Benutzer:HajjiBaba/Mamluken-Teppich

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Der „Baillet-Latour“ Mamlukenteppich, Kairo, frühes 16. Jahrhundert
Ambrosius Francken - Das letzte Abendmahl, 16. Jahrhundert, Königliches Museum der Schönen Künste (Antwerpen), mit einem ägyptischen Mamlukenteppich im Hintergrund

Als Mamluken-Teppich wird ein geknüpfter antiker Orientteppich bezeichnet, der sich technisch durch die S-Drehung des handgesponnenen einzelne Garne mit Z-Zwirnung von nahezu allen anderen Orientteppich-Gruppen unterscheidet.[1] Darüber hinaus zeichnen sich Mamluken-Teppiche durch ihre eingeschränkte Farbpalette und ein als „Kaleidoskop-artig“ oder „kristallin“ beschriebenes Muster aus.

Mailuken-Teppiche wurden zwischen dem 15. und 17. Jahrhundert in großer Zahl überwiegend in ägyptischen Werkstätten hergestellt und nach Westeuropa exportiert, wo sie sich in Gemälden der Renaissancezeit dargestellt finden.

Ursprung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

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Muster[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

asymmetrischer Knoten Dolde

Kairener Osmanenteppiche[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach der Eroberung des Mamlukensultanats in Ägypten durch das Osmanische Reich in der Schlacht von Mardsch Dabiq bei Aleppo und der Schlacht von Raydaniyya vor Kairo gingen zwei verschiedene Kulturen ineinander auf, was sich sehr deutlich auch in der lokalen Teppichproduktion nach dieser Zeit abzeichnet. Die frühere traditionelle Knüpfung der mamlukischen Werkstätten verwendete im Uhrzeigersinn („S“-) gesponnene Wolle, die gegen den Uhrzeigersinn („Z“-) gezwirnt war, sowie eine sehr begrenzte Palette von Farben und Farbtönen. Nach der Eroberung fanden osmanische Muster Eingang in die weiter mit in der alten Technik gesponnenen und gezwirnten Wolle geknüpften Teppiche.[5] Die sogenannten Kairener Osmanenteppiche wurden bis ins frühe 17. Jahrhundert weiter sowohl in Ägypten als wahrscheinlich auch in Anatolien hergestellt.[6]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Kadolph, Sara J., ed.: Textiles, 10. Auflage, Pearson/Prentice-Hall, 2007, ISBN 0-13-118769-4, S. 197
  2. Kurt Erdmann: Kairener Teppiche Teil I: Europäische und islamische Quellen des 15. bis 18. Jahrhunderts. In: Ars islamica. Band 5, Nr. 1, 1938, S. 179–206, JSTOR:4520928.
  3. Kurt Erdmann: Kairener Teppiche Teil II: Mamlūken- und Osmanenteppiche. In: Ars islamica. Band 7, Nr. 1, 1940, S. 55–81, JSTOR:4515552.
  4. Kurt Erdmann: Neuere Untersuchungen zur Frage der Kairener Teppiche. In: Ars orientalis. Band 4, Nr. 1, 1961, S. 65–105, JSTOR:4629134.
  5. Ottoman-Cairene carpet in the Met. Museum of Art. Abgerufen am 12. Juli 2015.
  6. R. Pinner, M. Franses: East Mediterranean carpets in the Victoria and Albert Museum. In: Hali. IV. Jahrgang, Nr. 1, 1981, S. 39–40.