Benutzer:JEW/Zigeunerloch (Gratkorn)

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Der Abri Zigeunerloch
Der Abri Zigeunerloch
Der Abri Zigeunerloch

Das Zigeunerloch ist ein Abri, nahe der Mur, am Fuße des Hausberges, an der Zufahrt zur Autobahnauffahrt Gratkorn-Nord der Pyhrn Autobahn in Gratkorn in der Steiermark in Österreich.

Der Abri ist etwa 25 m breit und fast 20 m hoch und tief. Eine im Zweiten Weltkrieg in den Berg gesprengte Stollenöffnung ist heute gesperrt.

Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte im "Landesfürstlichen Gesamturbar" von 1265, wo "Foramen" die Halbhöhle und die Burganlage darüber bezeichnet. 1878 begannen Ausgrabungen, die von 1911 bis 1913 durch W. Teppner und W. Schmid fortgesetzt wurden. Inzwischen gilt der Abri als einer der wichtigsten Fundplätze der Steiermark. In den obersten Schichten fand man Pferdeskelettreste aus dem Mittelalter. Darunter kamen Münzen aus der Römerzeit und hallstattzeitliche Keramik zutage. Aus dem Paläolithikum stammen etwa 1.200 Steinwerkzeuge und zahlreiche Knochenschnitzereien, die zu den ältesten Kunstwerken der Steiermark gehören.

Die Halbhöhle wurde 1998 zum Naturschutzgebiet erklärt. Vorausgegangen waren Analysen des Fledermausbestandes. Dabei wurde festgestellt, dass es sich um den Ort mit der größten Fledermausartenvielfalt in der Steiermark handelte. Felsentauben und Dohlen sind ebenfalls reichlich.

Im Hausberg befindet sich mit der "Emmalucke(n)" eine zweite Höhle.

  • Andreas Lippert (Hrsg.): Reclams Archäologie Führer Österreich und Südtirol 1985 S. 194
  • R. Pittioni: Die Funde aus der Zigeuner Höhle im Hausberg bei Gratkorn, Steiermark In: Schild von Steier 5; 1955 S. 12 ff.
  • W. Modrijan: Die Höhlen am Hausberg von Gratkorn 1955 In: Schild von Steier 5; S. 5 ff.
  • A. Sigmund: Die Steinfunde aus der Steinzeit in den Höhlen im Hausberg bei Gratkorn (Steiermark) in mineralogischer Beziehung.
  • Otto H. Urban: Wegweiser in die Urgeschichte Österreichs. Archäologie sehen, erkennen, verstehen

Österreichischer Bundesvelag Wien ISBN 3-215-07225-4 S. 54

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