Benutzer:Lucius Castus/Generalstab der Feldarmee

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Der Generalstab des Feldheeres (bei der Obersten Heeresleitung) bzw. der Generalsstab der Obersten Heeresleitung war die höchste Stabs- und zugleich oberste Führungsstelle der deutschen Feldarmee von Beginn des Ersten Weltkrieges im August 1914 bis zum September 1919. Mit dem Begriff Oberste Heeresleitung (kurz: OHL) wird im engen Sinne der Chef des Generalstabs des Feldheeres, im weiten Sinne der Generalstab des Feldheeres als Ganzes bezeichnet. Hauptsitz des Generalstab des Feldheeres war das Große Hauptquartier


Beim Begriff Oberste Heeresleitung handelt es sich ursprünglich um die Bezeichnung für die Funktion der strategisch-operative Leitung bzw. des Oberbefehls über die aktiven Truppenteile des deutschen Heeres. Diese Funktion hatte verfassungsgemäß der Deutsche Kaiser inne. Für die Ausübung stand ihm dazu der Generalstab des Feldheeres beratend und unterstützend zur Seite. Dieses Verhältnis drückt sich in den vollständigen Dienstbezeichnungen des Generalstabes aus: Generalstab des Feldheeres bei der Obersten Heeresleitung bzw. Generalsstab der Obersten Heeresleitung aus. Erwartungsgemäß verzichtete der Deutsche Kaiser, Wilhelm II., zu Beginn des Ersten Weltkriegs faktisch auf die Ausübung dieser Funktion und ließ sich hierbei durch den Chef des Generalstabs des Feldheeres vertreten, wodurch sich in der Öffentlichkeit allmählich die Bezeichnung Oberste Heeresleitung als Synonym für den Chef des Generalstabs des Feldheeres bzw. im weiteren Sinne für den Generalstab des Feldheeres als Ganzes entwickelte und Einschlag in der Literatur fand.


Zur Friedenszeit setzten sich die Landesstreitkräfte des Deutschen Kaiserreiches aus den selbstständigen Heeren Preußens, Bayerns, Sachsens und Würtembergs zusammen, deren Oberbefehlshaber jeweils durch einen eigenen Stab (Generalstab) unterstützt wurden. Mit Mobilisierung dieser deutschen Heereskontingenten wurde aus Teilen des preußischen Generalstabes (Großen Generalstabes) der Generalstab des Feldheeres als gesamtdeutscher Generalstab gebildet. Erster Chef dieses Generalstabes wurde der bisherige preußische Generalstabschef Helmuth von Moltke. Die Funktionen des Großen Generalstabes übernahm der Stellvertretende Generalstab.


Gliederung zu Beginn des Ersten Weltkrieges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Chef des Generalstabes des Feldheeres
 
 
 
 
Generalstabsabteilungen
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Zentralabteilung
 
 
 
 
 
Operationsabteilung
 
 
 
 
 
Nachrichtenabteilung
 
 
 
 
 
Politische Abteilung
 
 
 
 
 
Generalquartiermeister
 
 
 
 
 
 
 
Generalstabschef des Generalquartiermeisters
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Generalintendant des Feldheeres
 
 
 
 
 
Chef des Feldmunitionswesens
 
 
 
 
 
Chef des Feldtelegraphenwesens
 
 
 
 
 
Chef des Feldeisenbahnwesens
 
 
 
 
 
Chef des Feldsanitätswesens
 
 
 
 
 
Feldoberpostmeister
 
 
 
 
 
Sonderberater
 
 
 
 
 
 
 
 
 
General von der Fußartillerie
 
 
 
 
 
General des Ingenieur- und Pionierkorps
 
 
 
 
 
Chef des Stellvertretenden Generalstabes
 

Stellen Zwischenzeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Chef des Feldflugwesens: 1915 beim Generalquartiermeister eingerichtet
  • Inspekteur der Ballonabwehr-Kanonen: am 1. Juli 1915 beim Generalquartiermeister geschaffen.
  • Operations-Abteilung B: am 18. August 1916 als Unterabteilung eingerichtet, die für die mazedonische und türkische Front zuständig war
  • Operationsabteilung II: Am 23. September 1916 wurde die Stelle des Feldmunitionschefs aufgelöst. Die Aufgaben des Munitions- und Geräteersatzes übernahm die Munitionssektion in die Operationsabteilung. Anschließend wurde die Munitions-Sektion mit der kriegswirtschaftlichen zur Operations-Abteilung II vereinigt.

Gliederung zum Ende des Ersten Weltkrieges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Chef des Generalstabes des Feldheeres
 
 
Erster Generalquartiermeister
 
 
 
 
Generalstabsabteilungen
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Zentralabteilung
 
 
 
 
 
Operationsabteilung
 
 
 
 
 
Abteilung Fremde Heere
 
 
 
 
 
Militärpolitische Abteilung
 
 
 
 
 
Generalquartiermeister
 
 
 
 
 
 
 
Generalstabschef des Generalquartiermeisters
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Generalintendant des Feldheeres
 
 
 
 
 
General der Munitionskolonnen und Trains
 
 
 
 
 
Chef des Feldkraftwesens
 
 
 
 
 
Chef des Feldsanitätswesens
 
 
 
 
 
Feldoberpostmeister
 
 
 
 
 
Geheime Feldpolizei
 
 
 
 
 
Befehlshaber der Truppen in Luxemburg
 
 
 
 
 
Militärbergwerksdirektion Valenciennes
 
 
 
 
 
Zweiter Kommandant des Großen Hauptquartiers
 
 
 
 
 
Deutsche Vertretung im besetzten Italien
 
 
 
 
 
Beauftragter für den westlichen Kriegsschauplatz
 
 
 
 
 
Beauftragter in Berlin
 
 
 
 
 
Beauftragter für das Beute- und Sammelwesen
 
 
 
 
 
Oberste Waffenbehörden und Chefs technischer Spezialgebiete
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Kommandierender General der Luftstreitkräfte
 
 
 
 
 
Chef des Kriegsvermessungswesens
 
 
 
 
 
General der Pioniere
 
 
 
 
 
Chef des Feldeisenbahnwesens
 
 
 
 
 
Generalinspekteur der Artillerie-Schießschulen (General der Artillerie Nr. 1)
 
 
 
 
 
Chef des Nachrichtenwesens
 
 
 
 
 
Außenstellen der Obersten Heeresleitung
 
 
 
 
 
 
 
Stellvertretende Generalstab der Armee
 
 
 
 
Auslandsabteilung
 
 
 
 
Beauftragter General der OHL zur Überwachung der Ausbildung an der Westfront
 
 
 
 
Militärbevollmächtigte bei den Verbündeten
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Österreich-Ungarn
 
 
 
 
 
Bulgarien
 
 
 
 
 
Osmanisches Reich
 

Chef des Generalstabes des Feldheeres[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Generaloberst Helmuth von Moltke, 2. August bis 14. September 1914 (formell bis 3. November 1914)
  • General der Infanterie Erich von Falkenhayn, 14. September 1914 (formell ab 3. November 1914) bis 29. August 1916
  • Generalfeldmarschall Paul von Hindenburg, 29. August 1916 bis 3. Juli 1919
  • Generalleutnant Wilhelm Groener, 25. Juni 1919 (?) bis 30. September 1919

Zentralabteilung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Zentralabteilung war eine Dienststelle des Großen Generalstabes und des Generalstabes des Feldheeres und war verantwortlich für die Bearbeitung der Personal-, Organisations- und Verwaltungsangelegenheiten des Generalstabes.Sie ordnete die Eingänge und veranlasste deren Bearbeitung.

Chef der Zentralabteilung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Operationsabteilung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

O Ia[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

stellvertretende Chef der Operationsabteilung ("Meldekopf West")[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

O Ib[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

O Ic[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Abteilung Balkan[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Abteilung O II[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Oberst Bauer

Nachrichtenabteilung/Abteilung "Fremde Heere"[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Politische Abteilung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Generalquartiermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stabschef des Generalquartiermeisters[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Generalintendant des Feldheeres[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Abteilung I[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Abteilung II[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Chef des Feldmunitionswesens[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1914-Oktober 1915[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Chef des Generalstabes des Feldheeres


Generalquartiermeister


Chef des Stellvertretenden Generalstabs

1918[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Führungsabteilungen:

  • Zentralabteilung
  • Operationsabteilung
  • Abteilung Fremde Heere
  • Abteilung IIIb
  • Militärpolitische Abteilung

Generalquartiermeister:

  • Generalintendant des Feldheeres
  • Chef des Feldkraftfahrwesens
  • General der Munitionskolonnen und Trains
  • Chef des Feldsanitätswesens
  • Feldoberpostmeister
  • Geheime Feldpolizei

Oberste Waffenbehörden und Chefs technischer Spezialgebiete:

  • Kommandierender General der Luftstreitkräfte
  • Chef des Feldeisenbahnwesens
  • Generalinspekteur der Artillerie-Schießschulen
  • General der Pioniere beim Chef des Generalstabes des Feldheeres
  • Chef des Nachrichtenwesens
  • Chef des kriegsvermessungswesens

Außenstellen der Obersten Heeresleitung:

  • Stellvertretende Generalstab der Armee
  • Auslandsabteilung der OHL
  • Kriegspresseamt
    • I. Abteilung: Inlandsstelle
    • II. Oberzensurstelle
    • III. Abteilung: Auslandsstelle
    • IV. Abteilung: Aufklärung/Unterricht
  • Verbindungsoffiziere



Kommando WW1[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Oberste Heereleitung (OHL)
  • Großer Generalstab
  • Generalstab
  • Oberste Kriegsleitung (OKL)
  • Großes Hauptquartier
  • Kriegsminsterium
  • Militär-Kabinett

Was ist OHL?[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bibliograhpie Generalstab[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Trevor N. Dupuy: A Genius for War: The German Army and General Staff, 1807-1945. Englewood Cliffs, N.J.: Prentice-Hall, 1977, ISBN 0133511146. In deutscher Übersetzung durch Franz Uhle-Wettler: Der Genius des Krieges: Das deutsche Heer und der Generalstab 1807-1945. ARES Verlag, 2011, ISBN 390247551X.

Nachkriegszeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hubatsch: Großes Hauptquartier 1914/18[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Chef des Generalstabs des Feldheeres [...] stellte mit seinem Stabe, der sich bald durch die steigende Anforderungen zu der eigentlichen "Obersten Heeresleitung" entwickelte, den wichtigsten und beständigen Teil des Großen Hauptquartiers dar. (423-424)

Die zahlenmäßig stärkste und ihrer Bedeutung nach wichtigste Formation des Großen Hauptquartiers war die Oberste Heeresleitung. Als deren verantwortlicher [...], vom Kaiser beauftragter Leiter erteilte der Chef des preußischen Generalstabes für das gesamte deutsche Heer die operativen Befehle. (S. 430)

Die Erweiterung der Rechte des Chefs des Generalstabes des Feldheeres beruhte vornehmlich auf der Tatsache, daß der Oberste Kriegsheer ihn bevollmächtigte, an seiner Stelle operative Befehle zu erteilen. [...]. Seitdem ist, wie selbstverständlich, der Begriff "Oberste Heeresleitung" von dem Kaiser auf den Großen Generalstab übergegangen. (S. 441-442)

Hermann Cron: Die obersten Kommandobehörden des Landheeres[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In den entscheidenden Schlachten wirkten mehrere Armeen zusammen, durch Direktiven der Obersten Führung zu einheitlichem Handeln auf dem Schlachtfelde zusammengeführt. Diese, als "Oberste Heeresleitung bezeichnet, war von den einzelnen Teilen der Front weiter entfernt als früher. Dem königlichen Bundesfeldherrn stand ein Generalsstabchef mit dem bereits im Frieden vortrefflich organisierten preußischen Generalstabe zur Seite, dessen Organe sich auch in Armee-Oberkommando, den Generalkommandos und bei den Divisionstäben befanden. (S. 422)

Das geistige Haupt der obersten Führung, der Chef des Generalstabes des Feldheeres, trat, den monarchischen Einrichtungen des Reiches entsprechend, in seinen Befehlen nicht immer hervor, sondern verschwand oft unter der sachlichen Bezeichnung "Oberste Heeresleitung". (S. 423)

Christian Millotat: Die Oberste Heeresleitung vom Ende des Weltkrieges bis zur Auflösung des kaiserlichen Heeres[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zusammen mit den anderen Teilen des Großen Generalstab bildete der Generalstab unter der Führung Wilhelms II. die "Oberste Heeresleitung". Diese Bezeichnung war jedoch erst später üblich. (S. 46)

Angesichts dieser schwächlichen Haltung wurde der Generalstab de facto zur Obersten Heeresleitung [...], während der Chef des Generalstabs des Feldheeres die Stellung des Stabchefs und Oberbefehlshabers in einer Person vereinigte. (S. 50)

Wiegand Schmidt-Richberg: Die Generalstäbe in Deutschland 1871-1945[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Oberster Kriegsherr [...] blieb [...] der Monarch, der als Bundesfeldherr an der Spitze der Obersten Heeresleitung stand. (S. 38)

Nach der Ernennung des Generalfeldmarschalls v. Hindenburg zum Generalstabschef des Feldheeres und seines bisherigen Stabschefs [...] wurde die Oberste Heeresleitung in Wirklichkeit nur noch von diesen beiden Generalen dargestellt. (S. 39)

In ihren Namen [Hindenburg-Ludendorff] verkörperte sich im allgemeinen Bewußtsein die Oberste Heeresleitung. (S. 41)

Gerhard Förster et. al.: Der preußisch-deutsche Generalstab 1640-1965[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf Grund der Reichsverfassung lag die Führung der gesamten deutschen Streitkräfte unmittelbar beim Kaiser als dem obersten Kriegsherren. Der Kaiser hatte dem Generalstabschef das Recht eingeräumt, in seinem Namen operative Befehle zu erteilen. Infolgedessen war dieser der eigentliche Träger der Befugnisse der Obersten Heeresleitung geworden, der einzige, der für deren Handlungen oder Unterlassungen verantwortlich war. Wilhelm II. übte somit die oberste Kriegsleitung nur nominell aus. Für den Landkrieg lag die gesamte strategisch-operative Führung tatsächlich in den Händen des Generalstabschef, der zwar den Kaiser regelmäßig über die Lage unterrichtete und vor entscheidenden Entschlüssen seine Zustimmung einholte, im übrigen aber die Operationen völlig selbstständig leitete. (S. 131)

Auch vom Begriff her wurde die OHL mit dem Generalstabschef gleichgesetzt. (S. 132) [Aber auch mit Generalstab des Feldheeres, siehe S. 133]

Christian Stachelbeck: Deutschlands Heer und Marine im Ersten Weltkrieg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erstmals im Oktober 1914 verwendete ein offizieller Heeresbericht den Begriff Oberste Heeresleitung (OHL), die aber während des Krieges im Kern de facto den Generalstab des Feldheeres umfasste.

Wilhelm Deist: Voraussetzungen innenpolitischen Handelns[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der von den Zeitgenossen geprägte und im Oktober 1914 zuerst offiziell verwandte Begriff der "Obersten Heeresleitung" hat erst mit der Berufung Hindenburgs und Ludendorffs Ende August 1916 die Ausweitung erfahren und das Gewicht erhalten, mit dem er in der Literatur allgemein verwandt wird. (S. 138)

Die Folge war, daß das Bild des Kaisers als Oberster Kriegsherr immer mehr verblaßte und schließlich im Bewußtsein der Öffentlichkeit die Gestalt Hindenburgs an seine Stelle trat. (S. 139)

Kuhl: Der deutsche Generalstab in Vorbereitung und Durchführung des Weltkrieges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Kriege war es Sache des Generalstabsoffiziers, dem verantwortlichen Führer jederzeit eine klare Übersicht über die Lage als Unterlage für den zu fassenden Entschluß zu verschaffen, die getroffene Entscheidung in Befehle umzusetzen und über deren Durchführung zu wachen. Entscheidungen hatte er nicht zu treffen, allenfalls vorläufige Maßnahmen anzuordnen. Für den Entschluß war er Führer allein verantwortlich. Dies gilt auch für die "Oberste Heeresleitung". Der "Chef des Generalstabes des Feldheeres" war dies nur dem Namen nach. Zwar nicht formell, aber tatsächlich war er der Oberste Führer. (S. 180)

Bronsart von Schellendorf: Der Dienst des Generalstabes.[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Deutsche Reich darf hoffen, daß jeder große Krieg, zu dessen Führung das gesamte deutsche Heer aufgeboten wird, den Kaiser an der Spitze des Heeres findet. Ihm zur Seite steht, soweit das Gebiet der Heeresbewegungen in Frage kommt, der Chef des Generalstabes des Feldheeres. Er erstattet dem Kaiser Vortrag über die auf Grund der vorliegenden Kriegslage zu ergreifenden Maßregeln, erbittet die Entscheidung und teilt sie auf Allerhöchsten Befehl in Form von Anweisungen und Bescheiden den Armeebefehlshabern mit. Erster Gehilfe des Chefs des Generalstabes, zugleich dessen Vertreter, ist der Generalquartiermeister. (S. 218)

Zwehl: Generalstabsdienst im Frieden und im Kriege[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wenn es auch als billige nachträgliche Kritik erscheinen mag, so kann doch das Urteil nicht anders lauten, daß für die Fehler der Generalstab der Obersten Heeresleitung der Verantwortliche ist, also der Chef des Generalstabes des Feldheeres mit seiner Operationsabteilung. (S. 24)

Der Generalstab der O.H.L. setzte sich größtenteils aus schon im Frieden mit einander eingearbeiteten Offizieren des großen Generalstabs zusammen. Man muß annehmen, das sie die [...] Personen des Vertrauens waren, ausgewählt nicht nach der Rangliste, sondern nach den Wünschen des Chefs des Generalstabes des Feldheeres. (S. 26)

Hermann Cron: Imperial German Army 1914-18[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

He [the Kaiser] was the embodiment of the Supreme Army Command. Meanwhile, the actual command was in the hands of, and was the sole responsibility of the Chief of the General Staff of the Field Army. He issued his orders in the name of the Kaiser, as "Supreme Army Command", and only then had to seek the Kaiser's agreement in making crucial decisions. (S. 24)

Irene Strenge: Spa im Ersten Weltkrieg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die OHL, die dem Chef des Generalstabes oblag, war im Frieden eine reine Planungsbehörde gewesen. (S. 13)

Christian Millotat: Das preussisch-deutsche Generalstabssystem[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Verlauf des Ersten Weltkrieges entwickelte sich der Generalstab zur mächtigsten Führungsgruppe im Deutschen Reich und bildete zusammen mit anderen Teilen des Großen Hauptquartiers die Oberste Heeresleitung. (S. 110)

Thomas Nipperdey: Deutsche Geschichte 1866-1918: Bd. II: Machtstaat vor der Demokratie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zwar blieb formell formell die höchste Kommandogewalt beim Kaiser, aber de facto bestimmte der Chef des Generalstabes die Operationen des Feldheeres. Mit seinem Stellvertreter, dem Generalquartiermeister, bildete er das, was sogleich Oberste Heeresleitung hieß, die OHL. (S. 759)

Die OHL, mit einer Reihe von Stäben, war ein Teil des sogenannten Großen Hauptquartiers. (S. 759)

Grundgesetz: Mitarbeiterkommentar und Handbuch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zu Beginn des 1. Weltkrieges räumte der Kaiser dem Generalstab - nunmehr unter der Bezeichnung "Oberste Heeresleitung" (OHL) - darüber hinaus auch das Recht ein, in seinem Namen den Streitkräften operative Befehle zu erteilen, so daß dieser damit zum eigentlichen Träger der kaiserlichen Kommandogewalt wurde. (S. 450)

Heinz Hürten: Der Kapp-Putsch als Wende[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Oberste Heeresleitung war die Behörde, durch die der Kaiser die ihm allein und persönlich zustehende Funktion des Bundesfeldherrn für das Deutsche Reich ausgeübt hatte. (S. 8)

www.lexikon-erster-weltkrieg.de[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die OHL wurde bei Ausbruch des Kriegs gebildet. An ihrer Spitze stand nominell der Kaiser, der nach der Reichsverfassung von 1871 im Krieg oberster Befehlshaber aller Streitkräfte war. Die tatsächliche Leitung der Landkriegsoperationen übernahm jedoch laut Mobilmachungsplan der Chef des Generalstabs. Er erhielt am 2.8.1914 das Recht, im Namen des Kaisers den Kommandobehörden des Feldheers selbständig Befehle zu erteilen. Nur bei grundlegenden Entscheidungen holte er (in der Regel) die Zustimmung des Kaisers ein. Der Chef des Generalstabs des Feldheers verkörperte somit die OHL und wurde vom Begriff her immer mehr mit ihr gleichgesetzt. Im weiteren Sinne verstand man unter der OHL auch sein Führungsorgan, den Generalstab des Feldheers, der mit der Mobilmachung aus dem Großen Generalstab entstand.


Links[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]