Benutzer:GerhardSchuhmacher/Alexandria

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

== Gaugamela == * [[Dareios III.]] hatte [[Alexander der Große|Alexander dem Großen]] zur Beendigung des Krieges die Abtretung aller Gebiete westlich des [[Euphrat]]s, hohe Lösegeldzahlungen für seinen in der [[Schlacht bei Issos]] erbeuteten [[Harem]] sowie die Hand seiner Tochter angeboten, was dieser jedoch ausschlug. Dies ließ dem Großkönig keine andere Wahl, als den letzten Kampf um sein Reich anzunehmen, wohl wissend, dass er die Lücke, die der Tod seines bewährten Feldherrn [[Memnon von Rhodos|Memnon]] im Sommer 333 v. Chr. hinterließ, militärisch nicht füllen konnte. * während der [[Belagerung von Tyros (332 v. Chr.)|Belagerung von Tyros]] ... 10.000 Talente Lösegeld für seine bei Issos zurückgelassene Familie mit seiner Mutter Sisygambis und die Hand seiner ebenfalls gefangenen Tochter [[Stateira]] angeboten. Alexander wies dieses Ansinnen entgegen dem Rat Parmenions zurück. Der Großkönig mobilisierte daraufhin die Truppen seiner Völkerschaften bis nach Indien. Da dies zeitaufwendig war, rundete Alexander vorerst die Sicherung der östlichen Mittelmeerküste mit der [[Alexander der Große#Eroberung von Gaza|Eroberung von Gaza]] und der [[Alexander der Große#Besetzung Ägyptens (332–331 v. Chr.)|Besetzung von Ägypten]] ab. Im späten Frühjahr 331 brach er wieder nach Tyros auf. Dort ließ er die Stadt neu aufbauen, ergänzte das Heer durch Zuzug von 15.000 Mann aus Makedonien und brach im Juli 331 in Richtung Euphrat auf und überquerte den Fluss. Nach einem Ausweichmanöver vor einer sperrenden Truppe des Satrapen [[Mazaios]] überquerte das Heer weiter nördlich im September 331 v. Chr. auch den [[Tigris]]. == ALEXANDRIA == == Gründung == [[Datei:Alexander and Bucephalus - Battle of Issus mosaic - Museo Archeologico Nazionale - Naples.jpg|mini|Alexander, Gründer der nach ihm benannten Stadt, auf einem in [[Pompeji]] gefundenen Mosaik aus dem 1. Jahrhundert n. Chr. in der [[Schlacht bei Issos]] 333 v. Chr.]] Nach dem Sieg in der [[Schlacht bei Issos]] über das Aufgebot des Perserkönigs Dareios, besetzte [[Alexander der Große]] mit dem makedonischen Heer die östliche Mittelmeerküste und eroberte die Hafenstädte [[Belagerung von Tyros (332 v. Chr.)|Tyros]] und [[Gaza (Stadt)|Gaza]]. Er entschied, vor dem Feldzug in das [[Achämenidenreich|persische Reich]] auch Ägypten zu besetzen, traf dort mit einigen Einheiten und einem Flottenkontingent Ende 332 v. Chr ein und wurde als Befreier von der fast 200 Jahre währenden persischen Herrschaft empfangen. In der Hauptstadt [[Memphis]] wurde Alexander zum Pharao gekrönt. „Anfang des Jahres 331 Schritt Alexander im Westen des Niltals, gegenüber der bereits bei [[Homer]] erwähnten Insel Pharos, zur Gründung einer Stadt, die seinen Namen tragen sollte. [...] Mit dem [[Nil]] als auch dem Mittelmeer verbunden, [...] sollte es in erster Linie ein großer Handels- und Umschlagplatz sein. [...] Nach der Zerstörung von Tyros und Gaza bestand für ein neues Zentrum ein hoher Bedarf.”<ref>[[Hans-Joachim Gehrke]]: ''Alexander der Große'', Verlag C.H. Beck, München 2000, S. 48. ISBN 3-406-41043-X.</ref> Der Ort soll von den Ägyptern ''Raqedu''<ref>Eberhard Otto: „der Mauerbau“, griechisch Rhakotis, In: Wolfgang Helck: ''Lexikon der Ägyptologie.'' Band I, Spalte 134.</ref> genannt worden sein und blieb als ''Rhakotis'' erhalten. Kennzeichen war die vorgelagerte Insel Pharos – „Alexander soll eigenhändig den Grundriß der Stadt entworfen haben, indem er das Netz der wichtigsten Straßen und die Lage des zentralen Marktplatzes skizzierte. Er bestimmte ferner die Größe der Stadt, indem er den Verlauf der sie umschließenden Mauern festlegte und ihr Erscheinungsbild, indem er die Zahl der Tempel – darunter einen für [[Isis]] – und die Auswahl der Götter vorgab.<ref>[[Manfred Clauss]]: ''Alexandria'', Klett-Cotta, Stuttgart 2003, S. 11. ISBN 3-608-94329-3.</ref> Die Grundfläche des Stadtkerns, „die vier Wohnquartiere, die den ursprünglichen Grundriss bilden, umfassen 186 [[Hektar]], also deutlich mehr als die bewohnte Fläche des [[Geschichte Athens|klassischen Athen]].“<ref>Colin McEvedy: ''Städtische Zentren der klassischen Welt. 120 Zentren der Antike von Alexandria bis Xanten.'' 1. Auflage, Klett-Cotta, Stuttgart 2013, S. 22. ISBN 978-3-608-94771-7.</ref> Alexanders Gründung wird von antiken Autoren ausführlich beschrieben.<ref>[[Plutarch]]: ''Alexander'' 26; [[Diodor]]: ''Bibliothéke historiké.'' 17, 52; [[Arrian]], ''Anabasis'' 3, 1-2.</ref> Da nach Alexanders Festlegung der Lage der neuen Stadt sodann der Zug zur Westgrenze Ägyptens, der Stadt [[Marsa Matruh#Geschichte|Paraitonion]], anschließend zur [[Oase Siwa]] und dann die Rückkehr nach Memphis folgte, geht die Forschung davon aus, dass das später genannte Datum der Gründung eine ‚offizielle’ Feierlichkeit bezeichnet. „Als traditionelles Gründungsdatum gilt der Tag, den wir heute den 7. April nennen.<ref group="Anm">Das benannte Datum entspricht dem 1. Tag des zweiten [[Peret (Altes Ägypten)|Peret-Monat]] – nach dem [[Ebers-Kalender]]. Als Datum überliefert ist der 25. [[Tybi]], des ersten Peret-Monats, so dass es sich auch um Anfang April gehandelt haben kann.</ref> Die weitere städtebauliche Planung lag in den Händen des Architekten [[Deinokrates]] von [[Rhodos]].”<ref>Manfred Clauss: ''Alexandria'', 2003, S. 11.</ref> Der von Alexander eingesetzte Finanz- und Steuerverwalter [[Kleomenes von Naukratis]] führte die Bauaufsicht. Da Alexander nach der Rückkehr aus Ägypten und dem Zwischenaufenthalt in Tyros bereits im Mai 331 mit dem neuformierten Heer zum Euphrat aufbrach, ist unklar, ob er am offiziellen Gründungstag teilnahm. == Bilder == * [[File:Büste Alexander Liebieghaus 435.jpg|mini|Alexander-Miniatur (aus Alexandria, Alabaster, 150–50 v. Chr.), [[Liebieghaus]], Frankfurt]] * [[File:Tetradrachm Ptolemaeus I obverse CdM Paris FGM2157.jpg|mini|Alexander mit Elefantenhautmütze, Silber-Tetradrachme (305–282 v. Chr.), [[Louvre]], Paris]] * [[File:Plan of Alexandria c 30 BC Otto Puchstein 1890s EN.svg|mini|Stadtplan, etwa 30 v. Chr.]] * [[Datei:Antikes Alexandria Karte.JPG|mini|hochkant=1.5|Stadtplan des antiken Alexandria (Forschungsstand Ende des 19. Jahrhunderts)]] == Alexander der Große in Ägypten == Der Zug Alexanders nach Ägypten Ende 332 v. Chr. – in Fortsetzung der Gewinnung der östlichen Mittelmeerküste nach dem Fall von Tyros und Gaza – hat in der historischen Forschung, bei namhaften Bewunderern, in Kriegsliteratur und bereits in der Antike – eine Vielzahl von Autoren beschäftigt. Zum Teil wurde die Entscheidung, sich alternativ nicht sofort gegen den Perserkönig zu wenden, um seiner erneuten Aufrüstung zuvorzukommen, als Fehler bezeichnet.<ref>Siegfried Lauffer: ''Alexander der Große'', Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1993, S. 86: [[Yorck v. Wartenburg]] erkannte nur eine „unnötige und gefährliche Abschweifung, die Dareios Gelegenheit geboten habe, Alexander den Rückweg abzuschneiden."</ref> In der Literatur überwiegt jedoch bei weitem die Ansicht, die Entscheidung sei klug oder notwendig gewesen und somit richtet sich die Aufmerksamkeit vor allem auf den Entscheidungsprozess des Königs. Nach [[Arrian]] soll Ägypten „von vornherein” das Ziel Alexanders gewesen sein.<ref>Lauffer: ''Alexander'', 1993, S. 86. (Arr. 3, 1, 1).</ref> „Im Vordergrund stand der strategische Zweck, die Eroberung der Ostmittelmeerländer und damit aller westlichen Satrapien des Perserreiches abzuschließen. Erst wenn es auch in Ägypten mit seinen reichen Hilfsquellen keine feindliche Flottenbasis oder sonstigen Widerstand mehr geben konnte, war Alexander im Rücken so gesichert, dass er seine Pläne im Osten [...] verfolgen konnte.<ref>Lauffer: ''Alexander'', 1993, S. 85 f.</ref> Dennoch wurde über des Königs Motive viel spekuliert und nur selten wurde Alexanders Zwangslage beachtet: Der Feldzug war von Beginn an unterfinanziert (Einbezug von Robin Lane Fox) – Alexander benötigte dringend die „reichen Hilfsquellen”, die alternativ ein Marsch von Gaza nach Babylon Ende 332 nirgendwo sonst geboten hätte. Doch die Tatsache, dass Alexander von dem kapitulierenden persischen Satrapen Mazakes die „Kriegskasse” – vermutlich die von den Persern okkupierten Schätze – erhalten hatte, wurde in der Forschung kaum erwähnt. * Demandt: Die „aufbewahrte persische Kriegskasse. Sie enthielt 800 Talente Gold, Mazakes übergab sie”. (164) * Clauss: „Als er Memphis erreichte, übergab ihm Mazakes Ende 332 v. Chr. zusammen mit 8000 Talenten Silber und dem Inventar der königlichen Residenz die Herrschaft über Ägypten.” (10, Anm. 346) Der Widerspruch in den Angaben lässt sich derzeit nicht auflösen – ein Versuch von Clauss, die Größenordnung von „8000 Talenten Silber” im praktischen Wert darzustellen, wirkt nicht überzeugend. Dem neuen Herrscher, dem inzwischen ein großer Ruf vorausging, standen kaum Widerstände im Wege. Ägypten war politisch-militärisch keine Macht mehr, aber besaß wirtschaftlich und logistisch ein hohes Potential. Hier müsste kein (kostspieliger) Feldzug geführt werden, es genügten kleine, schlagkräftige Einheiten zu Lande und zur See. (Droysen: A. In Ä. mit 4000 Mann (inkl. 30 Trieren) (262) Auch die Gründung von Alexandria war nicht ‚heroisch’ motiviert, auch war die künftige Bedeutung weder zu erkennen, noch von Interesse – Gaza und Tyros waren zerstört, als Handelshäfen für Jahre, gar Jahrzehnte außer Funktion: es war eine praktische Lösung zu schaffen und eine gut positionierte Neugründung war die beste Option. Auch der Zug zur Oase Siwa wird in der Forschung häufig persönlich-psychologisch oder mythisch interpretiert, es war eher selbstverständlich und auch erforderlich, den westlichen Grenzpunkt militärisch oder zumindest diplomatisch zu sichern. Es wird nicht mehr ausgeschlossen, dass die ‚Idee’, das Orakel zu besuchen erst in xy entstand und dann kurzfristig in die Tat umgesetzt wurde. == Chronik == Die Eroberung Gazas, der Drehscheibe des Gewürzhandels und einer Vielfalt von Luxuswaren aus dem fernen Osten, ermöglichte den Weitermarsch, den Alexander nur mit einem kleinen Teil der Truppen unternahm. Die nach einem militärischen Erfolg notwendige „Abwicklung” – Bestattungen und Verwundetenbetreuung, Reorganisation, Beute-Regelung, Verkauf der Gefangenen – Heerführern überlassen haben, denn vor Ende des Jahres 332 v. Chr. Soll der König nach „siebentägigem Marsch durch Wüste und Sümpfe” bereits Pelusion, die ägyptische Grenzfestung, erreicht haben. Die Zeitangaben variieren nur geringfügig: == Grundlagen == === Makedonische Flotte === In Alexanders Führungskreis heftig umstritten war nach der Eroberung von Milet 334 v. Chr. der Entscheid, die eigene Flotte aufzulösen, die fast vollständig aus Kontingenten der griechischen Verbündeten bestand. Die weitaus größere persische Flotte bot – so Alexander – keine Chance auf den Erfolg in einer Seeschlacht, zudem belastete der Unterhalt der eigenen 160 Trieren die knappen Geldmittel (Veranschlagung mit 100 Talenten* pro Monat) (Droy, 165 f.) und schränkten damit die kostengünstigeren Operationen des Heeres ein. Die Schiffe der Verbündeten wurden entlassen – ihre Zuverlässigkeit war auch nicht hoch – und nur ein geringer Teil für Transporte entlang den Küsten beibehalten. (Droy, 168 f.). * Hier kann anhand der Anzahl der Schiffsbesatzungen der Sold berechnet werden (50 Tal./Monat). Diese Maßnahme setzte jedoch einen strategischen Entscheid voraus – die Besetzung aller Hafenstädte und Stützpunkte an der östlichen Mittelmeerküste, um der persischen Armada (die vorwiegend aus phönizischen und zyprischen Kontingenten bestand) ihre logistische Basis zu nehmen. Sie bedeutete allerdings auch einen Verzicht auf die verbündeten Städte der griechischen Inseln, deren demokratische Regimes nach und nach durch Interventionen der persischen Flotte von tyrannischen Machthabern abgelöst wurden. Alexanders weitere Feldzugsziele 334/333 v. Chr. galten somit der Besetzung der kleinasiatischen Küste (außer dem Hafen von Halikarnassos, der abgeriegelt werden musste) und der Gewinnung der Gebiete im Landesinneren (mit Winterlagern in Sardes und Gordion). Die Truppen im Innern Kleinasiens waren auch so positioniert, dass sie wieder kurzfristig nach Griechenland zurückverlegt werden konnten. Da der Winter in der Ägäis größere Seeunternehmungen nicht zuließ (auch Heimkehr der Kontingente), wagte Alexander ab Sommerbeginn 333 den Weitermarsch, da sich in Griechenland keine Unruhen zeigten und die Perserflotte weitgehend untätig geblieben war. Gründe dafür waren der überraschende Tod (durch Krankheit) des in persischen Diensten stehenden Kommandeurs Memnon und die andauernde Geringschätzung des kleinen Makedonenheeres durch die persische Führungsschicht. '''Issos und die Folgen''' Spekulationen über Pläne, gibt es Anhaltspunkte? Beute in Damaskos. '''Tyros und Gaza''' Zeitphase der Dareios-Briefe (Angebot 10.000 Talente, Lff, 83) '''Seekrieg''' Bei Droysen == Feldzug nach Ägypten == '''Lage in Griechenland''' === Aufenthalt in Ägypten === Historiker und Publizisten verlieren im Allgemeinen kein Wort darüber, dass der Zeitraum zwischen der Ankunft Alexanders in Memphis (Ende 332) und der Abfahrt zur Erkundung des Ortes für eine neue Hafenstadt relativ Länge dauerte, denn die antiken Quellen machen dazu keine Angaben. '''Memphis''' '''Chronik Zeitverlauf in Ägypten''' * Ankunft in Memphis Ende 332 '''Aufbruch zur Küste bei Rakotis''' * „Anfang des Jahres 331 Schritt Alexander im Westen des Niltals, gegenüber der bereits bei Homer erwähnten Insel Pharos, zur Gründung einer Stadt, die seinen Namen tragen sollte.” Gehrke, 48. * „Anfang 331” Lauffer, 87. '''Auswahl des Platzes für die neue Hafenstadt''' * Weiterfahrt/Marsch nach Praet. / Aufenthalt '''Marsch und Aufenthalt in Siwa / Rückweg Memphis''' * Deutung Siwa: Gehrke, 49-52 '''Aufenthalt in Memphis''' * ‚Offizielle Gründung’ von Alexandria: 7. / 8. April 331 * Rückfahrt nach Tyros / Ankunft '''Lageerkundung Alexandria''' '''Westliche Küste''' '''Oase Siwa''' '''Rückweg nach Memphis''' '''Informelle Lage''' '''Politik und Verwaltungsregelung''' '''Rückkehr nach Tyros'''<br /> * „Im April 331 brach Alexander von Ägypten auf, um das Zentrum des Perserreiches direkt anzugreifen.” (Gehrke, 52) * „Noch im Frühsommer brach [Alexander] erneut gegen Dareios auf.” (Wirth, 27.) === Lage nach Ägypten === '''Neuorganisation der Truppen''' '''Politik und Verwaltung''' '''Vorbereitung des Feldzugs nach Mesopotamien''' === Strategische Begründung === Die Umstände, die zu einer Entscheidung über die Fortsetzung des Feldzuges führten, ergaben sich aus dem Verlauf der Belagerung von Tyros. Die Zerstörung des ersten Dammes durch den Meerarm vom Festland hin zur Inselstadt, lies erkennen, dass der Fall der ‚Mutterstadt’ von Karthago noch dauern konnte. Dadurch war es schon sehr früh im Jahr (Februar/März) abzusehen, dass ein Feldzug vor der Sommerhitze nach Mesopotamien nicht mehr möglich sein würde. Wäre Tyros übergeben worden und auch Gaza schnell gefallen, so hätte erwogen werden können, nach Mesopotamien zu marschieren und einer Reorganisation der Macht der Achämeniden zuvorzukommen. Die Seeherrschaft der persischen Flotte und die unberechenbare Lage in Griechenland – das war die Entscheidung nach Issos – hatte es notwendig gemacht, die phönizische Küste zu besetzen. Die zeitlich nun nicht absehbare Belagerung von Tyros, bedeutete die Verschiebung der Kriegsentscheidung auf das Folgejahr, schenkte jedoch den Spielraum für die Lösung akuter Probleme und die Möglichkeit der Besetzung auch Ägyptens. Grundsätzlich war Alexanders Lage auch in Babylon zu erkennen und somit wird das Vermittlungsangebot des Dareios auch eine Sondierung gewesen sein, um die eigene Strategie zu entscheiden. Alexander blieb die ablehnende Antwort nicht schuldig und damit wird der Großkönig die Mobilisierung des Reichsheeres für das folgende Jahr angeordnet haben. Es kann angenommen werden, dass Alexander eine Absicht, nach Ägypten zu ziehen nicht allgemein verkündet haben wird, bevor eine Vorentscheidung im Kampf um Tyros gefallen war. Die Aufzählung mehr oder weniger zweitrangiger Gründe durch antike und moderne Historiker – sich ein „Hin und Her” um das Land am Nil zu ersparen oder „unpolitische Motive” wie der „Reiz” der „Aura Ägyptens” oder „Wissensdurst” (Demandt, 161) – sind zeilenfüllend, doch irrelevant. Auch die „Vollendung der Küstenkontrolle” oder die „Herrschaft über das Niltal” sind keine strategischen Begründungen, sondern fielen ''nach'' der Entscheidung von selbst zu. Es war für ‚Nachgeborene’ immer reizvoll, sich an den Überlegungen eines Alexanders zu messen und dazu komplexe Muster zusammenzutragen – was er alles über das Land gelesen oder gehört haben mag, ob er sich „als Befreier” gefühlt haben mag –, doch Alexander war Heerführer und damit haben strategische Aspekte sein Handeln bestimmt. Nachzutragen ist dabei lediglich, dass die Einnahme Ägyptens reichlich Geldmittel bringen konnte, denn Tyros und Gaza brachten nur bescheidenen Gewinn und hatten hohe Kosten verursacht: die Tyrier hatten ihre Schätze aus der Stadt bringen können und die Gewürzflotte aus Gaza war in diesem Jahr schon lange vor der Eroberung der Stadt nach Westen unterwegs. Die überfälligen Soldzahlungen waren ein akutes Problem. Der nächste Schritt durfte wenig Kosten verursachen und musste hohe Einnahmen bringen – und in Ägypten waren keine „Gefahren zu fürchten".<ref group="Anm">Demandt, S. 161. Demandt irrt jedoch, wenn er im gleichen Satz behauptet, es wären dort auch keine „Hilfsmittel zu erhoffen” gewesen. Nur drei Seiten danach nennt er die „800 Talente Gold”.</ref> Berve: vor Pelusion im Oktober 332 (III, 28) Zum Marsch. '''Pelusion''' '''Heliopolis''' „Der König begab sich zunächst mit kleinem Gefolge nach der Stadt On, griechisch Heliopolis. Der Ort, der 12 Kilometer nordöstlich von Kairo liegt, war in der Frühzeit mit seinem Tempel für den Sonnengott Re das religiöse Zentrum Unterägyptens. '''Memphis'''<br /> (Arrian III 1,2; Curtius IV 29.) * Dem: „aufbewahrte persische Kriegskasse. Sie enthielt 800 Talente Gold, Mazakes übergab sie”. (164) * Clauss: „Als er Memphis erreichte, übergab ihm Mazakes Ende 332 v. Chr. zusammen mit 8000 Talenten Silber und dem Inventar der königlichen Residenz die Herrschaft über Ägypten.” (10, Anm. 346) * Droysen ohne Angabe. * Bamm: von allen Finanzierungssorgen bereits nach Damaskos befreit. (162). Droysen: A. In Ä. mit 4000 Mann (inkl. 30 Trieren) (262) == Geldwerte == * Manfred Clauss: ''Alexandria. Eine antike Weltstadt'', Klett-Cotta, Stuttgart 2004. ISBN 3-608-94329-3. Seite 346 ff. === Memphis === == Anmerkungen == <references group="Anm" /> == Literatur == == Einzelnachweise == <references /> (Kategorien)