Benutzer:Marcus Cyron/Kerameikos

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Beim antiken Kerameikos von Athen handelt es sich um vier verschiedene Dinge, die unmittelbar miteinander zusammen hängen. Zum ersten ist es der Name einer antiken Straße der antiken Stadt Athen, zum zweiten um einen zum Teil ausserhalb der Stadtmauern liegenden Demos der Stadt, der insbesondere durch seine Töpferwekstätten und die bedeutendste Nekropole der Stadt bekannt war. Zum Dritten handelt es sich um die Stätte der Ausgrabungen des alten Stadtbezirkes, die heute einen archäologischen Park in der Stadt bildet. Darüber hinaus wird auch der moderne Stadtbezirk Athens Kerameikos genannt.

Straßen und Wege[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kerameikosstraße[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die „Akademiestraße“, Ausserstädtische Teil der Kerameikosstraße hinter dem Dipylon in Richtung Akadeie.

Die Kerameikosstraße ist der älteste und bedeutendste Weg des Kerameikos. Hier bestand am rechten Ufer des Eridanos schon in prähistorischer Zeit ein Weg zwischen der Siedlung auf der Akropolis von Athen und einer Siedlung westlich davon, nahe am Kephissos, wo später die Akademie von Athen errichtet wurde. Die Straße führte von dort weiter zum Demos Thria in der Thriasischen Ebene und dann weiter nach Böotien. Zunächst wurde die ganze Straße Kerameikos genannt, die durch das Töpfervierten, den Demos Kerameikos führte. Nachdem die Stadtmauer errichtet wurde, entstand ein Innerer und ausserhalb der Mauern vom Dipylon bis zum 1,5 Kilometer entfernten Eingang zur Akademie ein Äußerer Kerameikos. Heute ist nur ein kleiner Teil des Inneren Kerameikos erhalten, die genaue Wegführung des Äußeren Kerameikos ist nicht bekannt. Nach der Errichtung des Tores bauten die Athener den äußeren Teil der Straße zu einer breiten Prachtstraße aus, bei Philostratos von Athen ist der Name Akademiestraße dafür überliefert. Der innere Teil zwischen Dipylon und Akropolis wurde zum Panathenäenweg, benannt nach den jährlichen Prozessionen aus Anlass der Panathenäen. Bei Himerios ist für das vierte Jahrhundert n. Chr. auch der Name Dromos überliefert, der auf die Nutzung der Straße für kultische Fackelläufe anspielt.

Zur Straße liegt eine ungewöhnlich große Zahl an antiken Quellen vor, was der Bedeutung der Straße für verschiedene Kulte und Feste der Athener geschuldet ist. So war die Straße Schauplatz der Leichenzüge für die jährlichen Leichenzüge im Rahmen der öffentlichen Staatsbegräbnisse für die gefallenen Athener Krieger im Polyandrion, als Ort von religiösen Prozessionen sowie als Ort von Agonen und Wettläufen. Insbesondere sei der Neuordnung der Panathenäen im Jahr 566 v. Chr. wurde die Straße in verschiedener Form einbezogen, an ihr fanden sich einige bedeutende Altäre.

Der Ausbau der Straße erfolgte in mehreren Schritten. Es konnte die Abfolge von acht Straßen rekonstruiert werden. Immer handelte es sich um Erdstraßen, bei denen Kies mit Mehl durchmischt und fest gestampft wurde. Die erste Straße, die von prähistorischer Zeit bis in die archaische Zeit genutzt wurde, ist nicht archäologisch nachgewiesen, muß jedoch aus praktischen Gründen angenommen werden, da es einen Weg zwischen Akropolis und der Nekropole nördlich des Eridanos gegeben haben muß. Die Ausrichtung wird zu den Gräbern aus submykensicher bis zur archaischen Zeit gewesen sein. Im frühen fünften Jahrhundert entstand die zweite Straße. Erstmals wurde der Weg durch Stelen an den Rändern markiert. Zwei der Stelen wurden gefunden. Der Ausbau zur Prachtstraße erfolgte im späten fünften Jahrhundert. Der Südwestrand der Straße ist bis heute noch im Gelände sichtbar. 70 Meter vor dem Dipylon erreichte sie eine Breite von 39 Metern. Um 350 v. Chr. wurde eine Serie von Stelen aufgestellt, die die Grenze des Demos kennzeichneten. Im 4. Jahrhundert v. Chr. war es die breiteste Straße von ganz Griechenland. Aufgrund von Überschwemmungen und Bautätigkeiten an Proteichisma und Dipylon wurde im späten 4. Jahrhundert v. Chr. mehrfach das Straßenniveau des äußeren Kerameikos erhöht. Aus frühellenistischer Zeit finden sich am Rande dieser vierten Straße noch viele Pfostenlöcher, die von Gerüstbauten stammen, die für Tribünen für die verschiedenen Veranstaltungen errichtet wurden. Eine fünfte Straße wurde kurz nach der Eroberung Athens durch Sulla 86 v. Chr. angelegt. Die Straße wurde merklich verkleinert. Unter dem südwestlichen Wegrand wurde im 1. Jahrhundert v. Chr. eine Wasserleitung aus Kastenrohren verlegt, die zur Versorgung der Werkstätten angelegt wurde. Im nordwestlichen Straßenraum war eine Abwasserleitung aus übereinander gelegten U-Rohren aus derselben Zeit. Zu Reinigungszwecken wurden in regelmäßigen Abständen Kanaleinstiege angelegt, die Reinigungszwecken dienten. Nachdem im 2. Jahrhundert eine zweite Randmauer errichtet wurde, wurde die nun sechste Straße noch einmal verengt. Der frei gewordene Platz wurde unter anderem zur Anlage neuer Gräber genutzt, es entstand die einzige römische Gräberstraße Athens und eine der wenigen Straßen dieser Art in Griechenland überhaupt. Nach dem Herulersturm im Jahr 267 wurde gegen Ende des Jahrhunderts die Straße erneut verengt. Massive Randsteinquader begrenzten die solide angelegte Straße. Sie wurde, wie die erhaltenen tiefen Wagenspuren zeigen, stark frequentiert, auch die Randsteine waren sehr abgefahren. Zum achten und letzten mal wurde die Straße in der ersten Hälfte des 6. Jahrhunderts verändert, erneut betraf es vor allem die Wegführung vor dem Tor. Das Abwassersystem wurde erneuert und eine christliche Nekropole entstand.[1]

Heilige Straße[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die antike Heilige Straße wurde an vielen Stellen direkt unter der gleichnamigen modernen Straße ausgegraben, die Trassenführung war also durch die Jahrtausende in etwa gleich geblieben. Sie begann im am Fuß der Akropolis liegenden Eleusinion und führte von dort durch das Heilige Tor bis nach Eleusis, wo der Mysterienkult der Demeter und der Persephone ihren Sitz hatte. Aufgrund dieser Funktion, zum wichtigsten Heiligtum der Polis zu führen, hatte die Straße auch ihren für solche Straßen typische umgangssprachliche Bezeichnung. Der eigentliche Name Straße, die nach Eleusis führt ist von mehreren Begrenzungssteinen der Straße bekannt, die zum Teil noch in situ, am originalen Aufstellungsort, gefunden wurden. Die Straße war immer eine Erdstraße und wurde nie zu einer Steinstraße ausgebaut. Sie wurde immer wieder erneuert, was zu einem stetigen Anheben des Niveaus führte. Für die bessere Haltbarkeit wurde gestampfter Lehm und wenig Kies verwendet. Dennoch war das Befahren mit Karren möglich, wie viele gefundene Spuren zeigten.

Im Kerameikos folgte die Straße schon seit der Frühzeit dem Südufer des Eridanos. Auch wurde bei den Ausgrabungen klar, dass die Grabdenkmäler schon seit der geometrischen Zeit zur Heiligen Straße hin ausgerichtet waren. Bekannt war die Straße für ihre Prozessionen, am wichtigsten war die jährlich Prozession vom Eleusis-Heiligtum nach Athen, und für die vielen Leichenzüge, die sie auf dem Weg zu den Begräbnisorten passierten. Laut Pausanias lag an der Straße das Grab des ermordeten Herolds Anthemokritos.[2] Im Bereich des Heiligen Tores wurde 2002 bei Nachgrabungen der Skulpturenfund vom Heiligen Tor gemacht, bei dem mehrere während der Perserbesetzung zerstörte und danach in der neuen Stadtmauer verbauten Statuen aus archaischer Zeit gefunden wurden.[3]

Gräberstraße[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gräberstraße zweigt kurz vor dem Heiligen Tor, beim Tritopatreion, im spitzen Winkel von der Heiligen Straße ab. Die Benennung als „Gräberstraße“ ist modern, eine antike Inschrift auf einem Grenzstein gibt den früher verwendeten Namen mit Straße vom Eridanos zum Hafen von Munichia an. Sie war gut geeignet, den Lastenverkehr vom Hafen in die Stadt zu befördern, da sie nur geringe Steigungen aufwies. Mit einer Breite von etwa acht Metern im ausgegrabenen Bereich spricht sie auch für wirtschaftliche Nutzung. Seit dem 4. Jahrhundert v. Chr. wurden an der Straße viele Grabdenkmale errichtet. Um die Gräber gegen den Wagenverkehr zu schützen, wurden Prellsteine gesetzt. Unter der Straße wurde an mehreren Stellen Abwasserkanäle gefunden, deren Mündungen bis heute nicht bekannt sind.

Ringstraße[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Querweg bis Südweg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Torgasse und Wehrgänge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nebenwege[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Befestigungs- und Toranlagen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Öffentliche Bauten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wohnbauten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kerameikos als Töpferviertel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Nekropole[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Grabhügel vor den Mauern[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nachdem die Stadtmauer Athens gebaut wurde, blieb vor den Mauern in einem Abstand von etwa 30 bis 70 Metern eine freie Zone erhalten, in der keine Bestattungen vorgenommen wurden, zumindest bis heute keine gefunden wurden. Diese Zone wurde Stadtseitig von der Stadtmauer, außerhalb der Stadt von Heiligtümern und älteren Grabhügeln begrenzt, die hier errichtet wurden. Möglicherweise bildeten Heiligtümer und Grabstätten der heroisierten Ahnen eine Art zweite Schutzmauer für die Stadt.[4]

Im Süden dieses Geländes ragt der sogenannte Südhügel[5] auf, der in archaischer Zeit über einem prähistorischen Grab aufgeschüttet wurde. Hier fanden sich unter anderem die beiden sogenannten Gesandtenstelen[6], die Stele des Konsuls Pythagoras[7] sowie die Stele der Gesandten Thersandros und Simylos[8]. Zudem wurde hier die Inschrift für Silenos aus Rhegion[9] gefunden. Am Fuße des Hügels und dem Rand der Gräberstraße wurde ein kleines Heiligtum gefunden, dessen Gottheit nicht bekannt ist. Gegenüber davon findet sich das Heiligtum der Tritopatores und dahinter der Grabhügel G[10] und mit der Trapeza der Hipparete[11] und der Solonstele[12]. Hinter dem Eridanos folgt der Rundbau am Eridanos[13], danach der Grabhügel der Myrte[14], der Grabhügel westlich des Rundbaus[15] und dann nördlich der Tumulus vor dem Dipylon[16]. Die Hänge und Ränder der beiden großen archaischen Grabhügel wurden seit dem Beginn des 5. Jahrhunderts v. Chr. für Kinderbestattungen genutzt.

Grabbezirke am Südweg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am Südweg wurden mehrere bedeutende Grabbezirke und Grabdenkmäler gefunden, dazu gehören der sogenannte Messenierbezirk[17], der Grabbezirk der Demetria und Pamphile[18], die Loutrophoros des Hegetor[19], der Kioniskos der Dorkas[20] und die Stele der Glykera[21].

Nekropole südlich der Gräberstraße[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zwischen Südweg und Dexileosbezirk beginnt diese Region mit der sogenannte Eckterrasse.[22] Vor dieser wurden 31 Gräber aus der Zeit zwischen etwa 540 und 400 v. Chr. gefunden.[23] Auf der Eckterasse wurden auf älteren Gräbern fünf Grabbezirke errichtet, deren Grabdenkmale zum Teil mit philologisch bedeutenden Epigrammen geschmückt waren.[24] Es fanden sich zudem auffällig viele Gräber von Dichtern und Schauspielern in dieser Region. Zuerst kommt der Grabbezirk des Stratonides und des Eudemos[25], daran schließt sich der Grabbezirk einer jungen Frau an[26]. Dazwischen findet sich mit dem Kioniskos für Hieronymos[27] ein seltenes Beispiel für einen verzierten Vertreter dieser schlichten Form der Grabdenkmäler. Es folgt ein weiterer Grabbezirk für einen Schauspieler[28], für Makareus aus dem Demos Lakiadai. Keinem der Grabbezirke zugewiesen werden kann die hier gefundene Basis für ein Grabmonument des Komödiendichters Euthias.[29] Vermutlich stand hier auch die Stele des Schauspielers Aristion, die allerdings an anderer Stelle im Kerameikos gefunden wurde.[30]

An der Südseite der Gräberstraße findet sich der Grabbezirk des Dexileos mit dem Grabmal des Dexileos, einem der bekanntesten Werke, die im Kerameikos gefunden wurden.[31] Es schließt sich der Grabbezirk des Agathon und des Sosikrates an[32], dann der Grabbezirk des Dionysios mit dem berühmten Stier auf dem Grabnaiskos des Dionysios.[33] Auch der Grabbezirk des Lysimachides hat mit der Statue eines Molosserhundes eine berühmte Skulptur aufzuweisen.[34] Kaum weniger bedeutend ist das sogenannte Charonrelief. Es folgt der Grabbezirk des Kephisodoros und der Nikostrate[35], der Grabbezirk eines Persers[36] und der Grabbezirk an der Piräusstraße[37].

Südlich der Gräberstraße wurden die Gräber nach dem Grabluxusgesetz des Demetrios von Phaleron (317 bis 307 v. Chr.) in hellenistischer und römischer Zeit Gräber angelegt.[38] In hellenistischer Zeit handelte es sich noch um kleine Grabbezirke, in römischer Zeit nur noch um Einzelgräber. Meist wurden diese mit Kiniskoi markiert, am Hang am Museum sind vor allem Kioniskoi aus römischer Zeit noch in größerer Zahl am Originalplatz zu sehen. Zwei mit Mauern eingefasste hellenistische Grabbezirke sind der Grabbezirk der Arche[39] sowie der Grabbezirk der Philinna und des Iatrokles[40], ein weiterer hellenistischer Grabbezirk ist der Grabbezirk des Ithmonikos[41]. Aus der Kaiserzeit stammt der Grabbezirk des Isidoros[42], ebenso der Grabpfeiler des Sosibos[43]. Auch römerzeitliche Einzelgräber konnten Grabreliefs aufweisen, so das Grabmal der Kornelia[44] und das Grabmal für Daphnos[45].

Nekropole nördlich der Gräberstraße[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nördlich der Gräberstraße beginnen die Grabbezirke mit dem Grabbezirk des Eusebios[46], es folgt der Grabbezirk des Koroibos mit der berühmten Grabstele der Hegeso[47]. Der nächste Grabbezirk trägt die Stele der Samakion[48] und die Stele des Reiters Menes[49].

Gegen Ende des 5. Jahrhunderts v. Chr. wurde über dem Hügel G ein monumentaler Grabbezirk aus Lehmziegeln errichtet. Es wird spekuliert, dass es sich bei diesem Bau um das Familiengrab der Alkmaioniden handelt.[50]

Gräber und Grabbauten zwischen Gräberstraße und Heiliger Straße[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In diesem Areal, am Weg zwischen Athen und seinen Häfen, wurden seit der Bronzezeit Bestattungen vorgenommen. Seit Beginn des 1. Jahrtausends v. Chr. bestattete hier die Führungsschicht der Stadt ihre Toten. Die Gräber waren meist zur Heiligen Straße hin ausgerichtet, was für die Bedeutung dieses Weges und der dort stattfindenden Prozessionen spricht. Seit Klassischer Zeit waren die Grabbezirke über von der Heiligen Straße kommende Seitenpfade zu erreichen. Im 4. vorchristlichen Jahrhundert entstand hier ein großflächiger Friedhof für Kinder, wobei häufig die Strukturen der vormaligen Elite genutzt und umgewidmet wurden.[51]

Nördlich des Grabbezirks des Eubios beginnt diese Region mit dem Grabbezirk des Aristion aus Ephesos[52], es folgt der Grabhügel der Eukoline[53]. Östlich des Nebenweges fand man die Loutrophoros des Olympichos[54], wenig westlich davon die Gräber des Eupheros und des Lissos[55]. Ebenfalls westlich des ersten Nebenweges wurden zwei Stelen mit Inschriften gefunden, die besagen, dass sie einen großen Grabbezirk (mnemeon) begrenzten.[56] Im Grabbezirk westlich davon fanden sich noch eine Stelenbasis und Stelenfragmente.[57]

Gräber und Grabbezirke am Südrand der Heiliger Straße[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gräber dieser Region beginnen direkt westlich des Grabhügels G. Sie starten mit dem Grabbau des Philon aus hellenistischer Zeit.[58] Folgend auf drei Grabbauten aus der römischen Kaiserzeit[59] kommt der Grabbezirk des Daippos und des Athenodoros[60] sowie die Grabstele der Mania[61]. Es folgen der Grabbezirk der Ampharete[62] sowie der Grabbezirk der Antidosis[63].

Nach 350 v. Chr. wurde ein in der ersten Hälfte des 4. Jahrhunderts v. Chr. angelegter Grabbezirk mit 15,3 Meter breiter Frontmauer geteilt. Die Begrenzungen der beiden neuen Grabbezirke setzen auf den alten Mauern auf.[64] Zwischen den beiden Nebenwegen finden sich nun der Grabbezirk der Aristomache[65] und der ein unbenannter Grabbezirk westlich davon[66]. Westlich des zweiten Nebenweges folgten nach einem ersten Grabbezirk sowie einem zweiten Grabbezirk mit Grenzstein (mnema)[67] der Grabbezirk des Herogeitos[68].

Grabbezirke und Grabdenkmäler nördlich der Heiligen Straße[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Areal wurde ab dem späten 5. Jahrhundert v. Chr. für Bestattungen genutzt, doch setzen die Grabbezirke erst ab der Brücke über den Eridanos ein, der ab hier nicht mehr kanalisiert war und wenig später im noch unausgegrabenen Areal bei der Kirche Hagia Trias verschwindet.[69] Aus dem 5. Jahrhundert v. Chr. stammt der Lehmziegelbau Θ, vor der eine breite Opferrinne gefunden wurde, in der vor allem signifikante Werke des Sabouroff-Malers gefunden wurden.[70] Direkt an der Straße wurde ein Grabbau aus Porosblöcken errichtet, zu der ebenfalls zwei Opferrinnen gehörten.[71] In einer der Opferrinnen wurden mit zwei Lebetes Gamikoi die der Frauenbad-Maler verzierte sowie einer Hydria des Meidias-Malers bedeutende Werke der rotfigurigen Vasenmalerei gefunden. Westlich davon befindet sich der Kioniskos der Philokleia.[72] Weiter von Bedeutung sind der Grabbezirk der Plathane und des Polykrates[73], nördlich davon fand man 1962 die Grabstele des Hermon[74]. Dabei handelt es sich um einen der seltenen Funde, bei dem die Malerei auf einem Grabdenkmal erhalten geblieben ist.

Grabbezirke am Querweg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Reihe bedeutender Grabbezirke in dieser Region beginnt mit dem Grabbezirk des Kleomedes[75], es folgt der Grabbezirk des Theonichos und der Mnesarete[76]. Der Theonichosbezirk war seit dem frühen 4. Jahrhundert v. Chr. zunächst als Badeanlage vor dem Dipylon un Benutzung, verfiel aber schnell wieder und wurde nach kurzzeitiger Zwischennutzung durch Töpfer auch für Grabstätten verwendet. Daneben, direkt am Querweg, hat sich das Fundament für ein Grabdenkmal der Kaiserzeit erhalten.[77]

Geschichte der Widerentdeckung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Moderne Bauten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Kerameikos als Biotop[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

<references ></a>

  1. zur Kerameikosstraße siehe: Jutta Stroszeck: Der Kerameikos in Athen. Geschichte, Bauten und Denkmäler im archäologischen Park. Bibliopolis Verlag, Bad Langensalza 2014, S. 33–39.
  2. Pausanias 1, 36 4.4
  3. zur Heiligen Straße siehe: Jutta Stroszeck: Der Kerameikos in Athen. Geschichte, Bauten und Denkmäler im archäologischen Park. Bibliopolis Verlag, Bad Langensalza 2014, S. 40–43.
  4. Jutta Stroszeck: Der Kerameikos in Athen. Geschichte, Bauten und Denkmäler im archäologischen Park. S. 156.
  5. Jutta Stroszeck: Der Kerameikos in Athen. Geschichte, Bauten und Denkmäler im archäologischen Park. S. 157–158.
  6. Jutta Stroszeck: Der Kerameikos in Athen. Geschichte, Bauten und Denkmäler im archäologischen Park. S. 168–172.
  7. Jutta Stroszeck: Der Kerameikos in Athen. Geschichte, Bauten und Denkmäler im archäologischen Park. S. 169–170.
  8. Jutta Stroszeck: Der Kerameikos in Athen. Geschichte, Bauten und Denkmäler im archäologischen Park. S. 159–161.
  9. Jutta Stroszeck: Der Kerameikos in Athen. Geschichte, Bauten und Denkmäler im archäologischen Park. S. 173–174.
  10. Jutta Stroszeck: Der Kerameikos in Athen. Geschichte, Bauten und Denkmäler im archäologischen Park. S. 159–161.
  11. Jutta Stroszeck: Der Kerameikos in Athen. Geschichte, Bauten und Denkmäler im archäologischen Park. S. 161.
  12. Jutta Stroszeck: Der Kerameikos in Athen. Geschichte, Bauten und Denkmäler im archäologischen Park. S. 160.
  13. Jutta Stroszeck: Der Kerameikos in Athen. Geschichte, Bauten und Denkmäler im archäologischen Park. S. 162–164.
  14. Jutta Stroszeck: Der Kerameikos in Athen. Geschichte, Bauten und Denkmäler im archäologischen Park. S. 164–165.
  15. Jutta Stroszeck: Der Kerameikos in Athen. Geschichte, Bauten und Denkmäler im archäologischen Park. S. 165–166.
  16. Jutta Stroszeck: Der Kerameikos in Athen. Geschichte, Bauten und Denkmäler im archäologischen Park. S. 166–167.
  17. Jutta Stroszeck: Der Kerameikos in Athen. Geschichte, Bauten und Denkmäler im archäologischen Park. S. 175–176.
  18. Jutta Stroszeck: Der Kerameikos in Athen. Geschichte, Bauten und Denkmäler im archäologischen Park. S. 177–178.
  19. Jutta Stroszeck: Der Kerameikos in Athen. Geschichte, Bauten und Denkmäler im archäologischen Park. S. 178.
  20. Jutta Stroszeck: Der Kerameikos in Athen. Geschichte, Bauten und Denkmäler im archäologischen Park. S. 179.
  21. Jutta Stroszeck: Der Kerameikos in Athen. Geschichte, Bauten und Denkmäler im archäologischen Park. S. 178.
  22. Jutta Stroszeck: Der Kerameikos in Athen. Geschichte, Bauten und Denkmäler im archäologischen Park. S. 180–186.
  23. Jutta Stroszeck: Der Kerameikos in Athen. Geschichte, Bauten und Denkmäler im archäologischen Park. S. 180–181.
  24. Jutta Stroszeck: Der Kerameikos in Athen. Geschichte, Bauten und Denkmäler im archäologischen Park. S. 181–182.
  25. Jutta Stroszeck: Der Kerameikos in Athen. Geschichte, Bauten und Denkmäler im archäologischen Park. S. 182.
  26. Jutta Stroszeck: Der Kerameikos in Athen. Geschichte, Bauten und Denkmäler im archäologischen Park. S. 183.
  27. Jutta Stroszeck: Der Kerameikos in Athen. Geschichte, Bauten und Denkmäler im archäologischen Park. S. 183.
  28. Jutta Stroszeck: Der Kerameikos in Athen. Geschichte, Bauten und Denkmäler im archäologischen Park. S. 184.
  29. Jutta Stroszeck: Der Kerameikos in Athen. Geschichte, Bauten und Denkmäler im archäologischen Park. S. 185.
  30. Jutta Stroszeck: Der Kerameikos in Athen. Geschichte, Bauten und Denkmäler im archäologischen Park. S. 185–186.
  31. Jutta Stroszeck: Der Kerameikos in Athen. Geschichte, Bauten und Denkmäler im archäologischen Park. S. 187–191.
  32. Jutta Stroszeck: Der Kerameikos in Athen. Geschichte, Bauten und Denkmäler im archäologischen Park. S. 191–193.
  33. Jutta Stroszeck: Der Kerameikos in Athen. Geschichte, Bauten und Denkmäler im archäologischen Park. S. 194–195.
  34. Jutta Stroszeck: Der Kerameikos in Athen. Geschichte, Bauten und Denkmäler im archäologischen Park. S. 199–200.
  35. Jutta Stroszeck: Der Kerameikos in Athen. Geschichte, Bauten und Denkmäler im archäologischen Park. S. 201.
  36. Jutta Stroszeck: Der Kerameikos in Athen. Geschichte, Bauten und Denkmäler im archäologischen Park. S. 202.
  37. Jutta Stroszeck: Der Kerameikos in Athen. Geschichte, Bauten und Denkmäler im archäologischen Park. S. 203.
  38. Jutta Stroszeck: Der Kerameikos in Athen. Geschichte, Bauten und Denkmäler im archäologischen Park. S. 204.
  39. Jutta Stroszeck: Der Kerameikos in Athen. Geschichte, Bauten und Denkmäler im archäologischen Park. S. 204–205.
  40. Jutta Stroszeck: Der Kerameikos in Athen. Geschichte, Bauten und Denkmäler im archäologischen Park. S. 205.
  41. Jutta Stroszeck: Der Kerameikos in Athen. Geschichte, Bauten und Denkmäler im archäologischen Park. S. 206.
  42. Jutta Stroszeck: Der Kerameikos in Athen. Geschichte, Bauten und Denkmäler im archäologischen Park. S. 207.
  43. Jutta Stroszeck: Der Kerameikos in Athen. Geschichte, Bauten und Denkmäler im archäologischen Park. S. 208–209.
  44. Jutta Stroszeck: Der Kerameikos in Athen. Geschichte, Bauten und Denkmäler im archäologischen Park. S. 209.
  45. Jutta Stroszeck: Der Kerameikos in Athen. Geschichte, Bauten und Denkmäler im archäologischen Park. S. 210.
  46. Jutta Stroszeck: Der Kerameikos in Athen. Geschichte, Bauten und Denkmäler im archäologischen Park. S. 211–212.
  47. Jutta Stroszeck: Der Kerameikos in Athen. Geschichte, Bauten und Denkmäler im archäologischen Park. S. 213–215.
  48. Jutta Stroszeck: Der Kerameikos in Athen. Geschichte, Bauten und Denkmäler im archäologischen Park. S. 216.
  49. Jutta Stroszeck: Der Kerameikos in Athen. Geschichte, Bauten und Denkmäler im archäologischen Park. S. 217.
  50. Jutta Stroszeck: Der Kerameikos in Athen. Geschichte, Bauten und Denkmäler im archäologischen Park. S. 218–219.
  51. Jutta Stroszeck: Der Kerameikos in Athen. Geschichte, Bauten und Denkmäler im archäologischen Park. S. 220.
  52. Jutta Stroszeck: Der Kerameikos in Athen. Geschichte, Bauten und Denkmäler im archäologischen Park. S. 220–221.
  53. Jutta Stroszeck: Der Kerameikos in Athen. Geschichte, Bauten und Denkmäler im archäologischen Park. S. 222–223.
  54. Jutta Stroszeck: Der Kerameikos in Athen. Geschichte, Bauten und Denkmäler im archäologischen Park. S. 224.
  55. Jutta Stroszeck: Der Kerameikos in Athen. Geschichte, Bauten und Denkmäler im archäologischen Park. S. 225–228.
  56. Jutta Stroszeck: Der Kerameikos in Athen. Geschichte, Bauten und Denkmäler im archäologischen Park. S. 228–229.
  57. Jutta Stroszeck: Der Kerameikos in Athen. Geschichte, Bauten und Denkmäler im archäologischen Park. S. 229.
  58. Jutta Stroszeck: Der Kerameikos in Athen. Geschichte, Bauten und Denkmäler im archäologischen Park. S. 230–231.
  59. Jutta Stroszeck: Der Kerameikos in Athen. Geschichte, Bauten und Denkmäler im archäologischen Park. S. 232.
  60. Jutta Stroszeck: Der Kerameikos in Athen. Geschichte, Bauten und Denkmäler im archäologischen Park. S. 233.
  61. Jutta Stroszeck: Der Kerameikos in Athen. Geschichte, Bauten und Denkmäler im archäologischen Park. S. 234.
  62. Jutta Stroszeck: Der Kerameikos in Athen. Geschichte, Bauten und Denkmäler im archäologischen Park. S. 235–236.
  63. Jutta Stroszeck: Der Kerameikos in Athen. Geschichte, Bauten und Denkmäler im archäologischen Park. S. 237.
  64. Jutta Stroszeck: Der Kerameikos in Athen. Geschichte, Bauten und Denkmäler im archäologischen Park. S. 238.
  65. Jutta Stroszeck: Der Kerameikos in Athen. Geschichte, Bauten und Denkmäler im archäologischen Park. S. 238–239.
  66. Jutta Stroszeck: Der Kerameikos in Athen. Geschichte, Bauten und Denkmäler im archäologischen Park. S. 240.
  67. Jutta Stroszeck: Der Kerameikos in Athen. Geschichte, Bauten und Denkmäler im archäologischen Park. S. 241.
  68. Jutta Stroszeck: Der Kerameikos in Athen. Geschichte, Bauten und Denkmäler im archäologischen Park. S. 242.
  69. Jutta Stroszeck: Der Kerameikos in Athen. Geschichte, Bauten und Denkmäler im archäologischen Park. S. 243.
  70. Jutta Stroszeck: Der Kerameikos in Athen. Geschichte, Bauten und Denkmäler im archäologischen Park. S. 243–244.
  71. Jutta Stroszeck: Der Kerameikos in Athen. Geschichte, Bauten und Denkmäler im archäologischen Park. S. 244–245.
  72. Jutta Stroszeck: Der Kerameikos in Athen. Geschichte, Bauten und Denkmäler im archäologischen Park. S. 248.
  73. Jutta Stroszeck: Der Kerameikos in Athen. Geschichte, Bauten und Denkmäler im archäologischen Park. S. 247.
  74. Jutta Stroszeck: Der Kerameikos in Athen. Geschichte, Bauten und Denkmäler im archäologischen Park. S. 246.
  75. Jutta Stroszeck: Der Kerameikos in Athen. Geschichte, Bauten und Denkmäler im archäologischen Park. S. 249–250.
  76. Jutta Stroszeck: Der Kerameikos in Athen. Geschichte, Bauten und Denkmäler im archäologischen Park. S. 251.
  77. Jutta Stroszeck: Der Kerameikos in Athen. Geschichte, Bauten und Denkmäler im archäologischen Park. S. 253.