Benutzer:HeilbronninWürttemberg/Bahnhof Weinsberg

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Weinsberg
HeilbronninWürttemberg/Bahnhof Weinsberg (Baden-Württemberg)
HeilbronninWürttemberg/Bahnhof Weinsberg (Baden-Württemberg)
Daten
Betriebsstellenart Bahnhof
Bahnsteiggleise 2
Abkürzung TWR
IBNR 8006289
Preisklasse 6
Eröffnung 2. August 1862
Architektonische Daten
Baustil Klassizismus
Lage
Stadt/Gemeinde Weinsberg
Land Baden-Württemberg
Staat Deutschland
Koordinaten 49° 8′ 53″ N, 9° 17′ 15″ OKoordinaten: 49° 8′ 53″ N, 9° 17′ 15″ O
Höhe (SO) 193 m ü. NHN
Eisenbahnstrecken Bahnstrecken bei Weinsberg
Bahnhöfe in Baden-Württemberg
i16

Der Bahnhof Weinsberg ist der wichtigste Bahnhof der baden-württembergischen Stadt Weinsberg. Er befindet sich an der als Hohenlohebahn bezeichneten Bahnstrecke Crailsheim–Heilbronn und wurde am 2. August 1862 mit ihr eröffnet. Mit seinen beiden Bahnsteiggleisen gehört er der Bahnhofskategorie 6 der Deutschen Bahn an. Der Bahnhof liegt im Verbundgebiet des Heilbronner Nahverkehrs (HNV).

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Luftbild von Weinsberg aus dem Jahre 1918. Am südöstlichen Stadtrand ist der Bahnhof zu erkennen.

Weinsberg liegt am Streckenkilometer 111,4 der zweigleisigen und in diesem Abschnitt elektrifizierten Hohenlohebahn (VzG-Streckennummer 4950), welche von Crailsheim über Schwäbisch Hall, die namensgebende Hohenloher Gegend und Weinsberg nach Heilbronn führt. Im Weinsberger Stadtgebiet verläuft die Bahnstrecke teils auf einem Bahndamm. Neben dem Bahnhof Weinsberg selbst bestehen im Stadtgebiet noch die Haltepunkte Weinsberg West und Weinsberg/Ellhofen Gewerbegebiet.

Der Bahnhof befindet südlich der Weinsberger Stadtmitte und trägt die Anschrift Bahnhofplatz 1. Der Bahnhofplatz befindet sich gemeinsam mit dem Empfangsgebäude nördlich der Gleisanlagen und ist durch die Bahnhofstraße mit dem Stadtkern verbunden, der Marktplatz liegt nur rund 600 Meter vom Bahnhof entfernt. Wichtige Einrichtungen der Stadt, wie beispielsweise die Staatliche Lehr- und Versuchsanstalt für Wein- und Obstbau, sind in fußläufiger Entfernung zu erreichen. Südlich der Bahnanlagen befindet sich die Erholungsanlage Alte Ziegelei. Im Osten des Bahnhofsgeländes überquert die Stadtseestraße die Bahngleise mittels eines Bahnüberganges, im westlichen Bahnhofsgelände unterquert die Friedhofstraße die Gleise.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Planung und Bau[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die heutige Hohenlohebahn von Heilbronn nach Crailsheim hätte den ursprünglichen Planungen zufolge über Neckarsulm und Neuenstadt anstatt über Weinsberg geführt werden sollen. Dies wäre von Vorteil gewesen, da das Gelände dort zum Bau einer Eisenbahnlinie ein besseres Gelände aufwies und kein Tunnelbau nötig gewesen wäre. Die Gemeinden des Weinsberger Tales, allen voran Weinsberg selbst, wären so allerdings dauerhaft ohne Bahnanbindung geblieben. So wandte sich die Amtsversammlung Weinsberg – wie viele andere Orte auch, die sich Vorteile vom Bahnbau erhofften – mit einer Bitte an die Hohe Ständeversammlung des Königreichs Württemberg. Darin wurde die unbedingte Notwendigkeit einer Eisenbahnstrecke durch Weinsberg begründet. Insbesondere der damalige Weinsberger Bürgermeister, Johann Jakob Haug, bemühte sich sehr um den Anschluss der Stadt an das Eisenbahnnetz. Nachdem sich auch die Stadt Heilbronn für die Streckenführung über Weinsberg anstatt über Neckarsulm aussprach – es wurden andernfalls große Bedeutungsverluste in Richtung Neckarsulm befürchtet – entschied sich der württembergische König Wilhelm I. am 13. November 1858 trotz der höheren Kosten für den Bau der Bahnlinie über Weinsberg. Diese Nachricht wurde dort mit großer Freude empfangen.

Im August 1859[2] begannen die Bauarbeiten entlang der Strecke. Die Verantwortung für die Planung und den Bau der Strecke trug Oberbaurat Carl Julius Abel. Für die Strecke um Weinsberg war außerdem die Hochbauabteilung Heilbronn zuständig, welche von Abteilungsingenieur Dimmler aus Stuttgart geleitet wurde.

Für die Bewältigung des Bahnbaus musste eine große Zahl an Fremdarbeitern eingestellt werden, die teils auch in Weinsberg untergebracht waren. Um trotz diesem Umstand weiterhin Sicherheit und Ordnung in der Stadt wahren zu können, war ab dem 10. März 1860 die Anstellung von Johann Schneider als zweitem Polizeidiener in Weinsberg nötig gewesen. Auch in der städtischen Verwaltung machten die zahlreichen Arbeiter zusätzliche Arbeit, sodass im März 1861 auch noch ein Gehilfe, unter anderen zur Führung des Fremdenregisters, im Rathaus eingestellt werden musste.

Da die beim Bahnbau beschäftigten Arbeiter auch verpflegt werden mussten, beschloss der Weinsberger Gemeinderat am 4. April 1860, Konzessionen für neue Wirtschaften in der Stadt zu erteilen.

Eröffnung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gemeinderat der Stadt Weinsberg befasste sich am 10. Juli 1862 erstmals mit der Frage, wie die Feierlichkeiten anlässlich der immer näher rückenden Eröffnung des Weinsberger Bahnhofs ablaufen sollten. Eine eigens dafür gegründete Festkommission wurde schließlich damit beauftragt, die Eröffnungsfeier zu planen. Dieser Festkommission gehörten drei Mitglieder des Stadtrats und zwei Mitglieder des Bürgerausschusses an.

Am Samstag, dem 2. August 1862, begannen die mehrtägigen Eröffnungsfeierlichkeiten mit einer Sonderfahrt von Stuttgart über Weinsberg nach Schwäbisch Hall. Dieser erste Zug war geladenen Gästen vorbehalten, wozu vor allem wichtige Persönlichkeiten aus Politik, Militär, Industrie und Handel gehörten. Bei der Einfahrt des Sonderzuges in Weinsberg wurden von der nahegelegenen Burgruine Weibertreu Böllerschüsse zur Begrüßung des hohen Besuchs abgefeuert. Am Bahnhof und auf dem Bahnsteig hatte sich fast die ganze Bevölkerung der Stadt versammelt, um die Gäste mit lauten Hochrufen zu empfangen. Bereits im Vorfeld wurde das Empfangsgebäude mit unzähligen Fahnen und Kränzen geschmückt. Auf dem Bahnsteig war eine aus Weinfässern bestehende Pyramide aufgebaut worden, die von Gipsfiguren umgeben und mit Blumen und Tannenreisig verziert worden war. Auf der Spitze dieser Pyramide wehte die deutsche Flagge. Seitlich dieser Pyramide standen zwei Springbrunnen, aus denen Wein herausprudelte. Dieser wurde von den Anwesenden besonders gelobt.

Auf Wunsch des Weinsberger Gemeinderates hielt der Rechtskonsulent Dr. Vogt die Eröffnungsrede. Staatsrat Karl Friedrich von Sigel, damals Leiter des württembergischen Finanzministeriums, erwiderte diese mit Worten der Anerkennung für den Empfang in Weinsberg. Anschließend verteilten dreißig Festjungfrauen in weißen Kleidern oder in Bauerntracht den Ehrengästen zum Andenken an diesen Tag kleine Bildchen, welche die Weinsberger Johanneskirche, das Wohnhaus des schwäbischen Arztes und Dichters Justinus Kerner in Weinsberg sowie die Burgruine Weibertreu zeigten. Danach setzte sich der Sonderzug zur Weiterfahrt nach Schwäbisch Hall wieder in Bewegung. Die Kosten für die Veranstaltung in Weinsberg betrugen 175 Gulden und wurden aus der Stadtkasse bezahlt.

Zwei weitere Sonderfahrten fanden am darauffolgenden Sonntag, den 3. August 1862 statt. Vor allem wichtige Persönlichkeiten aus der unmittelbaren Umgebung der Bahnstrecke waren hierzu eingeladen worden.[3]

Am Montag, den 4. August 1862 wurde der planmäßige Verkehr auf der Strecke aufgenommen. Der erste Fahrplan wies acht Züge täglich auf, davon verkehrten vier in Richtung Heilbronn und vier nach Schwäbisch Hall.[4]

Auch König Wilhelm I. von Württemberg wollte selbst die neugebaute Bahnstrecke befahren, was er am 8. August 1862 tat. Am Bahnhof wurde deshalb die Dekoration, die noch von den Eröffnungsfahrten angebracht war, nochmals für diesen hohen Besuch aufgefrischt.

Weitere Entwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Heinrich Seufferhelds Radierung Alte und neue Zeit aus dem Jahre 1912 hat den Bahndurchlass westlich des Weinsberger Bahnhofs als Motiv.

Ab 1862 war ein Bahnhofsvorsteher II. Klasse für den Bahnhof zuständig, ab dem Jahr 1916 sogar ein eigener Oberbahnmeister.

Aus strategischen Gründen forderte das Deutsche Reich im Jahr 1886, die Bahnstrecke Heilbronn – Crailsheim (auch um den Bahnhof Weinsberg) zweigleisig auszubauen. Somit würde gewährleistet, dass im Falle eines militärischen Konflikts mit Frankreich Truppenteile aus dem Reich schnell über diese Bahnstrecke an die Grenze zu Frankreich versetzt werden könnten. Dieses Vorhaben wurde schließlich zwischen 1887 und 1890 ausgeführt.

Stadtbahn nach Öhringen in Weinsberg (2007).

Entwicklungen seit der Jahrtausendwende[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 2007 wurde die Firma PTV Planung Transport Verkehr AG aus Karlsruhe damit beauftragt, Fahrgastzahlen auf dem Abschnitt der Hohenlohebahn zwischen Heilbronn und Öhringen zu erheben. Für den Bahnhof in Weinsberg wurden innerhalb eines Jahres etwa 1,075 Millionen Fahrgäste gezählt, wovon 1.003.000 Fahrgäste[5] auf Nutzer der Stadtbahn und 72.000 Fahrgäste auf Nutzer der RE-Verbindungen der Deutschen Bahn zurückzuführen sind. Mit 2740 Stadtbahnfahrgästen täglich war Weinsberg 2007 die am häufigsten genutzte Station der Stadtbahn östlich von Heilbronn.[6]

2012 wurde das 150jährige Bestehen der Hohenlohebahn gefeiert. In dieser Zeit war Weinsberg mehrmals Halt von Themen- und Sonderzügen, die beispielsweise mit historischen Triebzügen wie dem ET 65 oder dem Uerdinger Schienenbus gefahren wurden.

Vom 10. März 2014 bis zum Sommer 2015 wurde der Bahnhofplatz und das Umfeld des Bahnhofs als Teil des Sanierungsgebietes Weinsberg-Mitte umfassend neu gestaltet.[7] Zu den durchgeführten Maßnahmen gehörten die Errichtung eines Kreisverkehrs auf der Bahnhofstraße, eine Modernisierung der Straßen am Bahnhof, die Umgestaltung der Bushaltestellen am Bahnhof und der Bau einer öffentliche WC-Anlage mit Wickeltisch, die den Reisenden seitdem dort zur Verfügung steht. Durch die Veränderung der Lage der Bushaltestellen konnte die Pünktlichkeit der abfahrenden Busse erhöht werden. Außerdem wurden Blindenleitstreifen am Bahnhofplatz verbaut.[8] Die Weinsberger Firma Vollert stiftete für den Bahnhofplatz eine Skulptur der Treuen Weiber von Weinsberg, die nachts von LEDs angestrahlt wird.[9]

Im Zuge dieser Maßnahmen wurde auch das frühere Gelände der Buchdruckerei Röck unmittelbar neben dem Bahnhof zu einem neuen Stadtquartier umgebaut.

Am 25. November 2014 beriet der Gemeinderat über das Thema Einrichtung von Internet-Hotspots im Stadtgebiet Weinsberg. Es wurde beschlossen, auch auf dem Bahnhofsvorplatz kostenfreies WLAN anzubieten.[10]

Am 3. Oktober 2015, dem Tag der Deutschen Einheit, fanden am Bahnhof in Weinsberg die Feierlichkeiten zum 25. Jahrestag der freundschaftlichen Beziehungen zwischen der Stadt Weinsberg und der sächsischen Ortschaft Cossebaude bei Dresden statt. Diese freundschaftlichen Beziehungen wurden durch die Wiedervereinigung überhaupt erst möglich gemacht. Während die Stadtkapelle des Weinsberger Musikvereins die deutsche Nationalhymne spielte, enthüllte der Weinsberger Bürgermeister Stefan Thoma eine Stele mit einer Bronzetafel auf dem Bahnhofplatz, die an diese Freundschaft erinnern soll. Außerdem wurde zu diesem Anlass eine Blutbuche als Zeichen der Freundschaft auf dem Bahnhofplatz gepflanzt.[11]

Bahnanlagen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Empfangsgebäude[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Empfangsgebäude vor der Renovierung (2008).

Das Empfangsgebäude zeigt sich als typisch für damalige Bahnhofsbauten in Württemberg. Es wurde symmetrisch aus großen Sandsteinquadern errichtet und besitzt im Erdgeschoss zahlreiche Rundbogenfenster. Sein Dach ist als Walmdach ausgeführt. Wie bei vielen anderen Stationen auch ist der Bahnhofsname in schwarzen Buchstaben auf weißem Grund in die Fassade eingemeißelt. Das Empfangsgebäude steht – gemeinsam mit einigen anderen Bauten am Weinsberger Bahnhof – unter Denkmalschutz, da es Funktionalität und bauliche Ausführung von Bahnhofsgebäuden aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts veranschaulicht.

Im Jahr 1935 trat im Wartesaal für die III. Klasse innerhalb des Bahnhofsgebäudes der Hausschwamm auf, welcher allerdings wieder beseitigt werden konnte.

Das Bahnhofsgebäude stand einige Jahre lang leer, als ab 2007 Ideen zu einer neuen Nutzung aufkamen. Nachdem die Stadt Weinsberg auf ihr Vorkaufsrecht verzichtet hatte, standen zwei mögliche Nutzungskonzepte im Raum: entweder sollte eine Gaststätte der Hausbrauerei Barfüßer aus Heilbronn oder eine Praxis für Physiotherapie, betrieben durch eine Weinsberger Familie, in das Bahnhofsgebäude einziehen. Der Weinsberger Gemeinderat entschied sich schließlich mit knapper Mehrheit für das physiotherapeutische Konzept.[12] Eines Berichtes der Heilbronner Stimme zufolge hätte jedoch die Mehrheit der Bürger eine Gastronomie im Bahnhof bevorzugt.[13] Nachdem eine Studie die Entbehrlichkeit des Gebäudes für die Deutsche Bahn bestätigt hatte, verkaufte sie dieses im März 2009 an die Physiotherapeuten. Im Januar 2012 konnte nach Abstimmungen mit dem Landesamt für Denkmalpflege schließlich mit den Sanierungsarbeiten am Bahnhofsgebäude begonnen werden.[14] Neben der Physiotherapie befindet sich auch ein Fitnessstudio im Empfangsgebäude. Das Konzept trägt den Namen bo's.[15]

Das Stellwerk in Weinsberg 2003, als es noch in Betrieb war.

Stellwerk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anfang des 20. Jahrhunderts, vermutlich im Jahr 1901, wurde das mechanische Stellwerk 1 vom Typ Einheit in Weinsberg erbaut. Auch dieses zeigt sich typisch für die Bahnbauten der damaligen Zeit. Es besteht aus zwei Geschossen, im Erdgeschoss war der Spannwerksraum, im Obergeschoss der Block- und Riegelwerksraum untergebracht. Die unterschiedliche Nutzung wird auch in der unterschiedlichen Gestaltung der Fassade deutlich: während im Erdgeschoss Backsteine verbaut wurden und rechteckige Fenster mit grauem Naturstein zu finden sind, wurde im Obergeschoss eine Verkleidung mit Holzbrettern gewählt. Eine außerhalb vom Stellwerk angebrachte Metalltreppe macht den Zugang zum Obergeschoss möglich. Das Dach ist ein als Satteldach ausgeführtes Pfettendach und mit Stangpressziegeln gedeckt. Der große Dachüberstand verhinderte, dass die Stellwerker bei der Arbeit vom Sonnenlicht geblendet wurden.[16] Den Bahnbediensteten stand außerhalb des Stellwerks ein Plumpsklo zur Verfügung.

In der Nacht vom 29. auf den 30. Juni kam es zu einem kuriosen Vorfall: Unbekannte drangen in das Stellwerk ein, durchwühlten einige Schränke und schalteten das Rotlicht des benachbarten Bahnübergangs der Stadtseestraße ein. Zu einer Gefahr konnte es dennoch nicht kommen, da aufgrund der Vorbereitungen zur Inbetriebnahme der Stadtbahn der Zugverkehr in Weinsberg zu diesem Zeitpunkt ruhte.[17] Bis zur letztlichen Inbetriebnahme der Stadtbahn im Jahr 2005 tat hier ein Weichenwärter Dienst.[18] Seitdem wird der Bahnhof Weinsberg von einer Bedienzentrale an Heilbronner Hauptbahnhof ferngesteuert.[19]

Im Jahr 2015 wurde die nicht mehr benötigte Technik des Stellwerks ausgebaut. Heute ist das ehemalige Stellwerk zu einer Kleinwohnung umgebaut worden.[20]

Historisches Bahnwärterhaus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das ebenfalls denkmalgeschützte, ehemalige Bahnwärterhaus besteht aus zwei Stockwerken und ist schlicht aus Sandstein erbaut worden. In seiner unmittelbaren Nähe wurde am 12. März 2016 durch die Ortsgruppe Weinsberg des Schwäbischen Albvereins im Rahmen der Baumpflanzaktion 2016 eine Winterlinde (Baum des Jahres 2016) gepflanzt.[21] Derzeit sucht die Stadt Weinsberg einen Käufer für das historische Gebäude.[22]

Gleise und Bahnsteige[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stadtbahn auf dem Abstellgleis in Weinsberg.

Beide Bahnsteige liegen an einem Mittelbahnsteig, der eine Höhe von 55 cm und eine Länge von 140 m aufweist.[23] Gleis 1 wird von den Bahnen in Richtung Heilbronn, Schwaigern und Karlsruhe verwendet, Gleis 2 von denen, die in Richtung Öhringen, Schwäbisch Hall und Crailsheim fahren. Der Übergang zum Mittelbahnsteig ist barrierefrei und durch Blinklichter, akustische Warntöne und Schranken gesichert.[24]

Zwischen den beiden Streckengleisen befindet sich im östlichen Bahnhofsbereich ein Kehrgleis, das zum Abstellen von in Weinsberg endenden und beginnenden Bahnen benutzt werden kann.

Betrieb[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bahnverkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Weinsberg halten sowohl die Regionalexpress-Züge der DB RegioNetz Westfrankenbahn als auch die Stadtbahnen der Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG). Die RE-Verbindungen tragen den Namen Hohenlohe-Express. Zum Einsatz kommen vonseiten der Deutschen Bahn Dieseltriebwagen der Baureihen 628 und 642. Im morgendlichen Berufsverkehr wird außerdem ein Zug, der bereits in Öhringen endet, mit einer Elektrolokomotive bespannt. Die Stadtbahnen verkehren mit elektrischen Zweisystemtriebwagen der Baureihen ET 2010, GT8-100D/2S-M oder GT8-100C/2S.

Linie Strecke Takt
RE Heilbronn Hbf – Weinsberg – Öhringen Hbf – Neuenstein – Waldenburg (Württ) – Wackershofen – Schwäbisch Hall – Schwäbisch Hall-Hessental – Eckartshausen-Ilshofen – Crailsheim alle 120 min
S 4 Karlsruhe – Bretten – Eppingen – Gemmingen – Schwaigern (Württ) – Leingarten – Heilbronn – Weinsberg – Ellhofen – Willsbach – Eschenau – Bretzfeld – Öhringen Hbf – Öhringen-Cappel

Ab Dezember 2019 wird der bisher alle zwei Stunden verkehrende Regionalexpress auf ein stündliches Angebot verbessert. Abends werden die Betriebszeiten dieser Verbindung verlängert.[25]

Busanschluss am Bahnhof[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf dem Bahnhofplatz befindet sich unter dem Namen Weinsberg, Bahnhof auch ein kleiner Busbahnhof[26][27][28], der aus zwei Bussteigen besteht:

  • am Bussteig A halten die Busse der Linien 632 und 633
  • am Bussteig B halten die Busse der Linie 692

Für am Bahnhof endende Busfahrten ist ein separater Bussteig vorhanden. Eine Wendeschleife für die Busse besteht im östlichen Bahnhofsbereich. Betrieben werden die Busse von der DB Regiobus Stuttgart, die teils regionale Busunternehmen wie E. Zartmann aus Dahenfeld oder Omnibusverkehr Thomas Barthau aus Gellmersbach beauftragt. An Schultagen werden einzelne Fahrten über den Weinsberger Bahnhof hinaus bis zum nahegelegenen Bildungszentrum Rossäcker (mit dem Justinus-Kerner-Gymnasium, der Verbundschule und einer Grundschule) verlängert.

Linie Strecke Takt (werktags)
632 Weinsberg, BahnhofLehrensteinsfeldGrantschenWimmental einzelne Fahrten
633 Weinsberg, BahnhofWeißenhofGellmersbachEberstadt ( – Lennach) – Hölzern alle 30/60 min
692 Weinsberg, Bahnhof – Weißenhof – ErlenbachBinswangenNeckarsulm ( – Amorbach) alle 30 min

Güterverkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Früher befand sich im Bahnhof eine Laderampe bzw. Ladestraße, die zur Verladung von Wein[29] und anderen Gütern benutzt wurde. Außerdem wurden vom Bahnhof Weinsberg aus täglich zwei Anschlussgleise zum Lagerhaus der Firma Spar im Weinsberger Gewerbegebiet Holderbusch bedient. Das neuere der beiden Anschlussgleise wurde 1980 in Betrieb genommen. Es zweigte unmittelbar hinter der Brücke der Autobahn A81 über die Bahngleise östlich von Weinsberg ab und war mit einer Schutzweiche gesichert.[30] Gefahren wurden diese Güterzüge mit Diesellokomotiven der Baureihe 290. Mittlerweile werden diese nicht mehr bedient, die Weichen zu den Anschlüssen wurden einige Jahre nach der Jahrtausendwende abgebaut. Heute verkehrt täglich ein Güterzug von Heilbronn über Weinsberg nach Öhringen zum Verpackungshersteller Huber, der den Bahnhof Weinsberg allerdings ohne Halt durchfährt.

Der ehemalige Güterschuppen östlich des Empfangsgebäudes wird seit 1995 als Jugendhaus der Stadt Weinsberg genutzt.[31]

Weitere Haltepunkte in Weinsberg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weinsberg West[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Haltepunkt Weinsberg West befindet sich 1,1 km westlich des Weinsberger Bahnhofs und wird ausschließlich von den Stadtbahnzügen der Linie S 4 bedient, welche hier nur bei Bedarf halten. Er bindet die Baugebiete Turnieräcker und Heilbronner Fußweg an die Stadtbahn an. Am Freitag, den 27. März 2009 wurde er unter Anwesenheit von Vertretern der DB Station&Service und der Albtal-Verkehrs-Gesellschaft eröffnet.

Weinsberg/Ellhofen Gewerbegebiet[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Christhard Schrenk: Mit dem Dampfross vom Neckar zum Kocher: 125 Jahre Eisenbahnlinie Heilbronn – Schwäbisch Hall. Stadtarchiv Heilbronn, 1987.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Gerhard Gutbrod: Für Hohenlohebahn Berge versetzt. In: hohenlohebahn.net. Hohenloher Zeitung, 30. März 2012, abgerufen am 9. Juli 2017.
  2. Christhard Schrenk: Mit dem Dampfross vom Neckar zum Kocher. Helmut Schmolz im Auftrag der Stadt Heilbronn, 1987, S. 72, abgerufen am 1. Juli 2017.
  3. Fahrpläne der Hohenlohebahn – Spiegel der Mobilität über die Jahrzehnte. 1862 – der erste Fahrplan. In: hohenlohebahn.net. Abgerufen am 1. Juli 2017.
  4. Stadtbahn-Bilanz: 13.400 Fahrgäste täglich. In: News zur Stadtbahn Heilbronn. 3. Dezember 2008, abgerufen am 7. Juli 2017 (siehe Grafik).
  5. Joachim Kinzinger: Täglich 13.400 Fahrgäste. In: Heilbronner Stimme. 4. Dezember 2008, abgerufen am 7. Juli 2017.
  6. Neugestaltung Bereich Bahnhofplatz. Stadt Weinsberg, 28. Februar 2014, abgerufen am 2. Juli 2017.
  7. Neue Haltestellenanlage am Bahnhof Weinsberg. (PDF) In: Haltepunkt. Heilbronner Nahverkehr, April 2015, S. 11, abgerufen am 2. Juli 2017.
  8. Neugestalteter Bahnhofplatz eingeweiht. Stadt Weinsberg, abgerufen am 2. Juli 2017.
  9. Gemeinderatssitzung vom 25.11.2014. Einrichtung von Internet-Hotspots im Stadtgebiet Weinsberg. Stadt Weinsberg, abgerufen am 2. Juli 2017.
  10. 25 Jahre freundschaftliche Beziehungen Weinsberg-Cossebaude. Stadt Weinsberg, 6. Oktober 2015, abgerufen am 2. Juli 2017.
  11. Joachim Kinzinger: Praxis statt Hausbrauerei. In: Heilbronner Stimme. 1. August 2009, abgerufen am 2. Juli 2017.
  12. Sabine Friedrich: Bürger hätten Hausbrauerei favorisiert. In: Heilbronner Stimme. 19. August 2009, abgerufen am 2. Juli 2017.
  13. Joachim Kinzinger: Bald Baustart am Bahnhof. In: Heilbronner Stimme. 23. Dezember 2011, abgerufen am 2. Juli 2017.
  14. bo's Physio und Sport in Weinsberg. Abgerufen am 2. Juli 2017.
  15. Stellwerk 1. In: bauforschung-bw.de. Landesamt für Denkmalpflege, 23. November 2015, abgerufen am 2. Juli 2017.
  16. Verkehrsstörung am Bahnübergang. In: Heilbronner Stimme. 2. Juli 2004, abgerufen am 2. Juli 2017.
  17. Weinsberg, Stellwerk 1. In: entlang-der-gleise.de. Abgerufen am 2. Juli 2017.
  18. Carsten Friese: Leittechniker sehen Stadtbahnstart im Zeitplan. In: Heilbronner Stimme. 22. Juli 2005, abgerufen am 2. Juli 2017.
  19. Jana Kronawitt: Weinsberg: Stellwerk 1. Strebewerk, 14. September 2015, abgerufen am 2. Juli 2017.
  20. Baumpflanzaktion 2016. Schwäbischer Albverein, Ortsgruppe Weinsberg, abgerufen am 7. Juli 2017.
  21. Bahnwärterhäuschen zum Verkauf. Stadt Weinsberg, abgerufen am 7. Juli 2017.
  22. Bahnsteiginformationen: Station Weinsberg. In: deutschebahn.com. DB Station&Service, abgerufen am 2. Juli 2017.
  23. Joachim Kinzinger: „Resi“ sichert noch mit Schranke. In: Heilbronner Stimme. 26. Juni 2008, abgerufen am 2. Juli 2017.
  24. Ralf Reichert: Hohenlohebahn: Was ab Ende 2019 besser wird. In: Heilbronner Stimme. 7. Februar 2017, abgerufen am 2. Juli 2017.
  25. Fahrplan der Linie 632. (PDF) In: h3nv.de. Heilbronner Nahverkehr, abgerufen am 2. Juli 2017.
  26. Fahrplan der Linie 633. (PDF) In: h3nv.de. Heilbronner Nahverkehr, abgerufen am 2. Juli 2017.
  27. Fahrplan der Linie 692. (PDF) In: h3nv.de. Heilbronner Nahverkehr, abgerufen am 2. Juli 2017.
  28. Lageplan der Station Weinsberg. In: Landesarchiv Baden-Württemberg. 1905, abgerufen am 2. Juli 2017.
  29. Anschluß Spar in km 110+178. Landesarchiv Baden-Württemberg, 15. April 2003, abgerufen am 7. Juli 2017.
  30. Jugendhaus Weinsberg. Stadt Weinsberg, abgerufen am 2. Juli 2017.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]