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Kriegerdenkmal in Baden
Kriegerdenkmal, Baden/Niederösterreich

Das Kriegerdenkmal in Baden (Niederösterreich) ist eine den in den Weltkriegen gefallenen Krieger Niederösterreichs gewidmete Skulptur am zentralen Pfarrplatz der Stadt. Sie wurde von Josef Müllner erschaffen und am 2. November 1934 von Kardinal Theodor Innitzer eingeweiht.[1]


Das Denkmal[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Kriegerdenkmal zeigt einen halbnackten, überlebensgroßen Mann, der kniend seine Hände gen Himmel wirft und einen Schrei auszustoßen scheint. Auf der Vorderseite des Denkmals, direkt unter den Gebeinen des Mannes, sind unter einem Kreuz die Worte "Vater ich rufe dich" sowie die Abbilder eines Kriegers und einer trauernden Familie eingraviert.

Die auf einen Steinsockel gesetzte Bronzeskulptur wurde unmittelbar vor der Katholischen Kirche St. Stephan errichtet und gehört zu den denkmalgeschützten Bauten Österreichs. Die Idee zum Denkmal kam von den Verbänden ehemaliger Krieger Badens. Im Anschluss bewarben sich mehrere Künstler durch Einreichung ihrer Vorschläge - allesamt unaufgefordert - um den Zuschlag. Diesen erhielt anschließend Josef Müllner. Das Denkmal sollte nicht die Opfer des Weltkriegs generalisieren, sondern explizit die gefallenen Krieger hervorheben. Ursprünglich hätten auf dem Steinsockel deren Namen angebracht werden sollen. Weil auf Müllners Entwurf dafür kein jedoch Platz war, wurde gleichzeitig eine Kriegergedächtniskapelle in der Stadtpfarrkirche entworfen, in der die Namen verewigt wurden.

Der Künstler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Müllner wurde 1879 in Baden geboren. Als "Badner Kind", als das er sich selbst oft bezeichnete, bedeutete es Müllner eine Menge, den Zuschlag zur Erschaffung des Kriegerdenkmals bekommen zu haben, um seiner Heimatstadt etwas zurückgeben zu können. Seine Wahl dazu war eine Art Versöhnung für den Künstler, der sich zuvor mehrmals darum bewarb, Werke für seine Heimat anfertigen zu dürfen, dabei jedoch stets übergangen wurde. Dass er für ein Gemälde ausgerechnet am zentralen Pfarrplatz vor der St. Stephan Kirche ausgewählt wurde, hatte für Müllner, der von 1896 bis 1902 an der Wiener Akademie der bildenden Künste studierte, in vielerlei Hinsicht Bedeutung. In jener katholischen Kirche wurden er, sein Bruder und seine Mutter getauft, außerdem seine Eltern getraut und seine Großeltern eingesegnet. Kenner seiner Werke wählten es zu seinem Besten. Müllner starb im Jahre 1968 in der österreichischen Hauptstadt Wien.[2]

Kontroverse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Erschaffung des Kriegerdenkmals im Zentrum der Stadt löste jedoch Kontroversen aus. Zum einen, weil die von Müllner geschaffene Skulptur eines Nackten unmittelbar vor einer katholischen Kirche aufgestellt und als anstößig bezeichnet wurde. Der Künstler widersprach jedoch, dass er mit seinem Denkmal nicht heroisieren wollte, die Nacktheit des von ihm abgebildeten Soldaten deshalb besser in den Kontext passen würde als die gängige Uniform. Zum anderen wurde Müller immer wieder mit den Nationalsozialisten in Verbindung gebracht.[3] Ein Vorwurf, den er nie vollständig entkräften konnte und der dazu führte, dass Müllner von manchen Kollegen nie endgültig akzeptiert wurde.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Walter Perko: Der akademische Bildhauer Josef Müllner (1879 - 1968). Katalogblätter des Rollettmuseums Baden, Nr. 16, Baden, 2004, ISBN 3-901951-95-4.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Walter Perko Der akademische Bildhauer Josef Müllner
  2. Niederösterreich 3D. Eine neue Dimension Kriegerdenkmal in Baden bei Wien
  3. Wien Geschichte Wiki wien.gv.at: Josef Müllner Biografie