Benutzer:Judge1870/TestArtikel

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Gefechte bei Helmstadt und Roßbrunn
Teil von: Deutscher Krieg / Mainfeldzug

Datum 25. Juli1866
Ort Helmstadt, Bayern
Ausgang Sieg Preußens
Konfliktparteien

Preussen Konigreich Preußen

Königreich Bayern Bayern

Befehlshaber

Preussen KonigreichMainarmee
Edwin von Manteuffel

Preussen Konigreich Division Beyer
Gustav von Beyer

Bundesarmee
Karl von Bayern

Königreich Bayern 1. bay. Division Johann Baptist Stephan
Königreich Bayern 3. bay. Division
Luitpold von Bayern

Truppenstärke

15'000 Mann

24'000 Mann

Verluste

13 Offiziere und 340 Mann (Tote, Verwundete und Vermisste)

36 Offiziere und 694 Mann (Tote, Verwundete und Vermisste)

Die Gefechte bei Helmstadt waren mehrere Gefechte im Deutschen Krieg, die am 25. Juli 1866 zwischen der Division Beyer der preußischen Mainarmee und Teilen des VII. Korps der deutschen Bundesarmee, ausgetragen wurden. Die Gefechte endeten mit einem Sieg der Preußen.
In Folge der Gefechte wurden die 1. und 3. Division der bayerischen Armee in Richtung Waldbronn und Üttingen zurückgedrängt, wo sie sich mit den übrigen Divisionen des VII. Korps vereinigten. In den Kämpfen wurde der spätere bayerische König Ludwig III. verwundet. Am 26. Juli kam es zum Folgegefecht bei Üttingen.

Vorgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Schlacht von Königgrätz war bereits am 3. Juli für die Preußen siegreich verlaufen und Österreich befand sich bereits in Verhandlungen mit Preußen. Jedoch betrafen diese Verhandlungen zunächst nur Österreich und Preußen. Eine Offensive der süddeutschen Länder eröffnete eine bessere Ausgangsposition in kommenden Verhandlungen. Zudem bestand immer noch die Möglichkeit, dass Frankreich aktiv auf seiten der Süddeutschen in den Konflikt eingreifen würde, um seine Ansprüche auf Venetien zu wahren.

Das VIII. Korps der deutschen Bundesarmee hatte sich am 20. Juli mit dem VII. Korps, bestehend aus vier bayerischen Divisionen, an der Tauber vereinigt. Mit fast 100‘000 Mann war das Bundsheer damit der preußischen Mainarmee mit ca. 60‘000 Mann deutlich überlegen. Am 21.7 wurde daher im Hauptquartier des Prinzen Karl von Bayern ein gemeinsames Vorgehen der Bundesarmee gegen Aschaffenburg beschlossen, da man die Preußen noch bei Frankfurt vermutete. Als Termin für den Abmarsch von der Tauber wurde der 24. Juli festgelegt. Die Bayern sollten dazu über das Mainknie, das VIII. Korps an der Tauber entlang marschieren.

Die preußische Main-Armee war nach einem bis dahin erfolgreichen Feldzug im Westen am 16. Juli in die Bundeshauptstadt Frankfurt einmarschiert. Hier sammelten sich die Preußen und marschierten am 21.7 von Frankfurt in Richtung Würzburg, um, wenn möglich, die Vereinigung der Bundesarmee zu verhindern, diese zu schlagen oder zumindest aber die Grenzen der Süddeutschen weiter zu bedrohen. Auf dem Vormarsch stießen die Preußen auf drei Orte an der Tauber vor. Die Division Göben am rechten Flügel nach Tauberbischofheim, die Division Beyer im Zentrum nach Werbach und die Division Flies am linken Flügel nach Wertheim.

An der Tauber trafen die Preußen zunächst auf das VIII. Korps, das dort bereit zum Abmarsch Richtung Aschaffenburg stand. Am 23. Juli kam es zu einem ersten Gefecht bei Hundheim, jedoch erkannte der Befehlshaber des VIII. Korps, Prinz Alexander von Hessen, erst am nächsten Tag nach den verlorenen Gefechten von Tauberbischofsheim und Werbach, dass er der gesamten Mainarmee gegenüberstand. Er nahm daraufhin das VIII. Korps nach Groß-Rinderfeld zurück. Wegen der zahlenmäßigen Unterlegenheit der Preußen ging man davon aus, dass die Mainarmee gesamthaft von Tauberbischofsheim und Werbach direkt nach Würzburg vorstossen würde. Prinz Alexander forderte daher Unterstützung bei den Bayern an, die sich bereits im Abmarsch nach Norden befunden hatten. Die Bayern sollten den rechten Flügel des VIII. Korps decken, nachdem die badische Division, die dort stand, am Vortag den Kampf abgebrochen, ohne Meldung den Flügel aufgegeben und sich nach Altertheim zurückgezogen hatte. Auf diese Weise sollte verhindert werden, daß die Preußen sich zwischen beide Hälften des Bundesheeres schoben. Ausserdem sollte die bayerische Armee sofort in der Gegend von Roßbrunn konzentriert werden. Die 3. Division, Prinz Luitpold, rückte am 24. Juli von Hettstadt dorthin vor, die Reserven sammelten sich zwischen Grusenheim und Waldbüttelbrunn. Die 1. Division, Stephan, stand um Üttingen, Helmstadt und Holzkirchen, mit den Vortruppen bei Neubrunn, Kembach und Dettingen. Das VIII. Korps erhielt am Abend Nachricht von deren Standorten und die Anweisung, Verbindung mit der am nächsten stehenden Division Stephan zu halten.

Manöver der Armeen am 25. Juli[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In den ersten Morgenstunden des 25. Juli ging im bayerischen Hauptquartier in Remlingen die Meldung von den Gefechten vom Vortag an der Tauber und dem Rückzug des VIII. Korps in die Gegend von Großrinderfeld ein. Danach bereitete man sich auf den Angriff der preußischen Armee von Tauberbischofsheim Richtung Würzburg vor, indem sich die bayerische Armee dem VIII. Korps weiter annähern sollte.
Die Division Stephan erhielt Befehl, unter Zurücklassung ihrer Vorposten, nach Unteraltertheim zu marschieren. Die Division Luitpold, die inzwischen schon Befehl erhalten hatte, nach Helmstadt vorzugehen, wurde nach Ober-Altertheim befohlen.
An das VIII. Korps erging um 9 Uhr vom Oberkommando in Remlingen unter Ignorierung der Situation, der Befehl, die Tauberlinie zu halten. Um 10 Uhr lief Meldung von dessen beabsichtigten weiteren Rückzug auf Gerchsheim ein. Das Oberkommando beschränkte sich darauf, den Befehl nochmals zu wiederholen. Der Prinz von Hessen hatte bereits, bevor ihn der erste Befehl erreichte, gegen 11 Uhr den Rückzug nach Gerchsheim angetreten. Der Aufmarsch der Preußen auf der ganzen Front ließ auf einen neuen Angriff schließen, wobei die Stellung Weilheim - Großrinderfeld zu ausgedehnt erschien. Er wusste zu diesem Zeitpunkt auch nicht, dass ihn die 1. und 3. bayerische Division, über Üttingen kommend, unterstützen sollten. So zog sich das VIII. Korps nach Gerchsheim zurück, während das VII. Korps beim Vormarsch davon ausging, dass eine Offensivbewegung ausgeführt werden sollte.

Von der preußischen Armee standen am 25. um 10 Uhr die Division Goeben bei Bischofsheim, Division Beyer bei Werbach und die Division Flies bei Urphar konzentriert. Die Preußen wußten, daß die Bundestruppen Welheim und Groß-Rinderfeld noch besetzt hielten. Daher wollten sie beim weiteren Vorgehen die rechte Flanke des Bundesheeres unter Druck setzen, um es, wenn noch möglich, von Würzburg abzudrängen. Auf diesem Vormarsch kam es zu Gefecht von Gerchsheim. Die Division Beyer wurde nach Neubrunn in Marsch gesetzt, um die rechte Flanke der Bundesarmee anzugreifen. General v. Goeben bekam den Auftrag, ab 12.30 Uhr auf der Straße direkt über Rinderfeld vorzugehen, um der Division Beyer den nötigen Vorsprung zu lassen. Die Division Flies erhielt Befehl, vorläufig nur bis Dertingen vorzurücken, da die Stellung des bayerischen Korps unklar war. Man vermutete sie aber in der linken Flanke des Vorgehens und sicherte somit die Division Beyer ab.

Verlauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der bayerische Generalstab hat den Gefechtsverlauf auf einer detaillierten Karte festgehalten.

Bis 14 Uhr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Preußen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Division Beyer marschierte gegen 11 Uhr Vormittags in zwei Kolonnen über Böttigheim und Niklashausen mit dem Ziel Altertheim nach Neubrunn ab. Bereits bei Böttigheim stieß die Spitze der preußischen Vorhut auf bayerische Chevauxlegers, die sich ohne Widerstand zurückzogen. Etwa um 13.30 Uhr gelangten die Spitzen der Kolonnen nach Neubrunn und stießen in diesen Ort sowie im umliegenden Wald auf Einheiten der Division Stephan, die sich jedoch schnell Richtung Helmstadt und auf den westlich der Straße nach Helmstadt gelegenen Sesselderg zurück zogen und von dort begannen, die vordersten preußischen Abtheilungen auf weite Distanz mit Artillerie zu beschießen.
Die Begegnung mit den Bayern kam unerwartet, da man sie weiter nordwärts vermutet hatte. Sie bedrohten die linke Flanke der Division, wenn der Marsch, den Befehlen entsprechend, nach Altertheim fortgesetzt würde. General Beyer ließ daraufhin den Marsch anhalten und stellte die Division für den weiteren Vormarsch neu auf. Das 20. Regiment bildete den linken Flügel, der über den Sesselberg vorrücken sollte, das 30. und 70. Regiment folgte der Straße nach Helmstadt, das 32. und 39. Regiment bildeten die Reserve, deckten aber bald den rechten Flügel.

Bayern[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei den Bayern hatte Generalmajor Stephan schon am Morgen Meldung vom Erscheinen der preußischen Division Flies bei Kembach erhalten und daraufhin beschlossen, seine Truppen in der Linie Holzkirchhausen-Helmstadt zu konzentrieren, anstatt, wie befohlen, nach nach Unter-Altertheim zu rücken. Die 3. Division wurde von ihm aufgefordert in Helmstadt zu bleiben, allerdings erreichte sie die Nachricht erst kurz nachdem sie schon von dort in Richtung Unter-Altertheim abmarschiert war. Gleichzeitig ging dort auch die Meldung über den Angriff der Preußen auf Neubrunn ein. Damit konnte die 3. Division unmöglich ihren ursprünglichen Befehl auszuführen, nach Ober-Altertheim zu rücken. Somit war der Plan, das VII. Korps zu unterstützen, faktisch gescheitert, was zum Ausgang des Gefechts bei Gerchsheim beitrug.
Um aber der Weisung des Ober-Kommandos zumindest teilweise genügen zu können, stellte Luitpold auf dem flachen Höhenrücken, zwei Kilometer östlich von Helmstadt, nördlich des Geisbodens, an der Straße nach Altertheim seine Truppen auf. Diese Stellung hatte den Nachteil, dass sie den aus Neubrunn vorgehenden Preußen die linke Flanke auf dem südlich der Straße liegenden Lerchenberg bot.


Gefecht um Helmstadt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf dem Sesselberg hatten sich Einheiten der bayerischen 2. und 3. Division gesammelt, die entweder sich dorthin von Neubrunn zurückgezogen hatten als die Preußen dorthin vorrückten, oder dort als Vorposten standen. Insgesamt umfassten diese Kräfte mit vier Bataillonen in etwa Regimentsstärke, jedoch ohne dass man sich auf ein einheitliches Kommado einigen konnte. Als Grund wurden unterschiedliche Divisions- und sogar Brigadezugehörigkeiten angeführt.
Dementsprechend stieß das 20. Regiment auf seinem Vormarsch über den Sesselberg nur auf unkoordinierten Widerstand, der sich schnell auflöste. Lediglich an den Hängen nach Helmstadt leistete die Nachhut hinhaltenden Widerstand, der mit Eintreffen des preussischen Einheiten von Süden schnell gebrochen wurde. Die Bayern zogen sich zu ihren Divisionen bzw. nach Helmstadt zurück.
Unter dem Schutz der eigenen Artillerie, die die bayerische bei Helmstadt unter Beschuss nahm, gingen nun das 20. Regiment vom Sesselberg und das 30. und 70. Regiment von Süden her zum Angriff gegen Helmstadt vor. Angesichts der preußischen Übermacht und deren überlegenen Position auf dem Weinberg südlich von Helmstadt räumten die Bayern den Ort und zogen sich zunächst auf den Weinberg jenseits des Dorfes zurück, mussten aber auch diesen nach einem kurzem Gefecht räumen, als das 20. Regiment diesen stürmte. Daraufhin machte das Regiment bei Helmstadt Halt und griff nicht in den Kampf gegen die 3. Division ein, begann aber später mit der Aufklärung des Üttinger Waldes.
Das 30. und 70. Regiment schwenkten von Helmstadt nach Osten und bildeten den linken Flügel und das Zentrum des folgenden Gefechts gegen die 3. Division.


Gefecht zwischen Helmstadt und Waldbronn[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Aufstellung der 3. Division verlief senkrecht zu den Straßen nach Ober-Altertheim beziehungsweise nach Waldbronn auf erhöhtem Terrain. Die Front erstreckte sich von einer Ziegelhütte an der Straße nach Waldbronn im Norden bis auf den Lerchenberg. Beide Flügel wurden von den beiden Brigaden der Division gedeckt. Im Zentrum der bayerischen Division stand ihre Artillerie. Dahinter wurde für die Preußen unsichtbar hinter der Erhöhung die Kavallerie zur Deckung postiert.
Die Preußen zogen im Zentrum alle verfügbaren Batterien zusammen, worauf sich ein Artillerieduell im Zentrum entwickelte. Die von Helmstadt kommenden Regimenter 30 und 70 rückten währenddessen über die waldlose Fläche links an der Artillerie vorbei, auf die 3. Division zu. General Manteuffel verfolgte das Gefecht vom Katzenbuckel, einer Höhe bei Helmstadt, aus.
Bedrängt von mehreren Seiten fragten die Bayern bei den zu dieser Zeit in Unter-Altertheim vorbeiziehenden badischen Division um Hilfe an, die jedoch mit Verweis auf die Korpszuständigkeiten abgelehnt wurde.
Das 32. Regiment hatte sich, von Neubrunn kommend, zur Deckung des rechten Flügels schon während des Gefechts um Helmstadt über den Ameisenberg gegen den Lerchenberg gewandt. Es stieß dort auf die bayerischen Abteilungen, die die Sicherung des linken Flügels der 3. Division bildeten und die Preußen sofort unter Feuer nahmen. Die Preußen stürmten den Waldesrand und lösten bei den vorderen bayerischen Einheiten Panik aus, die sich auf die dahinter stehenden Einheiten übertrug. In dem unübersichtlichen Waldgebiet brach die Kommandostruktur auseinander und die vier bayerische Bataillone drängten zurück. Die Offiziere versuchten die Soldaten zurückzuhalten. Dabei erhielt Prinz Ludwig einen Oberschenkelschuss und wurde abtransportiert.
Zur Stabilisierung des rechten Flügels mussten die Bayern drei Bataillone aus dem Zentrum abziehen, jedoch ohne den erhofften Erfolg. Es entwickelte sich ein zähes Waldgefecht, in dem die Bayern immer weiter zurück gedrängt wurden. Die Preußen führten zur Unterstützung das bisher in Reserve gehaltene 39. Regiment heran.
Durch die Verlagerung der Truppen zum linken Flügel, der immer stärker werdenden Bedrohung vom Lerchenwald und dem gleichzeitigen Vorgehen der Preußen auf dem rechten Flügel musste Prinz Luitpold gegen 16.30 Uhr den Rückzug nach Waldbronn befehlen. Die Division zog sich in den Helmholzer Wald beziehungsweise in das Hausacker Holz auf dem linken Flügel zurück. Rechts verwickelte die bayerische Kavallerie die angreifende preußische Kavallerie in ein Gefecht, in dessen Schutz sich die Infanterie zurückziehen konnte. Links gelang es das Hausacker Holz lange genug gegen die Preußen zu halten, bis die das Gros abgezogen war. Zuletzt stürmte das 39. Regiment mit blanker Waffe den Waldrand und zwang auch die letzten bayerischen Einheiten sich ebenfalls zurück zu ziehen. Von einer Verfolgung der Bayern wurde aufgrund des unübersichtlichen Terrains abgesehen, zumal gleichzeitig auf dem Frohnberg aus Üttingen weitere bayerischen Einheiten erschienen.

Gefecht auf dem Frohnberg am Abend[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

General Stephan kam gegen 17 Uhr mit etwa der Hälfte seiner 1. Division auf dem Frohnberg an, als der Rückzug der 3. Division fast abgeschlossen war. Lediglich auf dem gegenüberliegenden Lerchenberg wurde noch geschossen und dort waren auch noch größere Truppenkonzentrationen zu erkennen. Er schloss daraus, dass sich die 3. Division bereits zurück gezogen hatte und wollte sich ebenfalls wieder mit seinen übrigen Einheiten in Üttingen vereinen, als weitere Artillerie den Frohnberg erreichte. Aufgrund der unklaren Lage und der Aussage der neu hinzu gestoßenen Einheiten, dass ein Vorstoß geplant sei, stellte er seine Truppen auf dem Frohnberg auf und nahm mit der Artillerie die unter ihm sichtbaren Preußen unter Beschuss.

Die Preußen reagierten umgehend. Das 30. und 70. Regiment machten einen weiteren Schwenk, vom linken Flügel der Preußen, wo sie nach Osten ausgerichtet standen, hin zum Helmstätter Wald, also nach Norden, Richtung Üttingen. Sie besetzten den Heergrundwald, nahmen die Bayern von dort unter Beschuss und rückten auf den linken Flügel der Bayern, den Hohenrothswald, vor. Im Zentrum erwiederte die eilig zusammen gezogene Artillerie das Feuer, war jedoch der bayerischen auf diese Distanz unterlegen und musste sich teilweise zurückziehen. Zur Unterstützung rückten im Zentrum aber bald, vom Lerchenberg kommend, frei gewordene Bataillone der Regimenter 32 und 39 vor. Der rechte Flügel der Bayern wurde im Wald des Frohnberges von den inzwischen vorgerückten 20. Regiment überrascht und musste innerhalb kürzester Zeit schwere Verluste hinnehmen. Von allen Seiten bedrängt, befahl Stephan gegen 18 Uhr den Rückzug nach Üttingen.
Ein letzter preußischer Vorstoß vom Üttinger Berg nach Üttingen wurde von der dort mittlerweile konzentriert aufgefahrenen bayerischen Artillerie zurückgeschlagen. Gegen 19.30 Uhr kam das Gefecht mit Einbruch der Dunkelheit zum Erliegen.

Ausgang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Verluste auf beiden Seiten waren gemessen an der Zahl der eingesetzten Soldaten eher gering. Die Bayern hatten 43 Tote, die Preußen verloren 31 Mann. Vergleichbare Gefechte am Anfang des Krieges in Österreich waren deutlich verlustreicher. In dem, letztendlich entscheidenden, Gefecht auf dem Lerchenberg wurde jedoch verbissen gekämpft. Die Bayern hatten dort mit etwa 400 Mann die schwersten Verluste des Tages. Ebenso hatte das dort eingesetzte preußische Regiment 32 die meisten Verluste auf preußischer Seite.
Das Gefecht selbst war ein taktischer Erfolg der Preußen. Die bayerischen Einheiten hatten zwar das Gefechtsfeld verlassen müssen, waren aber noch kampfbereit. Die 3. Division sammelte sich in Waldbronn und marschierte nach Waldbüttelbronn und schlug dort ihr Lager auf. Die 1. Division sammelte sich bei Üttingen und bezog Stellung in Waldbronn. Gemeinsam mit den beiden anderen mittlerweile herangezogenen Divisionen stand das VII. Korps nun versammelt bereit zur Offensive gegen die Mainarmee.
Dadurch, dass die Bayern durch die Kämpfe bei Helmstadt dem VIII. Korps beim Gefecht bei Gerchsheim nicht beistehen konnten und dies daraufhin den Rückzug gegen Würzburg antrat, wurde es auch ein strategischer Erfolg. Ein gemeinsames Vorgehen war dem Bundesheer für den Rest des Krieges nicht mehr möglich.
Die Division Beyer hatte inzwischen den Kontakt zur Division Flies hergestellt, die bis vor Üttingen vorgerückt war. Die an dem Gefecht beteiligten Preußen stellten ihre Vorposten in Richtung Üttingen auf und schlugen ihr Nachtlager bei Helmstadt auf. Die Division Flies sollte am nächsten Tag gegen die Bayern in Üttingen vorgehen, Beyer sollte sie dabei unterstützen.

Gründe für den Ausgang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die preußischen Erfolge sind nur zum Teil der höheren Feuerrate des Zündnadelgewehrs zu verdanken. Diese wurde zumindest teilweise durch die Genauigkeit, Reichweite und Zuverlässigkeit des bei den Bayern eingesetzten Podewils Gewehrs kompensiert. Vielmehr war trug die Führung der Preußen wesentlich zum Erfolg bei.
Das Prinzip 'Getrennt marschieren, vereint schlagen' fand auch am 25. Juli seine Anwendung. Die Preußen führten den Kampf wesentlich beweglicher als die Bundestruppen, die sich wegen der ursprünglich geplanten Offensive gegen Aschaffenburg noch immer nicht zur Abwehr des Angriffs formiert hatten.
Die Mainarmee teilte sich vor dem zahlenmäßig überlegenen Bundestruppen auf und schlugen jeweils überlegene Verbände der Bundesarmee, wobei die Divisionen ständig in Kontakt blieben. In Gerchsheim schlug die Division Goeben das ganze VII. Korps. In Helmstadt manövrierten die Regimenter die Bayern immer wieder aus und zogen sich im richtigen Augenblick wieder zusammen, wie beim Frohnberg. Am Abend des 25. hatten sämtliche Divisionen Fühlung für den Fall, dass es am nächsten Tag zum Gefecht mit der vereinten Bundesarmee gekommen wäre.
Die zahlenmäßige Überlegenheit der Bayern täuscht. Es wurde später behauptet, die Division Beyer hätte drei bayerische Divisionen an diesem Tag besiegt. Tatsächlich standen aber außer der 3. Division nicht einmal die Hälfte der 1. Division im Gefecht. Von der zweiten Division nahmen nur einzelne Bataillone an den Gefechten Teil. Alle Gefechte fanden voneinder unabhängig statt, die Aktionen der Divisionen verliefen unkoordiniert.
Die mangelhafte Abstimmung betraf alle Ebenen. Auf dem Sesselberg konnte man sich wegen der unterschiedlichen Zugehörigkeit zu Divisionen Brigaden und Regimentern nicht auf ein einheitliches Vorgehen einigen. Die Division Stephan schickte zu spät Verstärkung, während die badische Division diese schlicht ablehnte. Auf Korpsebene wurden trotz der geringen Abstände des VII. und VIII. Korps die Bewegungen, wenn überhaupt, dann zu spät mitgeteilt. In allen Fällen nutzen die Preußen dies und schlugen die zerstreuten Einheiten einzeln.

Folgen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Nachricht, dass das VIII. Korps sich nach Würzburg zurück zog erreichte Prinz Karl erst am nächsten Morgen. Somit musste der Plan, koordiniert mit gemeinsamen Kräften vorzugehen, fallen gelassen werden. Statt dessen deckten die Bayern den Übergang des VII. Korps über den Main in dem Gefecht von Rossbrunn.
An diesem Tag nahmen die Badener zu letzten Mal in diesem Krieg an einem Gefecht teil. Die badische Division wurde am 29. Juli, also noch vor Ende des Krieges, in ihre Kasernen zurück befohlen. Anfang August trat Baden aus dem deutschen Bund aus. Ihr Kommandeur, Wilhelm Prinz von Baden, wurde für sein Verhalten bei den Gefechten am 24. Juli bei Tauberbischofsheim und am 25. Juli bei Gerchsheim und Helmstadt öffentlich kritisiert.[1] Wilhelm war selbst preußischer Gardeoffizier und mit dem preußischen Herrscherhaus verwandt. Er verfasste daraufhin ein Buch, das den Kriegsverlauf aus badischer Sicht schilderte. [2]
General Beyer wurde noch im selben Jahr Inspekteur der badischen Armee und im Jahr 1868 Kriegsminister Badens.


Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Kriegsgeschichtliche Abteilung des Großen Generalstabs Hrsg.: Der Feldzug von 1866 in Deutschland, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1867, S.661-669
  • Theodor Fontane:Der deutsche Krieg von 1866. 2. Band: Der Feldzug in West- und Mitteldeutschland. Berlin 1871, S.228-234
  • Antheil der Königlich Bayerischen am Kriege des Jahres 1866. Bearbeitet vom Generalquartiermeister-Stabe. Hermann Manz, München 1868, S.166-177


Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Actenmässige interessante Enthüllungen über den badischen Verrath an den deutschen Bundestruppen in dem soeben beendigten preussisch-deutschen Kriege, L. C. Zamarski, Wien 1866, S. 20 ff.
  2. Wilhelm von Baden: Zur Beurtheilung des Verhaltens der badischen Felddivision im Feldzuge des Jahres 1866: nach authentischen Quellen, Darmstadt und Leipzig 1866.

Helmstadt Kategorie:1866 Kategorie:Bayerische Militärgeschichte Kategorie:Helmstadt Kategorie:Bayerische Geschichte (19. Jahrhundert) Helmstadt