Benutzer:Kutterhuebi/Rainer Hübner

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Rainer Walter Hübner (* 29. Mai 1943 in Hermsdorf) ist ein deutscher Kunstmaler.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zur Person:

1943 Geboren in Hermsdorf, Kreis Waldenburg in Schlesien

1965 Besuch der Malerschule in Lemgo

           Abschluss-Meisterprüfung im Malerhandwerk

1968 - 1971 Studium an der „Famous Artists School“ in Amsterdam

           Erfolgreicher Abschluss in der Fachrichtung Gebrauchsgrafik

Seit 1973 als freischaffender Kunstmaler tätig Mehrere Ausstellungen im In- und Ausland (New York, Monte Carlo, Köln) Ständig vertreten in vielen Galerien Deutschlands

Er lebt heute zurückgezogen im Rhein-Erft-Kreis bei Köln.

Es folgen Auszüge aus der Rede von Frau D. Goertz, gehalten im Rahmen der Vernissage zu der Ausstellung „Rainer Hübner“ im Kreishaus Bergheim/Erft am 21.11.1999:


„Sehr geehrte Damen und Herren,

mir ist die Aufgabe zugefallen, Sie ein wenig mit den Werken Rainer Hübners vertraut zu machen. Meine Erläuterungen zu Maler und Werk erheben nicht den Anspruch auf Vollständigkeit, sondern sollen nur einen kleinen Einblick in sein Schaffen geben, sollen helfen, seine Arbeiten besser zu verstehen.

Rainer Hübner ist beileibe kein Ausstellungsanfänger – viele Jahre lang hat er regelmäßig mit einer Künstlergruppe in Köln, jeweils im November, und gleichzeitig bei nationalen und internationalen Ausstellungen seine Bilder präsentiert. Galerien von München bis Borkum führen seine Bilder und auch der Sender Freies Berlin zeigte sich an Rainer Hübners Arbeiten mit der Sendung „Das Bild überm Sofa“ interessiert. Selbst Altbundespräsident Scheel kaufte als Gastgeschenk für Königin Silvia von Schweden den „Schneehasen“, eine surrealistische Arbeit. Ebenso finden wir in der Literatur „Zeitgenössische Malerei im ausgehenden 20. Jahrhundert“ fünf Seiten, die sich mit Rainer Hübner beschäftigen. […]

Wir verstehen Herrn Hübners Bilder, wenn wir seinen Lebenslauf betrachten: Er wuchs in der ländlichen Idylle des Weserberglandes auf, in einer heilen Welt, die ihn stark prägte. Sie regte seine Beobachtungsgabe, Phantasie und Kreativität an. Seine Landschaftsbilder zeigen eine Sehnsucht nach Harmonie.

So gibt es diese Landschaften nicht mehr – sie existieren dennoch in seiner und auch in unserer romantischen Erinnerung. Seine Liebe zu Winterlandschaften ist bis auf den heutigen Tag erhalten geblieben und Teil seines schöpferischen Wirkens geworden. Exaktes Arbeiten bis in die kleinsten Details mit unterschiedlichsten Techniken und einem sicheren Gefühl für Farbgestaltung waren ihm schon früh eigen. Nach seiner Meisterprüfung im Malerhandwerk studierte Rainer Hübner „Gebrauchsgrafik“. Nach Beendigung dieses Studiums wusste er, dass er das nicht machen wollte. Er hatte das Gefühl, eingeengt zu sein, und Produkte werbemäßig zu verkaufen und zu vermarkten lagen ihm nicht. Sein Wissen und Können verknüpfte er als Autodidakt mit Eigenstudien. Obwohl er sich auf die Ölmalerei spezialisierte, gab es auch immer wieder Phasen der Aquarellmalerei und Miniaturmalerei. An vergangenen und anderen Kulturen ist er bis heute sehr interessiert, und diese Einflüsse zeigen sich in seinen surrealistischen Bildern.

Sie haben sich sicherlich gefragt, wie verknüpft Rainer Hübner nun seine realistisch-romantische Malerei […], mit der surrealistischen, die am heutigen Tag der Schwerpunkt der Ausstellung ist. Nun, er ist vor allem ein Individualist, legt Wert auf die Freiheit der Bildgestaltung, ist nicht auf eine Stilrichtung und nicht auf Bildgrößen und Formalismen festzulegen, für Überraschungen immer gut und als weitere Erklärung mag noch gelten: Sein Sternbild ist Zwilling. Zwei gleichberechtigte Seelen wohnen in seiner Brust, so unterschiedlich sie auch erscheinen mögen; wenn Sie sich auf seine Bilder einlassen, werden Sie feststellen, dass sie alle – realistische und surrealistische – etwas gemeinsam haben: Das Spiel mit dem Licht, die Bildharmonie und die exakte Ausarbeitung. Zeitkritisches und Aktuelles greift er auf, verarbeitet es symbolhaft, wie Sie es z.B. im Bild „Der Feuervogel“ sehen können. Die Zerstörung durch das Feuer im Vordergrund des Bildes und das sofortige Verschwinden des Vogels im Hintergrund, zwingen gewissermaßen den Betrachter zum Vergleich mit kurzen, schrecklichen Kriegen, wie wir sie in der jüngeren Vergangenheit erleben mussten. Dennoch legt der Künstler in seine Bilder keine Aggression, nichts Spitzes oder Scharfkantiges, sondern Gefeiltes und Tiefgründiges. Er ist der festen Überzeugung, dass Menschen in ihrem Alltag genug gestresst sind, im Privaten aber Ruhe und die Möglichkeit zur Entspannung und zur Meditation brauchen. So gibt es, je nach Thematik, Farbzyklen, z.B. Erdtöne auf Gold, wie bei „Der Elefantenfriedhof“, bzw. „Urwaldbild“ oder die Aufarbeitung mystischer Blau- und Grüntöne, z.B. beim Bild „Die Prozession“ und „Der Feuervogel“. Um diese zu unterstützen arbeitet er mit Farbdissonanzen, wie auch im Bild „Wanderer zwischen drei Welten“. Fragen Sie bitte nicht, wenn Sie ein Bild betrachten „Was soll das bedeuten?“, sondern lassen Sie sich auf das Bild ein und Sie werden die Bedeutung erfühlen und erkennen. Besonders zu erwähnen ist hier sein jüngstes Werk „Das Ei“. Eine oberflächliche Betrachtungsweise wird dieses Bild nicht erschließen können, sondern, je nach Beleuchtung und der eigenen Situation des Betrachters, wird das Ei oder die Figur wichtig. Durch einfache und klare Bildgestaltung, durch Farbwahl wie hell und dunkel, durch Gegensätze wie schön und hässlich, Vergänglichkeit und üppiges Leben, erreicht er Kontraste, die Spannung erzeugen und Staunen hervorrufen.

Rainer Hübner ist nicht nur ein nachdenklicher und philosophischer Mensch, der die Frage nach dem Sein durch positive und negative Bildelemente zur Harmonie führt, er ist auch ein humorvoller Zeitgenosse. Er verarbeitet Situationen des Alltags, z.B. bei den Katzenbildern, wie „Katzen unter rotem Schirm“, die Schmunzeln hervorrufen. Hier kommt seine eingangs erwähnte Beobachtungsgabe zum Zuge. Er malt gleichsam fabulierend – Tiere werden mit Eigenschaften von Menschen bedacht, Wirklichkeit wird in einen optisch unwirklichen Zusammenhang gebracht, eben sur-realistisch. […]“


Kategorie:Deutscher Kategorie:Geboren 1943 Kategorie:Mann Kategorie:Maler (Deutschland)