Benutzer:Jinexwiki/Arbeitslosigkeit in Österreich

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Arbeitslosigkeit wird definiert als das Fehlen von Erwerbsmöglichkeiten für arbeitswillige und -fähige Personen. In Österreich wird die Arbeitslosenquote von der saisonalen und strukturellen Komponente beeinflusst.[1] Durch den saisonalen Einfluss ist die Quote im Sommer niedriger als im Winter. In Wien werden anteilsmäßig die meisten Arbeitslosen gezählt.[2]

Die 60iger und 70iger werden als das „goldene Zeitalter“ des österreichischen Arbeitsmarktes der Zweiten Republik bezeichnet. Die derzeitige Arbeitsmarktsituation hat sich zwar gebessert, dennoch ist kein Ende in Sicht. Die negativen sozioökonomischen Auswirkungen der Arbeitslosigkeit haben tiefe Spuren in der Gesellschaft und in der Politik hinterlassen.[3]

Definitionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das AMS Österreich erhebt die Daten für die Arbeitslosenstatistik. In diese Statistik zählen jene Personen als arbeitslos, die zum jeweiligen Stichtag am letzten Werktag im Monat bei den regionalen Geschäftsstellen des Arbeitsmarktservice als arbeitslos vorgemerkt waren (Registerarbeitslosigkeit). Das Arbeitskräftepotential ist die Summe der arbeitslosen Personen und der unselbständig Beschäftigten. Diese beiden Werte werden zueinander ins Verhältnis gesetzt. Das Ergebnis ist die Arbeitslosenquote.

Das Statistische Amt der Europäischen Union (Eurostat) erhebt die Arbeitslosenquote quartalsmäßig in allen Mitgliedstaaten der EU. Es gelten Personen als arbeitslos, die während einer bestimmten, abgefragten Woche nicht erwerbstätig waren, aktiv einen Arbeitsplatz suchen und innerhalb von zwei Wochen für eine neue Erwerbstätigkeit verfügbar wären. Aufgrund dieser Zählweise gelten Personen als erwerbstätig, wenn sie in diesem Zeitraum nur zB für eine Stunde gearbeitet haben.

Für die Arbeitslosenquote der Eurostat werden auch Selbständige und geringfügige Beschäftigte berücksichtigt. Dadurch vergrößert sich die Zahl der Erwerbstätigen und somit ist die Arbeitslosenquote der EU niedriger als die Arbeitslosenquote des AMS Österreichs.


Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zwischenkriegszeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem Krieg und mit der Auflösung der Monarchie veränderte sich die wirtschaftliche Situation und es verloren viele Menschen ihre Arbeit. Im ersten Halbjahr 1919 waren mehr als 400.000 Menschen arbeitslos, dh. 18% der damaligen Bevölkerung.[4][5] Die Politik musste handeln und führte im November 1918 als Provisorium eine Arbeitslosenunterstützung ein. Im Jahr 1920 wurde diese ersetzt durch eine Arbeitslosenversicherung. Nach einem kurzfristigen Rückgang der Erwerbslosigkeit kam es nach der ersten großen Wirtschaftsrezession im Jahr 1922 zu einem neuerlichen Anstieg der Arbeitslosigkeit. Bis zum "Anschluss" von Österreich gab es keinen Rückgang der Arbeitslosigkeit. Durch die Folgen der Wirtschaftskrise und durch das Fehlen politischer Maßnahmen kam es schwerwiegenden Arbeitsmarktproblemen.

Im Jahr 1932 lag die Arbeitslosenquote bei 20%. Durch die schlechte Budget- und Finanzierungsituation der Sozialversicherung kam es zu Kürzungen der finanziellen Unterstützung bzw. wurde der Zugang zu Sozialleistungen erschwert. Es kam zu Protestversammlungen und zu so genannten Hungermärschen.

Der niederösterreichische Landeshauptmann Buresch gab Ende 1932 folgende Einschätzung ab: „Die Arbeitslosenbewegung nimmt in den letzten Wochen im Lande Niederösterreich Formen an, dass sie auch vom Sicherheits- bzw. staatspolizeilichen Standpunkt besondere Aufmerksamkeit erfordert. Aus allen Teilen des Landes langen Berichte ein, in welchen auf die große Not unter den Arbeitslosen und auf die Möglichkeit eines eruptiven Ausbruchs ihrer jetzt nur kaum noch verhaltenen Missstimmung mit allem Nachdruck hingewiesen wird“ (Archiv der Republik, SA13, Karton 392, Zl 98.572).[6]

In den Jahren 1933 und 1934 wurde ein Höhepunkt der Arbeitslosigkeit verzeichnet. Es war mehr als jede vierte unselbständige erwerbstätige Person arbeitslos. Auch ein Rückgang der beschäftigten Frauen wurde verzeichnet. Im Jahr 1934 waren noch 30,6% Frauen in Beschäftigung. Im Jahr 1937 fiel der Wert auf 27%. Im öffentlichen Dienst wurden ebenfalls Mitarbeiter eingespart. Im Jahr 1930 waren 195.000 Personen beschäftigt, im Jahr 1933 169.000 Personen. Die Reduktion der Frauenbeschäftigung im öffentlichen Dienst wurde duch den Abbau verheirateter weiblicher Angestellter erreicht.

Die Arbeitslosenunterstützung betrug in etwa die Hälfte bis ein Drittel des Einkommens. Die Personen, die keinen Anspruch auf Arbeitslosenunterstützung hatten, waren auf das soziale Netz der Armenfürsorge angewiesen. In dieser Zeit ist ein Anstieg der Obdachlosigkeit zu beobachten. Durch die Arbeitslosigkeit und Senkung der Löhne reduzierte sich der materielle Lebensstandard der Bevölkerung deutlich.[6]

Zeit des Nationalsozialismus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 1919 waren 85.000 Personen arbeitslos, im Jahr 1926 waren es bereits 244.000 (11%) Personen, im Jahr 1933 erreichte die Erwerbslosigkeit ihren Höhepunkt mit 557.000 Personen (21,7%).Trotz einiger Maßnahmen konnte die Arbeitslosigkeit nicht gesenkt werden. Im Jahr 1937 waren weiterhin 464.000 Personen erwerbslos.Nur die Hälfte der Arbeitslosen erhielten eine finanzielle Unterstützung. Die hohe Arbeitslosigkeit war unter anderem ein Grund für den Erfolg des Nationalsozialismus.Durch die Massenarbeitslosigkeit und die soziale Verelendung der Bevölkerung hatte der Nationalsozialismus großen Zuspruch durch das Versprechen, dass sich die Lebensbedingungen verbessern werden. Nach dem Anschluss wurden wirtschaftliche Maßnahmen getroffen, die dazu beitrugen, dass die Arbeitslosenzahlen von 276.000 (1938) auf 599 (1942) sanken. Durch die steigende Kriegs- und Rüstungspolitik kam es zur Militarisierung der Arbeit, Arbeitzwang, Ausbeutung der Arbeiter und Arbeiterinnen und Kriegsgefangenen. Die sozial- und arbeitsmarktpolitische Maßnahmen werden oft als die "guten Seiten" des Nationalsozialismus bezeichnet. Jedoch ist das ein seleketives Erinnern an diese Zeit. [7]

Erwerbslosigkeit in der Zweiten Republik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1945-1975: Wiederaufbau, „Wirtschaftswunder“ und Arbeitskräftemangel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In den Nachkriegsjahren kam es zu einer "explodierenen Nachfrage" (Butschek 1992, 119ff.). [8] Durch die Mittel aus denERP-Fonds und andere Auslandshilfen kam es zu einem raschen Aufschwung der österreichischen Wirtschaft, vor allem in der Industrie und in der Bauwirtschaft. Die Beschäftigungszahlen stiegen von 1.760.000 (1946) auf 1.950.000 (1950), die Arbeitslosenquote war in dieser Zeit unter 5%.

Im Jahr 1952 kam es zu einem kurzzeitigen Rückgang der Beschäftigung und ein Ansteigen der Arbeitslosen von etwa 100.000 (1949) auf ca. 185.000 (1953). Die Arbeitslosenquote stieg auf 8,7%. [9]

Die Zeit zwischen 1953 und 1962 wird als die Phase des österreichischen Wirtschaftswunders bezeichnet. In dieser Zeit wuchs das Bruttoinlandsprodukt real um ca. 75% (6,3%/Jahr). Die Zahl der Beschäftigen stieg auf 2.350.000, die Arbeitslosenquote sankt auf 2,5%. Das entspricht einer Vollbeschäftigung.

Die Zeit zwischen 1962 und 1968 wird in der Literatur als "Strukturkrise" bezeichnet. Es kam zu einem reduzierten Wirtschaftswachstum, was jedoch keine Auswirkung auf die Beschäftigungsquote hatte, da das Arbeitsangebot stagnierte, eine längere Ausbildung zu einem späteren Einstieg ins Arbeitsleben führte, der Generalkollektivvertrag eine Reduzierung der Wochenarbeitszeit vorsah (48h auf 45h) und eine dritte Urlaubswoche eingeführt wurde. Daraus resultierte ein zunehmender Arbeitskräftemangel in den 1960iger Jahre.(vgl. Butschek 1992[10], 180ff.; Biffl 1986)[11] Als erste Maßnahme wurden Gastarbeiter und Gastarbeiterinnen Mitte der 60iger Jahre angeworben. (vgl. Fink 1996 [12]; Wimmer 1986) [13] Als zweite Maßnahme wurde eine aktive Arbeitsmarktpolitik eingeführt. Dadurch sollte das Arbeitskräfteangebot mittels einer Optimierung des Arbeitsangebots gewährleistet werden. In der Zeit zwischen 1968 und 1974 entwickelte sich die österreichische Wirtschaft günstig. Die Zahl der Arbeitslosen sank von 60.000 (1968) auf 36.000 (1974). Die Zahl der offenen Stelle stieg von 28.000 (1968) auf 57.500 (1974). Die Arbeitslosenquote lag unter 2%. Es gelang Österreich die internationale Rezession von 1971/72 zu übertauchen, dank der Industrie. (vgl. Butschek 1992, 154ff.).[14]

1975-1985: Ende der Vollbeschäftigung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach der Erhöhung der Erdölpreise 1973 war die Vollbeschäftigung in zahlreichen westlichen Ländern vorbei. In Österreich wurde mit der Strategie des "Austrokeynesianismus" das Ende der Vollbeschäftigung verhindert. Mit Hilfe öffentlicher Investitionen, Ausweitung sozialpolitischer Maßnahmen, eine zurückhaltende Lohnpolitik und eine Beibehaltung des Hartwährungskurse wurde der Konjunkturabschwung verhindert. Trotz eines wirtschaftlichen Aufschwungs 1976 wurden diese Maßnahmen beibehalten um das Ziel der Vollbeschäftigung zu erreichen bzw. zu erhalten. „An der Spitze der Skala ihrer Ziele stand Vollbeschäftigung“ (Butschek 1992 [15], 288; vgl. weiterführend z. B. auch Tálos 1987 [16]). Dieser Weg war erfolgreich. Die Zahl der Erwerbstätigen stieg zwischen 1975 und 1981 von ca. 2,65 Mio auf ca. 2,8 Mio und die Arbeitslosenquote betrug ca. 2%. Dennoch gab es Auswirkungen auf den österreichischen Stellenmarkt. Die ausgeschriebenen Stellen reduzierten sich ca. um die Hälfte auf 25.000 im Jahr 1981. Die Zahl der Gastarbeiter und Gastarbeiterinnen wurde auf 55.000 bzw. 24% zwischen 1974 und 1976 reduziert. Auch die Senkung der Wochenarbeitszeit von 42h auf 40h im Jahr 1975 und Schaffung von Arbeitsplätze in der verstaatlichten Industrie trugen dazu bei die Arbeitslosenquote niedrig zu halten. (vgl. Fink 1996, 61f.; Biffl 1986,79f.)

Durch die zweite Ölpreiskrise 1982/1983 war die Vollbeschäftigung vorbei. Die Arbeitslosenquote stieg von 1,9% (1980) auf 4,5% (1983/1984) und auf über 5% (1985). Diesmal unterschied sich die Politik und die Maßnahmen waren diesmal schwächer aufgrund des Budgetdefizits (vgl. Tálos 1987, 125f.). [17] Es entstand ein „Zielkonflikt“ (Tálos 1987, 119) [18] zwischen Nachfragepolitik zur Erhaltung der Vollbeschäftigung und einer Konsolidierung des Budgets. Es wurde eine Reduktion des Arbeitskräfteangebotes beschlossen, indem die Zahl der Gastarbeiter und Gastarbeterinnen und das Pensionsalter weiter gesenkt wurden.[19] Eine weitere Strategie war die Personen durch Aus- und Weiterbildung weiterhin in Beschäftigung zu halten und die Erwerbstätigkeit langfristig zu sichern, besonders die Gruppe der Jugendlichen wurde gefördert. Diese Maßnahmen hatten zur Folge, dass die Reduktion des Anstieges der Arbeitslosigkeit erreicht wurde. Das Ziel Vollbeschäftigung wurde nicht erreicht (vgl. Butschek 1992, 333ff.).[20]

Ab 1985: Verstetigte Massenarbeitslosigkeit und veränderte politische Deutungen des Phänomens Erwerbslosigkeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ab Mitte der 1980iger wird von "resistenter Arbeitslosigkeit" gesprochen, dh. dass die Massenarbeitslosigkeit auch über den Konkunkturzyklus erhalten bleibt. (vgl. a.a.O.). Die Zahl der Arbeitslosen stieg von ca. 140.000 bzw. 4,5% (1980) auf ca. 165.000 bzw. 5,4% (1990), weiter auf ca. 215.000 bzw. 7,2% (1995). Im Jahr 2000 war eine leichte Reduktion bemerkbar und zwar auf ca. 194.000 bzw. 5,8%. Im Jahr 2005 wurde ein Höchststand mit 250.000 bzw. 7,3% erwerbslosen Personen erreicht. 2007 sank die Zahl der Personen auf ca. 222.000. Die Gründe für diese Entwicklung sind ein verlangsamtes Wirtschaftswachstum, ein Anstieg des Arbeitskräfteangebot bedingt durch die starken Geburtenjahrgänge, eine steigende Erwerbstätigkeiten von Frauen und die Reduktion der Antritte einer frühzeitigen Alterspension. Weitere politische Maßnahmen waren die Flexibilisierung, Deregelierung und Optimierung der Bedingungen für die Privatwirtschaft und eine Privatisierung der verstaatlichten Industrie. In der Budgetpolitik war das Ziel die Konsolidierung (vgl. Lauber/Pesendorfer 2006, 614ff.) [21] und daher wurden keine politisch bedingten antizyklische Signale gesetzt (vgl. Fink 2002, 121ff.[22] Nach dem EU Beitritts Österreich kam es zu einem Ausbau der aktiven Arbeitsmarktpolitik in Österreich im Rahmen der "Europäischen Beschäftigungsstrategie" (1994) (vgl. z. B. Graf 2002). [23] Zeitgleich wurde die Einführung des "Eurokeynesianismus“ nicht durchgeführt. (vgl. Aust 2000.) [24] Somit wurde ein angebotsseitig-wettbewerbsorientierten Kurs beibehalten. Die Situation einer andauerenen Arbeitslosigkeit ist auch für einen Staat und seiner Politik ein wichtiger Aspekt. Neben dem finanziellen Aspekt sind auch Legitimationsprobleme zu nennen (vgl. Armingeon 2003).[25] Es ist in den letzten Jahren bemerkbar, dass Arbeitslosigkeit zu einem individuellen Problem gemacht wird. (vgl. Fink 2006)[26].

Die Anzeichen dafür sind, dass der Zugang zur finanzieller Unterstützung erschwert wird, die Leistungen gekürzt werden und den arbeitslosen Personen eine gewisse Passivität unterstellt wird. Mit diesen Maßnahmen wird versucht, arbeitslose Personen zu motivieren wieder ins Arbeitsleben einzusteigen.(vgl. Fink 2006; Obinger/Tálos 2006, 124ff.)[27] [28]

Arbeitslosigkeit in Österreich (Jahresdurchschnitt)
Arbeitslose in Prozent der

Beschäftigten

nationale Methode OECD-Methode
1970 59.313 1,8 -
1980 53.161 1,9 -
1990 165.795 5,4 3,2
1993 222.265 6,8 4,2
1994 214.941 6,5 4,4
1995 215.716 6,6 3,8
1996 230.507 7,0 4,3
1997 233.348 7,1 4,4
1998 237.794 7,2 4,5

In Österreich waren 1998 (Jahresdurchschnitt) 237.794 Personen arbeitslos (Arbeitslosenrate: 7,2 bzw. 4,5 %).

Entwicklung ab 2015[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stand 2018 gesamt Frauen Männer
arbeitslos vorgemerkte Personen 312.107 137.266 174.841
davon Jugendliche (unter 25 Jahre) 32.444 13.574 18.870
davon Ältere (50 Jahre und älter) 97.473 38.328 59.146
Schulungsteilnehmer 68.739 34.800 33.938
unselbstständig Beschäftigte 3.741.484 1.741.328 2.000.156
(Register-)Arbeitslosenquote 7,7% 7,3% 8,0%

Zwischen den Jahren 2011 und 2016 war ein Anstieg der Arbeitslosigkeit zu verzeichnen. Seit Beginn 2017 wurde ein Rückgang der Arbeitslosigkeit registriert.

Im Jahr 2018 waren 312.217 Personen als arbeitslos vorgemerkt, davon 32.444 Jugendliche (unter 25 Jahren). Die Arbeitslosenquote lag bei 7,7%.

Auf der Website des AMS sind die akutellen Zahlen nachzulesen.[29] |}

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Laut AMS waren 2015 insgesamt 354.332 Frauen und Männer in Österreich arbeitslos, inklusive Schulungsteilnehmer waren es 419.458 Personen. Die Zahl der Schulungsteilnehmer reduziert sich im Jahr 2015 auf -13,5% im Vergleich zum Jahr 2014, die Zahl ausländischer Schulungsteilnehmer stieg um +14,5%. Im Jahr 2016 waren insgesamt 438.654 Personen arbeitslos bzw. in Schulungen, davon waren 70.209 Frauen und Männer in Schulungen. Personen ohne Pflichtschulabschluss weisen die höchste Arbeitslosenrate (26%) auf. Hier zeigt sich ein deutliches Ost-West Gefälle: Vorarlberg 15,5%, Wien 38,9%. Die Arbeitslosenquote bei Akademiker bei 3,4%. Im Jahr 2015 wies Oberösterreich mit 2,1% die niedrigste Quote bei Akademiker auf, in Wien jedoch die höchste Quote mit 4,4%.[30]

Im Jahr 2017 sank bei Männer die Arbeitslosigkeit mit -5,7% (-11.633 auf 192.825) überproportional, ebenso bei Frauen war ein Rückgang (-5.705 Personen bzw. -3,7% auf 147.150) zu verzeichnen. Der Frauenanteil lag bei 43%. Die Arbeitslosenquote der Männer lag bei 9,0% und damit deutlichhöher als bei den Frauen mit 7,9%.[31]

In Österreich waren im Jahr 2018 in etwa 4,3 Millionen Personen erwerbstätig. Die Arbeitslosenquote lag laut AMS bei 7,7% und die internationale Quote bei (ILO) bei 4,9%. Diese Werte waren deutlich niedriger als im Vorjahr und stellen eine positive Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt dar. Der höchste Wert war im Jahr 2016 mit 9,1 bzw. 6% erreicht.[32]


Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Arbeitslosigkeit. Abgerufen am 7. August 2019.
  2. Österreich - Arbeitslosenquote 2018. Abgerufen am 1. Oktober 2019.
  3. Fassmann, Heinz: Der Wandel der Bevölkerungs- und Sozialstruktur in der Ersten Republik. Wien 2005, S. 22.
  4. Stiefel, Dieter: Arbeitslosigkeit: soziale, politische und wirtschaftliche Auswirkungen. Am Beispiel Österreichs 1918 – 1938. Berlin 1979.
  5. Fassmann, Heinz: Der Wandel der Bevölkerungs- und Sozialstruktur in der Ersten Republik, in: Emmerich Tálos u.a. (Hg.): Handbuch des politischen Systems Österreichs. Erste Republik 1918 – 1933. Wien.
  6. a b Arbeitslosigkeit: Eine Geißel, die nicht verschwindet. Abgerufen am 2. November 2019.
  7. AEIOU Österreich Lexikon. Abgerufen am 2. November 2019.
  8. Butschek, Felix: Der österreichische Arbeitsmarkt – von der Industrialisierung bis zur Gegenwart. Wien 1992.
  9. Karner, Stefan / Mikoletzky, Lorenz (Hg.): Österreich. 90 Jahre Republik. Beitragsband der Ausstellung im Parlament, Innsbruck/Wien/Bozen 2008, S. 229-240.
  10. Felix Butschek: Der österreichische Arbeitsmarkt – von der Industrialisierung bis zur Gegenwart. Wien 1992.
  11. Gudrun Biffl: Der Strukturwandel der Ausländerbeschäftigung in Österreich.
  12. Fink, Marcel: Arbeitmarktsegmentierung von „Ausländern“ in Österreich in politikwissenschaftlicher Sichtweise, Diplomarbeit. Wien 1996.
  13. Wimmer, Hannes: Zur Ausländerbeschäftigungspolitik in Österreich. Frankfurt 1986.
  14. Tálos, Emmerich / Fink, Marcel: Arbeitslosigkeit: Eine Geißel, die nicht verschwindet.
  15. Butschek, Felix: Der österreichische Arbeitsmarkt – von der Industrialisierung bis zur Gegenwart. Wien 1992.
  16. Emmerich Tálos: Arbeitslosigkeit, Österreichs Vollbeschäftigungspolitik am Ende. Wien 1987.
  17. Emmerich Tálos: Arbeitslosigkeit, Österreichs Vollbeschäftigungspolitik am Ende. Wien 1987.
  18. Emmerich Tálos: Arbeitslosigkeit, Österreichs Vollbeschäftigungspolitik am Ende. Wien 1987, S. 91–166.
  19. Fink, Marcel: Arbeitmarktsegmentierung von „Ausländern“ in Österreich in politikwissenschaftlicher Sichtweise, Diplomarbeit. Wien 1996.
  20. Tálos, Emmerich: Arbeiterschaft und Austrofaschismus Arbeiterbewegung – NS-Herrschaft – Rechtsextremismus, hg. vom Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes,. Wien 2004, S. 27–42.
  21. Dieter Pesendorfer und Volkmar Lauber: “Umweltpolitik”, In: Herbert Dachs et al. (Hg.), Politik in Österreich. 2006.
  22. Marcel Fink: Arbeitslosigkeit: eine Geißel, die nicht verschwindet. 2002.
  23. Nikolaus Graf: Arbeitsmarktförderungen im Kontext strukturierter Arbeitslosigkeit, Diplomarbeit. Wien 2002.
  24. Andreas Aust: Dritter Weg" oder "Eurokeynesianismus"? Zur Entwicklung der Europäischen Beschäftigungspolitik seit dem Amsterdamer Vertrag. 2000.
  25. Klaus Armingeon: Die politische Ökonomie der Arbeitslosigkeit, in: Herbert Obinger et al. Opladen 2003, S. 151–174.
  26. Marcel Fink: Zwischen „Beschäftigungsrekord“ und „Rekordarbeitslosigkeit“. 2016.
  27. Marcel Fink und Emmerich Tálos: „Beschäftigungsrekord“ und „Rekordarbeitslosigkeit“: Arbeitsmarkt und Arbeitsmarktpolitik unter Schwarz-Blau/Orange. 2006, S. 170–187.
  28. Graf, Nikolaus:: Arbeitsmarktförderungen im Kontext strukturierter Arbeitslosigkeit. Wien 2002.
  29. AMS Arbeitsmarktdaten online. Abgerufen am 24. September 2019.
  30. Fact Sheet 20: Migration und Arbeitslosigkeit. (PDF) Österreichischer Integrationsfonds, April 2016, abgerufen am 6. August 2019.
  31. Spezialthema zum Arbeitsmarkt 2017. (PDF) Arbeitsmarktservice Österreich, Januar 2018, abgerufen am 1. Oktober 2019.
  32. Arbeitslosenquote in Österreich von 2008 bis 2018. In: Statista. Abgerufen am 1. Oktober 2019.