Benutzer:Harald Rossa/Probeseite

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Der Name Rossa tritt als Familienname auf der ganzen Welt auf. Als Ortsname ist er in Italien, in österreich und in der Schweiz zu finden.

Hypothesen zu Herkunft und Bedeutung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zur Bedeutung des Namens gibt es eine Reihe von Hypothesen, die teilweise weiter unten angeführt werden.

Naheliegend ist die Annahme eines italienischen Ursprungs. In der italienischen Sprache ist rossa das feminine Adjektiv für rot. Damit ist der Name Rossa eng mit den in Italien sehr weit verbreiteten Namen Rossi und Rosso verwandt.

Allgemein bekannt ist der italienische Name für Kaiser Friedrich II. , genannt Rotbart oder italienisch eben Barbarossa. Auch dies legt die Vermutung nahe, dass dieser Familienname einen italienischen Ursprung hat.


Ausgewählte Nachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine Abfrage in der Datenbank familysearch deckt die regionalen historischen Schwerpunkte auf der Namensverteilung auf und ermöglicht es so, die historische Spur dieses Namens aufzunehmen. Diese Quelle basiert allerdings auf einer nur bedngt systematischen Auswahl und kann nicht alles erklären. Weiter wurde hier eine Beschränkung derart vorgenommen, dass der spanische und portugisische Sprachraum ausgeklammert wurde. Auch sonstiges Auftreten außeralb Europas wurde nicht weiter verfolgt.

Tabelle historischer Nachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Art Quelle Name Ort Region staat damals Staat heute
1562 G fs Honorata Rossa Nice Alpes-Maritime Burgund Frankreich
1580 G fs Anna Rossa San Jordi Desvalls Girona Katalonien Spanien
1583 G fs Laura Della Rossa Casamassimo Bari Kgr. Neapel Italien
1584 ? Br Peter Rossa Mainz Kurpfalz Deutschland
1605 H fs Elisabetha Rossa Padiham Lancashire England UK
1662 H fs Renne Rossa Serres Meurthe-et-Moselle Frankreich Frankreich
1680 G fs Ole Larsson Rossa Hjelmeland Rogaland Norwegen Norwegen
1741 G fs Angelo Maria Rossa Nocara Napoli Kgr. Neapel Italien
1736 G fs Michael Rossa Herzberg Namslau Donaumon. Polen
1755 G fs Petr Rossa Vemyslice Krumlov Moravsky Donaumon. Tschechien
1770 G fs Agnes Rossa Falkowitz Oppeln Preußen Polen
1791 G fs Maria Rossa Poppialau (1) Preußen Polen
1792 G fs Maciej Rossa Radzymin Warszawskiego Polen
1796 G fs Rosina Rossa Herzberg Namslau Preussen Polen
1802 G fs Antonius Rossa Krumlov Moravsky Donaumon. Tschechien
1819 G fs Michael Rossa Posen Preussen Polen
1819 G fs Henrietta Rossa Schrvitz (2) Posen Preussen Polen
1840 G fs Albert Rossa Damratsch Oppeln Preussen Polen
1874 G fs Pierre Rossa Bovernier Wallis Schweiz Schweiz
1894 G fs Rachel Rossa Warszawa Warszawskiego Russland Polen
1940 T fs Antoni Rossa Katyn Polen
  • Ereignis:
    • G: Geburt oder Taufe
    • H: Hochzeit
    • T: Tod
  • Quellen:
    • fs: Datenbank familysearch
    • Br: Brechenmacher, ...

Anmerkungen:

  • (1) Wahrscheinlich ist gemeint: Poppelau oder Alt Poppelau im Kreis Oppeln
  • (2) Vermutlich gemeint ist: Schwirz im Kreis Namslau

Der älteste Nachweis von 1562 stammt aus Nizza. Zu dieser Zeit ist Nizza eher dem italienischen als dem französischem Sprachraum zuzuordnen. Das Wort Rossa ist im französischen Wörterbuch nicht nachgewiesen. Die ersten Nachweise berichten außerdem von der Geburt von Frauen, denen der Name Rossa gegeben wurde. Relativ schnell verbreite sich dann der Name punktuell über ganz Europa. Auffällig ist, dass die nächsten Nachweise überwiegend aus Orten in Küstennähe stammen.

1736 findet sich der erste Nachweis in Schlesien im Großraum Oppeln.

Es tritt nun das Problem auf, dass der Name aus verschiedenen Sprachen stammen könnte und daher auch in Abhängigkeit von der Sprache ganz unterschiedliche Bedeutungen tragen könnte.

Betrachtung nach Sprachräumen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Italienischen Sprachraum[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verbreitung in Italien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verbreitung des Familiennamen Rossa in Italien nach Gemeinden

Der Name Rossa ist, im Vergleich zu Rossi und Rosso, in Italien eher selten. Dabei sind 3 Schwerpunkte feststellbar:

  • Piemont, dar der Raum südwestlich von Turin, also zwischen Turin und Nizza
  • Dolomitenregion Belluno
  • Mailand

Wichtig ist die Konzentration in der Dolomitenregion um Belluno an der Grenze zum deutschen Sprachraum. Diese Region unterstand auch lange habsburgischer Herrschaft. Hier kann der Ausgangspunkt einer Wanderung in andere Teile des Habsburger Reiches vermutet werden (siehe weiter unten unter Schlesien).

Hypothesen für den italienischen Sprachraum[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Bedeutung rot ist klar. Mögliche Erklärungen zur Enstehung und Bedeutung finden sich im Beitrag: Rossi

Deutscher Sprachraum[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verbreitung in Deutschland[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In deutschen Telfonvereichnissen findet sich der Name Rossa etwa 750 mal. Er ist damit nicht wirklich selten.

Aus der Verbreitung des Namens in Deutschland können keine wirklichen Rückschlüsse gezogen werden. Da überlagern sich vermutlich mehrere Einflüsse. Denkbar sind:

  • Zuwanderung aus Südeuropa / Italien bis 1945
  • Zuwanderung aus Osteuropa vor 1945
  • Zuwanderung aus den ehemaligen deutschen Gebieten nach 1945
  • Zuwanderung aus Südeuropa nach 1945, insbesondere der Gastarbeiterzuzug in die alten Bundesländer ab 1960

Einige in Deutschland ansässige Familien führen ihre Wurzeln auf die Region Schlesien zurück. Das Verteilungsergebnis in Deutschland steht zu einer Erklärung durch die Zuwanderung nach 1945 nicht im Widerspruch.

Auffällig ist, das sich relative Schwerpunkte in Regionen finden, in denen in der Vergangenheit der Bergbau (kein Kohlebergbau) eine gewissse Bedeutung hatte, z.B. um Annaber und das Gebiet zwischen Halle und Harz. Diese Regionen weisen darauf hin, dass der Zuzug aus Südeuropa nach 1960 keine sehr große Rolle spielen kann, da er nur in den alten Bundesländern stattfand. Aber in den Ländern der ehemaligen DDR findet sich dieser Name relativ häufig.

Hypothesen für den deutschen Sprachraum[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die meisten deutschen Standardwerke der Genealogie gehen auf diesen Familiennamen nicht ein. Wenn sich Hinweise finden, dann vertreten diese Autoren überwiegend eine Ortsnamenshypothese.

  • Brechenmacher erwähnt den kurpfälzischen Hofschneider Peter Rossa aus dem Jahr 1584. Den betrachtet er als Herkunftsnamen und verweist auf den Ort Roßau.[1]Der steht bei ihm für mehrfach auftretende Ortsnamen, und zwar in den Varianten Roßau, Rosau und Rossau. Nicht ganz klar ist die Lage der Orte zu diesen Namen. Heute gibt es noch 2 Orte mit Namen Rossau, und zwar in Sachsen und in der Altmark. Eine Verbindung zum Famliennamen ist nicht offensichtlich.
  • Der Duden erklärt Rossa zu einem Herkunftsnamen. Als Ursprung wird der Ort Rossa in Ostpreußen bezeichnet.[2] Der Nachweis dieses Namens für einen Ort oder Gutsbezirk ist nicht gelungen. Auch in der Datenbank familysearch finden sich keine Hinweise auf Ostpreußen.

Es gibt einzelne Hinweise von Namensträgern auf den italienischen Ursprung. Das gilt vor allem für die großen mittelalterlichen Handelszentren, wo Händler aus den norditalienischen Städten sich niederließen. Es ist daher ein Teil der Namensverbreitung in Deutschland auf Zuwanderung aus Oberitalien zu verschiedenen Zeitpunkten erklärbar. Auch ein italienischer Schneider am kurpfälzischem Hof passt durchaus zu dieser Hypothese.


Polnischer Sprachraum[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verteilung in Polen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Absolute Häufigkeit des Namen Rossa in Polen

Auf der Datenbasis von 1992 ist festzstellen, dass der Familienname Rossa in Polen mit ca. 1.600 Nachweisen nicht selten vorkommt, aber regional deutliche Unterschiede feststellbar sind. Neben Warschau liegt der Schwerpunkt des Namens im Raum Posen und Schlesien. Im Osten Polens ist er sehr viel seltener, in etlichen Regionen im Osten ist er fast nicht vertreten.

Hypothesen zu Ursprung und Bedeutung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Jürgen Udolph und einige polnische Muttersprachler sehen als Ursprung das polnische Wort ros, ein Lehnwort aus dem Lateinischen für Tau, dass dann auch als Morgentau interpretiert werden kann.[3]
  • Die Hypothese von Udolph ist unter polnischen Muttersprachlern nicht unbestritten. Eine klare Herleitung aus der polnischen Sprache liegt nicht vor. Und die deutlich ungleiche Verteilung zwischen Ost- und West irritiert.
  • Auf der Grundlage der regionalen Streuung des Namens kann eine Hypothese der Zuwanderung aus Italien nach Schlesien durchaus auch bestehen.


Spezialfall Schlesien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schlesien spielt offensichtlich für die Verbreitung des Familienamens Rossa in Deutschland eine besondere Rolle. Hier stellt sich dann die Frage, ob der Ursprung deutsch, polnisch oder jüdisch ist.

Speziell für Schlesien wird in Geschichtswerken auf eine Zuwanderung aus der Lombardei unter der Regentschaft von Maria Theresia verwiesen, um das Land nach der Entvölkerung im 30-jährigem Krieg wieder zu stärken. Diese Zuwanderungspolitik wurde unter preußischer Herrschaft fortgesetzt. Es wird berichtet, das Einwanderer "auch aus Italien, Frankreich und Griechenland" [4] nach Schlesien kommen. Dieser Hinweis deckt sich zeitlich gut mit dem ersten Auftreten des Familiennamens um 1736 in Schlesien. Dazu passt auch, dass das Schuhmacherhandwerk bei einigen Trägern des Namens zur Familientradition wurde. Denn bis heute ist in Italien der europäische Schwerpunkt der Lederverarbeitung zu finden.

Beim Betrachten der Vornamen in den Nachweisen der Datenbank familysearch deutet in Schlesien zunächst stärker auf deutsche als auf polnische Vornamen. Erst ab 1790 tauchen polnisch scheinende Vornamen, ab 1892 jüdisch scheinende Vornamen auf.

Für Schlesien konkurrieren somit 3 Ursprungshypothesen:

  • Italienische Zuwanderung
  • Polnischer Ursprung ros entsprechend Tau
  • Berufshypothese des Verarbeiters von Roßhaar

Die Roßhaar-Hypothese wird, zumal die Namensträger aus Italien zugewandert sein sollen, nicht weiter verfolgt. Sie ist vermutlich eher eine Reaktion auf das Verstehen das Namens in deutschen Ohren. Da kommt dann oft Grosser, Rosshaar oder ähnliches auf das Papier, wenn der Name mündlich übermittelt wird.

Ergebnis[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach Betrachtung der empirischen Ergebnisse über die Namensverteilung in Deutschland, Italien und Polen sowie der historischen Verbreitung in der Datenbank familysearch und den Ortsnamenshypothesen bleibt als wahrscheinlichste Resultat, dass der Familienname Rossa zu verschiedenen Zeitpunkten durch Zuwanderung aus Oberitalien nach Deutschland und Polen in die deutsche und polnische Sprache eingeführt wurde. Sofern das zutreffend ist, dann ist die Deutung, wie für den Familienname Rossi dargestellt, auch für diesen Namen zu übernehmen. Ein Übername, der auf Rothaarigkeit hinweist, ist wohl die wahrscheinlichste Erklärung. Und befindet sich im Einklang mit Kaiser Barbarossa, der schon im 12. Jahrhundert so bezeichnet wurde. Eine zeitgenössische Anwendung des Namens ist unter Testarossa beschrieben.

Möglich sind auch noch viele weitere Hypothesen. Hier nur noch eine Randnotiz, weil der Name sehr früh im katalanischen Sprachraum vorkommt. Dann ist die Bedeutung dicht beim deutschen Wort Ross, allerdings in der Ausprägung Klepper, Mähre u.ä. bzw. der auf den Menschen übertragenen weniger netten Bezeichnung Schuft u.ä.

Bekannte Namensträger[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Adolf Bach: Deutsche Namenkunde. 5 Bde. (Die deutschen Personennamen I-II, Die deutschen Ortsnamen I-III), Heidelberg 1952-56
  • Hans Bahlow: Deutsches Namenlexikon. München 1980
  • Hans Bahlow: Schlesisches Namenbuch. Kitzingen/Main, 1953
  • Josef Brechenmacher: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Familiennamen. Limburg a.d. Lahn 1957
  • Duden: Famliennamen, Herkunft und Bedeutung, bearbeitet von R. und V. Kohlheim, 2. Auflage, Mannheim 2005
  • Max Gottschald: Deutsche Namenkunde. de Gruyter, Berlin/New York 2006, ISBN 978-3-11-018032-9
  • Historische Kommission für Schlesien (Hrsg.): Geschichte Schlesiens, Band 1-3
  • Konrad Kunze: dtv-Atlas Namenkunde. Deutscher Taschenbuch-Verlag, München 2003, ISBN 3-423-03266-9

Verbreitungskarten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Verbreitungskarten wurden mit den folgenden Softwaresystemen hergestellt:

  • www.genpol.com Verbreitungskarten für Polen
    • Copyright bei genpol, Thomas Nitzsch. Nutzung für diese Veröffentlichung erlaubt. Hinweis: Eine deutsche Anleitung zur Benutzung dieser Software findet sich unter Udolph auf der Website www.radio1.de

Weitere Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Josef Brechenmacher: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Familiennamen, S. 429, Der Autor zitiert hier die Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheingebietes, Jahrgang 1942, Mitteilung 108
  2. Duden: Famliennamen, Herkunft und Bedeutung, Stichwort Rossa
  3. Sendung Eins am Vormittag von radio1: Liste der abgehandelten Namen, nachzulesen unter Rosin
  4. Historische Kommission für Schlesien: Geschichte Schlesiens, Band 3, Seite 114


[Kategorie:Familienname]