Benutzer:Meister und Margarita/Niemand

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Daten
Titel: Niemand
Gattung: Tragödie in sieben Bildern
Originalsprache: Deutsch
Autor: Ödön von Horváth
Uraufführung: 1. September 2016
Ort der Uraufführung: Theater in der Josefstadt, Wien
Ort und Zeit der Handlung: In der Zeit der Weltwirtschaftskrise
Personen
  • Klein
  • Gilda
  • Ursula
  • Vier schwarz gekleidete Männer
  • Hausmeisterin
  • Konditor
  • Fürchtegott Lehmann
  • Wladimir
  • Malermeister
  • Glasermeister
  • Schreinermeister
  • Kellnerin
  • Der große Wirt
  • Die Nachfolgerin
  • Fremder
  • Uralter Stutzer
  • Erster Detektiv
  • Zweiter Detektiv
  • Backfisch
  • Uralte Jungfrau
  • Betrunkener

Niemand, Tragödie in 7 Bildern ist ein Theaterstück von Ödön von Horváth aus dem Jahr 1924. Es blieb zu Lebzeiten des Dichters unaufgeführt und unveröffentlicht, war verschollen, wurde im Jahr 2015 von der Wienbibliothek angekauft und am 1. September 2016 im Theater in der Josefstadt uraufgeführt.

Der "Niemand" des Titels ist der barmherzige Gott, dessen Abwesenheit in immer neuen Anläufen beklagt wird. Horváth hat hier sein Personal bereits komplett beisammen: die kleinen Leute, die unter der Wirtschaftskrise leiden und sich "eine Moral" nicht leisten können. Hubert Spiegel, 2015

Entstehung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es gibt keine gesicherten Angaben. In Traugott Krischkes 1980 erschienener Horváth-BiografieEin Kind seiner Zeit findet sich zumindest ein vager Hinweis: Lajos von Horváth, Ödöns zwei Jahre jüngerer Bruder, so schreibt Krischke, "konnte sich noch Jahrzehnte später an ein in expressionistischer Manier geschriebenes Stück 'in einem blauen Umschlag' mit dem Titel Niemand erinnern."


Entdeckung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mitte der 1990er Jahre tauchte das unscheinbare Typoskript in einem Auktionshaus in Pforzheim auf. Der Preis war gering, es gab nur einen einzigen Bieter. Es war nicht bekannt, dass es sich um ein unbekanntes Stück Ödön von Horváths handelte. „Niemand kannte den Inhalt dieses Stücks, niemand wusste von seiner Existenz, und bis heute vermag niemand zu sagen, warum ein vollständig erhaltenes Theaterstück eines der meistgespielten Dramatiker des zwanzigsten Jahrhunderts nie publiziert, nie aufgeführt wurde und vollkommen in Vergessenheit geriet.“ Der Wienbibliothek gelang es im März 2015 bei einer Auktion, das Manuskript von Niemand aus Privatbesitz zu erwerben.

Verlag Die Schmiede Der Thomas Sessler Verlag vertritt nun die Rechte.

"In den neunziger Jahren taucht ein 95-seitiges Typoskript in einem Auktionshaus auf. Es gibt nur einen einzigen Bieter. Niemand sonst scheint zu wissen, dass es sich dabei um ein vollständig erhaltenes, nie gespieltes und verschwundenes Theaterstück von einem der meist- gespielten Dramatiker des 20. Jahrhunderts handelt. Auch der Titel der Entdeckung ist ähnlich rätselhaft

wie seine Geschichte: niemand. 1924 geschrieben, ist es stark vom Expressionismus geprägt, grell, roh und unheimlich, weist aber in der Figurenzeichnung und den Motiven bereits auf das spätere Werk Horváths voraus. Der 23-jährige versammelt sein Personal der kleinen Leute, allesamt Getriebene, in einem Mietshaus: ein tyrannischer, verkrüppelter Hausherr, den die Liebe dann doch nicht zum Wohltäter wandelt, Dirnen und Künstler, brutale Zuhälter, unschuldige Mädchen und ein geheimnisvoller Fremder, dessen Auftauchen die Katastrophe auslöst. Wer aber ist Niemand?

Das erbarmungslose Schicksal oder der abwesende barmherzige Gott? " https://www.deutschestheater.de/download/12327/spielzeitbuch_16_17_online_c.pdf 109

Handlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Mietshaus des Wucherers Fürchtegott Lehmann tummelt sich ein Potpourri an Menschen, die durch die Wirtschaftskrise an den Rand der Existenz gedrängt werden. So trifft man auf den Musiker Klein, der vor der Delogierung steht, weil er den Mietzins nicht mehr zahlen kann. Weiters gibt es den brutalen Zuhälter Wladimir, der aus dem Elend der anderen Profit schlägt. Die Dirne Gilda, die ihm hörig ist, verkauft ihren Körper, weil die Liebe allein nicht satt macht. Auch die verzweifelte Ursula ist kurz davor, auf den Strich zu gehen, lernt aber den Hausherrn Lehmann kennen. Viel zu schnell willigt sie in eine Heirat mit dem zutiefst abstoßenden und verbitterten Menschen ein.

Besetzung der Uraufführung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rollen Uraufführung
Theater in der Josefstadt
Wien, 1. September 2016

Landestheater Linz
Linz, 3. Dezember 2016
Deutsche Erstaufführung
Deutsches Theater
Berlin, 17. März 2017
Klein Dominic Oley
Gilda Martina Stilp
Ursula Gerti Drassl
Ein schwarz gekleideter Mann Martin Zauner
Ein schwarz gekleideter Mann Wojo van Brouwer
Ein schwarz gekleideter Mann Gregor Kronthaler
Ein schwarz gekleideter Mann Patrick Seletzky
Hausmeisterin Elfriede Schüsseleder
Konditor André Pohl
Fürchtegott Lehmann Florian Teichtmeister
Wladimir Roman Schmelzer
Malermeister Peter Scholz
Glasermeister Thomas Kamper
Schreinermeister Alexander Strobele
Kellnerin Swintha Gersthofer
Der große Wirt Sasa Savic
Die Nachfolgerin Josephine Bloéb
Fremder Raphael von Bargen
Uralter Stutzer Heribert Sasse
Erster Detektiv Oliver Huether
Zweiter Detektiv Alexander Absenger
Backfisch Antonia Jung
Uralte Jungfrau Marianne Nentwich
Betrunkener Oliver Rosskopf
Leading Team
Regie Herbert Föttinger Peter Wittenberg Dušan David Pařízek
Bühnenbild Walter Vogelweider Florian Parbs
Kostüme Birgit Hutter Kamila Polívková
Licht Emmerich Steigberger
Musik Katharina Steyrleithner Roman Zach
Dramaturgie Ulrike Zemme Franz Huber Birgit Lengers

Quellen für Wien:, Linz: [1]

, Berlin:.

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Landestheater Linz: Ankündigung Niemand, abgerufen am 1. September 2016.


Kategorie:Werk von Ödön von Horváth Kategorie:Literarisches Werk Kategorie:Literatur (20. Jahrhundert) Kategorie:Literatur (Deutsch) Kategorie:Drama