Benutzer:Matthias v.d. Elbe/Monteverdi High Speed 375 S

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Unter der Bezeichnung Monteverdi High Speed 375 S verkaufte der Schweizer Automobilhersteller Monteverdi von 1967 bis 1971 nacheinander zwei Varianten eines geschlossenen zweisitzigen Sportwagens, die sich vor allem durch die Gestaltung ihrer Karosserien voneinander unterschieden. Sie sind Mitglieder von Monteverdis weit gefächerter High-Speed-375-Baureihe und entstanden jeweils nur in sehr geringen Stückzahlen.

Monteverdi High Speed 375 S (Frua)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Monteverdi High Speed 375 S mit Frua-Karosserie (Prototyp von 1967)
Monteverdi High Speed 375 S mit Frua-Karosserie (Prototyp von 1967)
Monteverdi High Speed 375 S mit Frua-Karosserie (Prototyp von 1967)

Der im Herbst 1967 auf der Frankfurter IAA vorgestellte High Speed 375 S mit Frua-Karosserie war das erste Automobil, das unter der Marke Monteverdi verkauft wurde. Es ist ein sogenannter Hybrid,[1] der US-amerikanische Antriebstechnik mit einer in Europa entworfenen und gebauten Karosserie verbindet.

Der High Speed 375 S hat einen „unkomplizierten“,[2] 160 kg schweren Rahmen aus Vierkantrohren, den Peter Monteverdi konstruiert hatte. Als Antrieb wurde ein 7,2 Liter großer Achtzylinder-V-Motor von Chrysler mit einer Leistung von 375 SAE verwendet. Eine Version mit 400 PS wurde als High Speed 400 SS angekündigt, aber nicht gebaut.[1] Die zweitürige Fließheckkarosserie, deren Form und Proportionen an den zeitgenössischen Maserati Ghibli erinnern, war ein Entwurf des Turiner Designers Pietro Fruas. Monteverdi konzedierte das im ersten Verkaufsprospekt ausdrücklich;[3] später behauptete er allerdings, die Form selbst entworfen zu haben.[4] Bis zum Frühsommer 1968 stellte Frua zehn Karosserien nach eigenem Entwurf her, danach wechselte Monteverdi aus Kapazitätsgründen zur Carrozzeria Fissore, die sechs weitere Karosserien nach Frua-Design produzierte. Wegen eines Rechtsstreits über Lizenzgebühren, die Monteverdi nicht zahlen wollte, endete der Bau dieses Coupés im Sommer 1968.[5]

Monteverdi High Speed 375 S (Fissore)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Monteverdi High Speed 375 S mit Fissore-Karosserie
Monteverdi High Speed 375 S mit Fissore-Karosserie

Anfang 1969 brachte Monteverdi eine neue Reihe von High-Speed-375-Modellen heraus, die technisch der ersten Generation entsprechen, aber eigenständige Karosserien haben, die bei Fissore gebaut wurden. Peter Monteverdi behauptete, sie selbst entworfen zu haben. Im Gegensatz zu Frua widersprach Fissore dieser Darstellung nicht.

Den Anfang machte der 2+2-sitzige High Speed 375 L, dem im Herbst 1969 eine kürzeres, zweisitziges Fissore-Coupé zur Seite gestellt wurde, das ebenso wie das inzwischen eingestellte Frua-Modell die Bezeichnung High Speed 375 S trug. Die neue Fissore-Version des High Speed 375 S weicht an Front und Heck stilistisch von dem längeren 2+2-sitzigen Coupé ab. Für den High Speed 375 S Fissore kopierte Monteverdi einige Designmerkmale des zeitgenössischen Luxussportwagens Ferrari 365 GT 2+2 „Queen Mary“, den Aldo Brovarone für Pininfarina entworfen hatte, darunter die zurückversetzten Einzelscheinwerfer und die ellipsenförmige Kühlluftöffnung, die Peter Monteverdi rückblickend als „Fischmaul“ bezeichnete und wegen ihrer fehlenden Attraktivität maßgeblich für den fehlenden Erfolg des High Speed 375 S verantwortlich machte.[6] Chassis, Fahrwerk und Antriebstechnik stimmen mit dem High Speed 375 S von Frua überein. Bis 1971 bauten Fissore und Monteverdi sechs High-Speed-375-S-Coupés.[7] Danach überarbeitete Monteverdi die Frontpartie und vermarktete das neue Modell als Monteverdi Berlinetta. Von ihm entstanden lediglich drei Coupés.[7] Auf der Basis von Fissores High Speed 375 S baut Monteverdi außerdem sechs Cabriolets mit der Bezeichnung High Speed 375 C.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Roger Gloor, Carl Wagner: Monteverdi – Werdegang einer Schweizer Marke, 1980
  • Dean Bachelor, Chris Poole, Graham Robson: Das große Buch der Sportwagen. Die schnellsten, teuersten und schönsten Autos der Welt. Erlangen (Karl Müller Verlag) 1990, ohne ISBN.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Monteverdi 375 S – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Fahrbericht Monteverdi High Speed 375 S. radical-mag.com, abgerufen am 21. September 2023.
  2. Motor Klassik, Heft 11/1997
  3. Abbildung des Verkaufsprospekts (dort Seite 3) auf lov2xlr8.no (abgerufen am 27. September 2023).
  4. Notiz auf monteverdi.ch (abgerufen am 27. September 2023).
  5. Zum Wechsel von Frua zu Fissore vgl. , sowie die Geschichte des (ersten) Monteverdi High Speed 375 L auf pietro-frua.de (abgerufen am 27. September 2023).
  6. Roger Gloor, Carl Wagner: Monteverdi – Werdegang einer Schweizer Marke, 1980, S. 180.
  7. a b Aufstellung der Produktionszahlen von Automobile Monteverdi auf monteverdi.net (abgerufen am 21. September 2023).