Benutzer:Meier99/Fantasie in F-Moll

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Franz Schubert 1827 (portraitiert von Anton Depauly, 1828)

The Fantasie in f-Moll von Franz Schubert, D.940 (Op. posth. 103), für Klavier zu vier Händen (zwei Personen spielen an einer Klaviatur), gehört zu Schuberts bedeutendsten Kompositionen für mehrere Klavierspieler und zu seinen wichtigsten Klavierkompositionen überhaupt. Schubert komponierte das Werk 1828, also in seinem letzten Lebensjahr, und widmete es seiner Schülerin, Karoline von Esterházy.

Geschichtliches[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schubert begann mit der Aufzeichnung der Fantasie im Januar 1828 in Wien.[1] Das Werk wurde im März desselben Jahres vollendet und im Mai uraufgeführt. Schuberts Freund Eduard von Bauernfeld notierte in seinem Tagebuch am 9. Mai, dass Franz Schubert und Franz Lachner ein bemerkenswertes Klavierduett aufgeführt hätten.[2]

Das Werk war Karoline Esterházy gewidmet, in die Schubert heimlich verliebt war.[3]

Schubert starb im November des Jahres. Nach seinem Tod ließen seine Freunde und die Familie eine Anzahl seiner Werke drucken, darunter auch dieses Werk. Es erschien im Verlag von Anton Diabelli. Das Originalmanuskript ist in der Österreichischen Staatsbibliothek archiviert.[1]

Aufbau[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Fantasie besteht aus vier Sätzen, die miteinander verbunden sind und ohne Unterbrechung durchgespielt werden. Die Spieldauer beträgt etwa 20 Minuten.

Die Sätze sind:

  1. Allegro molto moderato
  2. Largo
  3. Scherzo. Allegro vivace
  4. Finale. Allegro molto moderato

Eine analoge Grundstruktur mit vier miteinander verbunden Sätzen hat auch Schuberts bekannter Wanderer-Fantasie, was stilistisch eine Brücke zwischen der traditionallen Sonatenform and der Form einer freien Tondichtung [2] schlägt. Die Struktur der zwei Fantasien ist in der Tat sehr ähnlich: Allegro, langsam, scherzo, allegro mit Fuge.[4] wie sie später u. A. Franz Liszt geschrieben hat. Die Form der Schubertschen f-Moll-Fantasie, mit ihrer relativ starren Struktur (strenger, beispielsweise, als die Klavierfantasien von Beethoven oder Mozart), beeinflusste die Liszt'schen Kompositionen.[5]

Eine Seite des Schubertschen Originalmanuskripts.

Erster Satz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Stück beginnt mit einer lyrischen Melodie mit punktierten Rhytmen, die an den Ungarischen Stil erinnern.[6] Das Thema wird schließlich von f-Moll zu f-Dur umgewandelt, sodann kurz in f-Dur wiederholt und geht dann in ein ernstes zweites Thema über, das fast an ein Begräbnis erinnert und sodann zur Vorbereitung des zweiten Satzes in fis-Moll umgewandelt wird.[7]

Zweiter Satz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der zweite Satz beginnt mit einem energischen, etwas turbulenten Fortissimo-Thema in fis-Moll. Obwohl mit „langsam und breit“ überschrieben (largo), gibt dies häufig zweifach-gepunktete erste Thema dem Satz viel Spannung. Schließlich weicht das erste Thema einem ruhigen und lyrischen zweiten Thema. Das erste Thema wird wiederholt und endet in einer cis-Dur Dominantenfigur.[7] Schubert hatte kurz zuvor Paganinis 2. Violinkonzert gehört, dessen zweiter Satz seine Themen inspirierte.[6]

Dritter Satz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Unmittelbar im Anschluß an das bewegte fis-Moll-Thema folgt mit dem scherzo ein heller lebhafter dritter Satz im selben Notenschlüssel. Wie in einem seiner Klaviertrios kehrt das scherzo zuerst scheinbar zu fis-Moll zurück, endet aber dann, mit der Wiederholung, mit einem Übergang von A-Dur zu fis-Moll, um schließlich mit cis-Oktaven zu enden, was zum f-Moll des Finales führt, womit die Anfangstonart wieder hergestellt ist.[7]

Finale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Finale beginnt mit einer Wiederholung des Hauptthemas des ersten Satzes, sowohl in f -Moll als auch in f-Dur, worauf sich eine Fuge über dessen Nebenthema anschließt. Die Fuge steigert sich zu einem Kulminationspunkt, bevor sie abrupt auf einnem c-Dur-Dominant-Akkord endet, statt sich entweder nach f-Dur oder f-Moll aufzulösen. Nach einem Takt Stille wird das erste Thema kurz wiederholt, worauf sich rasch Schlussakkorde entwickeln, die das zweite Thema echohaft wieder aufgreifen, bevor die KOmposition mit einem ruhigen Ende ausklingt.[7] Frisch spricht von der "bemerkenswertesten Kadenz im gesamten Werk Schuberts", weil er es fertigbringt, die zwei gegwensätzlichen Themen der Fantasie in dedn acht Sclusstakten zu vereinen.[8]

Diskographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

References[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Audio[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Audio-Aufnahme des 1. und 4. Satzes der Fantasie (7 M. 40 S./?

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Weekly, p. 71
  2. a b Weekly, p. 72
  3. Gibbs, pp. 150-151
  4. Frisch, p. 75
  5. Gibbs, pp. 161–162
  6. a b Einstein, p. 281
  7. a b c d Henle score
  8. Frisch, pp. 78-79.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Category:Franz Schubert Category:Klaviermusik Category:Kompositionen für Klavier zu vier Händen Category:Kompositionen im Jahr 1828 Schubert Category:Kompositionen in f-Moll nach dem Tode gedruckt|Schubert