Benutzer:Matthias v.d. Elbe/Lancia Beta Coupé

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Lancia
Lancia Beta Coupé 1600 (1982)
Lancia Beta Coupé 1600 (1982)
Lancia Beta Coupé 1600 (1982)
Beta Coupé
Coupé
Produktionszeitraum: 1974–1984
Klasse: Mittelklasse
Karosserieversionen: Coupé
Motoren: Ottomotoren:
1,3–2,0 Liter
(60–99 kW)
Länge: 3995 mm
Breite: 1650 mm
Höhe: 1285 mm
Radstand: 2350 mm
Leergewicht: 1095 kg
Vorgängermodell Lancia Fulvia Coupé

Das Lancia Beta Coupé (ab 1983: Lancia Coupé) ist ein von 1974 bis 1984 verkauftes zweitüriges Stufenheckcoupé des italienischen Automobilherstellers Lancia, das technisch auf der Schräghecklimousine Lancia Beta Berlina basierte, stilistisch aber eigenständig ist und im Laufe der Jahre unabhängig von der Berlina weiterentwickelt wurde. Zu dieser Baureihe gehörte auch das zeitweise als eigenständige Modell geführte Lancia 1300 Coupé. Lancia leitete vom Coupé das offene Modell Beta Spyder und das Kombicoupé Beta HPE ab.

Entstehungsgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die viertürige Schräghecklimousine Beta Berlina war das erste Modell, das nach der Übernahme Lancias durch den Fiat-Konzern neu entwickelt wurde. Sie ersetzte den Lancia Fulvia. Die Entwicklungszeit der Beta Berlina betrug nur wenig mehr als zwei Jahre. Lancia übernahm zahlreiche mechanische Teile von Fiat – darunter die Motoren – , aber auch von dem damaligen Kooperationspartner Citroën, hier insbesondere das Getriebe. Ein charakteristisches Designmerkmal die Schrägheckkarosserie mit kleiner, unterhalb der Heckscheibe angeschlagener Kofferraumklappe, die sich später auch beim ebenfalls in Zusammenarbeit mit Citroën entwickelten Lancia Gamma wiederfand. 1974 stellte Lancia der Limousine ein zweitüriges Coupé zur Seite, das schrittweise das kompakte Lancia Fulvia Coupé ablösen sollte. Mit dem Erscheinen des Beta Coupé reduzierte sich die Modellpalette des Fulvia Coupé zunächst auf eine Basisversion mit einem 1,3 Liter großen Motor, der im zweitürigen Beta nicht angeboten wurde; seine Basismotorisierung war der 1,6 Liter große Vierzylinder. Bis 1976 standen das Fulvia Coupé 1300 und das Beta Coupé nebeneinander im Programm. Mit der Einstellung der letzten Fulvia-Version erhielt das Beta Coupé den 1,3-liter-Motor als neue Basismotorisierung, sodass er Ablösungsprozess damit abgeschlossen war.

Modellbeschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Design[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Karosserieform des Beta Coupé war eigenständig; sie hatte keinerlei Bezug zur Beta Berlina. Während die Berlina von Giampaolo Boano in Fiats Centro Stile entworfen worden war, stammt das Design des Coupé von Lancias Hausstilisten Pietro Castagnero, der bereits die Coupé-Version des Flavia gestaltet hatte.[1] Der Innenraum war ebenfalls eigenständig; hier gab es keine Gleichteile mit der Beta Berlina.

Sonderserien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für den britischen Markt legte der örtliche Lancia-Importeur im Jahr 1981 eine Sonderserie mit der Bezeichnung Beta Coupé Hi Fi auf. 300 Coupés, die teilweise seit mehr als zwei Jahren unverkauft auf britischen Halden gestanden hatten, wurden mit nachträglich angebauten Dekorteilen und einem aufwändigen Musikanlage aufgewertet. Die Details dieses Sondermodells wurden von Aston Martin Tickford entwickelt. Zu den Besonderheiten gehörten spezielle Aluminiumfelgen, ein breiter schwarzer Kunststoffspoiler auf dem Kofferraumdeckel, Dekorstreifen an den Wagenflanken sowie einen namensgebende Hi-Fi-Anlage des italienischen Herstellers Voxson, die einen grafischen Equalizer beinhaltete und mit vier Lautsprechern verbunden war. Der Abverkauf der Sonderserie dauerte lange. Er wurde dadurch erschwert, dass Lancia das tatsächliche Alter der Fahrzeuge zu verschweigen versuchte und erst die Presse offenlegte, dass es sich um Haldenautos handelte. Der Skandal um die Hi-Fi-Modelle beschädigte Lancias Position auf dem britischen Markt nachhaltig und war einer der Gründe dafür, dass sich die Marke einige Jahre später komplett aus Großbritannien zurückziehen musste.[2]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Dieter Günther: Zweiter Anlauf. Lancia-Tradition mit Fiat-Power: Beta Coupé, Spider und H.P.E. In: Oldtimer Markt, Heft 1/1998, S. 188 ff.
  • Paul Schinhofen: Lancia. Innovation und Faszination. 100 bewegte Jahre. Heel Verlag, 2006, ISBN 978-3-89880-649-7

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Lancia Beta Coupé – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Tradition: 50 Jahre Lancia Fulvia Coupé. Castagneros bellissima macchina. Modellgeschichte des Flavia Coupés auf der Internetseite wwww.welt.de vom 19. Oktober 2015 (abgerufen am 26. Dezember 2017).
  2. Giles Chapman: The worst cars ever sold. The History Press, Stroud 2011, ISBN 978-0-7509-4714-5, S. 62 f.
Zeitleiste der Lancia- und Autobianchi-Modelle seit 1945
Typ Lancia, bis 1969 unabhängig 1969 von Fiat gekauft, seitdem Typennummernkreis von Fiat
Autobianchi, JV zwischen Bianchi, Fiat und Pirelli ab 1967 100 % Teil des Fiat-Konzerns im Ausland als Lancia, in Italien als Autobianchi
1940er 1950er 1960er 1970er 1980er 1990er 2000er 2010er 2020er
5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4
Kleinstwagen Bianchina Giardiniera
Kleinwagen A112 Y10 (156) Y (840) Ypsilon (843) Ypsilon (846) Ypsilon (L21)
Kompaktklasse A111 Delta I[2] (831) Delta II (836) Delta III (844)
Mittelklasse Primula Prisma (831) Dedra (835) Lybra (839)
Ardea Appia Fulvia Beta / Trevi (828) Flavia
Obere Mittelklasse Flavia 2000 Gamma (830) Thema (834 / Y9) Kappa (838) Thesis (841) Thema
Coupé / Cabrio Stellina
Fulvia Coupé/Sport Beta Coupé[1] / Spider / Montecarlo (828)
Aurelia Flaminia Gamma Coupé/GT (830) Kappa Coupé
(838)
Sportwagen Stratos
Minivan Musa (350)
Van Zeta (220) Phedra (179) Voyager

[1] auch bei Seat in Spanien gebaut
[2] auch als Saab Lancia 600 in Skandinavien verkauft

  • Unter der Marke „Autobianchi“ vertrieben
  • In Italien unter der Marke „Autobianchi“, im Ausland als „Lancia“ vertrieben
  • Lancia-Modelle, gemeinsam mit PSA entwickelt und bei SEVEL auch als Peugeot, Citroën und Fiat gebaut
  • Lancia-Modelle, aus der Kooperation mit Chrysler, als Lancia in Europa vertrieben