Benutzer:Hg6996/Pflegetipps für Venusfliegenfallen

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Das Wichtigste in Stichpunkten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zum Überleben der Venusfliegenfalle sind 5 Bedingungen zwingend zu erfüllen:

  1. Kein Leitungswasser zum Gießen verwenden: Regenwasser sammeln und verwenden! ideal: destilliertes Wasser oder Laborwasser, sog. VE-Wasser.
  2. Nicht düngen!
  3. Hohe Luftfeuchtigkeit: Die Pflanze am besten in ein Mini-Treibhaus stellen, in dem eine hohe Luftfeuchtigkeit herrscht.
  4. Die Pflanze immer feucht halten: Der Topf sollte immer ca. 1 bis 2 Zentimeter im Wasser stehen.
  5. Die Pflanze darf nur in spezieller Erde gehalten werden, die für fleischfressende Pflanzen geeignet ist.

Die Venusfliegenfalle stammt aus dem Süden Nordamerikas, aus South Carolina. Da das Klima dort anders ist als unser Klima und auch der Boden ein anderer ist , muß man in Deutschland alle Umweltbedingungen von South Carolina künstlich erzeugen, wenn die Pflanze überleben soll. Die Fallen nicht mit totem Fleisch füttern und nicht überfüttern. Tote Objekte werden nicht als Beute angesehen.

Erläuterungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zu 1 und 2:

Die Venusfliegenfalle ist eine Sumpfpflanze. Wo sie lebt, gibt es keine Felsen, aus denen Mineralien ausgespült werden. An diese Umgebung hat sich die Pflanze seit vielen Jahrtausenden gewöhnt. Jede Art von Mineralien oder Dünger schadet der Pflanze. Mineralien holt sie sich ausschließlich aus dem Wenigen, das noch im Boden ist oder über gefangene Insekten. Die Wurzeln können Wasser, das Mineralstoffe oder gar Dünger enthält, nicht aufnehmen, die Pflanze verdurstet, da sie - im Gegensatz zu vielen anderen Pflanzen - nicht in der Lage ist, gegen den bei mineralisiertem Wasser sich aufbauenden osmotischen Druck Wasser in ihre Wurzeln zu fördern. Der selbe Mechanismus lässt übrigens auch Schiffbrüchige verdursten, die Meerwasser trinken. Leitungswasser enthält fast immer Kalk oder andere Mineralien.

Zu 3: Die Blätter der Pflanze gehen kaputt, wenn die Luft zu trocken ist. Das passiert nicht sofort, aber spätestens nach 3 bis 6 Monaten werden die Blätter schwarz und die Pflanze stirbt, selbst wenn die Pflanze in triefnasser Erde steht! Ein gesundes Blatt glänzt, ein zu trockenes Blatt ist an der matten Oberfläche erkennbar.

Man braucht ein Treibhaus oder ein Mini-Treibhaus, auch ein Goldfischglas oder ähnliches (Aquarium / Terrarium) sind geeignet, eine ausreichend feuchte Luft zu gewährleisten. Wenn es sehr schwül ist (vor oder nach einem Regenschauer), kann man die Pflanze auch ohne Treibhaus ins Freie stellen. Innerhalb von ein paar Stunden fängt sie sich dann auch vielleicht ein Insekt.

Zu 4: Da es im Sumpf immer feucht ist, sollte man auch die Venusfliegenfalle immer feucht halten. Tiefer als ein bis zwei Zentimeter sollte der Topf nicht im Wasser stehen, da sonst nicht genug Sauerstoff an die Wurzeln gelangt.

Zu 5: Umtopfen mag die Venusfliegenfalle nicht. Sollte man es trotzdem machen, so muß dafür Carnivorenerde verwendet werden, die es im Fachhandel zu kaufen gibt.

Folgende Bedingungen sind zum Überleben nicht unbedingt erforderlich[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Volle Sonne: Die Venusfliegenfalle liebt die pralle Sonne.
  2. Futter: Ab und zu ein gefangenes Insekt und die Blätter werden saftig grün
  3. Wärme: Die Venusfliegenfalle liebt im Sommer die Wärme.
  4. Kälte: Die Venusfliegenfalle braucht einen kühlen Überwinterungsplatz. Sie ist winterhart.
  5. Die Fallen nicht künstlich auslösen.

Erläuterungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zu 1: Nur bei voller Sonne werden die Fallen schön rot. Außerdem wächst sie deutlich schneller; sie ist gesünder, wenn sie viel Sonne kriegt. Schimmelpilze, die die Pflanze schädigen könnten, können in der vollen Sonne nicht überleben..

Zu 2: Die Pflanze ernährt sich von Licht, Luft und Wasser. Die Fallen nutzt sie nur, um aus den gefangenen Insekten Stickstoff und Mineralstoffe zu gewinnen. Daher kann sie auch überleben, wenn sie keine Insekten fängt. Die Blätter werden dann aber nur blassgrün und sie wächst nicht so schön. Füttern muss, ja sollte man sie nicht. Wenn man die Pflanze an schwülen Tagen ohne Treibhaus ins Freie stellt, fängt sie sich meist innerhalb weniger Stunden ein Insekt. Auf keinen Fall mit totem Fleisch oder anderem als lebenden Insekten füttern. Was sich nicht bewegt, wird von der Pflanze nicht als Beute betrachtet. (Das ist bei Spinnen übrigens genauso, eine Spinne betrachtet eine Beute nur dann als "genießbar", wenn sie sich bewegt.) Überfüttert man die Pflanze, kann sie sterben.

Zu 3: Je wärmer es ist, desto schneller wächst die Pflanze. Bis 35° wächst sie schneller, je wärmer es ist, wobei ihre Lieblingstemperatur bei ca. 28 bis 33° liegt.. 35 - 40° erträgt sie, liebt sie aber nicht. Ab 45° wird es kritisch, das kann die Pflanze umbringen. Die Verdauung von gefangenen Insekten läuft bei 25 bis 35° am besten ab. Wenn es zu kühl ist, werden die Fallen nach einiger Zeit schwarz und sterben ab, was der Pflanze aber nicht schadet. Man muß unheimlich aufpassen, dass die Minitreibhäuser im Sommer nicht überhitzen. Auch wenn es im Freien nur 20° warm ist, im Treibhaus sind im Nu 40° erreicht. Vorsicht!

Zu 4: Man sollte die Venusfliegenfalle nicht im Zimmer überwintern, da sie sonst ihre benötigte Wachstumspause nicht bekommt. Man kann die Pflanze problemlos im Freien überwintern lassen. Bei Temperaturen unter –3° sterben die Blätter und Fallen ab, die Knolle treibt im Frühjahr aber wieder aus. Angeblich haben Venusfliegenfallen schon Winter mit Temperaturen von bis zu –20° unbeschadet überstanden. Läßt man die Pflanze bei leichten Plusgraden überwintern (0-10°C), sterben die Blätter nicht ab und die Pflanze wächst im Frühjahr schneller wieder los. Die Venusfliegenfalle blüht nur, wenn sie im Winter kühl gestanden hat!

Zu 5: Die Klappfallen nicht zu oft künstlich auslösen. Wenn man die Falle an ihrer Innenseite „kitzelt“, klappt sie nach der zweiten Berührung schnell zu. Bei einer gut funktionierenden, ausgereiften Falle läuft das innerhalb von Zehntelsekunden ab!. Wenn die Falle nichts gefangen hat, geht sie innerhalb von ein bis zwei Tagen wieder auf. Jede Falle kann aber nur 4 bis 5 Mal zuklappen, dann funktioniert sie nicht mehr und stirbt langsam ab, daher sollte man sie nicht zu oft reizen.

Noch ein Tipp: Wenn die Pflanze nach der Überwinterung nicht gesund ist oder man sie gerade umgetopft hat, sollte man den Blütenansatz abschneiden. Für die Blüte braucht die Pflanze viel Kraft, sie wird dadurch stark geschwächt. Eine angeschlagene Pflanze kann das eventuell nicht überleben. Die Blüte ist weiß und unscheinbar. Wenn man schließlich Samen hat, kann man diese anpflanzen. Die wenigsten Samen gehen meiner Erfahrung nach auf. Junge Venusfliegenfallen sind winzig klein, ca. 1-2mm groß! Ein sehr witziger Anblick!

Erläuterung der Funktionsweise der Klappfallen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Genaues habe ich dazu nicht finden können. Nach allem was bekannt ist wird durch die mechanische Reizung der Innenseite der Fallen die Durchlässigkeit der Zellmembranen schlagartig verändert, die Klappe schließt sich durch Veränderung des Wasserdrucks in einigen Zellen, die dann hebelartig die Falle zudrücken. Das geht sehr schnell, innerhalb von Zehntelsekunden. Bei sehr jungen Fallen oder Fallen, die nicht mehr richtig funktionieren kann es aber so langsam gehen, dass es sozusagen in Zeitlupe abläuft. Das ist aber nicht der Normalfall.

Wenn ein Insekt die Falle betritt, so führt die Berührung der Falle zu ihrer Schließung. Damit die Falle nicht bei jeder Kleinigkeit zuklappt, reagiert die Falle erst bei der zweiten Berührung innerhalb von einer Minute! Das kann man leicht testen: Auch eine starke Reizung der Falle löst sie nicht aus. Erst eine auch noch so kleine zweite Berührung und sie klappt zu!

Interessant ist, dass die Pflanze einen Prüfmechanismus besitzt, mit dem sie herausbekommen kann, ob sie was gefangen hat oder nicht. Durch die mechanische Reizung schließen sich die Fallen nämlich nicht ganz, nur so weit, dass die Reusenhaare die Flucht eines gefangenen Insekts verhindern. Wenn das Insekt entkommen konnte wird die Pflanze keine Reizung der Falle wahrnehmen, die Falle geht spätestens nach zwei Tagen wieder auf. Wenn aber ein Insekt in der Falle gefangen ist, wird es versuchen herauszukommen und nach einem Ausweg suchen. Das Herumkrabbeln reizt das Blatt weiter. Innerhalb von 10 bis 20 Minuten schließt sich die Klappe dann immer fester.

Schließlich ist am Rand der Falle eine Art Dichtsaum entstanden an dem die Ränder der Falle ganz fest zusammengedrückt sind. Nun wird Verdauungsflüssigkeit ins Blatt gepumpt und die Beute verdaut. Die Dauer der Verdauung hängt von den Außentemperaturen ab, sie dauert einige Tage bis Wochen. Wenn es zu kalt ist, kann die Falle dabei auch schwarz werden und absterben. Das ist für die Pflanze aber nicht gefährlich, es wachsen ständig neue Blätter nach und alte sterben ab.

Wenn die Falle nach der Verdauung wieder aufgeht, liegt immer noch das Insekt drin. Man möchte meinen, die Pflanze hätte es gar nicht gefressen, das ist aber falsch! Insekten besitzen im Gegensatz zu Menschen ein Außenskelett. Der Panzer ist aus Chitin und das kann die Pflanze nicht verdauen, daher bleibt es zurück! Die Verdauungsüberreste kleben ziemlich stark an der Falle und sehen nicht sehr hübsch aus. Wenn man versucht, sie mit einer Pinzette wegzunehmen, so darf man die Falle einmal berühren. Bei der zweiten Berührung klappt die Falle zu. Wenn man diese Reste unbedingt entfernen will, so kann man die Pflanze entweder in den Regen stellen oder die Fallen vorsichtig anfeuchten, indem man sie z.B. mit einem Zerstäuber besprüht. Nach einiger Zeit lassen sich die Insektenreste problemlos entfernen. Aber auch jetzt gilt: Nur einmal berühren! Wenn nicht alles entfernbar war, eine erneute Reinigung erst wieder nach 5 oder 10 Minuten versuchen, sonst klappt die Falle zu.