Benutzer:GerhardSchuhmacher/Berlin 1945

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Vorgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Faktisch stand die Kriegsniederlage des Deutschen Reichs, das 1939 den Zweiten Weltkrieg als Eroberungskrieg zuerst gegen Polen, dann gegen die Benelux-Staaten, Frankreich und weitere europäische Länder in Skandinavien und auf dem Balkan begonnen hatte, schon vor dem Beginn der Schlacht um Berlin fest. Entscheidend war der Fehlschlag des Angriffs auf die Sowjetunion ab Juni 1941 und der Kriegseintritt der USA am 11. Dezember 1941.

Nach den Niederlagen in der Schlacht von Stalingrad (Winter 1942/1943) und am Kursker Bogen (Sommer 1943) befand sich die Wehrmacht an der Ostfront in der Defensive. Das Deutsche Afrikakorps hatte Mitte Mai 1943 nach dem Tunesienfeldzug kapituliert. Die westlichen Alliierten landeten am 10. Juli 1943 (→ Operation Husky) auf Sizilien und eröffneten am 6. Juni 1944 (D-Day) in Frankreich mit der Invasion in der Normandie die von Stalin lange geforderte „Zweite Front”. Damit war der Krieg entschieden. Zeitgleich zur fortschreitenden Invasion in der Normandie erlitten die deutschen Truppen im Osten durch die Zerschlagung der Heeresgruppe Mitte eine katastrophale Niederlage. Die Verluste dieser Schlacht nahmen der Wehrmacht ihre operative Handlungsfähigkeit an der Ostfront, so dass dort ab Sommer 1944 nur noch hinhaltender Widerstand möglich war.

Im Westen räumten die Deutschen nach der Befreiung von Paris am 25. August fluchtartig den größten Teil Frankreichs und der Benelux-Staaten, am 12. September überschritt eine US-Patroullie die deutsche Grenze, doch im Oktober 1944 hatten sich die deutschen Abwehrfronten in Ost und West wieder gefestigt und es kam zur langwierigen Schlacht um Aachen.

Mit dem Abwehrerfolg bei Arnheim (Ende September 1944), der letztlich gescheiterten Ardennenoffensive im Dezember 1944 und dem Unternehmens Nordwind (31. Dezember 1944 bis 25. Januar 1945 im Elsass und in Lothringen) war es Hitler gelungen, die Niederlage weiter zu verzögern. Doch Kraftstoff-, Nachschub-, fehlender Ersatz an ausgebildeten Soldaten sowie die pausenlosen Luftangriffe und der Zusammenbruch der Waffenproduktion machten den Truppen ab Winter 1944/45 immer mehr zu schaffen. Den Westalliierten gelang im März 1945 der Übergang über den Rhein bei Remagen, Oppenheim und Wesel. Die Heeresgruppe B wurde im Ruhrkessel (Ruhrgebiet) eingeschlossen und legte am 21. April 1945 die Waffen nieder. Nach einem vergeblichen Gegenangriff im März 1945 am Plattensee in Ungarn war die Wehrmacht nun nicht mehr zu offensiven Aktionen in der Lage. In rascher Folge fielen ein großer Teil der Alpen- und Donau-Reichsgaue und Österreich mit Wien bis Mitte April 1945 in die Hand der Sowjetarmee.

Brände nach Luftangriff auf Berlin 1944

US-Amerikaner, Briten, Kanadier und nun auch französische Truppen waren bis Mitte April 1945 in ihren Landoffensiven nach Nord- und Süddeutschland und (mit schwachen Kräften) bis an die Elbe vorgedrungen. Damit stand die Anti-Hitler-Koalition vor einer Entscheidung über die Eroberung und Besetzung von Berlin.

Politische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf der Konferenz von Jalta (4. bis 11. Februar 1945) beschlossen die Staatschefs der drei großen alliierten Mächte, Winston Churchill (Großbritannien), Franklin D. Roosevelt (USA) und Josef Stalin (Sowjetunion) unter anderem die Aufteilung Deutschlands in vier Besatzungszonen. Jeder der Großen Drei versuchte dabei, für sich machtpolitisch günstige Ausgangspositionen für die Gestaltung der Nachkriegsordnung zu erlangen. Über die Besetzung von Berlin war es zu keiner Vereinbarung gekommen.

Für Hitler und andere führende Nazis kam eine Kapitulation nicht in Frage; sie trieben u. a. mit Haltebefehlen („Kampf bis zum letzten Mann“), Durchhalteparolen (siehe auch NS-Propaganda, Endsieg) sowie Gewalt- und Terrormaßnahmen gegen Deserteure und Zivilisten (siehe Endphaseverbrechen) die Deutschen an, die aussichtslosen Kämpfe fortzusetzen. Noch im letzten Kriegsjahr starben Millionen Soldaten und Zivilisten. Generalität und Offiziere konnten sich bis fast zuletzt nicht den unsinnigsten Befehlen entziehen.

Militärische Ausgangslage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Osten war die Rote Armee in der Weichsel-Oder-Operation Mitte Februar 1945 auf ganzer Länge bis zur Oder vorgerückt und besetzte auch westlich des Flusses gelegene Teile Schlesiens (mit Ausnahme der Grafschaft Glatz). Nach vorbereitenden Offensiven zur Eroberung Ostpreußens (nach der Schlacht um Königsberg) und der Ostseeküste von Danzig bis zur Odermündung und Stettin sowie im Süden zu den Westkarpaten hin (hier hielt sich nur das eingeschlossene Breslau, stand nach dem Kampf um Küstrin die Sowjetarmee Mitte April in voller Stärke in mehreren Brückenköpfen auf dem Westufer angriffsbereit an der Oder. Die US-Truppen verhielten auf Befehl Eisenhowers an der Elbe. Sie waren kaum weiter entfernt von Berlin als die Rote Armee, doch nur in geringer Stärke präsent.