Benutzer:MYR67/Artikelwerkstatt Staatsbürger-Zeitung

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Die Staatsbürger-Zeitung war eine deutsche Tageszeitung. Sie erschien vom 1. Januar 1865[1] bis zum 4. Dezember 1926[2] in Berlin.

Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

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Im Jahr 1864 gründete der zum Apotheker ausgebildete Berliner Likör-Fabrikant[3] Richard Friedrich Ludwig Ferdinand Daubitz, der bis dahin als Hersteller von Kräuter-Likör bekannt war, die Staatsbürger-Zeitung zusammen mit Friedrich Wilhelm Held, der als einer der Wortführer der bürgerlichen Revolution von 1848 in Erscheinung getreten war und journalistische Erfahrungen mitbrachte. Held hatte ab Januar 1843 die Wochenzeitung Leipziger Locomotive herausgegeben, die eine Auflage von 20.000 Exemplaren erreichte. Ab April 1848 gab er sein Blatt in Berlin als „Locomotive. Zeitung für politische Bildung des Volkes“ heraus.

In Werbeanzeigen für die neue Staatsbürger-Zeitung, die Ende 1864 / Anfang 1865 zum Beispiel in der Berliner Gerichts-Zeitung[4] und in der National-Zeitung erschienen,[5] wurde allerdings nicht Friedrich Wilhelm Held, sondern Rudolph Altschaffel als verantwortlicher Redakteur genannt.

Die neue Zeitung wurde wie folgt beworben:

„Eine neue Tageszeitung! Täglich ohne alle Ausnahme (also auch Montags). Vom 1. Januar 1856 an erscheint in Berlin für ganz Preußen und das übrige Deutschland Staatsbürger-Zeitung, ein neues Organ der öffentlichen Meinung, dessen Zweck vorzugsweise dahin gerichtet ist, ohne alle Rücksicht auf das Parteiwesen und dessen wechselnde Tendenzen, für die Besserung der staatlichen Zustände nach den Forderungen der Vernunft, des Rechts, der Freiheit und der Wohlfahrt zu wirken, und zwar auf allen Gebieten des öffentlichen Lebens, in der äußeren und inneren Politik, in der Staatsverwaltung, in der Rechtspflege, im Gewerbewesen etc. – Und damit es auch ein wirkliches Organ der öffentlichen Meinung werde, soll Jeder das Recht haben, seine eigene Meinung über die Zustände und Ereignisse des öffentlichen Lebens in der Zeitung – frei zu äußern. Die „Staatsbürger-Zeitung“ wird das Organ sein, durch welches das Volk selbst in jedem seiner Glieder sich vernehmen lassen kann, und zwar – wie die Redaktion selbst – deutsch und verständlich für Vernunft, Wohlfahrt und Vaterland! Die Redaction der Staatsbürger-Zeitung. Verantwortlich: Rud. Altschaffel.“[6]

Daubitz erwarb im Jahr 1865 eine Buchdruckerei, zunächst wohl nur zu dem Zweck, dort die „Staatsbürger-Zeitung“ zu drucken.[7]

Die Staatsbürger-Zeitung erreichte in den Jahren 1866 bis 1868 ihre größte Verbreitung; ihre Auflage betrug circa 25.000 Exemplare, sie landete damit unter den auflagestärksten deutschen Tageszeitungen der damaligen Zeit.[8]

Im Jahr 1880 war die am weitesten verbreitete Zeitung das „Berliner Tageblatt“ mit 70.000 Abnehmern. Diesem kamen am nächsten „Berliner Zeitung“, „Volkszeitung“, „Vossische Zeitung“ mit zwischen jeweils 20. bis 30.000 Exemplaren; dann folgten „Staatsbürger-Zeitung“, „Berliner Börsenzeitung“, „National-Zeitung“ mit einer Auflage von jeweils 15. bis 20.000 Exemplaren.[9]

In der ersten Hälfte des Jahres 1871 erreichte die Staatsbürger-Zeitung eine Auflage von mehr als 30.000 Exemplaren.[10]

Dann kam es jedoch im zweiten Quartal des Jahres 1871 zum Bruch zwischen Daubitz und Held.[11]

Nach der Trennung von Held und Daubitz erschienen eine Zeit lang zwei ‚Staatsbürger-Zeitungen‘: die ‚Aelteste, gegründet von R. F. Daubitz‘‚ und die ‚Alte – Heldsche‘.[12]

Held ließ seine Zeitung in der Strousberg'schen Buchdruckerei drucken, die Helds Freund, der frühere Buchdruckereibesitzer Ferdinand Reichardt, leitete. Die Namen in der gesetzlichen Druckfirma (also im Impressum) der Held'schen Staatsbürger-Zeitung waren folgende: Verantwortlicher für Redaktion: Dedo Müller, für Verlag: Ferdinand Reichardt, für Druck: A. Neuendorff. Der nominelle Redakteur Müller sowie der Maschinenmeister Neuendorff waren zuvor in derselben Verantwortlichkeitsstellung in der Daubitz'schen Staatsbürger-Zeitung tätig gewesen und mit Held fortgezogen.[13]

Die Auflage der Daubitz'schen Staatsbürger-Zeitung ging seit Helds Ausscheiden im Jahr 1871 immer weiter zurück. Sie gelangte schon bald nach der Spaltung in den Besitz eines Konsortiums und erschien dann unter dem Titel „Berliner Bürger-Zeitung“.[14] Das Konsortiums der Eigentümer der „Berliner Bürger-Zeitung“ wurde von dem Buchhändler Daniel Collin, dem Berliner Stadtverordneten und Regierungsrat a. D. Beutner und dem Abgeordneten Karl Braun – Wiesbaden angeführt. Als dieses Konsortium die Daubitz'sche Staatsbürger-Zeitung übernahm, schied Dr. Alexis Schmidt, ein Chefredakteur der alten „Spener'schen Zeitung“, aus der „Staatsbürger-Zeitung“ aus, die er eine Weile geleitet hatte.[15]

Eigentümerin der Held'schen Staatsbürger-Zeitung war eine Genossenschaft, deren faktischer Leiter Held war. Held starb am 26. März 1872 in Berlin. Die Held'sche Staatsbürger-Zeitung schlug nach seinem Tod eine klar antisemitische Richtung ein. Franz Mehring, der gelegentlich Artikel in der Staatsbürger-Zeitung veröffentlicht hatte, schrieb, nachdem Held 1872 gestorben war, über das Blatt: „Möglichst querköpfig in sachlichen, möglichst anzüglich in persönlichen Fragen ist ihre Parole; ohne publizistisches Talent redigiert, weiß sie durch pfiffige Spekulationen auf die schlechten Neigungen des gemeinen Mannes sich weitreichenden Einfluss zu sichern.“[16]

Die Staatsbürger-Zeitung verkündete im Zeitungskopf ihre Grundsätze: „Mit Vernunft für Wohlfahrt, Freiheit und Macht. Im Innern: Besserung der Zustände; in der äußeren Politik: Deutschlands Interessen.“[17]

Im Jahr 1898 beteiligte Wilhelm Bruhn sich am Verlag der Berliner Staatsbürger-Zeitung, deren Leitung er als Verleger und Herausgeber übernahm. Unter seiner Führung entwickelte die „Staatsbürger-Zeitung“ explizit antisemitische Tendenzen.[18] So druckte die Zeitung wiederholt antisemitische Reden des Grafen Walter von Pückler ab. Dieser hatte beispielsweise in seiner Rede „Die praktische Lösung der Judenfrage“ in der Berliner Tonhalle am 13. Juli 1900 das „Durchhauen und Rausschmeißen“ der Juden als „das einzige Mittel“ zur „Lösung der Judenfrage“ angepriesen und vor Mitleid gegenüber „dem jüdischen Ungeziefer“ gewarnt.[19]

Die Staatsbürger-Zeitung stand der Deutschsozialen Partei nahe, war jedoch nicht deren offizielles Parteiorgan.[20]

Aufgrund ihrer antisemitischen Artikel gerieten Mitarbeiter der Staatsbürger-Zeitung wiederholt mit dem Gesetz in Konflikt. So wurden am 3. Juni 1899 ihr Redakteur Johannes Wilberg und ihr Herausgeber Wilhelm Bruhn wegen öffentlicher Anreizung zu Gewalttätigkeiten, begangen durch die Verbreitung von antisemitischen Reden des Grafen Pückler, zu Geldstrafen verurteilt.[21] Am 26. Oktober 1900 wurde Paul Bötticher, der abermals antisemitische Reden des Grafen Pückler abgedruckt hatte, vom Landgericht von dem Vorwurf der Aufreizung zum Klassenhass freigesprochen.[22]

Die Staatsbürger-Zeitung beteiligte sich massiv an der antisemitischen Aufhetzung der Bevölkerung in der Konitzer Mordaffäre des Jahres 1900. Es kam zu Pogrom-artigen Ausschreitungen, nachdem in mehreren Artikeln der Staatsbürger-Zeitung die Ritualmordlegende verbreitet wurde, der gewaltsamen Tod des 18-jährigen Gymnasiasten Ernst Winter sei ein jüdischer Ritualmord gewesen. Im Zusammenhang mit dieser Beahuptung wurde bereits im Mai 1900 Strafantrag gegen den Herausgeber der „Staatsbürger-Zeitung“ Wilhelm Bruhn und gegen den verantwortlichen Redakteur Paul Bötticher wegen Beleidigung und Verleumdung gestellt. Das Verfahren gegen beide endete erst im Oktober 1902. Bötticher wurde zu zwölf und Bruhn zu sechs Monaten Gefängnis verurteilt. In der Urteilsbegründung wurde jedoch kein Bezug auf die judenfeindliche Propaganda der Staatsbürger-Zeitung genommen, sondern die Verurteilung basierte auf dem Vorwurf der Beamtenbeleidigung – Die Staatsbürger-Zeitung hatte den Ermittlern vorgeworfen, ihre Arbeit nachlässig und unprofessionell erledigt zu haben und Hinweisen auf jüdische Tatverdächtige nicht nachgegangen zu sein.[23]

Offenbar ist der Redakteur Johannes Wilberg Ende 1900 oder Anfang 1901 aus der „Staatsbürger-Zeitung“ ausgeschieden.[24]

Die Staatsbürger-Zeitung hatte am 1. Dezember 1912 unter der Überschrift „Die jüdischen Autoren des S. Fischer Verlags“ eine Liste veröffentlicht, die auch Thomas Manns Namen enthielt. Thomas Mann reagierte auf seine Aufnahme in diese Liste mit der Bemerkung: „Wenn ich Jude wäre, würde ich hoffentlich Geist genug besitzen, mich meiner Abstammung nicht zu schämen.“ Dessenungeachtet schrieb Adolf Bartels Thomas Mann in der Staatsbürger-Zeitung weiterhin eine „kreolische Blutmischung“ zu und attestierte ihm: „Literarisch gehört er auf alle Fälle zu den Juden.“[25]

Mit ihrer Ausgabe vom 4. Dezember 1926 stellte die Staatsbürger-Zeitung ihr Erscheinen ein.[26]

Zettelkasten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Gegründet am 1. Januar 1865[27]
  • Die 'Berliner Nachrichten' wurden im Jahr 1864 durch den Liqueurfabrikanten [R. F. ] Daubitz in den [sic! gemeint ist wahrscheinlich: „…und dem…“] bekannten Volkstribunen von 1848, Friedrich Wilhelm Held, unter dem Namen 'Staatsbürger-Zeitung' gegründet[28]
  • Die Staatsbügerzeitung hatte in den Jahren 1866–68 ihre Glanzperiode; ihr Auflage betrug circa 25.000 Exemplare, eine Höhe, die für die damaligen deutschen Pressverhältnisse fast einzig war.[29]
  • Franz Mehring gehörte zu den gelegentlichen Mitarbeitern der Staatsbürger-Zeitung[30]
  • 1871: Differenzen mit Daubitz führten eine Spaltung herbei, in Folge deren eine Zeit lang zwei 'Staatsbürger-Zeitungen' erschienen: die 'Aelteste, gegründet von R. F. Daubitz' und die 'Alte – Heldsche'. Die erstere ging seit Helds Rücktritt (1871) in der Auflage immer mehr zurück, die letztere bestand auch gerade nicht glänzend, nahm aber in neuerer Zeit durch ihre selbständige Haltung gegenüber der Judenfrage einen sehr beträchtlichen Aufschwung [Die Heldsche Staatsbürgerzeitung war deutlich antisemtisch]. Die Daubitzsche Zeitung [von R.F. Daubitz] kam bald nach der Spaltung in den Besitz eines Consortiums von Banquiers, Buchhändlern etc. und nahm den Titel 'Berliner Bürger-Zeitung' an[31]
  • Friedrich Wilhelm Held starb am 26. März 1872 in Berlin.
  • 1898 beteiligte Wilhelm Bruhn sich am Verlag der Berliner Staatsbürger-Zeitung, deren Leitung er als Verleger und Herausgeber übernahm.
  • Unter ihrem Verleger und Herausgeber Wilhelm Bruhn entwickelte die »Staatsbürger-Zeitung« antisemitischen Tendenzen[32]
  • Verantwortlicher Redakteur: Dr. Paul Bötticher[33] Verdacht: Identisch mit Paul de Lagarde (* 2. November 1827 in Berlin; † 22. Dezember 1891 in Göttingen)? https://de.wikipedia.org/wiki/Paul_de_Lagarde – Kann nicht sein, denn: im Mai 1900 wurde Strafantrag gegen den Herausgeber der „Staatsbürger-Zeitung“ Wilhelm Bruhn und den verantwortlichen Redakteur Paul Bötticher wegen Beleidigung und Verleumdung gestellt. Das Verfahren gegen beide endete erst im Oktober 1902. Bötticher wurde zu zwölf und Bruhn zu sechs Monaten Gefängnis verurteilt. Da war Paul de Lagarde, gest. 1891, bereits seit elf Jahren tot.
  • Die Staatsbürger-Zeitung unter Wilhelm Bruhn heizte die Konitzer Mordaffäre an. Es kam in Konitz zu Pogrom-artigen Ausschreitungen. Im Zusammenhang damit wurde bereits im Mai 1900 Strafantrag gegen den Herausgeber der „Staatsbürger-Zeitung“ Wilhelm Bruhn und den verantwortlichen Redakteur Paul Bötticher wegen Beleidigung und Verleumdung gestellt. Das Verfahren gegen beide endete erst im Oktober 1902. Bötticher wurde zu zwölf und Bruhn zu sechs Monaten Gefängnis verurteilt. In der Urteilsbegründung wurde kein Bezug auf die inkriminierte Berichterstattung der Ritualmordbeschuldigung genommen, sondern sie basierte auf Beamtenbeleidigung.[34]
  • Die Staatsbürger-Zeitung verkündete im Zeitungskopf ihre Grundsätze: „Mit Vernunft für Wohlfahrt, Freiheit und Macht. Im Innern: Besserung der Zustände. In der äußeren Politik: Deutschlands Interessen.“[35]
  • Am 3. Juni 1899 wurden der Redakteur Johannes Wilberg und der Herausgeber Wilhelm Bruhn der Staatsbürger-Zeitung wegen öffentlicher Anreizung zu Gewaltthätigkeiten, begangen durch die Verbreitung der antisemitischen Reden des Grafen Pückler-Kleintschirne, zu Geldtrafen verurteilt[36]
  • Am 26. Oktober 1900 wurde Paul Bötticher, der abermals antisemitische Reden des Grafen Pückler abgedruckt hatte, vom Landgericht von dem Vorwurf der Aufreizung zum Klassenhass freigesprochen.[37]
  • Offenbar ist der Redakteur Johannes Wilberg Anfang 1901 (oder Ende 1900) aus der „Staatsbürger-Zeitung“ ausgetreten.[38]
  • „1926, 4. Dez.; damit Ersch. eingest.“[39]

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Rohstoffe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Oschilewski, „Zeitungen in Berlin“[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

S. 79

»Staatsbürger-Zeitung«, 1865

Am 1. Januar 1865 etablierte der »Staatssozialist« Friedrich Wilhelm Held, der 1848 die radikale »Locomotive« herausgab, ein neues Blatt: die »Staatsbürger-Zeitung«. Franz Mehring, der zu den gelegentlichen Mitarbeitern gehörte, schrieb, nachdem Held 1872 gestorben war, über das Blatt: »Möglichst querköpfig in sachlichen, möglichst anzüglich in persönlichen Fragen ist ihre Parole; ohne publizistisches Talent redigiert, weiß sie durch pfiffige Spekulationen auf die schlechten Neigungen des gemeinen Mannes sich weitreichenden Einfluss zu sichern.« Unter ihrem späteren Verleger und Herausgeber Wilhelm Bruhn ergab sie die »Staatsbürger-Zeitung« antisemitischen Tendenzen. Sie erschien mehrere Jahrzehnte und verkündete im Zeitungskopf ihre hochtrabenden Grundsätze: »Mit Vernunft für Wohlfahrt, Freiheit und Macht. Im Innern: Besserung der Zustände. in der äußeren Politik: Deutschlands Interessen.«

  • Walther G. Oschilewski, „Zeitungen in Berlin im Spiegel der Jahrhunderte“, Verlag Haude & Spener, Haude & Spenersche Verlagsbuchhandlung, Berlin, 1975, ISBN: 3-7759-0159-0, S. 79

»Germania«, 28. März 1881[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

»Die 'Berliner Nachrichten' sind unlängst in die 'Volks-Zeitung' aufgegangen. Fata sua habent libelli kann man auch mit großem Recht auf die Zeitungen und mit größtem Recht auf die eben eingegangene anwenden. Die 'Berliner Nachrichten' wurden im Jahr 1864 durch den Liqueurfabrikanten Daubitz in den bekannten Volkstribunen von 1848, Held, unter dem Namen 'Staatsbürger-Zeitung' gegründet; dieselbe hatte in den Jahren 1866–68 ihre Glanzperiode; ihr Auflage betrug circa 25.000 Exemplare, eine Höhe, die für die damaligen deutschen Pressverhältnisse fast einzig war. Held war bekanntlich ein überaus findiger Journalist, der das Publicum in seinen Bann zu zwingen verstand. Differenzen mit Daubitz führten eine Spaltung herbei, in Folge deren eine Zeit lang zwei 'Staatsbürger-Zeitungen' erschienen: die 'Aelteste, gegründet von R. F. Daubitz' und die 'Alte – Heldsche'. Die erstere ging seit Helds Rücktritt (1871) in der Auflage immer mehr zurück, die letztere bestand auch gerade nicht glänzend, nahm aber in neuerer Zeit durch ihre selbständige Haltung gegenüber der Judenfrage einen sehr beträchtlichen Aufschwung [Die Heldsche Staatsbürgerzeitung war offenbar deutlich antisemtisch]. Die Daubitzsche Zeitung [von R.F. Daubitz] kam bald nach der Spaltung in den Besitz eines Consortiums von Banquiers, Buchhändlern etc. und nahm den Titel 'Berliner Bürger-Zeitung' an, verlor jedoch durch den allzu plötzlichen Uebergang in das schutzzöllnerische Lager bedeutend an Abonnenten. Nachdem die Schutzzollpartei das 'Neue Tageblatt' (das sich später in die 'Berliner Zeitung' umgewandelt hat), zu ihrem Organ gemacht hatte, kam die 'Berliner Bürger-Zeitung' durch Kauf in die Hände des Herrn Dr. Löwenthal, dieser wiederum trat sie an die Herren Dr. Mertelmeyer [vermutl. Bruno Mertelmeyer] und Steinitz ab, welche aus der Zeitung ein größeres, zweimal täglich erscheinendes Handelsblatt unter dem Titel 'Berliner Nachrichten' machten, ohne indeß damit zu reüssieren; sie traten das Blatt durch Verkauf an Herrn Gustav Harschkamp ab, welcher aus der Zeitung ein ausschließliches Organ gegen die Antisemiten zu machen beflissen war, dabei aber nicht die nöthige Unterstützung fand und durch bedeutenden Niedergang der Abonnentenzahl gezwungen wurde, die 'Berliner Nachrichten' eingehen zu lassen. Die 'Volks-Zeitung' erscheint für für die betreffenden Abonnenten mit verändertem Kopf, an welchem sogar noch die Namen des verantwortlichen und des Chefredacteurs der 'Berliner Nachrichten' zu lesen sind. Aus dem 'Chefredacteur' ist bescheidenerweise neuerdings ein 'Verleger' geworden.«

»Germania, Zeitung für das deutsche Volk«, Berlin : Germania, 1881, Local-Nachrichten, Berlin, den 28. März 1881, »Die 'Berliner Nachrichten' sind unlängst in die 'Volks-Zeitung' aufgegangen. Fata sua habent libelli ...« München, Bayerische Staatsbibliothek -- 2 Eph.pol. 118 l-11,1-3, https://www.digitale-sammlungen.de/de/view/bsb11459100?q=%22Mertelmeyer%22&page=480,481

  • Friedrich Wilhelm Held
  • Liqueurfabrikant R. F. Daubitz, „Staatsbürger-Zeitung“, 1864 mit Friedrich Wilhelm Held gegründet, 1871 schied Friedrich Wilhelm Held aus, bald danach an Consortiums von Banquiers, Buchhändlern etc. verkauft und als „Berliner Bürger-Zeitung“ weitergeführt

Dresdner Nachrichten, 01. Oktober 1902, S. 1/2[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

S. 1:

Berlin (Priv.-Tel.) Vor der 2. Strafkammer des Landgerichts I begann heute der Prozess gegen den verantwortlichen Redakteur der »Staatsbürger-Zeitung«, Dr. Paul Bötticher, und den Verleger derselben Zeitung, Wilhelm Bruhn, wegen Beleidigung. Angeklagter Dr. Bötticher wird beschuldigt, durch 26 Artikel der »Staatsbürger-Zeitung«, die sich mit den Konitzer Vorgängen beschäftigten, Angeklagter Bruhn durch zwei Artikel, Richter, Staatsanwälte und Verwaltungsbehörden und Beamte sowie Privatpersonen im Sinne der §§ 185 und 186 beleidigt zu haben. Bruhn soll nur Privatpersonen beleidigt haben. Die Angeklagten haben einen umfangreichen Wahrheitsbeweis angetreten, sowohl nach der Richtung der gegen die Beamten erhobenen Vorwürfe, als auch bezüglich der weiteren Behauptung, dass die beiden Lewys bezw. andere Leute jüdischen Glaubens an der Mordtthat beteiligt resp. Mitwisser seien. Es sind nicht weniger als 120 Zeugen kommissarisch vernommen worden. Rechtsanwalt Dr. Heine, der Vertheidiger der Angeklagten, erklärte, sie stünden auf dem Standpunkt, dass zu der Zeit, als die Artikel erschienen, der dringende Verdacht der Thäterschaft auf den Lewys und den Juden ruhte. Sie stünden auch jetzt noch auf dem Standpunkte, dass dieser Verdacht berechtigt sei. Sie wollten sich mit den Aussagen der 120 Zeugen zunächst begnügen. Die Vorwürfe gegen die Beamten hielten sie aufrecht. Der Vorsitzende erklärte darauf, dass unter diesen Umständen die Beweisaufnahme auf den Konitzer Mord näher werde eingehen und die ganze Angelegenheit von den Anfängen an werde verhandeln müssen. Der Vorsitzende ließ sich

S. 2:

dann noch durch Befragen von den Angeklagten bestätigen, dass der von diesen erhobene Vorwurf des Ritualmordes, oder wie es jetzt genannt werde, Blutmordes, nicht gegen die jüdische Religionsgemeinschaft sich richte, sondern dass damit nur die Thatsache behauptet werden solle, dass abergläubische Juden solche Blutthaten verrichteten. Die Sitzung wurde im Wesentlichen mit der Verlesung der betreffenden Artikel der »Staatsbürger-Zeitung« ausgefüllt. Gegenüber neuen Verlesungsanträgen der Vertheidigung erwiderte der Vorsitzende, dass man doch nicht drei Monate beieinander sitzen könne, um die »Staatsbürger-Zeitung« zu lesen.

Handbuch des Antisemitismus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gegen den Herausgeber der „Staatsbürger-Zeitung“ Wilhelm Bruhn und den verantwortlichen Redakteur Paul Bötticher war bereits im Mai 1900 Strafantrag wegen Beleidigung und Verleumdung gestellt worden. Das Verfahren gegen beide endete erst im Oktober 1902. Bötticher wurde zu zwölf und Bruhn zu sechs Monaten Gefängnis verurteilt. In der Urteilsbegründung wurde kein Bezug auf die inkriminierte Berichterstattung der Ritualmordbeschuldigung genommen, sondern sie basierte auf Beamtenbeleidigung.

Matthias John, „Gesammelte Prozesse des Karl Liebknecht (1900–1914)“, Bd. 1[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

S. 347:

Bachler, Otto (?–1903) – Arzt, Redakteur der in Berlin erscheinenden „Staatsbürger-Zeitung“ von 1875–1903, kandidierte erfolgreich für die sogenannte Bürgerpartei bei den Berliner Stadtverordnetenwahlen im Jahre 1890, allerdings wurde dann die Wahl für ungültig erklärt, Mitglied des Ausschusses des antisemitischen Agitationsverbandes für Norddeutschland, erfolglose Kandidaturen bei den Reichstags- und preußischen Landtagswahlen im Jahre 1893, ebenso bei den Stadtverordnetenwahlen im Jahre 1896 u. den Reichstagswahlen von 1898

S. 349/ 350:

Bötticher, Paul (?-?) – verantwortlicher Redakteur der in Berlin erscheinenden „Staatsbürger-Zeitung“ um die Jahrhundertwende, im Jahre 1902 gemeinsam mit dem Verleger der Zeitung wegen Beleidigung u. Verleumdung im Zusammenhang mit dem sogenannten Ritualmordprozess verurteilt

S. 350:

Bruhn, Wilhelm (?–?) – Verleger der in Berlin erscheinenden Staatsbürger-Zeitung um die Jahrhundertwende, im Jahre 1902 gemeinsam mit dem verantwortlichen Redakteur der Zeitung, Paul Bötticher, wegen Beleidigung u. Verleumdung im Zusammenhang mit dem sogenannten Ritualmordprozess verurteilt

Gesammelte Prozesse des Karl Liebknecht (1900–1914) Band I Inhaltsverzeichnis Vorwort Register, Reihe Gesammelte Prozesse des Karl Liebknecht (1900–1914) im Spiegel der Zeitgenössischen Presseberichterstattung Herausgegeben von Matthias John Band I, Matthias John Karl Liebknecht – „ein neuer Stern am juristischen Himmel“ (Wilhelm Dittmann) Seine Anwaltstätigkeit (1900–1904) Band I http://www.trafoberlin.de/pdf-dateien/236-4_John_Liebknecht_%20Band_1_Register.pdf

Matthias John, Gesammelte Prozesse des Karl Liebknecht (1900–1914) im Spiegel der Zeitgenössischen Presseberichterstattung, Band 1, http://www.trafoberlin.de/pdf-dateien/236-4_John_Liebknecht_%20Band_1_Register.pdf

Handbuch des Antisemitismus, Personen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Handbuch des Antisemitismus, Band II, Personen, Wolfgang Benz, Brigitte Mihok Walter de Gruyter, 26.02.2010 - 976 Seite, S. 104/ 105 zu Bruhn, Wilhelm, https://books.google.de/books?id=Q9DXouKcmZAC&pg=PA105&lpg=PA105&dq=%22Paul+B%C3%B6tticher%22+%22Staatsb%C3%BCrger-Zeitung%22&source=bl&ots=WA46WLYT2N&sig=ACfU3U2hbseMp20J9hH5WnLeSa64bx4LHw&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwi7n8WktaCBAxXLzgIHHQeOB044ChDoAXoECAgQAw#v=onepage&q=%22Paul%20B%C3%B6tticher%22%20%22Staatsb%C3%BCrger-Zeitung%22&f=false Der zweite Band des Handbuchs enthält mehr als 650 Biographien aus aller Welt von der Spätantike bis zur Gegenwart

Jahr, „Antisemitismus vor Gericht“[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Den nächsten großen Konflikt mit der Justiz hatte Pückler aufgrund seiner Rede »Die praktische Lösung der Judenfrage« in der Berliner Tonhalle am 13. Juli 1900, in der er – wie gewohnt – »Durchhauen und Rausschmeißen« als »das einzige Mittel« zur »Lösung der Judenfrage« anpries und vor Mitleid gegenüber »dem jüdischen Ungeziefer« 335 warnte. Sie siebte Strafkammer des Landgerichts Berlin I sprach Pückler am 26. Oktober 1900 dennoch wieder vom Vorwurf der Aufreizung zum Klassenhass frei, da seine Äußerungen zwar objektiv den Tatbestand des Paragraphen 130 StGB erfüllten, subjektiv aber keine Absicht der Anreizung vorgelegen habe, schließlich hätten seine Reden noch nie zu Gewalttätigkeiten geführt.336 Im Gegensatz zum Urteil der neunten Strafkammer des Landgerichts Berlin I vom 3. Juni 1899 wurde in diesem Fall der mitangeklagte Redakteur der Staatsbürger-Zeitung, Paul Bötticher, ebenfalls freigesprochen, weil das Verbreiten einer rechtlich einwandfreien Rede in der Presse nicht strafwürdig sei.

Christoph Jahr, „Antisemitismus vor Gericht: Debatten über die juristische Ahndung ...“, S. 194, https://books.google.de/books?id=SnU13Be8ICUC&pg=PA194&lpg=PA194&dq=%22Paul+B%C3%B6tticher%22+%22Staatsb%C3%BCrger-Zeitung%22&source=bl&ots=WyKcZf4rUK&sig=ACfU3U0LmZR7jDsdXNv4dEjFTA3m_UqWAQ&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwi7n8WktaCBAxXLzgIHHQeOB044ChDoAXoECAIQAw#v=onepage&q=%22Paul%20B%C3%B6tticher%22%20%22Staatsb%C3%BCrger-Zeitung%22&f=false

Siehe hierzu auch Beilage zur (Magdeburger) Volksstimme Nr. 253, Di., 30. Oktober 1900, 11. Jahrgang, Gerichts-Zeitung, „Dreschgraf Pückler freigesprochen“, S. 6 von 8 unter: http://library.fes.de/magdeburg/pdf/1900/1900-253.pdf

Volksstimme, Magdeburg, 30. Oktober 1900, „Dreschgraf Pückler freigesprochen“[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

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Dreschgraf Pückler freigesprochen

Wegen Anreizung verschiedener Klassen der Bevölkerung zu Gewaltthätigkeiten hatten sich der Rittergutsbesitzer Graf Walter v. Pückler-Kl.-Tschirne, der Schriftsteller Otto Heinrich Böckler und Redakteur Dr. Paul Bötticher vor der 7. Strafkammer des Landgerichts I Berlin zu verantworten. Unter Anklage standen Reden, die die beiden ersten Angeklagten am 13. Juli d. J. in der „Tonhalle“ in einer vom Wahlverein der Deutschen Reformpartei einberufenen antisemitischen Volksversammlung abgehalten haben. In dieser Versammlung führte Graf v. Pückler in einer überaus kräftigen Sprache aus: Zwei Völkerschaften bewohnen unser deutsches Vaterland, die Germanen und die Juden, ein Vertragen zwischen beiden sei nicht möglich, die einen müssen herausgeschmissen werden. Das ist die einzige praktische Lösung der Judenfrage: „Durchhauen und rausschmeißen“ sei das einzige Mittel, um mit der „Judenbande“ fertig zu werden. Es ist ganz schnuppe, ob ich mit oder ohne Amtsvorsteher auf die Judenbande losdresche, gedroschen muss werden, bis die Juden windelweich gehauen und zerschmettert am Boden liegen. Nach dem Grafen Pückler sprach der Angeklagte Böckler über die „Judenschützer“. Er kam dabei auf die Stolper und Bülower Prozesse zu sprechen und soll das Bedauern ausgedrückt haben, dass die Bülower Aufrührer bloß an die Fensterscheiben der Juden sich gehalten haben; es hätte gegen die frechen Juden nach dem Rezept des Grafen Pückler verfahren werden sollen, das hätte ihnen nicht geschadet. – Ueber den Gang der Versammlung und die Reden, die gehalten worden, erschien in der Staatsbürger-Zeitung ein sehr eingehender, in den Kraftstellen wortgetreuer Bericht, den der Dr. Bötticher zu vertreten hat. Der als Zeuge vernommene Polizeilieutenant Hartung bekundete, dass die Versammlung sehr zahlreich von sehr feinem Publikum besucht gewesen sei; der Teil des Volkes, der dort war, habe zu Gewaltthätigkeiten nicht aufgereizt werden können, man habe dem Redner beifällig zugejubelt und zugeklatscht. Der Graf bediene sich einer sehr blumenreichen Sprache. Staatsanwalt Filbry meinte, solche aufreizenden Reden seien unzulässig. Wohin sollte man kommen, wenn solche aufrührerischen Reden von den Vertretern der Arbeiter gegen die Arbeitgeber, von den Juden gegen die Christen, von Katholiken gegen Evangelische, gehalten würden? Was dem Grafen Pückler recht sei, müsse doch den anderen billig sein. Er beantragte gegen den Grafen Pückler 200 Mark, gegen den Angeklagten Böckler 50 Mark, gegen Dr. Bötticher 200 Mark Geldstrafe. Der Gerichtshof am zur Freisprechung der drei Angeklagten. Die Aeußerung des Angeklagten Böckler sei nur eine Kritik vergangener Dinge gewesen und nicht unter den § 130 zu bringen. Die dem Grafen Pückler zur Last gelegten Aeußerungen seien nach Ansicht des Gerichts nur bildlich und nicht wörtlich zu nehmen, seien Uebertreibungen, die sich auf den ersten Blick als solche zu erkennen geben, nicht ernst genommen werden können und sollen und nicht geeignet seien, zu Gewaltthätigkeiten anzureizen.

Beilage zur Volksstimme, Magdeburg, Dienstag, den 30. Oktober 1900, 11. Jahrgang, Nr. 253, Rubrik: „Gerichts-Zeitung“, S. 6 von 8 der PDF-Datei, S. 1 der besagten Beilage, http://library.fes.de/magdeburg/pdf/1900/1900-253.pdf

Auerthal-Zeitung, 09.01.1900, S. 1[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vermischtes Deutschland

§ Berlin, 5. Januar [1900]. Der Graf Pückler auf Klein-Tschirne und der Redakteur der „Staatsbürger Ztg.“ Wilberg sind von der Anklage der Aufreizung zum Klassenhass freigesprochen worden. Der Staatsanwalt hatte 300 Mark Geldbuße beantragt.

Auerthal-Zeitung, Nr. 5, 12. Jahrgang, Di., 09. Januar 1900, S. 1, https://digital.slub-dresden.de/werkansicht?tx_dlf%5Bid%5D=449747&cHash=88fbb4646e1249f51f33cb7641f282f3

Volksstimme, 06.06.1899, S. 3[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

S. 3:

Nachrichten aus dem Reiche Berlin (Anreizung zu Gewaltthätigkeiten.) Die 9. Strafkammer des Landgerichts I hat am Sonnabend [03.06.1899] die Redakteure Wilberg von der Staatsbürger-Zeitung und Schürkämper vom Berliner antisemitischen Generalanzeiger wegen öffentlicher Anreizung zu Gewaltthätigkeiten, begangen durch die Verbreitung der antisemitischen Reden des Grafen Pückler-Kleintschirne, zu je 200 Mark, den Verleger der Staatsbürger-Zeitung, Wilhelm Bruhn, zu 100 Mark Geldstrafe verurteilt; der Verleger des Generalanzeigers Gedlatzer wurde freigesprochen. Der Staatsanwalt beantragte gegen Wilberg und Bruhn je 500 Mark, gegen Schürkämpfer und Gedlatzer mit Rücksicht auf ihre Vorstrafen je drei Monate Gefängnis. Das gegen die in Magdeburg erscheinende Sachsenschau (die gleichfalls, wenn auch in gemilderter Form, mit den Pücklerschen Reden krebsen ging) anhängig gemachte Strafverfahren wird nun wohl bald seine Erledigung finden.

Volksstimme, Nr. 129, 10. Jahrgang, Magdeburg, Dienstag, den 6. Juni 1899, S. 3, http://library.fes.de/magdeburg/pdf/1899/1899-129.pdf

Volksstimme, 7. Januar 1900, S. 6[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ein Pückler-Prozess.

Vor der neunten Strafkammer des Landgerichts in Berlin hatten sich am Donnerstag der verantwortliche Redakteur der Staatsbürger-Zeitung Johannes Wilberg und der Rittergutsbesitzer Walter von Pückler-Kl.-Tschirne unter der Anschuldigung, in einer den öffenttlichen Frieden gefährdenden Weise verschiedene Klassen der Bevölkerung gegeneinander aufgereizt zu haben, zu verantworten. Es handelt sich um eine am 5. August v. J. im Buggenhagenschen Saal stattgefundene Versammlung des Deutschen Antisemitenbundes, in welcher der Angeklagte Graf Pückler eine antisemitische Rede über „die deutschen Banken und die Börse“ hielt. Der Text der Rede war in der Staatsbürger-Zeitung abgedruckt worden. Der Redner führte u.a. aus, dass die Gastfreundschaft, die den Juden in Deutschland in großartiger Weise gewährt worden, von ihnen in schamloser Weise missbraucht worden sei. Aus den Gästen haben sie sich zu Herren gemacht, solche Leute aber müsse man schleunigst hinausschmeißen. Er fürchte, dass bei einem Kriege nach zwei Fronten hin der Fall eintreten könnte, dass die jüdischen Sozialdemokraten plötzlich zu den Waffen greifen, während die deutschen Heere draußen den äußeren Feind bezwingen. Da müsse das deutsche Volk im Innern des Reiches Ordnung schaffen, den deutschen Boden mit eisernen Ruten kehren und gegen die staatsgefährlichen Umsturzparteien zu Felde ziehen. Man müsse Juden und Demokraten mächtig auf das Angesicht schlagen, damit sich das ganze freche, vaterlandslose und revolutionäre Gesindel scheu verkriechen müsse in die entlegensten Winkel, erschreckt und verängstigt vor der rauhen und zornigen Thatkraft der Germanen. „Von den Alpen bis bis zum Meere, vom Rhein bis zur Weichsel erheben sich die Männer, Fürsten und Edle, Bürger und Bauern und ziehen jubelnd in den Kampf, die Schwerter fliegen aus der Scheide, es ballen sich die Fäuste und kühn blitzen die Augen vor Kampfeslust und Streitbegier. Der deutsche Löwe zeigt die gewaltigen Pranken dem niederträchtigen Judenpack. Weh', Israel, es ist um dich geschehen, in Trümmer fällt das ganze Judenreich!“ – Beide Angeklagten bestritten, dass durch diese Rede zu körperlichen Gewaltthätigkeiten aufgereizt worden sei und wiesen wiederholt darauf hin, dass der überwachende Polizeilieutenant keine Veranlassung gehabt habe, die Versammlung aufzulösen. Graf Pückler betonte insbesondere, dass er in Glogau ungleich schärfer gegen die Juden vorgegangen und doch freigesprochen worden sei. Er habe nicht die Absicht gehabt, zu Gealtthätigkeiten aufzureizen, sondern er habe bloß die Nation wecken und auf die Judengefahr aufmerksam machen wollen. – Der als Zeuge vernommene Polizeilieutenant Krüger II erklärte, dass er nicht den Eindruck gehabt habe, als ob verschiedene Bevölkerungsklassen gegen einander aufgehetzt werden sollten. Die Zuhörer hätten den besseren Ständen angehört und der Redner habe zwar kräftig, aber doch in Bildern gesprochen und es habe keine dringende Gefahr vorgelegen. – Staatsanwalt Steinbrecht hielt die Vorbedingungen der Anwendung des § 130 des Straf-Gesetzbuches für erfüllt und wies darauf hin, dass Wilberg damals kurz vorher gleichfalls auf Grund des § 130 verurteilt worden war. Er beantragte gegen den Angeklagten Wilberg 300 Mark Geldtstrafe event. 30 Tage Gefängnis, gegen Graf Pückler gleichfalls 300 Mark Geldstrafe event. 30 Tage Gefängnis. – Der Verteidiger Rechtsanwalt Dr. Hahn, Charlottenburg, betonte, dass es sich hier um einen Tendenz- und einen politischen Prozess handele. Wenn Blätter wie die Berliner Zeitung und der Vorwärts fortgesetzt zum Kampf gegen Thron und Altar, gegen Junker und Pfaffen auffordern (!), so müsse man es dem Grafen Pückler zu gute halten, wenn er zu heftigen Worten greife und den Krieg gegen das Judentum und die mit ihm verbündeten Sozialdemokraten proklamiere. Graf Pückler gehöre dem deutschen Adel an und dieser habe noch nie im Verdacht gestanden, einen politischen Kampf in gewalttätiger Weise zu führen!! Weder bei ihm, noch bei dem Angeklagten Wilberg, könne von einem subjektiven Dolus die Rede sein. Auch ein Eventualdolus sei nicht nachweisbar und deshalb beantrage er die Freisprechung der beiden Angeklagten. – Angeklagter Wilberg unterstütze diesen Antrag und versicherte nochmals, dass er den Inhalt der Rede nicht für strafbar gehalten habe. – Graf Pückler wandte sich zum Schluss in einer längeren pathetischen Ansprache an den Gerichtshof. Er führte aus, dass man die Juden mit eiserner Faust fassen und eine sehr deutliche Sprache führen müsse. Die Judenemanzipation sei die ewige Krankheit, an welcher Deutschland zugrundegehen und welche schließlich die Revolution hervorrufen werde. – Der Gerichtshof erkannte auf Freisprechung beider Angeklagten. Er war der Meinung, dass nach dem ganzen Inhalt der Rede eine Aufforderung zu Gewaltthätigkeiten nicht darin erblickt werden könne. Graf Pückler habe nur zum energischen Kampfe gegen die Juden aufgefordert und das sei an sich nicht strafbar. –

Volksstimme Nr. 5/ 11. Jahrgang, So., 7. Januar 1900, 1. Beilage zur Volksstimme, Nr. 5, 11. Jahrgang, Sonntag, den 7. Januar 1900, Gerichtliche Urteile, S. 6, http://library.fes.de/magdeburg/pdf/1900/1900-005.pdf

Deutsch-Soziale Blätter, 22. August 1901[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Herr Johannes Wilberg hat sich mit seinem etwas vollthönenden Flugblatte, worin er vor einigen Monaten nach Austritt aus der Redaktion der „Staatsbürger-Zeitung“ seinen Uebertritt zum „Volksbunde“ der Herren von Mosch, Förster und Böckel ankündigte, jetzt das schmerzhafte Lob des „Berliner Tageblattes“ zugezogen. Es wird eine Stelle abgedruckt, worin er ein sehr hartes Urteil über die Berliner antisemitische Bewegung fällt.

Deutsch-Soziale Blätter, Deutsch-Soziale Partei, 22. August 1901, hrsg. von Max Liebermann von Sonnenberg, begründet von Theod. Fritsch, „Leitwort: Die soziale Frage ist heute wesentliche Judenfrage“, 16. Jahrgang, Nr. 679, S. 404, https://archive.org/details/bub_gb_sjsZAAAAYAAJ/page/404/mode/2up?q=%22Johannes+Wilberg%22

Berliner Gerichts-Zeitung, 1865[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

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Eine neue Tageszeitung! täglich ohne alle Ausnahme (also auch Montags). Vom 1. Januar 1865 an erscheint in Berlin für ganz Preußen und das übrige Deutschland Staatbürger-Zeitung ein neues Organ der öffentlichen Meinung, dessen Zweck vorzugsweise dahin gerichtet ist, ohne alle Rücksicht auf das Parteiwesen und dessen wechselnde Tendenzen, für die Besserung der staatlichen Zustände nach den Forderungen der Vernunft, des Rechts, der Freiheit und der Wohlfahrt zu wirken, und zwar auf allen Gebieten des öffentlichen Lebens, in der äußeren und inneren Politik, in der Staatsverwaltung, in der Rechtspflege, im Gewerbewesen etc. – Und damit es auch ein wirkliches Organ der öffentlichen Meinung werde, soll Jeder das Recht haben, seine eigene Meinung über die Zustände und Ereignisse des öffentlichen Lebens in der Zeitung – frei zu äußern. Die „Staatsbürger-Zeitung“ wird das Organ sein, durch welches das Volk selbst in jedem seiner Glieder sich vernehmen lassen kann, und zwar – wie die Redaktion selbst – deutsch und verständlich für Vernunft, Wohlfahrt und Vaterland! Die Redaction der Staatsbürger-Zeitung. Verantwortlich: Rud. Altschaffel.

Berliner Gerichts-Zeitung, Berliner Gerichts-Zeitung: Tageszeitung für Politik, ... - Band 12, 1864, https://www.google.gr/books/edition/Berliner_Gerichts_Zeitung/Bk9LAAAAcAAJ?hl=de&gbpv=1&dq=Staatsb%C3%BCrger-Zeitung&pg=RA156-PP8&printsec=frontcover

National-Zeitung, 2. Januar 1865[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

National-Zeitung (Abend-Ausgabe), Berlin, Sonntag, 2. Januar 1865, 18. Jahrgang, No. 2, S. 4, Werbe-Annonce für die Staatsbürgerzeitung in der Nationalzeitung unter: https://www.google.gr/books/edition/Nationalzeitung/U2VNAAAAcAAJ?hl=de&gbpv=1&dq=%22Rudolph+Altschaffel%22&pg=RA1-PP7&printsec=frontcover

Journal für Buchdruckerkunst, 4. October 1871[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

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Leidlich ergiebig zur Aufspaltung zwischen Daubitz und Held:

Juristisches Berlin, September 1871.

Im Jahre 1865 etablirte hierselbst der Apotheker Daubitz, weit bekannt durch den von ihm fabricirten sogenannten Kräuterliquer, eine Buchdruckerei, zunächst wohl nur zu dem Zwecke, die von ihm in demselben Jahre gegründete „Staatsbürger-Zeitung“ zu drucken. Chefredacteur dieser Zeitung war der aus dem Jahre 1848 bekannte Volksführer Held. Beide Geschäfte, die Buchdruckerei sowohl wie der Verlag der „Staatsbürger-Zeitung“ gewannen mehr und mehr an Ausdehnung und hatte beispielsweise die letztere in der ersten Hälfte dieses Jahres (1871) eine Auflage von mehr als 30.000 Exemplaren erreicht. – Im zweiten Quartale dieses Jahres kam es zwischen Daubitz und Held zu einem Bruch und der letztere, als Chefredacteur, behauptete, die Zeitung sei sein geistiges Eigenthum; er traf auch sofort Anstalten, um den Druck in einer anderen Buchdruckerei bewerkstelligen zu können, und so erschienen eines schönen Morgens (und von da ab täglich) zwei Staatsbürger-Zeitungen in Berlin. Held ließ seine Zeitung in der Strousberg'schen Buchdruckerei, in welcher der frühere Buchdruckereibesitzer F. Reichardt Director und ihm ein alter Freund war, drucken; sie behielt dieselbe Jahrgangsbezeichnung und Nummer, wie die Daubitz'sche Zeitung, nur führte sie unter der Titelzeile „Staatsbürger-Zeitung“ noch in kleiner Schrift die Bezeichnung „Alte Held'sche“. Die Namen in der gesetzlichen Druckfirma waren folgende: Verantw. f. Redaction Dedo Müller, f. Verlag Ferdinand Reichardt, f. Druck A. Neuendorff. Der nominelle Redacteur Müller sowie der Maschinenmeister Neuendorff waren von Daubitz mit fortgezogen und hatten bis dahin deren Namen in dessen Zeitung dieselben Verantwortlichkeitsstellen eingenommen. [...]

Journal für Buchdruckerkunst, Schriftgießerei und die verwandten Fächer, No. 36, XXXVIII. Jahrgang (38. Jahrgang), den 4. October 1871, begründet von Dr. Heinrich Meyer, S. 1, Juristisches.

... 1871 Seite 393 ... Staatsbürger - Zeitung " , id est die alte Held'sche " mitten im Laufe des zweiten Quartals erschien und bis zum ... Staatsbürger - Zeitung , " Dedo Müller , und den Verleger ... haupt keine Beamten . Ueberdies war bei Begründung der Zeitung ...

https://www.google.gr/books/edition/Journal_f%C3%BCr_Buchdruckerkunst_Schriftgie/UY005DDnGFwC?hl=de&gbpv=1&dq=Staatsb%C3%BCrger-Zeitung&pg=PA393&printsec=frontcover

Journal für Buchdruckerkunst, Schriftgiesserei und die ... - Seite 393 1870 Im Buch gefunden – Seite 393 ... Zeitung „ Golos “. Juristisches . Berlin , September 1871 . Im Jahre 1865 etablirte hierselbst der Apotheker Daubitz ... Staatsbürger - Zeitung “ zu drucken . Chefredacteur dieser Zeitung war der aus dem Jahre 1848 bekannte Volksführer ...

Ursula E. Koch, „Berliner Presse und europäisches Geschehen 1871“, 1978, S. 109[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

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S. 109: Über die Mitarbeiter der Zeitung ist wenig bekannt. Verantwortlich zeichneten der ständige Vereinsreferent Eduard Kraemer und Rudolf Altschaffel, vor allem aber der spätere Nachfolger Helds, Dedo Müller.

Berliner Presse und europäisches Geschehen 1871: e. Unters. ... Ursula E. Koch, 1978, Seite 109 ... Rudolf Altschaffel, vor allem aber der spätere Nachfolger Helds, Dedo Müller. Finanziert wurde das Unternehmen von dem Berliner Kräuterlikör- fabrikanten R. F. Daubitz, der zum Dank für einen juristischen Freund- schaftsdienst,

Ursula E. Koch, „Berliner Presse und europäisches Geschehen 1871“, 1978, Seite 109, https://www.google.gr/books/edition/Berliner_Presse_und_europ%C3%A4isches_Gesche/p8kqAAAAMAAJ?hl=de&gbpv=1&bsq=Rudolf+Altschaffel&dq=Rudolf+Altschaffel&printsec=frontcover

Wer ist wer im Leben von Thomas Mann?[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Adolf Bartels ((1862–1945), seit 1942 Ehrenmitglied der NSDAP, Die antisemitische Berliner ›Staatsbürger-Zeitung‹ hatte am 1. 12. 1912 eine Liste unter der Überschrift ›Die jüdischen Autoren des S. Fischer Verlags‹ veröffentlicht, in der auch Thomas Manns (TM) Name enthalten war. Bei derartigen »Nachforschungen« (vgl. auch den von Philipp Stauff 1913 veröffentlichten ›Semi-Kürschner‹ und die von Erich Ekkehard 1931 unter dem Titel ›Sigilla Veri. Lexikon der Juden, -Genossen und -Gegner aller Zeiten und Zonen, insbesondere Deutschlands‹ herausgegebene erweiterte Fassung) gehörte Bartels zu den eifrigsten Denunzianten. TM stellte seine Aufnahme in die Liste mit der Bemerkung richtig: Wenn ich Jude wäre, würde ich hoffentlich Geist genug besitzen, mich meiner Abstammung nicht zu schämen. (GKFA 14.1, S. 345), wonach Bartels ihm eine »kreolische Blutmischung« zuschrieb und erklärte: »Literarisch gehört er auf alle Fälle zu den Juden.« (GKFA 14.2, S. 477f.). In einer zweiten in der ›Staatsbürger-Zeitung‹ veröffentlichten Erklärung hatte TM festgestellt, was einen Forscher wie Professor Bartels an seiner und Heinrich Manns Produktion fremdartig anmute, sei wohl auf eine lateinische [...] Blutmischung zurückzuführen: Wenn er [B.] Richard Dehmel einen ›slawischen Virtuosen‹ nennt, so möge er uns ›romanische Artisten‹ nennen. Juden sind wir nun einmal nicht. (GKFA 14.1, S. 347).

Heinz J. Armbrust / Gert Heine, Wer ist wer im Leben von Thomas Mann?, S. 22, https://web.archive.org/web/20220115082338id_/https://www.nomos-elibrary.de/10.5771/9783465135586.pdf

Berlin und die Berliner[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Staatsbürger-Zeitung, Friedrichstr. 16. Herausg. Wilhelm Bruhn. Verlag Staatsbürger-Zeitung G. m. b. H., Wilhelm Bruhn. Antisemitisch. Vierteljährlich 5,32 M.

Berlin und die Berliner. Leute, Dinge, Sitten, Winke. Karlsruhe (Baden), J. Bielefeld-Verlag, 1905, S. 207, https://archive.org/details/bub_gb_mjpKAAAAMAAJ/page/207/mode/2up?q=Staatsb%C3%BCrger ; https://archive.org/stream/bub_gb_mjpKAAAAMAAJ/bub_gb_mjpKAAAAMAAJ_djvu.txt

Lorck, „Handbuch der Geschichte der Buchdruckerkunst“[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das verbreitetste Blatt war 1880 das „Berliner Tageblatt" mit 70 000 Abnehmern. Diesem kamen am nächsten „Berliner Zeitung", „Volkszeitung", „Vossische Zeitung" mit zwischen 20 — 30000 Exemplaren; dann folgten „Staatsbürger -Zeitung", „Berliner Börsenzeitung", „National-Zeitung" in 15 — 20000 Auflage.

Carl B. Lorck, „Handbuch der Geschichte der Buchdruckerkunst“, 1882, https://archive.org/stream/handbuchdergesch02lorc/handbuchdergesch02lorc_djvu.txt, https://archive.org/details/handbuchdergesch02lorc/page/366/mode/2up?q=Staatsb%C3%BCrger ;

Glagau, „Der Börsen- und Gründungs-Schwindel“[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

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S. 250/ 251 Fußnote

Für das Unternehmen warb auch eifrig und wurde in Tausenden von Exemplaren über die Provinz Hannover ausgestreut die aus der Held-Daubitz'schen „Staatsbürger-Zeitung“ entstandene „Berliner Bürger-Zeitung“, welche einem Consortium gehört, an dessen Spitze Buchhändler Daniel Collin, Regierungsrath a. D. Stadtverordneter Beutner und Abgeord- | ter Braun – Wiesbaden steht. Als dieses Consortium das Blatt übernahm, schied Dr. Alexis Schmidt, ein Chefredakteur der alten „Spener'schen Zeitung“, die auch dem Gründungsschwindel zum Opfer fiel, aus der „Staatsbürgerzeitung“, die er eine Weile geleitet hatte, und machte solches öffentlich bekannt.

Otto Glagau, „Der Börsen- und Gründungs-Schwindel in Berlin. Gesammelte und stark vermehrte Artikel der »Gartenlaube.«“, Leipzig, Verlag von Paul Frohberg, 1876, S. 250/ 251, Fußnote, https://archive.org/stream/bub_gb_sUAKAQAAMAAJ/bub_gb_sUAKAQAAMAAJ_djvu.txt ; https://archive.org/details/bub_gb_sUAKAQAAMAAJ/page/n287/mode/2up?q=Staatsb%C3%BCrger

Neuer Theater-Almanach, 1900[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

„“ S. 254, Berliner Zeitungen und deren Referenten. ... Staatsbürger-Zeitung (Lindenstr. 69); f. Sch.[Schauspiel]: Alwin Raeder; f. Op. [Oper]: Richard Schott. ... Neuer Theater-Almanach, 1900, Genossenschaft Deutscher Bühnen-Angehöriger, https://archive.org/details/deutschesbhnen1900genouoft/page/254/mode/2up?q=

Deutsch-Soziale Blätter, 22. Juni 1899[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

„“

[Es geht im Folgenden um die Deutschsoziale Partei, https://de.wikipedia.org/wiki/Deutschsoziale_Partei]

Wir wollen gleich heute damit beginnen und einige Betrachtungen hier anfügen, die uns in den Bereich der oben aufgeworfnen Fragen zu gehören scheinen.

In dankenswerter Weise hat vor kurzem die „Staatsbürger Zeitung“, indem sie einen Irrtum der „Deutschen Tageszeitung“ berichtigte, darauf aufmerksam gemacht, daß die „Deutschen Sozialen Blätter“ nicht das offizielle Organ unsrer Parteileitung seien. Die „Staatsbürger Zeitung” hätte der größern Deutlichkeit wegen noch hinzufügen können, dass auch sie nicht offizielles Partei-Organ sei, und daß es ein solches überhaupt nicht giebt.

Tatsächlich werden die Bestrebungen und das Programm unsrer Partei von einer Reihe von Zeitungen und Wochenblättern vertreten, die alle völlig unabhängig von der Parteileitung sind und mit ihr nur in mehr ober weniger loser Berührung stehen. —

Die „Staatsbürger-Zeitung“, die größte der antisemitischen Tageszeitungen, ist ein Genossenschafts-Unternehmen, sie hält in dankenswerter Weise freundliche Beziehungen zur Fraktion und zur Parteileitung, aber sie ist in keiner Weise gehalten, deren Wünschen oder Direktiven zu entsprechen, und umgekehrt kann aus Artikeln und Nachrichten der „Staatsbürger Zeitung” niemals ohne weiteres darauf geschlossen werden, daß die Fraktion oder die Parteileitung gleicher Anschauung ist. Ein Beweis für die völlige Unabhängigkeit der genannten Zeitung war zum Beispiel die nicht sonderlich freundliche Kritik, die neulich an ber Erklärung der Fraktion zur Beilegung des Streites mit dem Bunde der Landwirte geübt wurde.

„Die Vorbereitungen für den bevorstehenden Parteitag in Hamburg“, in: Deutsch-Soziale Blätter, Berlin-Leipzig, 22. Juni 1899, S. 137, https://archive.org/stream/bub_gb_IjsZAAAAYAAJ/bub_gb_IjsZAAAAYAAJ_djvu.txt ; https://archive.org/details/bub_gb_IjsZAAAAYAAJ/page/n203/mode/2up?q=Staatsb%C3%BCrger

Pinson, Antisemitism in Modern Germany[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kap.: Antisemitism During World War I and the Weimar Republic

The outbreak of World War I appeared to end antisemitic agitation. The antisemitic Staatsbuerger Zeitung was banned as a violator of the Burgfriede, the truce among all parties ...

Koppel S. Pinson, Antisemitism in Modern Germany, in: Essays On Antisemitism. Jewish Social Studies Publications No. 2, 1946, S. 239, https://archive.org/stream/essaysonantisemi011834mbp/essaysonantisemi011834mbp_djvu.txt ; https://archive.org/details/essaysonantisemi011834mbp/page/n255/mode/2up?q=Staatsbuerger

Personen im Zusammenhang mit der Staatsbürger-Zeitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

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  • Rudolf Altschaffel (Verantwortlich)[40]
  • Fedor Baerthold, geb. 1838, war Redakteur der Staatsbürger-Zeitung[41]
  • Otto Bachler, gest. 1903, Arzt, Redakteur der in Berlin erscheinenden „Staatsbürger-Zeitung“ von 1875–1903[42]
  • Otto Heinrich Böckler (* 23. Juni 1867 in Oranienburg; † 16. Juni 1932 in Berlin) war Schriftsteller und Mitglied des Deutschen Reichstags. Ab 1891 war er Redakteur u. a. bei der Staatsbürger-Zeitung in Berlin und von 1894 bis 1896 Leiter der antisemitischen Bewegung in Pommern.
  • Paul Bötticher, verantwortlicher Redakteur der in Berlin erscheinenden „Staatsbürger-Zeitung“ um die Jahrhundertwende, im Jahre 1902 gemeinsam mit dem Verleger der Zeitung wegen Beleidigung und Verleumdung im Zusammenhang mit dem sogenannten Ritualmordprozess verurteilt[43]
  • Wilhelm Bruhn, Verleger der in Berlin erscheinenden Staatsbürger-Zeitung um die Jahrhundertwende, im Jahre 1902 gemeinsam mit dem verantwortlichen Redakteur der Zeitung, Paul Bötticher, wegen Beleidigung u. Verleumdung im Zusammenhang mit dem sogenannten Ritualmordprozess verurteilt[44]
  • Der Liqueurfabrikant Richard Friedrich Ludwig Ferdinand Daubitz hat im Jahr 1864 die „Staatsbürger-Zeitung“ mit Friedrich Wilhelm Held gegründet. 1871 schied Friedrich Wilhelm Held aus, bald danach verkaufte Daubitz die „Staatsbürger-Zeitung“ an ein Consortium von Bankiers, Buchhändlern etc.. Die Zeitung wurde dann als „Berliner Bürger-Zeitung“ weitergeführt.
  • Franz Mehring gehörte zu den gelegentlichen Mitarbeitern der Staatsbürger-Zeitung[45]
  • Dedo Müller – Evtl.: Alfred Dedo Müller? (* 12. Januar 1890 in Hauptmannsgrün; † 4. August 1972 in Leipzig) war ein evangelisch-lutherischer Theologe und Hochschullehrer für Praktische Theologie.
  • Alexis Schmidt: ...die aus der Held-Daubitz'schen „Staatsbürger-Zeitung“ entstandene „Berliner Bürger-Zeitung“, welche einem Consortium gehört, an dessen Spitze Buchhändler Daniel Collin, Regierungsrath a. D. Stadtverordneter Beutner und Abgeordter Braun – Wiesbaden steht. Als dieses Consortium das Blatt übernahm, schied Dr. Alexis Schmidt, ein Chefredakteur der alten „Spener'schen Zeitung“, [...], aus der „Staatsbürgerzeitung“, die er eine Weile geleitet hatte, ...[46] Mglw.: Alexis Bravmann Schmidt, (* 5. Juli 1818 in Langensalza; † 12. März 1903 in Friedenau bei Berlin) war ein deutscher Journalist und Philosoph sowie Ordensmeister des Freimaurerordens. Im Jahre 1849 wurde ihm die Chefredaktion der Berlinischen Nachrichten von Staats- und gelehrten Sachen, allgemein bekannt als Spenersche Zeitung, übertragen, die er in drei Jahrzehnten bis zum Übergang der Zeitung in andere verlegerische Hände im Jahr 1872 innehatte. Während dieser Zeit erwarb er sich ein hohes Ansehen und breite Bekanntheit. Er gehörte zu den Mitgründern des Vereins Berliner Presse, einem Vorgänger des Berliner Presse Clubs, und war dessen erster Vorsitzender. Nach dem Ausscheiden aus der unmittelbaren journalistischen Tätigkeit trat er weiterhin als philosophischer Autor und Kommentator wirtschaftspolitischer Entwicklungen in Erscheinung.
  • Über die Mitarbeiter der Zeitung ist wenig bekannt. Verantwortlich zeichneten der ständige Vereinsreferent Eduard Kraemer und Rudolf Altschaffel, vor allem aber der spätere Nachfolger Helds, Dedo Müller.

Unsortierte Stichworte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Bücher der Staatsbürger-Zeitung erschienen im Spreeverlag in Frohnau

Verlinken in:[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Otto Böckler war ab 1891 Redakteur u. a. bei der Staatsbürger-Zeitung in Berlin
  • Im Mai 1876 wandte sich Franz Mehring in einem Artikel in der Staatsbürger-Zeitung gegen seinen Verleger. Er warf ihm vor, Bestechungsgelder angenommen…

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Walther G. Oschilewski, „Zeitungen in Berlin im Spiegel der Jahrhunderte“, Verlag Haude & Spener, Haude & Spenersche Verlagsbuchhandlung, Berlin, 1975, S. 79, ISBN: 3-7759-0159-0
  2. Zeitschriftendatenbank (ZDB), Katalog, »Staatsbürger-Zeitung«, https://zdb-katalog.de/title.xhtml?idn=016683528&view=brief
  3. Journal für Buchdruckerkunst, Schriftgießerei und die verwandten Fächer, No. 36, XXXVIII. Jahrgang (38. Jahrgang), den 4. October 1871, begründet von Dr. Heinrich Meyer, S. 1, „Juristisches.“
  4. Siehe: Beilage der Berliner Gerichts-Zeitung, No. 152, 12. Jahrgang, 29. Dezember 1864, S. 1 dieser Beilage. Auch: Beilage der Berliner Gerichts-Zeitung, No. 153, 12. Jahrgang, 31. Dezember 1864, S. 2 dieser Beilage
  5. National-Zeitung (Abend-Ausgabe), Berlin, 2. Januar 1865, 18. Jahrgang, No. 2, S. 4
  6. Siehe zum Beispiel: Beilage der Berliner Gerichts-Zeitung, No. 152, 12. Jahrgang, 29. Dezember 1864, S. 1 dieser Beilage oder auch: Beilage der Berliner Gerichts-Zeitung, No. 153, 12. Jahrgang, 31. Dezember 1864, S. 2 dieser Beilage. Ferner: National-Zeitung (Abend-Ausgabe), Berlin, 2. Januar 1865, 18. Jahrgang, No. 2, S. 4
  7. Journal für Buchdruckerkunst, Schriftgießerei und die verwandten Fächer, No. 36, XXXVIII. Jahrgang (38. Jahrgang), 4. Oktober 1871, S. 1, Juristisches.
  8. Germania, Zeitung für das deutsche Volk, Berlin, 1881, Local-Nachrichten, 28. März 1881, „Die 'Berliner Nachrichten' sind unlängst in die 'Volks-Zeitung' aufgegangen.“, https://www.digitale-sammlungen.de/de/view/bsb11459100?q=%22Mertelmeyer%22&page=480,481
  9. Carl B. Lorck, „Handbuch der Geschichte der Buchdruckerkunst“, 2. Teil: „Wiedererwachen und neue Blüte der Kunst, 1751–1882.“, Leipzig, Verlag von J. J. Weber, MDCCCLXXXIII (1883), https://archive.org/details/handbuchdergesch02lorc/page/366/mode/2up?q=Staatsb%C3%BCrger
  10. Journal für Buchdruckerkunst, Schriftgießerei und die verwandten Fächer, No. 36, XXXVIII. Jahrgang (38. Jahrgang), 4. Oktober 1871, S. 1, „Juristisches.“
  11. Journal für Buchdruckerkunst, Schriftgießerei und die verwandten Fächer, No. 36, XXXVIII. Jahrgang (38. Jahrgang), 4. Oktober 1871, S. 1, „Juristisches.“
  12. Germania, Zeitung für das deutsche Volk, Berlin, 1881, Local-Nachrichten, 28. März 1881, „Die 'Berliner Nachrichten' sind unlängst in die 'Volks-Zeitung' aufgegangen.“, https://www.digitale-sammlungen.de/de/view/bsb11459100?q=%22Mertelmeyer%22&page=480,481
  13. Journal für Buchdruckerkunst, Schriftgießerei und die verwandten Fächer, No. 36, XXXVIII. Jahrgang (38. Jahrgang), den 4. October 1871, begründet von Dr. Heinrich Meyer, S. 1, „Juristisches“.
  14. Germania, Zeitung für das deutsche Volk, Berlin, 1881, Local-Nachrichten, 28. März 1881, „Die 'Berliner Nachrichten' sind unlängst in die 'Volks-Zeitung' aufgegangen.“, https://www.digitale-sammlungen.de/de/view/bsb11459100?q=%22Mertelmeyer%22&page=480,481
  15. Otto Glagau, „Der Börsen- und Gründungs-Schwindel in Berlin. Gesammelte und stark vermehrte Artikel der »Gartenlaube.«“, Leipzig, Verlag von Paul Frohberg, 1876, S. 250/ 251, Fußnote, https://archive.org/stream/bub_gb_sUAKAQAAMAAJ/bub_gb_sUAKAQAAMAAJ_djvu.txt ; https://archive.org/details/bub_gb_sUAKAQAAMAAJ/page/n287/mode/2up?q=Staatsb%C3%BCrger
  16. zitiert nach: Walther G. Oschilewski, „Zeitungen in Berlin im Spiegel der Jahrhunderte“, Haude & Spenersche Verlagsbuchhandlung, Berlin, 1975, ISBN: 3-7759-0159-0, S. 79
  17. Walther G. Oschilewski, „Zeitungen in Berlin im Spiegel der Jahrhunderte“, Haude & Spenersche Verlagsbuchhandlung, Berlin, 1975, S. 79
  18. Walther G. Oschilewski, „Zeitungen in Berlin im Spiegel der Jahrhunderte“, Haude & Spenersche Verlagsbuchhandlung, Berlin, 1975, S. 79
  19. Christoph Jahr, „Antisemitismus vor Gericht: Debatten über die juristische Ahndung judenfeindlicher Agitation in Deutschland (1879-1960)“, Campus-Verlag, 2011, S. 194
  20. „Die Vorbereitungen für den bevorstehenden Parteitag in Hamburg“, in: Deutsch-Soziale Blätter, Berlin/Leipzig, 22. Juni 1899, S. 137, https://archive.org/stream/bub_gb_IjsZAAAAYAAJ/bub_gb_IjsZAAAAYAAJ_djvu.txt ; https://archive.org/details/bub_gb_IjsZAAAAYAAJ/page/n203/mode/2up?q=Staatsb%C3%BCrger
  21. Volksstimme, Nr. 129, 10. Jahrgang, Magdeburg, 6. Juni 1899, S. 3, „Nachrichten aus dem Reiche. Berlin (Anreizung zu Gewaltthätigkeiten.)“, http://library.fes.de/magdeburg/pdf/1899/1899-129.pdf : „Die 9. Strafkammer des Landgerichts I hat am Sonnabend [03.06.1899] die Redakteure Wilberg von der Staatsbürger-Zeitung und Schürkämper vom Berliner antisemitischen Generalanzeiger wegen öffentlicher Anreizung zu Gewaltthätigkeiten, begangen durch die Verbreitung der antisemitischen Reden des Grafen Pückler-Kleintschirne, zu je 200 Mark, den Verleger der Staatsbürger-Zeitung, Wilhelm Bruhn, zu 100 Mark Geldstrafe verurteilt; der Verleger des Generalanzeigers Gedlatzer wurde freigesprochen.“
  22. Christoph Jahr, „Antisemitismus vor Gericht: Debatten über die juristische Ahndung judenfeindlicher Agitation in Deutschland (1879-1960)“, Campus-Verlag, 2011, S. 194: „Die siebte Strafkammer des Landgerichts Berlin I sprach Pückler am 26. Oktober 1900 dennoch wieder vom Vorwurf der Aufreizung zum Klassenhass frei, da seine Äußerungen zwar objektiv den Tatbestand des Paragraphen 130 StGB erfüllten, subjektiv aber keine Absicht der Anreizung vorgelegen habe, schließlich hätten seine Reden noch nie zu Gewalttätigkeiten geführt.336 Im Gegensatz zum Urteil der neunten Strafkammer des Landgerichts Berlin I vom 3. Juni 1899 wurde in diesem Fall der mitangeklagte Redakteur der Staatsbürger-Zeitung, Paul Bötticher, ebenfalls freigesprochen, weil das Verbreiten einer rechtlich einwandfreien Rede in der Presse nicht strafwürdig sei.“
  23. Marion Neiss, „Ritualmordvorwurf in Konitz (1900)“, S. 347, in: „Handbuch des Antisemitismus. Judenfeindschaft in Geschichte und Gegenwart“, Im Auftrag des Zentrums für Antisemitismusforschung der Technischen Universität Berlin herausgegeben von Wolfgang Benz in Zusammenarbeit mit Werner Bergmann, Johannes Heil, Juliane Wetzel und Ulrich Wyrwa, Redaktion: Brigitte Mihok, Band 4: Ereignisse, Dekrete, Kontroversen, S. 347, https://books.google.de/books?id=00Lo_DFQnHEC&pg=PA347&lpg=PA347
  24. Siehe: Deutsch-Soziale Blätter, 22. August 1901, hrsg. von Max Liebermann von Sonnenberg, begründet von Theod. Fritsch, 16. Jahrgang, Nr. 679, S. 404, https://archive.org/details/bub_gb_sjsZAAAAYAAJ/page/404/mode/2up?q=%22Johannes+Wilberg%22 : „Herr Johannes Wilberg hat sich mit seinem etwas vollthönenden Flugblatte, worin er vor einigen Monaten nach Austritt aus der Redaktion der „Staatsbürger-Zeitung“ seinen Uebertritt zum „Volksbunde“ der Herren von Mosch, Förster und Böckel ankündigte, …“
  25. Heinz J. Armbrust / Gert Heine, „Wer ist wer im Leben von Thomas Mann?“, S. 22, https://web.archive.org/web/20220115082338id_/https://www.nomos-elibrary.de/10.5771/9783465135586.pdf
  26. Zeitschriftendatenbank (ZDB), Katalog, »Staatsbürger-Zeitung«, https://zdb-katalog.de/title.xhtml?idn=016683528&view=brief
  27. Walther G. Oschilewski, „Zeitungen in Berlin im Spiegel der Jahrhunderte“, Verlag Haude & Spener, Haude & Spenersche Verlagsbuchhandlung, Berlin, 1975, S. 79, ISBN: 3-7759-0159-0
  28. »Germania, Zeitung für das deutsche Volk«, Berlin : Germania, 1881, Local-Nachrichten, Berlin, den 28. März 1881, »Die 'Berliner Nachrichten' sind unlängst in die 'Volks-Zeitung' aufgegangen.«, München, Bayerische Staatsbibliothek -- 2 Eph.pol. 118 l-11,,1-3, https://www.digitale-sammlungen.de/de/view/bsb11459100?q=%22Mertelmeyer%22&page=480,481
  29. »Germania, Zeitung für das deutsche Volk«, Berlin : Germania, 1881, Local-Nachrichten, Berlin, den 28. März 1881, »Die 'Berliner Nachrichten' sind unlängst in die 'Volks-Zeitung' aufgegangen.«, München, Bayerische Staatsbibliothek -- 2 Eph.pol. 118 l-11,,1-3, https://www.digitale-sammlungen.de/de/view/bsb11459100?q=%22Mertelmeyer%22&page=480,481
  30. Walther G. Oschilewski, Zeitungen in Berlin im Spiegel der Jahrhunderte, Verlag Haude & Spener, Haude & Spenersche Verlagsbuchhandlung, Berlin, 1975, S. 79
  31. »Germania, Zeitung für das deutsche Volk«, Berlin : Germania, 1881, Local-Nachrichten, Berlin, den 28. März 1881, »Die 'Berliner Nachrichten' sind unlängst in die 'Volks-Zeitung' aufgegangen.«, München, Bayerische Staatsbibliothek, https://www.digitale-sammlungen.de/de/view/bsb11459100?q=%22Mertelmeyer%22&page=480,481
  32. Walther G. Oschilewski, Zeitungen in Berlin im Spiegel der Jahrhunderte, Verlag Haude & Spener, Haude & Spenersche Verlagsbuchhandlung, Berlin, 1975, S. 79
  33. Dresdner Nachrichten, Nr. 271, (gegründet 1856), Mittw., 01. Oktober 1902, Frühausgabe, S. 1/2, https://digital.slub-dresden.de/werkansicht/dlf/374287/1
  34. Marion Neiss, „Ritualmordvorwurf in Konitz (1900)“, S. 347, in: „Handbuch des Antisemitismus. Judenfeindschaft in Geschichte und Gegenwart“, Im Auftrag des Zentrums für Antisemitismusforschung der Technischen Universität Berlin herausgegeben von Wolfgang Benz in Zusammenarbeit mit Werner Bergmann, Johannes Heil, Juliane Wetzel und Ulrich Wyrwa, Redaktion: Brigitte Mihok, Band 4: Ereignisse, Dekrete, Kontroversen, https://books.google.de/books?id=00Lo_DFQnHEC&pg=PA347&lpg=PA347&dq=%22Paul+B%C3%B6tticher%22+%22Staatsb%C3%BCrger-Zeitung%22&source=bl&ots=Nn_MNpKJyL&sig=ACfU3U0CZ0j-qMFCTdV0tBFLINZLb5s5jw&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwi7n8WktaCBAxXLzgIHHQeOB044ChDoAXoECAQQAw#v=onepage&q=%22Paul%20B%C3%B6tticher%22%20%22Staatsb%C3%BCrger-Zeitung%22&f=false
  35. Walther G. Oschilewski, „Zeitungen in Berlin im Spiegel der Jahrhunderte“, Haude & Spenersche Verlagsbuchhandlung, Berlin, 1975, S. 79
  36. Volksstimme, Nr. 129, 10. Jahrgang, Magdeburg, Dienstag, den 6. Juni 1899, S. 3, „Nachrichten aus dem Reiche Berlin (Anreizung zu Gewaltthätigkeiten.)“, http://library.fes.de/magdeburg/pdf/1899/1899-129.pdf : „Die 9. Strafkammer des Landgerichts I hat am Sonnabend [03.06.1899] die Redakteure Wilberg von der Staatsbürger-Zeitung und Schürkämper vom Berliner antisemitischen Generalanzeiger wegen öffentlicher Anreizung zu Gewaltthätigkeiten, begangen durch die Verbreitung der antisemitischen Reden des Grafen Pückler-Kleintschirne, zu je 200 Mark, den Verleger der Staatsbürger-Zeitung, Wilhelm Bruhn, zu 100 Mark Geldstrafe verurteilt; der Verleger des Generalanzeigers Gedlatzer wurde freigesprochen.“
  37. Christoph Jahr, „Antisemitismus vor Gericht: Debatten über die juristische Ahndung ...“, S. 194, https://books.google.de/books?id=SnU13Be8ICUC&pg=PA194&lpg=PA194&dq=%22Paul+B%C3%B6tticher%22+%22Staatsb%C3%BCrger-Zeitung%22&source=bl&ots=WyKcZf4rUK&sig=ACfU3U0LmZR7jDsdXNv4dEjFTA3m_UqWAQ&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwi7n8WktaCBAxXLzgIHHQeOB044ChDoAXoECAIQAw#v=onepage&q=%22Paul%20B%C3%B6tticher%22%20%22Staatsb%C3%BCrger-Zeitung%22&f=false : „Die siebte Strafkammer des Landgerichts Berlin I sprach Pückler am 26. Oktober 1900 dennoch wieder vom Vorwurf der Aufreizung zum Klassenhass frei, da seine Äußerungen zwar objektiv den Tatbestand des Paragraphen 130 StGB erfüllten, subjektiv aber keine Absicht der Anreizung vorgelegen habe, schließlich hätten seine Reden noch nie zu Gewalttätigkeiten geführt.336 Im Gegensatz zum Urteil der neunten Strafkammer des Landgerichts Berlin I vom 3. Juni 1899 wurde in diesem Fall der mitangeklagte Redakteur der Staatsbürger-Zeitung, Paul Bötticher, ebenfalls freigesprochen, weil das Verbreiten einer rechtlich einwandfreien Rede in der Presse nicht strafwürdig sei.“
  38. Siehe: Deutsch-Soziale Blätter, 22. August 1901, hrsg. von Max Liebermann von Sonnenberg, begründet von Theod. Fritsch, 16. Jahrgang, Nr. 679, S. 404, https://archive.org/details/bub_gb_sjsZAAAAYAAJ/page/404/mode/2up?q=%22Johannes+Wilberg%22 : „Herr Johannes Wilberg hat sich mit seinem etwas vollthönenden Flugblatte, worin er vor einigen Monaten nach Austritt aus der Redaktion der „Staatsbürger-Zeitung“ seinen Uebertritt zum „Volksbunde“ der Herren von Mosch, Förster und Böckel ankündigte, …“
  39. Zeitschriftendatenbank (ZDB), Katalog, »Staatsbürger-Zeitung«, https://zdb-katalog.de/title.xhtml?idn=016683528&view=brief
  40. Werbeanzeige, mehrfach, zum Beispiel in: Beilage der Berliner Gerichts-Zeitung, No. 152, 12. Jahrgang, Donnerstag, 29. December 1864, S. 1 dieser Beilage, und Beilage der Berliner Gerichts-Zeitung, No. 153, 12. Jahrgang, Sonnabend, 31. December 1864, S. 2 dieser Beilage, https://www.google.gr/books/edition/Berliner_Gerichts_Zeitung/Bk9LAAAAcAAJ?hl=de&gbpv=1&dq=Staatsb%C3%BCrger-Zeitung&pg=RA156-PP8&printsec=frontcover
  41. DNB, GND,https://d-nb.info/gnd/1234369524
  42. Matthias John, „Gesammelte Prozesse des Karl Liebknecht (1900–1914) im Spiegel der Zeitgenössischen Presseberichterstattung“, Band 1, S. 349/ 350, http://www.trafoberlin.de/pdf-dateien/236-4_John_Liebknecht_%20Band_1_Register.pdf
  43. Matthias John, „Gesammelte Prozesse des Karl Liebknecht (1900–1914) im Spiegel der Zeitgenössischen Presseberichterstattung“, Band 1, S. 347, http://www.trafoberlin.de/pdf-dateien/236-4_John_Liebknecht_%20Band_1_Register.pdf
  44. Matthias John, „Gesammelte Prozesse des Karl Liebknecht (1900–1914) im Spiegel der Zeitgenössischen Presseberichterstattung“, Band 1, 350, http://www.trafoberlin.de/pdf-dateien/236-4_John_Liebknecht_%20Band_1_Register.pdf
  45. Walther G. Oschilewski, Zeitungen in Berlin im Spiegel der Jahrhunderte, Verlag Haude & Spener, Haude & Spenersche Verlagsbuchhandlung, Berlin, 1975, S. 79
  46. Otto Glagau, „Der Börsen- und Gründungs-Schwindel in Berlin. Gesammelte und stark vermehrte Artikel der »Gartenlaube.«“, Leipzig, Verlag von Paul Frohberg, 1876, S. 250/ 251, Fußnote, https://archive.org/stream/bub_gb_sUAKAQAAMAAJ/bub_gb_sUAKAQAAMAAJ_djvu.txt ; https://archive.org/details/bub_gb_sUAKAQAAMAAJ/page/n287/mode/2up?q=Staatsb%C3%BCrger