Benutzer:HaskoWitte/haskowitte

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Anja Bihlmaier (* 11. Oktober 1978 in Schwäbisch Gmünd) ist eine deutsche Dirigentin. Sie ist 1. Kapellmeisterin und stellvertretende Generalmusikdirektorin am Staatstheater Kassel und gibt mittlerweile in ganz Europa, Asien und den USA Konzerte.

Anja Bihlmaier am 15.04.2018 in Hildesheim

Leben und Ausbildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bihlmaier machte ihre ersten musikalischen Erfahrungen im Alter von 7 und nahm mit 12 Jahren Geigenunterricht. Sie wuchs im schwäbischen Abtsgmünd auf und besuchte dort das Kopernikus Gymnasium in Wasseralfingen. Nach dem Abitur studierte sie Schulmusik auf Lehramt im Fach Klavier an der Hochschule für Musik Freiburg und machte dort ihr Staatsexamen im Jahr 2003. Von 2004 bis 2005 war sie Stipendiatin der Dirigierklasse von Dennis Russell Davies, sowie Jorge Rotter am Mozarteum in Salzburg, Österreich. Im Jahr 2006 machte sie ihr Diplom in Orchesterleitung bei Scott Sandmeier an der Hochschule für Musik Freiburg. In den Jahren 2004 bis 2008 besuchte sie Meisterkurse bei Sian Edwards, Peter Gülke, Günther Herbig, Gunter Kahlert, Kenneth Kiesler, Klauspeter Seibel, Jac van Steen, Kirk Trevor und Tsung Yeh. Zu ihren Mentoren zählt sie Giordano Bellincampi, Peter Gülke, Karen Kamensek. Anja Bihlmaier lebt derzeit in Kassel. In ihrer Freizeit fährt sie Rennrad und widmet sich mit großer Leidenschaft dem Windsurfen.

Berufliche Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von 2006 bis 2010 war sie Repetitoren mit Dirigierverpflichtung am TfN-Hildesheim, am Theater Görlitz, sowie am Theater Coburg. Von 2010 bis 2013 war Bihlmaier 2. Kapellmeisterin und Assistentin des Generalmusikdirektors Frank Beermann am Theater Chemnitz. Im August 2013 erhielt sie die Möglichkeit 2. Kapellmeisterin an der Staatsoper Hannover zu werden und verließ Chemnitz.

Spielzeit 2014/2015[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zu den Höhepunkten der Spielzeit 2014/2015 an der Staatsoper Hannover zählten Massenets "Werther" (Mai 2015). Diese Inszenierung wurde später als „Beste Neuproduktion der Spielzeit 2014-2015“ mit dem Wanderpreis der Gesellschaft der Freunde des Opernhauses Hannover (GFO)[1] ausgezeichnet. Im Januar 2015 leitete sie Mozarts "Le Nozze di Figaro". Außerdem dirigierte sie Premieren von Tschaikowskys "Dornröschen", Grétrys "Zémire et Azor" und Wiederaufnahmen von Tschaikowskys "Eugen Onegin" und Bizets "Carmen". Bis heute ist Anja Bihlmaier Gastdirigentin an der Staatsoper Hannover.

Bihlmaier gibt auch Kinder- und Familienkonzerte. So gab sie von Februar bis April 2015 10 Jugendkonzerte mit der Nordwestdeutsche Philharmonie Herford, im Juni 2015 ein Familienkonzert mit dem Sinfonieorchester Wuppertal, sowie ein Konzert mit dem Niedersächsisches Jugendsinfonieorchester Hannover.

Spielzeit 2015/2016[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im September 2015 leitete Bihlmaier in Hannover die Eröffnungspremiere mit Dvořáks "Rusalka" (Inszenierung Dietrich W. Hilsdorf). Im selben Jahr übernahm sie die Stellung der 1. Kapellmeisterin am Staatstheater Kassel und dirigierte u.A. im Juni 2016 die Premiere von Mozarts "Entführung aus dem Serail" (Regie: Adriana Altaras), Bellinis "Norma" sowie die Wiederaufnahmen von Tschaikowskys "Eugen Onegin", Verdis "Rigoletto" und Puccinis "La Bohème". Im November 2015 gab sie ein Kinderkonzert mit der Philharmonie Südwestfalen und im Februar 2016 wieder 10 Kinderkonzerte mit der Nordwestdeutsche Philharmonie Herford. Später im April folgten noch weitere fünf "Konzerte für Junge Leute" mit diesem Orchester.

Im März 2016 reiste Bihlmaier erstmals nach China und dirigierte dort das Zheijang Sinfonieorchester Hangzhou.

Im Juli 2016 sprang sie für den erkrankten schwedischen Dirigenten Patrik Ringborg ein und dirigierte mit großem Erfolg Mahlers "Das Lied von der Erde". Seither ist sie in Schweden eine vielbeachtete Dirigentin und erhält Jahr für Jahr Wiedereinladungen.

Spielzeit 2016/2017[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bihlmaier übernahm am Staatstheater Kassel die musikalische Leitung von Verdis "Luisa Miller", Gounods "Roméo et Juliette" sowie die Programmierung und Leitung mehrerer Sinfoniekonzerte. Zudem gab sie Konzerte u.A. ein Familienkonzert mit dem Göttinger Symphonie Orchester, symphonische Konzerte mit dem Philharmonischen Orchester der Hansestadt Lübeck, den Bremer Philharmonikern und dem Sinfonieorchester Wuppertal. Bihlmaier dirigierte erstmals das schwedische University of Gothenburg Symphony Orchestra, das finnische Turku Philharmonic Orchestra und das dänische Odense Symphony Orchestra. Außerdem kehrte sie als Gast an die Staatsoper Hannover mit der Wiederaufnahme von BizetsCarmen“ zurück.

Spielzeit 2017/2018[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Neben ihrer Tätigkeit in Kassel dirigierte Bihlmaier fünf verschiedene Orchester in Schweden: das Gävle Symphony Orchestra, die Jönköping Sinfonietta, das Wermland Opera Orchestra, das Nordic Chamber Orchestera und das Sønderjylland Symphony Orchestra. Außerdem gab sie Konzerte als Gastdirigentin beim Göttinger Symphonie Orchester, in Finnland beim Turku Symphony Orchestra, beim Orchester des TfN in Hildesheim und abermals beim Gothenborg University Orchestra. Am Saarländischen Staatstheater dirigierte sie eine Wiederaufnahme von Puccinis "La Bohème" und am Staatstheater Kassel leitete sie drei Sinfoniekonzerte, sowie die Premiere von NicolaisDie lustigen Weiber von Windsor[2]. Diese Premiere wurde am 21. Oktober 2017 von Deutschlandfunk Kultur live übertragen.[3]

Bihlmaier gab außerdem ihr Debüt an der Volksoper Wien, beim Royal Stockholm Philharmonic Orchestra, beim Deutschen Symphonie-Orchester Berlin, und bei der Deutschen Radiophilharmonie Saarbrücken/Kaiserslautern. Sie leitete ein Konzert mit dem Toledo Symphony Orchestra in den USA. Im Sommer 2017 leitete sie die Premiere sowie zahlreiche Vorstellungen von VerdisRigoletto" (Regie: Philippe Arlaud) an der Oper im Steinbruch in Österreich. Die Premiere vom 12. Juli 2017 wurde vom Fernsehsender ORF III mitgeschnitten, am 30.07.2017 um 20:15 Uhr ausgestrahlt[4] und ist auf DVD erschienen.

Auszeichnungen & Stipendien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2003: 3. Preis beim Nationalen Klavierwettbewerb, Chemnitz
  • 2003/2004: Stipendiatin der Chelius-Stiftung Freiburg
  • 2005-2008: Stipendiatin des Dirigentenforum des Deutschen Musikrats
  • 2006: 3. Preis beim Intern. Dirigierwettbewerb „Dimitri Mitropoulos“, Athen Stipendiatin der Brahmsgesellschaft Baden-Baden e. V.
  • 2007: Stipendiatin der Richard Wagner Stiftung
  • 2008: Einladung zum Finale des Donatella Flick Dirigentenwettbewerbs, London

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Wanderpreis | GFO-Hannover. Abgerufen am 19. Juli 2018 (deutsch).
  2. Dirigentin Anja Bihlmaier über "Die lustigen Weiber von Windsor" in Kassel. Abgerufen am 19. Juli 2018 (deutsch).
  3. Deutschlandfunk Kultur: Heiteres nach Shakespeare - Nicolais "Lustige Weiber". In: Deutschlandfunk Kultur. (deutschlandfunkkultur.de [abgerufen am 19. Juli 2018]).
  4. „Rigoletto“ aus der Oper im Steinbruch - tv.ORF.at. In: tv.ORF.at. (orf.at [abgerufen am 19. Juli 2018]).