Benutzer:Martin 712/Tschechoslowakische Sozialistische Republik

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Flagge Wappen
Wahlspruch: Die Wahrheit siegt!
(Tschechisch Pravda vítězí, Slowakisch Pravda víťazi, ab 1989 auf Latein: Veritas Vincit)
Lage der Tschechoslowakei im veränderten Europa 1945–1992
Amtssprache Tschechisch, Slowakisch
Hauptstadt Prag
Staatsoberhaupt Präsident der ČSSR
Regierungschef Ministerpräsident der ČSSR
Fläche 127.876 km²
Einwohnerzahl 13.741.529 (nach der Volkszählung vom 1. März 1961)
Bevölkerungsdichte 123 Einwohner pro km²
Währung Tschechoslowakische Krone
National­hymne Státní hymna Československé socialistické republiky (Štátna hymna Československej socialistickej republiky)
Zeitzone UTC +01:00
Kfz-Kennzeichen CS
Internet-TLD .cs (nicht mehr existent)
Fläche und Bevölkerung beziehen sich auf das Jahr 1993
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Tschechoslowakische Sozialistische Republik (kurz ČSSR oder Tschechoslowakei, tschechisch und slowakisch Československá socialistická republika) war die amtliche Bezeichnung der Tschechoslowakei zwischen 1960 und 1990. Der Name wurde 1990 (nach einer kurzen Übergangsphase) durch Tschechische und Slowakische Föderative Republik (ČSFR) ersetzt.

Obwohl das Land ab 1969 offiziell eine Föderation aus zwei sozialistischen Teilrepubliken war und es im slowakischen Teil auch einen eigenen Zweig der Partei, die Kommunistische Partei der Slowakei, gab, war die ČSSR von ihrer Gründung 1960 bis zu ihrem Ende 1990 de facto ein von der KPČ von Prag aus halbzentralistisch regierter Staat. Die ČSSR war Mitglied des Warschauer Paktes und des Rats für gegenseitige Wirtschaftshilfe.

Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Laut dem stellvertretenden Direktor des Wiener Instituts für internationale Wirtschaftsvergleiche (WIIW) Peter Havlik war die ČSSR "bis Mitte der 60er-Jahre war die CSSR wirtschaftlich gesehen auf dem Stand von Österreich". Vor dem Zweiten Weltkrieg war die Tschechoslowakei reicher als Österreich gewesen, nach dem Krieg hätte sie Kartoffel und Lebensmittel an den Nachbarn geliefert.

1989 war das Land allerdings zwar verglichen mit Polen oder Ungarn gering verschuldet (5,7 Milliarden US-Dollar laut OECD 1988), den "die ČSSR hat immer eine konservative Geldpolitik geführt, geringe Inflation und kaum Budgetdefizite gehabt", diese Politik, die es schon in der Republik der Zwischenkriegszeit gab, hatte aber fatale Konsequenzen: Die Industriestruktur des Landes, Basis für den jahrzehntelangen Status als führende Industrienation, war 1989 völlig veraltet. Schwerindustrie, Stahl, Braunkohle und Schwermaschinenbau überwogen und konzentrierten sich in Nordmähren, Westböhmen und um Prag.

Wie stark die berüchtigte Waffenindustrie war, sei geheim gewesen, meint Havlik, aber sie habe zu den stärksten weltweit gehört. Nach der Wende wollte die Landesführung unter Vaclav Havel die Waffenproduktion einstellen. Die Slowakei war davon stärker betroffen. Das sei einer der treibenden Faktoren für die Trennung des Landes gewesen, sagt Havlik.

Und anders als Ungarn, Polen oder selbst die DDR habe die CSSR keinen Privatsektor während des Kommunismus aufgebaut. "Eines der größten Probleme, die Menschen hatten keine Erfahrung mit der Privatwirtschaft." Viele große Staatsbetriebe gingen nach der Voucher-Privatisierung pleite und landeten in Händen ausländischer Investoren, was ursprünglich hätte verhindert werden sollen.[1]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. http://www.wirtschaftsblatt.at/archiv/384340/index.do