Benutzer:Habitator terrae/Great Barrington Declaration

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Die Great Barrington Erklärung (englisch The Great Barrington Declaration) formuliert einen Vorschlag zum Umgang mit der COVID-19-Pandemie. Sie wurde am 4. Oktober 2020 von den Wissenschaftlern Martin Kulldorff, Sunetra Gupta und Jay Bhattacharya im namensgebenden Sitz des libertären Thinktank American Institute for Economic Research, Great Barrington (Massachusetts), unterzeichnet und auf einer eigenen Website veröffentlicht. In ihr wird angedacht durch Infektion „eine Herdenimmunität [zu] erreichen“, gleichzeitig aber einen „gezielten Schutz [… der]jenigen, die am stärksten gefährdet sind“ zu gewährleisten.

Zwar fand der Vorschlag breite Rezeption, so unter anderen die der US-Regierung unter Donald Trump, wird aber in der Fachwelt als „Irrweg“ angegriffen. So distanzierten sich mehrere Fachgesellschaften, darunter die deutschsprachige Gesellschaft für Virologie, vom Dokument. Eine „Durchseuchung“ würde auch die Gesundheit, derjenigen die nicht geschützt werden, auch langfristige beeinträchtigen, sondern auch wirtschaftlichen Schaden verursachen. Zudem sei ein Aufteilen der Bevölkerung in ungefährdet und gefährdet aufgrund der vielen darauf einwirkenden Faktoren und der Schutz der gefährdeten bei hohen Infektionszahlen nicht möglich und auch nicht eine gesellschaftlich zu wünschende Strategie. Es hätten vielmehr mehrere Staaten gezeigt, dass eine breite Eindämmung „der beste Weg“ sei.

Inhalt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die drei Verfassenden stellen sich „Als Epidemiologen für Infektionskrankheiten und Wissenschaftler im Bereich des öffentlichen Gesundheitswesens“ vor, die politisch und global plural aufgestellt seien. Aus dieser Position würden sie ihre Kritik an der „derzeitige[n] Lockdown-Politik“ zur Pandemiebekämpfung äußern. So führen sie, dass sich weniger Menschen gesundheitlich Versorgen lassen würden, auf diese Politik zurück und erwähnen psychischen Folgen, die zur langfristigen Übersterblichkeit führen würde. Im folgenden wird das Erreichen einer Herdenimmunität als Selbstverständlichkeit dargestellt. Dies sei unabhängig von einem Impfstoff. Es wird zudem behauptet, dass mit Wachsen der angestrebten Immunität durch Infektion das Infektionsrisiko sinken würde. Mit dem Wissen der besonderen Gefährdung älterer Menschen, sei „einfühlsam[…]“ jüngeren ein „normales Leben zu ermöglichen“, während die Gefährdeten geschützt werden sollen. Dafür sollen im Pflegebereich immune Personen eingesetzt bzw. die Mitarbeiter getestet werde. Zudem seien ältere Personen nur draußen getroffen und mit Essen beliefert werden. Für Mehrgenerationenhaushalte wird auf eine „umfassende und detaillierte Reihe an Maßnahmen“ verwiesen. Schließlich seien zwar Händewaschen und zu Hause Bleiben im Krankheitsfall zu unterstützen, kulturelle und schulische Einrichtungen aber offen sein. Freiwillig dürften daran auch ältere Menschen teilnehmen.[1]

Rezeption[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Editorial des als konservative geltenden Wall Street Journal, zweitmeistverbreitete Zeitung in den USA, erklärte am 7. Oktober die Erklärung werde von „den Medien ignoriert“ („the media are ignoring“). Auf ihren „grundlegende Punkt, dass Amerikaner lernen müssen mit dem Virus zu leben“, würden Wissenschaftler übereinstimmen. Die WHO, medizinische Literatur und Daten würden den Ansatz stützen. Das aufgrund der Politisierung von COVID-19 nicht auf die Erklärung gehört werde, sei eine Schande.[2] Knapp zwei Wochen später wurde an selber Stelle aber in einem Artikel klargestellt, die Erklärung würde Wissenschaftlers, einschließlich des WHO-Direktors, in ablehnender Weise alamieren.[3] Der von US-Präsident Donald Trump in seine Corona Task Force berufene Scott Atlas, sowie der US-Gesundheitsminister Alex Azar trafen sich 5. Oktober mit den Verfassenden der Erklärung. Am 8. Oktober schrieb Scott mit Hinweis auf die Erklärung Spitzenwissenschaftler würden Trumps Ansatz des „Schützen der Verwundbaren und [der] OFFENE[N] Schulen und Gesellschaft“ („Protect the vulnerable and OPEN schools and society“) unterstützen.[4] Er bestritt jedoch selber später, dass irgendjemand in der US-Regierung oder dem Beraterstabs des Präsidenten „eine weit-offene Strategie des Erreichen von Herdenimmunität durch das Zulassen des Durchgehens der Infektion durch die Gemeinschaft unterstützt oder verteidigt“ („pursued or advocated for a wide-open strategy of achieving herd immunity by letting the infection proceed through the community“) hätte.[5]

The Guardian stellte am 9. Oktober fest, die Erklärung würde für Schlagzeilen sorgen. Zu diesem Zeitpunkt waren auf der Website, die die Möglichkeit bietet, selber zu unterschreiben, diese Unterschriften noch offen einsehbar. Unter den als „Experten“ gekennzeichneten Unterschriften, fanden sich neben offensichtlich falschen Namen, auch welche, die beispielsweise die „Universität deiner Mutter“ („university of your mum“) als Arbeitsplatz angaben. Daneben fanden sich auch über hundert Unterschriften, die Expertisen, wie Massage zugeordnet wurden.[6]

Kritik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

[7][8] [9] [1]

Epidemiologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gesellschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Medizin[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Christie Aschwanden: The false promise of herd immunity for COVID-19. In: nature.com. 21. Oktober 2020, doi:10.1038/d41586-020-02948-4.
  • Nisreen A. Alwan, Rochelle Ann Burgess, Simon Ashworth, Rupert Beale, Nahid Bhadelia, Debby Bogaert, Jennifer Dowd, Isabella Eckerle, Lynn R. Goldman, Trisha Greenhalgh, Deepti Gurdasani, Adam Hamdy, William P. Hanage, Emma B. Hodcroft, Zoë Hyde, Paul Kellam, Michelle Kelly-Irving, Florian Krammer, Marc Lipsitch, Alan McNally, Martin McKee, Ali Nouri, Dominic Pimenta, Viola Priesemann, Harry Rutter, Joshua Silver, Devi Sridhar, Charles Swanton, Rochelle P. Walensky, Gavin Yamey, Hisham Ziauddeen: Scientific consensus on the COVID-19 pandemic: we need to act now. In: The Lancet. online 14. Oktober 2020, 2 S., doi:10.1016/S0140-6736(20)32153-X (Deutsche Übersetzung).
  • Jeanne Lenzer: Covid-19: Group of UK and US experts argues for “focused protection” instead of lockdowns. In: The BMJ. Band 371, m3908, 7. Oktober 2020, doi:10.1136/bmj.m3908.

Belege[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Kulldorff et al.: Die Great Barrington Erklärung. 2020.
  2. The Editorial Board: Trump, Covid and Reason. In: The Wall Street Journal. Band 276, Nr. 83, 7. Oktober 2020, S. A16 (wsj.com).
  3. Sarah Toy, Daniela Hernandez: Herd-Immunity Tactic Alarms Many Experts. In: The Wall Street Journal. Band 276, Nr. 93, 19. Oktober 2020, S. A6 (wsj.com).
  4. Kashmira Gander: 'No They're Not': Top Journal Editor on Scott Atlas' Claims Scientists Are Backing Trump's COVID Response. In: newsweek.com. 9. Oktober 2020, abgerufen am 23. Oktober 2020.
  5. Yasmeen Abutaleb, Philip Rucker, Josh Dawsey, Robert Costa: Trump’s den of dissent: Inside the White House task force as coronavirus surges. In: washingtonpost.com. 19. Oktober 2020, abgerufen am 23. Oktober 2020.
  6. Herd immunity letter signed by fake experts including 'Dr Johnny Bananas'. In: theguardian.com. 9. Oktober 2020, abgerufen am 23. Oktober 2020.
  7. Bartenschlager et al.: Stellungnahme der Gesellschaft für Virologie zu einem wissenschaftlich begründeten Vorgehen gegen die Covid-19 Pandemie. 2020.
  8. Alwan et al.: Scientific consensus on the COVID-19 pandemic: we need to act now. 2020.
  9. rme: SARS-CoV-2: Experten streiten über Herdenimmunität als Strategie. 2020.

Kategorie:COVID-19-Pandemie Kategorie:Politik-Website