Benutzer:Meier99/Flüchtlingskrise

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Ursachen des Anschwellens der Krise im Sommer 2015[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Flüchtlingsgruppe in Ungarn in der Nähe der serbischen Grenze (25. August 2015)

Unmittelbare Ursachen bzw. Anreize für den massiven Anstieg der Flüchtlingszahlen im Sommer 2015, sowohl entlang der zentralen und östlichen Mittelmer-Route als auch entlang der westlichen Balkan-Route (Türkei-Griechenland -Mazedonien-Serben-Ungarn) sind u. A.:

  • Die Ankündigung der Regierung des Balkanstaates Mazedonien (Mitte Juni 2015), dass der Staat seine Flüchtlingspolitik gegenüber Migranten mildern werde. Vorher war es „illegal“, Mazedonien ohne Registrierung zu durchqueren, was die Flüchtlinge zwang, den Transit durch das Staatsgebiet auf gefährlichen Schleichwegen vorzunehmen, beispielsweise auf Nachtwanderungen entlang von Bahnschienen. Seit Anfang Juni wurden aber ohne Weiteres Drei-Tage-Visen erteilt, die den Flüchtlingen erlaubten, das Land innerhalb von drei Tagen per Bahn und/oder auf Kraftfahrzeugen zu durchqueren.[1][2]
  • Diese Öffnung der Mazedonien-Route ermöglichte Flüchtlingen aus dem „Mittleren Osten“, auf sehr kurzem, scheinbar ungefährlichen Weg per Schleuser-Boot von der türkischen Westküste zur nächstgelegenen, fast unmittelbar vorgelagerten griechischen Insel und von dort zur Griechisch/Mazedonischen Grenze bei Gevgelija zu gelangen, statt den viel längeren gefährlicheren Weg zwischen Lybien und Italien zu benutzen. Diese erhebliche Reduktion der Lebensgefahr einer Flucht verminderte gleichzeitig die Kosten erheblich, nämlich von ca. $5,000 auf etwa $2,000.[2]
  • Gleichzeitrig stimulierte, nicht nur nach Ansicht der Washington Post, Kanzlerin Angela Merkels öffentliche Zusicherung, Deutschland werde Flüchtlingen aus Bürgerkriegsländern zumindest ein Bleiberecht erteilen, in Verbindung mit den per Fernsehen international verbreiteten Videos, in denen Deutsche die Flüchtlinge willkommen heißen, zunehmend die Fluchtbewegung und bewirkte, dass Deutschland als Fluchtziel populär wurde.[2]
  • Die offizielle Regierung Syriens unter Bashar al-Assad verkündete gleichzeitig eine Verstärkung der Einberufungen zum Regierungsmilitär, und zugleich wurde es leichter gemacht, einen Pass zu erhalten, was nach Expertenmeinung Regierungsgegner in verstärktem Maße dazu motiviert haben könnte, das Land zu verlassen.[2]

Abschottungsversuche durch Grenzkontrollen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Balkanrouten wurden unter den Flüchtlingsrouten in jüngster Zeit besonders betroffen, und es ergaben sich von Tag zu Tag wesentliche Änderungen.[3]:

Von Nach Situation
Türkei Griechenland Griechenland hat 2012 einen scharfen Drahtzaun an seiner sehr kurzen Landgrenze zur Türkei errichtet.[3] Im September 2015 gaben türkische Provinzbehörden ungefähr 1.700 Flüchgtlingen die Erlaubnis, innerhalb von drei Tagen den Grenzbereich zu verlassen.[4]
Türkei Bulgarien Bulgarien errichtete einen eigenen Grenzzaun zu Griechenland, um Flüchtlinge aus der Türkei davon abzzuhalten, von daher auf dem (relativ bequemen) Wege über Griechenland nach Bulgarien zu gelangen.[3]
Griechenland Mazedonien Eine mazedonische Polizeiaktion gegen Flüchtlinge, die am Bahnübergang von Gevgelija aus Griechenland kamen, schlug Anfang September 2015 fehl. Darauf konzentrierte sich Mazedonien darauf, die Flüchtlinge am entgengesetzten Ende des Landes aufzuhalten, d. h. an der Grenze zu Serbien.[3]
Serbien Ungarn Ungarn errichtete 2015 an der Ungarisch-Serbischen Grenze einen 175-km-langen und 21/2 m hohen Zaun.[3]
Kroatien Ungarn Desgleichen errichtete Ungarn im September 2015 einen 40-km-langen, ebenfalls 21/2 m hohen Zaun an der Grenze zu Kroatien.[3]
Rumänien Ungarn Ungarn befestigte im September 2015 ebenfalls seine Grenze zu Rumänie, was sich in einer garingfügigen Wellenbewegung des Flüchtlingstroms bis nach Edirne an der Türkisch/Griechischen Grenze bemerkbar machte.[5] Hungary expressed plans to further build a fence between the two countries.[4]
Kroatien Slovenien Slovenien sperrte Ende September den Transitverkehr aus Kroatien[3] pepper spraying migrants trying to cross.[6]
Ungarn Österreich Össterreich plante Ende september 2015, an seiner Grenze zu Ungarn Grenzkontrollen einzurichten Diese Kontrollen können nach EU-Recht bis zu sechs Monate gültig bleiben (Schengener Abkommen.[3]
Österreich Deutschland Deutschland verfügte zeitweise Beschränkungen im Bahnverkehr mit Österreich und Ungarn,[3] hat aser sonst die geringsten Einschränkungen bzgl. der Flüchtlingsmigratiuon über die Balkanroute, im Einklang mit der Forderung von Angela Merkel, dass Europa seine Grenzen offen halten solle.[3]
  1. Macedonia Allows Migrants to Legitimately Transit Country, Voice of America, 18-06-2015. Abgerufen im 18-09-2015 
  2. a b c d Liz Liz Sly: 8 reasons Europe’s refugee crisis is happening now, Washington Post, 18-09-2015. Abgerufen im 18. September 2015 
  3. a b c d e f g h i j Sarah Almukhtar, Josh Keller, and Derek Watkins: Closing the Back Door to Europe In: The New York Times, 18 September 2015. Abgerufen im 19 September 2015 
  4. a b Associated Press: The Latest: Hundreds Seek to Cross Turkey-Greece Border In: The New York Times, 16 September 2015. Abgerufen im 19. September 2015 
  5. Rick Lyman and Dan Bilefsky: Migrants Clash With Police in Hungary, as Others Enter Croatia In: The New York Times, 19 September 2015 
  6. [1] Abgerufen am 19. September 2015.