Benutzer:Maxus96/Aragoskop

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Ein Aragoskop, benannt nach dem französischen Physiker Francois Arago, ist eine Teleskopbauform, die anstatt dem von einer Linse oder einem Spiegel im Brennpunkt gesammelten das am Rand einer innen schwarzen diskusförmigen Blende gebrochene Licht ausnutzt, daß im sog. Poisson-Fleck konstruktiv interferiert.

Das Auflösungsvermögen eines solchen Teleskops entspricht etwa dem einer Linse mit gleichem Durchmesser, allerdings kann es zu einem Bruchteil der Kosten und des Gewichts eines Linsen- oder Spiegelteleskop hergestellt werden, da es außer der Abbildungsoptik im Brennpunkt keine hochpräzisen optischen Komponenten benötigt. Das offensichtliche Problem der geringen Lichtstärke kann durch einen riesigen (Kilometer) Blendendurchmesser ausgeglichen werden. Der Wellenlängenbereich des Teleskops ist dabei nur durch den Empfänger eingeschränkt, solange die Blende für die entsprechende Wellenlänge undurchsichtig ist. So sollen z.B. Röntgenabbildungen vom Ereignishorizont schwarzer Löcher auflösbar sein.

Ein solches Teleskop müßte im Weltraum betrieben werden, wobei das eigentlich abbildende Teleskop in sehr großen Abstand (hunderte Kilometer) hinter dem Beugungsdiskus positioniert würde.

Das Aragoskop ist die Weiterentwicklung eines überdimensionalen Koronographen, der das Licht eines Sterns durch einen weit entfernten Schirm abdeckt, um Planeten in der Umgebung abbilden zu können, ohne daß diese von ihrem Zentralstern überstrahlt werden (s.a. en:New_Worlds_Mission. Die Beugung am Schirmrand würde hier nciht ausgenutzt. [1]

Belege[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Webster Cash, Detection of Earth-like planets around nearby stars using a petal-shaped occulter, Nature 2006, 442, p. 51-53 doi:10.1038/nature04930 [1]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]