Benutzer:Hedgehogwiki/Dürkopp Diana

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Die Diana ist ein Motorroller der deutschend Firma Dürkopp, welche sich in der deutschen Stadt Bielefeld befand und von 1955 bis zirka 1961 gebaut wurde..

Die Dürkopp-Werke vor dem Zweiten Weltkrieg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bereits vor der Jahrhundertwende produzierten die 1867 gegründeten Dürkopp-Werke motorisierte Zweiräder. Es wurden verschiedene Modelle mit Ein- und V-Zweizylinder-Motoren hergestellt. Sogar eine Vierzylinder-Reihenmaschine befand sich im Programm. Als Antriebsaggregate wurden dabei ausschliesslich eigene Konstruktionen verwendet. 1912 wurde die Motorradproduktion zu Gunsten des Automobilbaus eingestellt. Erst 1927 fanden die Bielefelder wieder zur Zweiradfertigung. Dabei konfektionierte Dürkopp die im eigenen Hause hergestellten Kräder mit Motoren fremder Fabrikate, wie z.B. das Modell M10 mit 98er Sachs-Motor.

Die ersten Anfänge nach dem Krieg

Nach dem Zweiten Weltkrieg knüpften die Dürkopp-Werke wieder an den Zweiradbau an. Zuerst wurde das Modell M10 wiederbelebt. Es folgte die Modelle MKL 100, MF 100, MFS 100 (jeweils mit 98er Sachs-Motor) und das Modell M 125 mit Ilo-Motor bzw. M 125 A mit Ardie-Motor. Parallel dazu liefen die Entwicklungsarbeiten für eigene Antriebsmaschinen, u.a. für einen neuen 200ccm-Motor: geplant für die Produktion von Motorrollern.

Zuerst kam jedoch 1951 das erfolgreichste Dürkopp-Motorrad, die MD150, heraus. Die MD 150 war das erste Nachkriegsfabrikat bei Dürkopp mit einer selbstkonstruierten und gefertigten Antriebsquelle. Das Fahrzeug gehörte damals zu den besten Maschinen der deutschen Motorrad-Industrie und war einer der schnellsten seiner Klasse. Entsprechend gut wurde das Motorrad verkauft. 17890 Stück wurden in den Jahren 1951 bis 1954 gebaut. 1952 erschien außerdem die MD 200 mit dem 198ccm-Dürkopp-Zweitaktmotor. Ende 1954 stellte Dürkopp die Produktion der MD 150 und MD 200 ein.

Der Motorroller Diana

Doch schon auf der IFMA 1953 wurde der neue Dürkopp-Motorroller Diana vorgestellt. Dieses neue Produkte sollte der Bielefelder Firma in den nächsten Jahren einen ansehnlichen Verkaufserfolg bescheren. Die Serienproduktion startete 1954 unter großem Interesse der Käufer, denn der Name Dürkopp verpflichtete. Die Bielefelder Firma hatte für sein neues Erzeugnis einen schön klingenden Namen gewählt: "Diana", die Göttin der Jagd. Schon damit drückten die Bielefelder viel von der grazilen Kraft dieses Rollers aus, die sich nicht nur in den Fahreigenschaften, sondern auch in der Formgebung niederschlug. Die "Dame" konnte sich sehen lassen. Die Diana war ohne Zweifel das Beispiel eines klassischen Rollers, bei dem das italienische Vorbild befruchtend gewirkt hatte. Man hatte in Bielefeld erkannt, daß bei einem Rollerkauf vor allem die Schönheit ausschlaggebend war. Aber nicht nur optisch war die Diana aus einem Guss, auch technische Gestaltung des Rollers zeigte viele interessante Besonderheiten.

Die Rahmenkonstruktion der Diana war wirklich erstaunlich. Sie bestand aus drei wesentlichen Teilen: dem Fußschild, das durch Kasten- und U-Profile so gestaltet war, das es selbsttragend war, dem Unterrahmen, der Motor, Auspuff und hintere Schwinge trug und dem Oberrahmen, auf dem Sitze, Tank und Gepäckträger befestigt waren. Der Unterrahmen war über Gummipuffer mit der restlichen Rahmenkonstruktion verbunden. Auf diese Weise war der Unterrahmen mit Motor vom Rest des Rollers schwingungsmässig entkoppelt, d.h. der Motor konnte auf dem Unterrahmen rumpoltern, ohne daß der Fahrer all zu viel davon mitbekam. Eine wirklich clevere Konstruktion.

Auch an anderer Stelle verfügte die Diana über pfiffige Lösungen. Die Leerlauffalle ermöglichte das schnelle Schalten in den Leerlauf. Ein Tritt auf den Kickstarter brachte aus jedem beliebigen Gang den Originalleerlauf zwischen erstem und zweitem Gang, eine riesen Hilfe im Grossstadtverkehr. Das Rauf- und Runterschalten erfolgte blitzschnell und ohne Fussakrobatik mittels Einhebel-Fuss-Druckschaltung. Die praktische Seitenverkleidungen konnten durch Bajonettverriegelungen sekundenschnell abgenommen werden. 12 Liter Tankvolumen sind heute noch ein respektabler Wert. Schon bald gab es die Diana mit einer 12V-Dynastartanlage von Noris. Dadurch verfügte der Motorroller über zwei unabhängige Startvorrichtungen: E-Starter und Kickstarter.

Technische Daten:

Diana 6V Standard Diana 12V Standard Diana TS Diana 200 Sport
Hubraum 194 ccm 194 ccm 171 ccm 194 ccm
Leistung 9.5 PS 9.5 PS 10.8 PS 12 PS
Höchstgeschwindigkeit 80 km/h 80 km/h 95 km/h 100 km/h
Elektrik Schwunglichtmagnetzündanlage 12V, Dynastarter 12V, Dynastarter 12V, Dynastarter
Farben Diana blau, Nizza rot, Carbon schwarz, Jade grün, Supra grau, Seta beige Diana blau, Nizza rot, Carbon schwarz, Jade grün, Supra grau, Seta beige Schwarz-Elfenbein, Korallenrot-Elfenbein, Blau-Elfenbein, Smaragdgrün-Elfenbein, Dunkelgrün-Elfenbein Korallenrot
Stückzahl ? ca. 23'000 ca. 888 ?
Besonderheiten
  • Das Lenkergehäuse ist aufpoliert
  • Tupfer statt Startvergaser
  • ab 1957 vorne Doppelschwinge
  • Die Vorderlampe war nun nicht mehr im Lenker sondern in der Frontkaskade untergebracht.
  • Die Einzelsitze wurden durch eine Sitzbank ersetzt.
  • Der Motor brachte bei versicherungsgünstigen 175 ccm nun 10.8 PS.
  • Die Zweifarblackierung und Handschuhfach gab es serienmässig.
  • Die Einzelsitze wurden durch eine Sitzbank ersetzt.


Die Diana TS und Diana Sport

Ab 1959 wurde aus der ursprünglichen Diana die Diana TS (mit 10.8 PS aus 175 ccm) und die Diana Sport (mit 12 PS aus 200 ccm). Die zwei Einzelsitze wurden durch eine Sitzbank ersetzt. Die TS erhielt außerdem ein überarbeitetes Blechkleid. Der Scheinwerfer wurde in der Frontverkleidung integriert. Doch Dürkopp hatte aufgrund seiner anderen Produktionszweige nur eine beschränkte Zweiradproduktion - die Bielefelder mussten nicht von der Rollerfertigung leben und begnügen sich die vorhandene Nachfrage zu befriedigen. 1961 kam, nach gerade 888 gefertigten TS-Rollern, das Aus für den gesamten Fahrzeugbau bei Dürkopp. Er wurde zu Gunsten der Bereiche Wälzlager und Industrie-Nähmaschinen eingestellt.


Die Mopedmodelle von Dürkopp

1955 wurden die Ardie-Werke, Nürnberg, den Dürkopp-Werken angegliedert. Schon 1952 hatte Dürkopp für Ardie Teile gefertigt. Nach der Fusion wurden mehrere Moped-Modelle auf den Markt gebracht, die sowohl unter dem Namen Dürkopp wie auch Ardie vertrieben wurden. Den Auftakt bildete das Moped "Fratz I" mit einem Dürkopp M-50-Motor. Es folgten Fratz II, III und IV sowie 1961 die "Dianette" (in Anlehnung an den erfolgreichen Motorroller Diana).


Dürkopp heute

1962 wurde Dürkopp als Tochtergesellschaft von der FAG-Kugelfischer GmbH aus Schweinfurt übernommen. Das Produktionsprogramm wurde in Richtung Industrie-Nähmaschinen und Fördertechnik ausgebaut. Anfang der achtziger Jahre wurde der Wälzlagerbau bei Dürkopp eingestellt. Heutzutage ist Dürkopp-Adler ein modernes Unternehmen mit den Produktionsschwerpunkten Industrie-Nähmaschinen, Nähanlagen, Nähautomaten und Fördertechnik mit weltweiten Vertrieb und Fertigung in Tschechien.


Kategorie:Motorrollermodell