Benutzer:Masegand/Georg Wegelin

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Georg Wegelin, Abt der Reichsabtei Weingarten 1587–1627; Kupferstich wohl nach einer Vorlage Gabriel Bucelins

Georg Wegelin OSB (* 21. März[1] 1558 in Bregenz; † 10. Oktober 1627 in Weingarten) war von 1586 bis 1627 Abt der Reichsabtei Weingarten sowie Mitgründer und erster Präses der Oberschwäbischen Benediktinerkongregation.

Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Georg Wegelin wurde 1558 in Bregenz als Sohn des Amtmannes der Herrschaften Bregenz und Hohenegg Wolfgang Wegelin geboren, legte 1574 im Kloster Weingarten die Profess ab und studierte anschliessend an der Jesuitenhochschule in Dillingen an der Donau Theologie.

Am 5. November 1581 feierte er in Bregenz seine Primiz. Im Jahre 1582 wurde er Subprior und zwei Jahre später Prior in Weingarten. Nach der Abdankung des Abtes Johann Christoph Raitner im Jahr 1586 wählten ihn die Mönche einstimmig zunächst zum Administrator des verschuldeten Klosters und am 10. November 1586 zum Abt.

Nachdem er an der Universität Dillingen jesuitisch geprägt worden war, brachte Georg Wegelin ein neues Kirchenverständnis mit zurück nach Weingarten. In durch Glaubensspaltung, Religionskriege und Bauernunruhen schwieriger Zeit führte er die Abtei zu neuer Blüte und entwickelte Weingarten zu einem bedeutenden Zentrum der Gegenreformation, wofür ihm Papst Klemens VIII. 1594 in einem Schreiben ausdrücklich dankte. Wegelin wurde teils als zweiten Gründer Weingartens gewürdigt.

Als sein Plan, beim St. Gallenstein bei Bregenz ein Tochterkloster zu gründen, sich nicht hatte verwirklichen lassen, spendete Wegelin 1614 zum Bau der dortigen Kirche einen ansehnlichen Betrag. Von den Neuerwerbungen unter Wegelin sind von besonderer Bedeutung das Johanniterhaus in Feldkirch 1610 und die ausgedehnte Herrschaft Blumenegg im Walgau 1612. Die Johanniterkommende in Feldkirch baute er zu einem Priorat aus, dem später (1651–1681) der bekannte Historiker Gabriel Bucelin (1599–1681) vorstand. Gemeinsam mit acht anderen Äbten schwäbischer Klöster trug Wegelin maßgeblich zum Bau und zur Ausstattung des von ihm initiierten Jesuitenkollegs in Konstanz bei, dem er 8000 Gulden spendete, außerdem eine große Zahl Bücher und eine Glocke.

Innerhalb des Benediktinerordens gehörte Wegelin zu dem Mitgründern der 1603 vom Papst bestätigten, elf Abteien umfassenden Oberschwäbischen Benediktinerkongregation, deren erster Präses und Visitator er wurde. Großen Anteil hatte er an der Herausgabe eines neuen Breviers und verfasste selbst die Libri Abbatiales, die Abtsbücher, in drei Bänden.

Von Alter und Krankheit gezeichnet, legte Georg Wegelin sein Amt am 1. August 1627 nieder. Er starb zwei Monate später, am 10. Oktober 1627.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Rudolf Reinhardt: Restauration, Visitation, Inspiration. Die Reformbestrebungen in der Benediktinerabtei Weingarten von 1567 bis 1627. W. Kohlhammer Verlag, Stuttgart 1960, S. 20., auch der 20. März wird als Geburtsdatum genannt.

Kategorie:Abt (Weingarten) Kategorie:Römisch-katholischer Geistlicher (16. Jahrhundert) Kategorie:Römisch-katholischer Geistlicher (17. Jahrhundert) Kategorie:Geboren 1558 Kategorie:Gestorben 1627 Kategorie:Mann