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Interkultureller Garten Rosenduft

Der interkulturelle und ökologische Garten „Rosenduft“ wurde 2006 auf dem Gelände des ehemaligen Gleisdreiecks im Berliner Bezirk Kreuzberg gegründet, in zentraler innerstädtischer Lage nahe des Potsdamer Platzes. Der Garten ist ein Projekt für bosnische Kriegsflüchtlinge, die in den 90er Jahren nach Berlin geflüchtet sind. Angelegt wurde der Gemeinschaftsgarten als Teil vom Park am Gleisdreieck.

Interkultureller Garten Rosenduft, 2016

Die bosnischen Flüchtlinge stammen zumeist aus ländlichen Regionen und erhalten durch diesen Garten in ihrer neuen Heimat Berlin die Gelegenheit, neue Wurzeln zu schlagen. Sie tun das in Form von individuell gestalteten Beeten, in gemeinsam gestalteten Gartenflächen und in Freizeitaktivitäten mit ihren Landsleuten und – wichtiger Aspekt in diesem Projekt – gemeinsam mit vielen interessierten NachbarInnen und Menschen aus anderen Ländern dieser Welt.

Alle Aktivitäten sind wichtiger Bestandteil ihrer sozialen Integration und der Überwindung von Traumata, die sie durch Flucht und Vertreibung, Lagerinhaftierung, schwere Misshandlungen oder sexuelle Gewalt erlitten haben. Bei südost Europa Kultur e.V. nehmen sie an Therapien teil, besuchen Selbsthilfegruppen, singen und tanzen miteinander, lernen Deutsch.

Der Name “Rosenduft” erklärt sich wie folgt: im Laufe der nächsten Jahre werden immer mehr Rosen aus Bosnien in unserem Garten angepflanzt. Aus den Blüten dieser Rosen wird ein Saft (Šerbe, bosn.) gewonnen, der nicht nur wunderbar riecht, sondern auch sehr gut schmeckt. Ein weiteres Charakteristikum unseres Gartens sind Kräuter, die in großer Vielfalt in zwei Kräuterspiralen wachsen. In der Erntezeit würzen die Frauen und Männer ihre gemeinsam zubereiteten Speisen, die sie über offenem Feuer für sich selbst, ihre Freunde und zahlreichen Gäste auf traditionelle Weise zubereiten.

Daneben finden im Garten Kinderprojekte statt. Im vergangenen Jahr haben sich Kinder aus Berlin und Marseille, die in Bezirken mit sozialen Problemen leben, sich in ihren Gärten gegenseitig besucht. Dieses Projekt wurde von der Robert-Bosch-Stiftung gefördert und am Ende als besonders gelungen ausgezeichnet. Begzada Alatovic, die Leiterin des Gartens, bietet darüber hinaus Kurse an mit Themen wie Gesundes Essen, Imkerei oder Interkulturelles Kochen.

In unserem Garten treffen sich StudentInnen aus unterschiedlichen Ländern, um hier etwas über Integration und Migration zu lernen und hier gewonnene Erkenntnisse und Erfahrungen in ihre Magisterarbeiten oder Dissertationen einfließen zu lassen. PolitikerInnen des Bezirks Kreuzberg oder des Berliner Senats besuchen den Garten regelmäßig im Rahmen unterschiedlicher öffentlicher Anlässe. Zur Gründung des Gartens hat der Bezirksbürgermeister Franz Schulz symbolisch eine Rose gepflanzt.

Gefördert wird der Garten von der Stiftung Interkultur, der Stiftung ÜBERBRÜCKEN und dem Asyl-, Migrations- und Integrationsfonds, durch den Berliner Senat und vom Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg.