliche Niveau sich im Vergleich zu Römerzeit im 5./6. Jahrhundert gleichsam wieder auf frühgeschichtliche Verhältnisse reduzierte – selbst der Geldverkehr (Münzprägung) geriet außer Gebrauch –, blieben doch urbane Traditionen erhalten, in denen christliche Gemeinden sich nun ungehindert entfalten konnten, d.h., auch kirchliche Organisationsformen weiteten sich wieder aus.

„Während für Straßburg und Speyer Bischöfe um die Mitte des 4. Jahrhunderts nachweisbar sind, (begegnen) die nächstbekannten erst Ende des 6. Jahrhunderts oder Anfang des 7. Jahrhunderts [..]. In Straßburg wird erst um 600 ein Bischof Arbogast genannt und auf der Synode in Paris 614 Ansoald.“ Die spärlichen Überlieferung werden vielfach durch Namen und Inschriften auf Grabsteinen bestätigt (auch Windisch und Augst-Basel).

Der fränkische „Fiskalbesitz“ entwickelte sich auch im Zusammenhang mit frühen klösterlichen Einrichtungen – „auch in das geschlossen alamannische Gebiet sehen wir solche Besitzeinsprengungen vordringen“ – und es entstanden hier Martinskirchen und Hilariuskirchen:

„Auf die religiöse Haltung des alamannischen Volkes werden aber solche älteste Stützpunkte des Christentums zunächst umso weniger einen weiteren Einfluß ausgeübt haben, als der Klerus dieser Kron- und Herrenkirchen kaum irgendwelche Propaganda über die Pastoration der christlichen Franken hinaus entfaltete. […] Am ehesten vermochte das Christentum die Vornehmen des Stammes zu gewinnen; ihr häufigerer Verkehr mit den Franken oder gar am fränkischen Königshof führte von selbst eine Annäherung an die neue Lehre herbei.“

J. Sauer: Anfänge des Christentums, Badische Historische Kommission, 1911, S. 28.

Im Pactus Alamannorum vom Ende des 6. Jahrhunderts, der „eine Abmachung zwischen den Alamannen und ihrem neuen Oberherren, dem Frankenkönig darstellt“, bleiben dem Volk die bisherigen Rechtsgewohnheiten, „die ihrem ganzen Wesen nach noch heidnisch sind (Kauf der Frau, Eid auf die Waffen u.a.)“, erhalten, es verpflichtet sich nur zur Heeresfolge. Bemerkenswert ist, dass die Möglichkeit vorgesehen wird, „daß Unfreie in Kirchen freigelassen werden können“, doch ist dies noch nicht weiter geregelt.

„Die zweite Formulierung der alamannischen Rechtssatzungen aus der 1. Hälfte des 8. Jahrhunderts […] ist christlich wie [die] des alten heidnisch war. Dieser Umschwung ist weniger der langsamen Durchdringung des alamannischen Stammes durch fränkischen Einfluß, denn durch eine systematische Missionierung herbeigeführt worden.“[4]

Die schottischen Missionare



„Am besten läßt den allmählich im 7. Jahrhundert vor sich gegangenen Wechsel in den religiösen Verhältnissen der Alamannen die neue Redaktion der alamannischen Rechtsordnung erkennen, die Lex Alamanorum, die wohl unter Herzog Lantfrid I. (+ 730) im ersten Viertel des 8. Jahrhunderts und zwar auf Grund eines Übereinkommens der Ältesten mit dem Herzog und dem Volk abgefaßt wurde. In drei Teilen enthält sie das Recht der Kirche, das des Herzogs und das des Volkes. […] Dieses Alamannengesetz bekundet durchwegs im ganzen Stamm eine christliche, wenn auch junge Kultur. […] Die Kirche hat also völlig den Stamm für sich gewonnen und ihren Einfluß auf das Volksleben in allen seinen Komplikationen ausgedehnt. […] Indes, heidnisches Gebahren und die wilde Leidenschaftlichkeit eines von Hause aus trotzigen Naturstammes waren deshalb noch nicht ganz ausgerottet. […] Durch das ganze Gesetz (geht) ein Zug humanen Geistes bei aller Mangelhaftigkeit des eben beginnenden Kulturlebens. Das Volk ordnet seine Angelegenheiten und seine Interessen für sich allein; an der Spitze steht sein Herzog, der nur dem König Heeresfolge zu leisten hat, im übrigen aber unbeschränkte Gewalt ausübt Bann- und Blutrecht besitzt und mit dem Volk zusammen die Richter einsetzt. Im 7. Jahrhundert noch ein verhältnismäßig enges, war das Verhältnis zum Frankenreich lockerer und lockerer geworden, so daß in der Zeit der hausmeierwirtschaft die fränkische Oberhoheit nur noch ein Schatten war und die alamannischen Herzöge vor dem Moment standen, völlige Unabhängigkeit zu erzwingen. Namentlich war Herzog Godafrid, der Vater Lantfrids, zu Anfang des 8. Jahrhunderts im Frankenreich gefürchtet. Es folgen nach ihm eine Anzahl Herzöge rasch aufeinander, so daß keiner zu richtiger Machtentfaltung kommen konnte. Schon gleich der erste, Willehari, wird 712 durch ein fränkisches Heer besiegt und beseitigt. Karl Martell suchte dann das fränkische Hoheitsrecht zur Anerkennung zu bringen. Zwar haben die Herzöge Theutebald, der Gegner Pirmins, und Lantfrid II. die Unabhängigkeitspolitik Godafrids und Lantfrids I. fortzusetzen gesucht, aber sie endete mit einem völligen Mißerfolg. Lantfrid II. wurde 748 gefangen und damit war die herzogliche Gewalt überhaupt beseitigt und die politische Selbstständigkeit Alammaniens endgültig begraben.“[5]

Machtwechsel: Die Hausmeier[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

„Da Karl Martell das Hausmeieramt auf jeden Fall seiner Familie sichern wollte, strebte er eine Nachfolgeregelung noch zu seinen Lebzeiten an. Seinem älteren Sohn Karlmann sprach er Austrien, Alemannien und Thüringen zu.“ Sein Bruder Pippin erhielt die westliche Zentralregion Neustrien, Burgund und die Provence. „Diese wie von einem König vollzogene Teilung wurde von den Großen bestätigt, die ihrerseits daran interessiert waren, daß die Karolinger im Besitz der Hausmeierämter von Austrien und Neustrien blieben.“ Karl Martell starb am 22. Oktober 741. Er hatte „dank seiner Kriegstüchtigkeit und seinen politischen Fähigkeiten die vorausgehende Periode der Unsicherheit beendet […] und fast alle Gebiete des christlichen Abendlandes wieder in den Einflußbereich einer starken Zentralgewalt einbezogen.“ Durch die Unterstützung der Missionare Bonifatius und Pirmin und ihrer Klostergründungen förderte er die Ausbreitung des Evangeliums und konnte so „die Germanen in die fränkische Stammesgemeinschaft einbeziehen.“[6]

Martells Tod nutzten die Herzöge in Aquitanien und Germanien zum Aufstand, mit deren Niederwerfung Karlmann und Pippin sechs Jahre beschäftigt waren. In Alemannien versuchte „Theutbald, der Sohn des von Karl Martell unterworfenen Lantfrid, seine Handlungsfreiheit zurückzugewinnen. […] Von seiten der Alemannen war der Widerstand hartnäckig, und mehrere Feldzüge wurden notwendig, um die Auständischen niederzuwerfen. Schließlich setzte sich Karlmann mit Gewaltmaßnahmen durch und ließ im Strafgericht von Cannstatt einen Teil des alemannischen Adels umbringen.“ (Riché 74 f.)

„Alemannien wurde danach in zwei Grafschaften aufgeteilt, die den fränkischen Adligen Warin und Ruthard anvertraut wurden. Mit Ruthard setzte sich die später berühmte Familie der Welfen in Alemannien fest. […] Auch die Abteien Reichenau und St. Gallen wurden unter fränkische Autorität gestellt“

Pierre Riché: Die Karolinger. München 1992, S. 75.

„Die Aufstände der Herzöge bewiesen Pippin dem Jüngeren und Karlmann, daß ihre Macht noch ungesichert war. Deshalb beschlossen sie im Jahre 743, wieder einen Merowingerkönig auf den Thron zu setzen, um damit ihre Stellung zu stabilisieren. … Die Herzöge von Alemannien und von Bayern erhoben sich 741 nur deshalb, weil sie wußten, daß der Thron vakant war und weil sie sich mit den Karolingern ranggleich sahen. […] Schließlich war nach germanischer Auffassung der König Heilsträger für sein Volk, der Garant für eine geordnete Welt und für den Frieden. Auf ihn konnte man nicht einfach verzichten. Mit der Einsetzung Childerich III. entsprachen die Hausmeier also den abergläubischen Ansichten der Einwohner des Frankenreichs.“ (Riché 76 f.)


Verkommenheit der Kirche[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erste Initiative zur Eindämmung heidnischer Bräuche gingen bereits von Karl Martell aus, doch erst seine Nachfolger unternahmen Initiativen zur Erneuerung der christlichen Einrichtungen. Bischof Bonifatius schilderte Papst Zacharias in einem Schreiben den Zerfall des christlichen Lebens: Seit 60 oder 70 Jahren sei die Verfassung getreten und zerrüttet, es seien viele Bischofsitze in den Städten Laien überlassen, die nach dem Besitz gieren, oder unzüchtigen oder wucherischen Geistlichen, die ihr Amt zu weltlichem Genuß gebrauchen. […]

Gründung des Klosters Rheinau[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

„Errichtet wurde das Kloster 778 von Herzog Wolfhard, dem Sohn Ruthards und Schwiegervater Ludwigs des Frommen. Das erste halbe Jahrhundert der Gründung scheint wenig glücklich verlaufen zu sein, so daß Wolfhards Sohn Wolfinus oder Ethico und Enkel Wolfenus das Kloster von Grund aus wiederherstellen mußten; Wolfenus stand als geistlicher Berater Fintan zur Seite, der 878 […] gestorben ist. Nach der Neugründung und Neubesiedelung (mit Mönchen aus St. Gallen und der Reichenau) erlangte Wolfenus durch Vermittlung Hrabans, des Konstanzer Bischofs Salomon und des Reichenauer Abtes Folkwin von Ludwig dem Deutschen das Recht der freien Abtswahl und die Bestellung eines eigenen Vogtes. Um die gleiche Zeit wurde der Leib des hl. Blasius von Rom nach Rheinau übertragen und verschaffte dem Kloster nicht geringen Ruhm; ein Teil davon wurde 866 oder 870 nach der Albzelle verbracht, aus der sich 100 Jahre später St. Blasien entwickelte. Von den Äbten der ersten Zeit sind nur die von der Neugründung durch Wolfenus an noch feststellbar; es scheint, daß ursprünglich nur eine kleine Einsiedelei bestanden hat, sonst hätte sich doch mindestens eine Erinnerung an die Vorsteher in die 885 für das Verbrüderungsbuch von St. Gallen abgefaßte Mönchsliste hinüberretten müssen. Als erster Abt begegnet uns um die Mitte des 9. Jahrhunderts der von St. Gallen durch Wolfen berufene Gozbert, ihm folgen Antwart, Wolfen, der Wiederhersteller des Klosters (+ 878), Wichram; im 10. Jahrhundert (963–975) der als Bischof von Konstanz und als Heiliger berühmt gewordene Konradus.“ (Sauer, 67).

St. Blasien:

9. Jahrhundert (Vorgeschichte)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

St. Blasien um 1900

Über die Frühgeschichte des Klosters St. Blasien weiß man, dass die Cella Alba des Klosters Rheinau im 9. Jahrhundert am Anfang einer Entwicklung hin zum Kloster St. Blasien des 11. Jahrhunderts steht.


Demnach muss sich die Zelle im Albtal in einem längeren Prozess vom Kloster Rheinau gelöst haben: Zu Zeiten des Findan werden Reliquien des Hl. Blasius von Sebaste von Rom ins Kloster Rheinau gebracht und von dort Teile davon in das benachbarte Waldgebirge an den Ort des späteren Klosters St. Blasien geführt. So kündet eine überlieferte Notiz aus dem 12. Jahrhundert. Unter dem ersten Abt Beringer wurde 948 die Regel des Hl. Benedikt angenommen und streng befolgt.


„Während die Albzelle im Albgau, offenbar eine kleine Siedelung um die Mitte des 9. Jahrhunderts, zur Förderung der Marienverehrung von Sigemar gestiftet wurde, wurde das eigentliche Kloster St. Blasien, ‚eine kleine Zelle u Ehren des hl. Blasius‘, inmitten der Schwarzwaldeinsamkeit ums Jahr 948 gegründet und mit dem Flußgebiet der Alb und Schwarza dotiert.“ (Sauer, 67)

Erneuerung der Christianisierung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Alamannien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Neue Selbstständigkeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Klostergründungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eingliederung ins Karolingerreich[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Westfränkisches Reich nach dem Vertrag von Verdun von 843

Fränkische Fürsten und alamannische Grafen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auflösung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Integrationsprozess[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Neubildung der Herrschaftsbereiche[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Vielfach entwickelten sich später aus diesen ehemals römischen Orten fränkische „Krongüter und Königshöfe [… als] Sammelstellen für die zu entrichtende Osterabgabe.“ (Sauer, 27).

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Karl Schib, Geschichte der Stadt und Landschaft Schaffhausen. Hg. vom Historischen Verein des Kantons Schaffhausen. Schaffhausen, Meili, 1972. XV, 611 S., 171 Abb. u. Ktn. im Text.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Thomas Fischer: Die germanischen Provinzen in der Spätantike in: Die Römer zwischen Alpen und Nordmeer, Schriftenreihe der Archäologischen Staatssammlung München, Hrsg: Ludwig Wamser, Verlag Philipp von Zabern, Mainz 2000, S. 207. ISBN 3-80532615-7.
  2. Thomas Fischer: Die germanischen Provinzen in der Spätantike in: Die Römer zwischen Alpen und Nordmeer, Schriftenreihe der Archäologischen Staatssammlung München, Hrsg: Ludwig Wamser, Verlag Philipp von Zabern, Mainz 2000, S. 207. ISBN 3-80532615-7.
  3. J. Sauer: Die Anfänge des Christentums und der Kirche in Baden, Badische Historische Kommission, Stuttgart 1911, S. 17 ff.
  4. J. Sauer: Die Anfänge des Christentums und der Kirche in Baden, 1911, S. 28.
  5. Joseph Sauer: Die Anfänge des Christentums und der Kirche in Baden. In: Neujahrsblätter der Badischen Historischen Kommission, Neue Folge 14, Carl Winters Universitätsbuchhandlung, Stuttgart 1911, S. 48–51.
  6. Pierre Riché: Die Karolinger. Eine Familie formt Europa. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1987. ISBN 3-421-06375-3. Originalausgabe: Les carolingiens. Une famille qui fit l'Europe. Hachette, Paris 1983. Zitate nach der Taschenbuchausgabe, 2. Auflage, München 1992, S. 72 f.


Referenzfehler: <ref>-Tags existieren für die Gruppe Anm", jedoch wurde kein dazugehöriges <references group="Anm"" />-Tag gefunden.