Benutzer:MaLukas/Artikel

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Übung: Landesausbau östlich der Elbe – das Beispiel Brandenburg

Dieser Artikelentwurf entsteht als Studienleistung im Sommersemester 2012 im Rahmen der Übung „Landesausbau östlich der Elbe – das Beispiel Brandenburg“ zu einem Thema des hochmittelalterlichen Landesausbaus der Region. Die Übung findet am Fachbereich 2 der TU Darmstadt statt und wird von Martin Bauch geleitet; die technische Betreuung innerhalb der Wikipedia übernimmt Michael Sander.


Hilfe: AllgemeinesStilistische HinweiseQuellenangaben allgemeinLiteraturangabenEinzelnachweise/FußnotenExterne LinksInterne LinksAllgemeine Formatierung


Flurtypen der Ostsiedlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hakenpflug

Die Flurformen sind in hohem Maße charakteristisch für die mittelalterliche Ostsiedlung. Unter einer Flur versteht man die agrarische Nutzungsfläche, welche einer Siedlung zur Verfügung steht (abzüglich dem Waldgebiet). Die kleinsten Elemente einer Flur nennen sich Parzellen. Diese Parzellen haben unterschiedliche Formen und Größen. Mehrere Blöcke oder Streifen können sich zu einem Parzellenverband vereinen. Größere Flurbezirke lassen sich auch als Zelgen bezeichnen.

Im Zuge des Einsatzes neuartigerer Pflüge, welche die Anlage zukunftsorientierter Flursysteme erst ermöglichte und höhere Erträge sichern konnte. Durch das höhere Gewicht der Pflüge wurde es ermöglicht, den Boden nicht nur oberflächlich zu bearbeiten. So entstanden die wesentlich längeren, aber schmaleren Gewannflure. Weitere Fortschritte ermöglichten Pflüge, welche an Zugtieren befestigt werden können. Diese entlasteten die Feldarbeiter und ermöglichte größere Flächen zu bearbeiten.


In der mittelalterlichen Forschung lässt sich zwischen zwei grundlegenden Flurformen unterscheiden:

Blockflur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Blockflur besteht aus mehreren quadratischen Parzellen oder Blöcken, wobei jeder einzelne Block einem unterschiedlichen Besitzer gehört. Liegt der Besitz eines Betriebes geschlossen innerhalb einer Flur, so spricht man von der Einödlage. Wenn sich der Besitz allerdings über die Fläche mehrerer Blöcke erstreckt, und somit von Blöcken anderer Besitzer getrennt werden, so hat man es mit einer Gemenglage zu tun. Man unterscheidet zwischen Groß- und Kleinblöcken. Ein Großblock sollte sich mindestens über eine Fläche von 10 - 15 ha erstrecken. Alles was darunter liegt wird als Kleinblock verstanden. Sowohl in Klein- als auch in Großblöcken wird jeweils noch zwischen regelmäßigen und unregelmäßigen Parzellen unterschieden. Das Verhältnis von Breite zu Länge der Parzellen liegt bei Blockfluren unter 1:2,5.[1] Da die Blockfluren nach dem überholten Schema angelegt sind, erkennt man daran noch heute die Gebiete der Altsiedler, hauptsächlich slawischer Herkunft.

Gewannflur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auch "Streifenflur" genannt.

Gewannflur

Der Ausdruck "Gewann" lässt auf das Wenden des Pfluges schließen, das wegen der hohen körperliche Anstrengung zu den langen Flurstreifen führte. Dies erkennt man an den Feldern die nur ca. 20 m breit, dazu aber bis zu 150 m lang sind. Dies folgt daraus dass die Pflüge über längere Strecken nicht abgesetzt wurden. Setzten sich mehrere Gewanne zusammen, so spricht man von einer Gewannflur. Die einzelnen Gewanne wurden aufgrund des Erbrechts in viele kleine Gebiete geteilt. Gewannflure gehen aus einer streifenförmigen Aufteilung der oben genannten Blöcken hervor. Das Verhältnis von Breite zu Länge der Parzelen ist bei den Streifenfluren demzufolge über 1:2,5. [2] Die Entdeckung dieser Flurform ist erst seit dem 8. bis 10. Jahrhundert zu beobachten. Die weitere Gestaltung der Gewannflure wird bis in die Neuzeit vorangetrieben und bleibt ein Indikator für die Gegend der Neusiedler. Siehe: Neusiedler

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Abel, Wilhelm: Geschichte der deutschen Landwirtschaft, Stuttgart 1967.
  • Henning, Friedrich-Wilhelm: Deutsche Agrargeschichte ds Mittelalters 9. bis 15. Jahrhundert, Stuttgart 1994.
  • Higounet, Charles: Die deutsche Ostsiedlung im Mittelalter, Berlin 1986.
  • Schenk, Winfried: Historische Geographie, Darmstadt 2011.
  • Schwarz, Gabriele: Lehrbuch der Allgemeinen Geographie. Allgemeine Siedlungsgeographie, Teil 1: Die ländlichen Siedlungen. Die zwischen Land und Stadt stehenden Siedlungen, Berlin ⁴1988.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Schenk, Winfried: Historische Geographie, Darmstadt 2011. S.34
  2. Schenk, Winfried: Historische Geographie, Darmstadt 2011. S.34