Benutzer:Juegoe/Konzepte5

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Neukonzeption der Seite Erziehung

Erziehungsstile ausgliedern / Redirekt aufheben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Definition[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erziehung bezeichnet die Interaktion zwischen Menschen, bei der der Erziehende versucht bei dem zu Erziehenden ein erwünschtes Verhalten zu erzeugen, zu bewahren oder zu bestärken. Da erwünschtes Verhalten sehr unterschiedlich ausgelegt wird, steht der Begriff Erziehung immer in Verdacht, politisch benutzt zu werden.
Änderungsvorschlag: Das erwünschte Verhalten wird vom Erziehenden definiert. Außerdem greift nach reichlicher Überlegung Verhalten zu Kurz, da es auch um Dispositionen (Brezinka) geht, ich würde Einstellungen hinzufügen. Erziehung ist ein Teil von Sozilisation --LRB 17:54, 21. Apr 2006 (CEST)
Bis auf die Sozialisation übernommen und eingearbeitet. Bei der Sozialisation würde ich genauer formulieren wollen, sonst gibt es wieder so eine Begriffssauce mit redirect nach Sozialisation?

Erziehung beschreibt sowohl das Erziehungshandeln im familiären Bereich als auch in institutionalisierten Bereichen der Gesellschaft.
Es gibt auch Erziehung außerhalb von Familie und Institutionen, z. B. der alte Herr der einem Kind auf der Straße versucht klar zumachen, wie man sich zu verhalten hat.
Hab ich auch übernommen als einfluß der Peergroup und der öffentlichen Meinung - sollte ich da noch auf Kamp hinweisen? --Juegoe 21:51, 21. Apr 2006 (CEST)

Erziehungshandeln ist immer mehrdimensional zu sehen: Normativ, instrumentell und historisch.

  • Normativ meint hier: die Frage nach den Verhaltenserwartungen an den zu Erziehenden
Auf der Ebene der konkreten Erziehungssituation zwischen Eltern und Kindern zu sehen, aber auch als Übereinkunft einer Gruppe/Gesellschaft über den Zweck des Erziehungshandelns
  • Instrumentell meint hier: die Frage nach den eingesetzten Erziehungsmitteln
  • Historisch meint hier: die Frage nach den historischen Kontexten eines Erziehungsereignisses

Begriffs und Problemgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In früherer Zeit wurde Erziehung als Einweisung in Religion, Brauchtum und Sitte der Bezugsgruppe/Gesellschaft verstanden. Mit der Industrialisierung veränderte sich die Gesellschaft und damit entsteht die Bemühung, die Entwicklung der Gesellschaft bewusst zu planen. Der Bürger wird als Subjekt gesehen, dass autonom seine Geschäfte führt und frei seine Verträge schließt. Damit ist aber auch das Grundproblem der Erziehung vorgegeben: Die Definition der Beziehung von Individuum und Gesellschaft und die Bewertung seiner Handlungsfähigkeit. In der weiteren Entwicklung wird Erziehung immer mehr auf das Verhältnis Erzieher-Zögling und die Hilfe zur Persönlichkeitsentwicklung eingeengt. Heute wird Erziehung häufig als Sammelbezeichnung das ganze System methodischer und planmäßiger Maßnahmen betrachtet, die individuell oder gesamtgesellschaftlich eingesetzt werden. Weiß nicht so recht, muß ich erst drüber nachdenken bzw. mal Nachschlagen

bürgerlicher Erziehungsbegriff[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Grundlegendes Merkmal des bürgerlichen Erziehungsbegriffes ist die Vermittlung/Reproduktion von Einsicht in die funktionelen Zusammenhänge der bürgerlichen Gesellschaftsordnung zusammen mit der von dieser Gesellschaft als vernünftig angesehene Ausgleich im Falle unterschiedlicher Interessen. Hat sich der Nachwuchs diese fundamentalen Einsichten zu eigen gemacht, gilt er als mündig. Damit endet die Erziehung. Mit der gelungenen Ausbildung der Selbststeuerung des Individums hat sich die Erziehung selbst überflüssig gemacht. bürgerlicher Erziehungsbegriff ist m. E. ein marxistischer Kampbegriff. --LRB 18:09, 21. Apr 2006 (CEST) War es für die 68 Generation schon ist aber m.E. inzwischen eine gängige Bezeichnung - oder?--Juegoe 21:46, 21. Apr 2006 (CEST) Mein Problem ist, dass ich sowohl von den 68gern beeinflusst bin, als auch liberal-freisinnig geprägt bin (und eine solche Vergangenheit habe), der deutsche Begriff "bürgerlich" beinhaltet nicht nur bourgeois, sondern auch citoyen. Auch die Pädadogogik Hentigs u.a. ist m.E. eine bürgerliche Erziehung. Außerdem werden hier distanzlos Inhalte mit Inhalte mit vermixt. Bin allerdings positivistisch / kritisch-rationalistisch geprägt (durch Lutz Rössner, wenn das was sagt) Ich würde daher etwas so beginnen: Der Bürgerliche Erziehungsbegriff wurde vor allem in der Diskussion der 70ger von marxistischen orientierten Gruppen geprägt (swoeit das richtig ist, müßte geprüft werden. Dann etwas weiter wie oben. --LRB 09:42, 22. Apr 2006 (CEST)

Klassen- und schichtspezifische Erziehung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die bürgerliche Erziehungstheorie hat sich immer wieder Vorstellungen über die Erziehung der "niederen Stände" gemacht, um die aus dem Gegensatz von Arbeit und Kapital resultierenden Forderungen nach Arbeitsteilung in Kopf- und Handarbeit (blue/whitecolor Jobs) Rechnung zu tragen. Gesellschaftstheoretiker (z.B. John Locke, Auguste Comte, Sextro, Rochow) hielten die auch als "preusische Sekundärtugenden" bezeichneten Erziehungsziele: Gehorsam, Disziplin, Religion und Gesetzestreue für angemessene Erziehungsziele der unteren Klassen. Konsequent planten sie auch eigene Erziehungsinstitutionen für die Unterschicht: Industrieschulen, Volksschulen, Arbeitsschulen, Fabrikschulen.

Erziehung und Emanzipation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wie über schichtenspezifische Erziehungsformen entwickelten sich in der bürgerlichen Erziehung auch Gedanken unter dem Neuhumanismus, der Aufklärung und des deutschen Idealismus. Emanzipation sollte nicht nur die eigene Klasse fördern, sondern letztlich allen Menschen dazu verhelfen, sich selbst zu finden, sich voll zu entfalten und ihr Leben bewußt planen zu können (Fichte, Kant, Pestalozzi, Rousseau). Erziehung wurde als Motor für jede gesellschaftliche Veränderung gesehen. Diese Gedanken wurden von konservativen Vertretern der bürgerlichen Erziehung und von Vertretern der schichtenspezifischen Erziehung bekämpft. Dieser Kampf findet auch heute noch statt, wenn es um den Erhalt des gegliedertes gegliederten Schulsystems geht oder um die Einführung der Gesamtschule als ersetzende Schulform oder die Verlängerung der Grundschulzeit. In Anschluß Carl R. Rogers(Humanistisches Psychologie) haben Hartmut Hentig u.a. den humanstischen Ansatz neu belebt. Auch der Ansatz von Ivan Illich (Entschulung der Gesellschaft) ist m.E. zu beachten. Ebenso Paulo Freire. (Anmerkung: Blättere gerade in meiner Diplomarbeit zu diesem Thema) Ja sehe ich auch so, nur führt das nicht zu weit?--Juegoe 21:53, 21. Apr 2006 (CEST) Gut ist sicher mein Steckenpferd,siehe http://www.gazette-bs.de/index.php?name=News&file=article&sid=276 aber, ich würde auch den Begriff Kampf nicht benutzen. --LRB 09:57, 22. Apr 2006 (CEST)

weitere Erziehungsbegriffe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine in der Wissenschaft als alternative, wert- und zielfreie bezeichnete Definition von Erziehung stammt von Wolfgang Brezinka: "Unter Erziehung werden Handlungen verstanden, durch die Menschen versuchen, das Gefüge der psychischen Dispositionen anderer Menschen in irgendeiner Hinsicht dauerhaft zu verbessern oder seine als wertvoll beurteilten Bestandteile zu erhalten oder die Entstehung von Dispositionen, die als schlecht bewertet werden, zu verhüten" (Brezinka, 1981, S. 95).

Die Systemtheorie betrachtet Erziehung gemäß der Definition als Interaktion als permanente gegenseitige Beeinflussung von Individuen. dabei spielt es keine Rolle, ob diese Beeinflussung bewußt und planvoll, oder außerbewußt und zufällig (möglicherweise sogar gegenläufig) stattfindet. Damit gerät in den Blick, daß nicht nur die geplanten Erziehungsaktivitäten wirken, sondern ebenso der gesamte Kontext, in dem diese Aktivitäten stattfinden am Ergebnis der Erziehung beteiligt ist und daß dieser Kontext auch dann wirkt, wenn gar keine geplanten Erziehungsaktivitäten stattfinden. Aus dieser Sicht ist es a) nicht möglich nicht zu erziehen (Interaktion findet immer statt) und b) ist Erziehung ein lebenslanger Prozeß (Individuen sind bis zum Tode Beeinflussungen mit Wirkung ausgesetzt).

Irgendwie fehlt mir hier A.S. Neil mit seinem verständnis von anti-autoritärer Erziehung--LRB 18:09, 21. Apr 2006 (CEST) vielleicht unter siehe auch: Selbstregulative Erziehung≠antiautoritäre Erziehung?--Juegoe 21:58, 21. Apr 2006 (CEST) also erstens meine ich, müsste es hier aufgeführt werden, zweitens habe ich gerade mal einen Ausflug zu anti-autoritär gemacht, auch hier fehlt mir die präzise Formulierung, anit-autoritär heisst vor allem bei Neil nicht gegen Autoritäten sondern gegen Autoritäre, Autoritäten (wie Neill) müssen nicht Autoritär sein, wer Autoritär ist hat keine Autorität.--LRB 10:04, 22. Apr 2006 (CEST)

Erzieher[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit Erzieher werden die in der Erziehung handelnden Menschen bezeichnet. Die Funktion des Erziehers und die Maximen seines Handelns sind zentraler Gegenstand der Erziehungstheorie.

Erziehung findet in einem Netz von unterschiedlichen Interessenlagen, Abhängigkeiten, Herrschaftsverhältnissen, in denen der zu Erziehende lernen soll, seine eigenen Interessen möglichst früh zu erkennen und zu vertreten.

Erzieher werden einerseites gesehen als diejenigen, die diesen Prozess in Gang setzen und begleiten, das Bild der Anwaltschaft wird gerne benutzt.

Die Erzieher sind allerdings auch Vertreter der Gesellschaft und vertreten die herrschenden Normen und Werte. Sie sollen den zu Erziehenden in diese Normen und Werte einführen und die Erziehenden dazu bringen, sich mit diesen Normen und Werten zu identifizieren.

Der Konflikt zwischen den unterschiedlichen Erwartungen ist unausweichlich, aber auch notwendig, um Gesellschaft nicht in der Form mittelalterlichen Ständegesellschaft erstarren und verkrusten zu lassen.

Daher sind die Ziele der Erziehung, die Methoden und das konkrete Erziehungshandeln genauso Gegenstand permanenter Diskussion, wie die Strukturen in denen diese Erziehung stattfindet: z.B. der Streit um das Recht der Eltern, das eigene Kind auch mit körperlicher Gewalt, d.h. Schlägen, zu erziehen oder die Auseinandersetzung um Studiengebühren und damit den Zugang zu Hochschulen unabhängig von Besitzverhältnissen.

Nicht erst seit PISA wird diese notwendige Überprüfung gesehen. Auch unabhängig davon gewinnen zunehmend Tatsachen Aufmerksamkeit - z.B. das Migranten und sozial Schwache durch Schule institutionell diskriminiert werden, das das Bemühen um Chancengleichheit folgenlos bleibt - die auf systemische Fehler im Erziehungsprozeß hinweisen.

Erziehungsmittel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Klassische Erziehungsmittel sind Gewöhnung (Einübung, Erziehen durch Vorbild), Belohnung und Bestrafung. Im modernen Sinn versteht man jede Form von positiven und negative Sanktionen.

Die Wahl der Erziehungsmittel kann nicht wertfrei sein, weil die Anwendung von Erziehungsmitteln immer das Interesse des Erziehenden zu den Interessen des zu Erziehenden in eine wertende Beziehung setzt.

Ungeachtet dessen versuchen soziologische Felduntersuchungen über Erziehungspraktiken gesellschaftlicher Gruppen und experimentelle Untersuchungen die Folgen von Erziehungspraktiken und den Einsatz von Erzeihungsmitteln für das Individuum herauszufinden. Hier fehlt Erziehen durch Vorbildhaftes Verhalten siehe Klammer--Juegoe 22:00, 21. Apr 2006 (CEST)

Erziehungsnormen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Normen sind Sollensforderungen, die einen religiösen bzw. weltanschaulichen, gesellschaftlichen oder sachlichen Ursprung haben. In der Regel sind Normen der verschieden Herkunft miteinander verknüpft und verschränkt. Normen geben jedoch Handlungsrichtungen und Handlungsverpflichtungen an, ohne einzelne Handlungen festzulegen.

Die Frage der Normen ist besonders bei der Erziehung von Interesse. Die jeweils gültigen Normen sollen vom zu Erziehenden verinnerlicht und so zur Richtschnur seines Handelns werden. Gelingt dieser Prozeß, verhält sich ein Individuum im Sinne dieser Normen konform. Gültige Normen? Es sind die Normen des Erziehenden, die mit den Normen seiner Gruppe / Gesellschaft und alles was dazwischen liegt. Ist die Erziehung institutionell, wirkt auch die Instituion ein.

Das Konzept des mündigen Bürgers beinhaltet allerdings, das jedes Individuum die Verantwortung dafür trägt, ob es sich blind im Sinne dieser Normen verhält oder selbst diese Normen auf ihre Legigimität überprüft und gegebenenfalls diese Normen bricht. Hintergrund dieses Konzepts sind u.a. die Erfahrungen mit gesellschaftspolitischen Normen in der Zeit des Nationalsizialismus. Richtig, und der Erzieher, der für sich Normen kritisch hinterfragt, wird anders Erziehen, als jemand der jemand, der die Normen einfach übernimmt. Das gilt auch für andere Normen anderer (z.B. alternativer) Gruppen--LRB 18:33, 21. Apr 2006 (CEST)

Ein solches Konzept erfordert einen allgemeingültigen Maßstab.(???--LRB 18:33, 21. Apr 2006 (CEST)) Ja schon, z.B. das Gebot du sollst nicht töten, bzw entsprechende MR-Artikel. Wenn es den nicht gibt >> siehe Terroristen??--Juegoe 22:09, 21. Apr 2006 (CEST) In der westlichen Welt gelten christliche Werte (Du sollst Deinen Nächsten Lieben wie Dich selbst) und vereinbarte Werte (Menschenrechte). Auch die Philosophie stellt im kategorischen Imperativ (Kant) eine solche oberste Handlungsmaxime auf. Diese obersten Handlungsmaximen können jedoch auf der Ebene des konkreten Tuns zu ganz unterschiedlichen, zum Teil gegensätzlichen Handlungen führen.

Ein solches Konzept führt zu Problemen, 1. wenn einzelne Mitglieder Normen für sich nicht anerkennen oder anders interpretieren. In diesem Fall kann die Staatsform (Demokratie, Rechtsstaat) Verfahren bereitstelllen, Es entstehen ebenfalls Probleme, 2. wenn unterschiedliche Normkonzepte aufeinandertreffen.

Ein praktisches Beispiel für den ersten Fall ist die Bewegung des Unschooling oder die des Homeschooling. Die unterschiedliche Auffassung von Elternrecht und staatlichem Recht stehen gegeneinander und können zur Zeit mit den gegenwärtigen rechtsstaatlichen Verfahrensmöglichkeiten nicht gelöst werden.

Ein praktisches Problem für den zweiten Fall ist die Erteilung nichtchristlichen Religionsunterrichtes an deutschen Schulen. Einerseits besteht nach dem GG Artikel 7 ein grundsätzlicher Anspruch auch nichtchristlicher Religionsgemeinschaften auf Erteilung eines Religionsunterrichts in Übereinstimmung mit ihren Glaubensgrundsätzen, andererseits der Anspruch des Staates, daß jeder Unterricht den Bedingungen der freiheitlich-demokratischen Grundordnung genügen muß, d.h. den Normen der BRD, die im GG festgelegt sind. Es bleibt abzuwarten, wie sich die jetzt gefundene politische Lösung: den nichtchristlichen Religionsunterricht von verbeamteten Lehrern, die auf das Grundgesetz vereidigt sind und damit normenkonformen nichtchristlichen Religionsunterricht mit ihrer Person in ihrem Unterricht garantieren sollen, in der Praxis bewährt.

Ein drittes Problem ist durch den Nachweis der Institutionellen Diskriminierung durch die Instution Schule gegenüber Migranten gegeben. Wissenschaftliche Untersuchungen haben gezeigt, daß Migranten - und damit möglicherweise ganz allgemein sozial Schwache - systematisch durch die Organisationsform Schule benachteiligt werden. Als Nachweis dafür dienen statistische Erhebungen, mit denen belegt werden konnte, daß der Schulerfolg dieser Gruppe von Schülern signifikant vom Schulerfolg vergleichbarer Schülergruppen abweicht. Die Ursachen für dieses Phänomen kann in der Bindung des Gestaltungsprinzip von Schule an den Normenkanon einer bestimmten gesellschaftlichen Schicht gesehen werden.

Dieses Problem ist zwar erkannt, wird aber in der wissenschaftlichen und politischen Diskussion bisher kaum zur Kenntnis genommen. Die bisher vorgeschlagenen Lösungen haben hauptsächlich parteipolitischen Charakter oder tragen den Interessen der gesellschaftlichen Gruppe Rechnung, die sie erheben.

Erziehungswissenschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]