Benutzer:Memorino/Importe/Foweles in the frith

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Foweles in the frith ist ein kurzes Gedicht mit fünf Versen in mittelenglischer Sprache, dessen Verfasser unbekannt ist. Gemeinsam mit Noten für zwei Stimmen entstammt es einem Manuskript aus dem 13. Jahrhundert (Bodley 21713), das zum Großteil juristische Schreiben enthält. Das Gedicht wird zumeist als weltliches Liebesgedicht aufgefasst, es wird jedoch in der Literatur teilweise auch die Ansicht vertreten, dass es sich stattdessen um ein religiöses Werk handelt.[1]

Das Gedicht ist geprägt von Alliterationen und Reimen.[2] Es ist eines von insgesamt nur relativ wenigen bekannten lyrischen Werken aus dem 13. Jahrhundert, darunter das einzige Liebesgedicht in Kombination mit Musik. Dabei ist unklar, ob das überlieferte Gedicht vollständig oder nur der Kehrreim eines längeren Gedichts ist; in dem Manuskript sind keine Erklärungen oder andere Gedichte enthalten, die eine Einordnung erlauben würden.

Text[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Foweles in the frith,
The fisses in the flod,
And I mon waxe wod.
Sulch sorw I walke with
For beste of bon and blod.

Interpretationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Thomas C. Moser zufolge wurde das Gedicht bis in die 1960er Jahre weitestgehend als ein weltliches Liebesgedicht verstanden, wobei die letzten zwei Verse im Sinne von „I walk with much sorrow because of a woman who is the best of bone and blood“ aufgefasst wurden.[3]

Anschließend wurden mehr allegorische Deutungen des Werks vorgeschlagen, insbesondere von Edmund Reiss eine christlich-religiöse Lesart, die sich auf das Wort „beste“ im letzten Vers stützt. Ein vom Alten Testament inspirierter Ansatz begreife demnach das mittelenglische beste in modernem Englisch als beast, dessetwegen die Menschheit nach dem Sündenfall „sulch sorw“ erleide, während ein neutestamentlich inspirierter Ansatz sich auf Jesus Christus als „best of living beings“ beziehe.[1] James I. Wimsatt fand diese religiöse Interpretation von Reiss überzeugend,[4] John Huber[5] und Reginald T. Davies[6] jedoch nicht; letzterer bezeichnete sie als unplausibel. Moser betrachtet die beast/best-Anspielung als beabsichtigtes Wortspiel. Im Mittelenglischen des 13. Jahrhunderts sei best für beides eine mögliche Schreibweise neben jeweils anderen gewesen, wobei sich die Aussprache in der Vokallänge unterschieden habe: die Entsprechung des neuenglischen best mit kurzem und die Entsprechung von beast mit langem Vokal. Die Vokallänge wurde in der Schrift jedoch gewöhnlich nicht gekennzeichnet, weswegen beide Wörter identisch geschrieben werden konnten.[7]

Reiss sah eine weitere Mehrdeutigkeit im Wort „wod“ im dritten Vers, das gewöhnlich mit dem neuenglischen mad übersetzt wird. Reiss zufolge setzt es die Aufzählung natürlicher Umgebungen fort, die in den ersten beiden Versen genannt werden – „frith“ (neuenglisch forest, game preserve) und „flod“ (neuenglisch flood). Reiss sieht diese Serie auch in den ersten Substantiven dieser drei Verse: „foweles“, „fisses“, und „I“. „Wod“ weise jedoch in seiner doppelten Bedeutung auf die Entfremdung des Menschen von der Natur nach dem Sündenfall hin.[8] Reginald T. Davies hingegen fand diese Auffassung des Wortes „wod“ nicht überzeugend.[9]

Thomas Moser stellt die verschiedenen vom Alten und Neuen Testament ausgehenden Interpretationsansätze ausführlich dar. Das alttestamentarische Verständnis, welches sich am meisten mit der Schöpfung und der Rolle des Menschen in ihr nach dem Sündenfall beschäftigt, bezieht sich dabei auf die mehrmalige gemeinsame Bezugnahme auf Fische und Vögel im Alten Testament, die typischerweise für die Gesamtheit der Schöpfung steht.[10] Das neutestamentliche Verständnis fasst die in der mittelenglischen religiösen Lyrik häufig verwendete Bildsprache des Frühlings als einen Bezug auf Ostern auf. Dieser Lesart zufolge könnten die Foweles eine Bezugnahme auf die Worte Jesu in der „Füchse haben Gruben“-Passage im Lukas- (Lk 57-58 EU) sowie im Matthäus-Evangelium (Mt 8,18-20 EU) darstellen.[11]

Moser argumentiert jedoch, dass letztlich einer rein weltlichen Lesart als Liebesgedicht nichts entgegen steht: der Natureingang sei für Liebeslyrik üblich, ebenso wie der Bezug auf „blood and bone“, der, wie Moser hinweist, auch in The Fair Maid of Ribblesdale und in Blow Northern Wind (beide aus der Gedichtsammlung Harley Lyrics) vorkomme.[12] Demnach handelten die Foweles von einer unglücklichen Person, die sich in einer Frühlingslandschaft befindend an eine andere Person erinnert fühlt, die sie liebt, aber mit der sie nicht zusammen sein kann, was einen Gegensatz zu der Zufriedenheit und Ordnung der natürlichen Welt bilde. Dabei handele es sich wahrscheinlich um einem Mann, der über eine Frau spricht.[3]

Stephanie Thumpsen Lundeen argumentiert, das Gedicht ähnele dem weltlichen Liebesgedicht The Clerk and the Girl aus der Sammlung Harley Lyrics, in welchem der Sprecher, verliebt und unglücklich, ebenfalls befürchtet verrückt zu werden.[13]

Vertonung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Manuskript, in dem das Gedicht überliefert ist, enthält auch eine musikalische Vertonung der Foweles für zwei Gesangsstimmen. Moser beschreibt diese als eine „einfache Melodie im gregorianischen Stil mit Discantus“.[14]

Die Foweles sind eines von acht mittelalterlichen Gedichten, die Benjamin Britten in seinem Werk Sacred and Profane (1975) vertont hat.[15]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Thomas C. Moser, Jr.: "And I Mon Waxe Wod": The Middle English "Foweles in the Frith". In: PMLA. Band 102, Nr. 3, 1987, S. 326–337, JSTOR:462480 (englisch).

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Moser, S. 326.
  2. Richard H. Osberg: A Hand-List of Short Alliterating Metrical Poems in Middle English. In: The Journal of English and Germanic Philology. Band 80, Nr. 3, 1981, S. 313–326 (englisch).
  3. a b Moser, S. 327.
  4. James I. Wimsatt: Reviewed Work(s): The Art of the Middle English Lyric: Essays in Criticism by Edmund Reiss. In: Speculum. Band 49, Nr. 2, 1974, S. 369–371 (englisch).
  5. John Huber: Reviewed Work(s): The Art of the Middle English Lyric: Essays in Criticism by Edmund Reiss. In: Notre Dame English Journal. Band 9, Nr. 1, 1973, S. 34–35 (englisch).
  6. R. T. Davies: Reviewed Work(s): Middle English Lyrics: Authoritative Texts, Critical and Historical Backgrounds, Perspectives on Six Poems by Maxwell S. Luria and Richard L. Hoffman. In: The Yearbook of English Studies. Band 7, 1977, S. 196–198, JSTOR:3507286 (englisch).
  7. Moser, S. 334 und Fußnote Nr. 20.
  8. Edmund Reiss: A Critical Approach to the Middle English Lyric. In: College English. Band 27, Nr. 5, 1966, S. 373–379, JSTOR:373258 (englisch).
  9. R. T. Davies: Reviewed Work(s): The Art of the Middle English Lyric: Essays in Criticism by Edmund Reiss; Image and Abstraction: Six Middle English Religious Lyrics by William Elford Rogers. In: The Yearbook of English Studies. Band 4, 1974, S. 246–249, JSTOR:3506703 (englisch).
  10. Moser, S. 328.
  11. Moser, S. 328-33.
  12. Moser, S. 327-28.
  13. Stephanie Thompson Lundeen: The Earliest Middle English Interludes. In: Comparative Drama. Band 43, Nr. 3, 2009, S. 379–400 (englisch).
  14. „simple, plainchant-style tune with descant“ (Moser, S. 328).
  15. Peter Evans: Reviewed Work(s): Sacred and Profane: Eight Medieval Lyrics, Op. 91, for Unaccompanied Voices by Benjamin Britten; Four Motets, Op. 89, for Unaccompanied Voices by John Joubert. In: Music & Letters. Band 59, Nr. 2, 1978, S. 237–238 (englisch).

Category:Middle English poems