Benutzer:Mr.Lovecraft/Baustelle/Epsilon

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Die HMS Glory war das erste von sechs Schlachtschiffen der Canopus-Klasse die für die britische Royal Navy, in den späten 1890er Jahren gebaut wurden.

Glory
Schiffsdaten
Flagge Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich
Schiffstyp Einheitslinienschiff
Klasse Canopus-Klasse
Bauwerft Laird Brothers, Birkenhead
Stapellauf 11. März 1899
Verbleib 1922 zum Abwracken verkauft
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 131,4 m (Lüa)
Breite 22,6 m
Tiefgang (max.) 7,9 m
Verdrängung 14,300 britische Tonnen (14,500 t) t
 
Besatzung 750
Maschinenanlage
Maschine 20 Marinekessel
3-Zyl.-Verbundmaschinen
Maschinen­leistung 15,400 PS (11 kW)
Höchst­geschwindigkeit 18 kn (33 km/h)
Propeller ⌀ m
Bewaffnung
Panzerung
  • Wasserlinie: 152 mm
  • Deck: 25–51 mm
  • Schott: 254–152 mm
  • Geschütztürme: 203 mm
  • Kasematten: 152 mm
  • Kommandoturm: 304 mm

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die HMS Glory wurde am 1. Dezember 1896 in der Laird Brothers Werft in Birkenhead auf Kiel gelegt,[1] lief am 11. März 1899 vom Stapel, wurde am 1. November 1900 in Dienst gestellt und verließ das Vereinigte Königreich am 24. November 1900 unter dem Kommando von Kapitän Frederick Inglefield in Richtung China.[2][3] Dort kollidierte sie am 17. April 1901 während eines Sturms bei Hongkong mit dem Schlachtschiff Centurion, wobei die Glory keinen Schaden erlitt. Im Juni 1901 hisste Vizeadmiral Sir Cyprian Bridge, der im Begriff war, die Nachfolge als Oberbefehlshaber der China-Station anzutreten, seine Flagge auf dem Schiff [4] und Kapitän Arthur William Carter übernahm das Kommando von Inglefield. Zwischen 1901 und 1902 wurde die Glory in Hongkong umgerüstet[3] und besuchte im November 1902 Schanghai.[5] Mit der Ratifizierung des Bündnisvertrags von 1905 zwischen dem Vereinigten Königreich und Japan verringerte sich die Notwendigkeit der Royal Navy auf der China Station Präsenz zu zeigen, so das alle dortigen Schiffe, darunter die Glory nach Großbritannien zurück beordert wurden.[3]

Dort wurde sie in Portsmouth am 2. Oktober 1905 ausgemustert, doch schon ca. drei Wochen später am 24. Oktober 1905 für die Kanalflotte reaktiviert. Am 31. Oktober 1906 wurde sie der Portsmouth Reserve Division zugeteilt, die im Januar 1907 als Portsmouth Division in die neu geschaffene Home Fleet integriert wurde. Nach umfangreichen Arbeiten ab März 1907 bei der ihre Maschinen und Kessel überholt eine Feuerleitanlage und eine Magazinkühlung instaliert wurden, wurde die Glory am 19. September der Mittelmeerflotte zugewiesen. Am 20. April 1909 wurde sie in Portsmouth abgemustert und anschließend mit einer Kernmannschaft für die 4. Division der Home Fleet für den Reservedienst wieder reaktivert. Im Mai 1912 wurde sie Teil der 3. Flotte in Nore und im April 1913 erneut nach Portsmouth verlegt.[3]

Bei Ausbruch des Ersten Weltkriegs im August 1914 wurde die Glory dem 8. Schlachtgeschwader der Kanalflotte zugewiesen, das in Devonport stationiert war. Kurze Zeit darauf am 5. August 1914 wurde sie jedoch als Wachschiff nach Halifax abkommandiert wo sie das Kreuzergeschwader der North America and West indies station verstärken sollte.[3] Dort diente sie als Flaggschiff der Station für Admiral Robert Hornby. Vom 5. bis 8. Oktober 1914 eskortierte sie einen kanadischen Truppenkonvoi bis sie von dem Schlachtkreuzer Princess Royal und der Majestic abgelöst wurde. Mitte November, nach der Niederlage von Konteradmiral Sir Christopher Cradock im Seegefecht von Coronel, begann die Royal Navy mit der Verlegung von Kriegsschiffen nach Süden, um das deutsche Ostasiengeschwader bei der Umrundung von Kap Hoorn in den Atlantik zu stellen. Die Glory wurde zunächst nach Süden beordert, um sich den Panzerkreuzern Lancaster, Essex und Berwick sowie dem französischen Panzerkreuzer Condé anzuschließen. Der Einsatz der Glory verzögerte sich jedoch, da der Panzerkreuzer Suffolk, der vor New York City bleiben sollte, um die deutschen Linienschiffe im Hafen zu überwachen, überholt werden musste.[6]

Im Februar 1915 bestand das Nordamerika- und Westindien-Geschwader aus der Glory, sechs Kreuzern und einem Hilfskreuzer.[7] Die Glory wurde im Mai 1915 ins Mittelmeer verlegt, um an Seeoperationen während der Schlacht von Gallipoli teilzunehmen. Als die Glory im Juni 1915 in den Dardanellen eintraf, waren die Bodentruppen bereits an Land gegangen.[3]Infolgedessen war das Schiff vergleichsweise wenig aktiv,[8][9] was zum großen Teil darauf zurückzuführen war, dass die Glory ausgewählt wurde, einen großen Teil ihrer Besatzung an Land zu bringen, und bei der Anlandung und Verteilung von Waffen und Vorräten zu helfen. Da sie über keine vollständige Besatzung verfügte, konnte sie die Landung in der Suvla-Bucht im August nicht unterstützen. Bis zu diesem Zeitpunkt Anfang Oktober als sie sich dem Schlachtschiff Prince George anschloss, hatte sie nicht einen einzigen Schuss abgegeben.[10] Ende 1915 verließ sie die Dardanellen und schloss sich am 4. Januar 1916 der Suezkanalpatrouille im Mittelmeer an. Im April 1916 kehrte sie in das Vereinigte Königreich zurück und unterzog sich in Portsmouth einer Überholung, die bis Juli 1916 dauerte.[2][11]

Nach Abschluss der Arbeiten konnte die Glory am 1. August 1916 ihren Dienst wieder aufnehmen. Diesmal als Flagschiff für Konteradmiral Thomas Kemp´s British North Russia Squadron, in Archangelsk bestehend aus dem geschützten Kreuzer HMS Vindictive und 6 Minensuchbooten. Dort sollte sie den Nachschub für die Armee des Zaren sichterstellen. Um Platz für mehr Marinesoldanten zu schaffen wurden einige ihrer Kanonen entfernt[12][13][3] Mit der Oktober Revolution musste man den Nachschub nicht einfach nur sicherstellen sondern auch verhindern das er der roten Armee in die Hände fällt.

Dennoch unterhielt Kemp gute Beziehungen zur örtlichen kommunistischen Führung die dazu führten das Kemp mit den Behörden in Murmanskam 6 März 1918 die Vereinbarung traf 130 Marinesoldaten an Bord der Glory abzukommandieren um die Stadt vor einer befürchteten Invasion Finnlands zu schützen. Desweiteren steuerte die Cochrane mehrere Geschütze bei wodurch ein Angriff auf Murmansk abgewendet wurde.

Im September 1919 kehrte die Glory ins Vereinigte Königreich zurück wo sie am 1. November 1919 in Sheerness zur Wartung gegeben wurde.[3] Im April 1920 wurde sie in HMS Crescent umbenannt[14] und am 1. Mai 1920 nach Rosyth verlegt, wo sie als Hafendepotschiff diente. Die Crescent wurde am 17. September 1921 auf die Abwrackliste gesetzt. Am 19. Dezember 1922 wurde sie schließlich zum Abwracken verkauft.[3]

Technik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


Die Konstruktionsarbeiten für die spätere Canopus-Klasse begannen im März 1895, als William Henry White, der Direktor für Marinebau, dem Board of Admiralty den Entwurf für die japanischen Schlachtschiffe der Fuji-Klasse vorstellte, die damals in Großbritannien gebaut wurden. Diese Schiffe, die auf der britischen Royal Sovereign-Klasse basierten, bedeuteten eine deutliche Zunahme der japanischen Seemacht in Ostasien, und White argumentierte, dass auf der China-Station leistungsfähigere Schlachtschiffe benötigt würden, um ihnen zu begegnen. Er schlug außerdem vor, dass das neue Schiff den Suezkanal durchqueren können sollte, um die Transitzeit zwischen Europa und Asien zu verkürzen. Die Admiralität stimmte dem zu und traf am 13. Mai erneut mit White zusammen, um seine Anforderungen an die neuen Schiffe zu formulieren. Zwei Tage später übermittelte White die Parameter für die Schiffe an seine Mitarbeiter, zusammen mit der Anweisung, so schnell wie möglich einen geeigneten Entwurf auszuarbeiten. Die neuen Schiffe sollten einen Freibord haben, der dem des Schlachtschiffs HMS Centurion entsprach, die gleiche Hauptbatterie wie die vorangegangenen Schlachtschiffe der Majestic-Klasse, eine Sekundärbatterie mit zehn 15,2 cm-Geschützen, die gleiche Geschwindigkeit und Reichweite wie das Schlachtschiff, Renown, sowie einen Panzergürtel mit einer Dicke von 150 mm.[15] White und seine Mitarbeiter erstellten am 23. Mai eine vorläufige Entwurfsskizze, die sie der Admiralität vorlegten. Dieses Schiff sollte wie angegeben eine Batterie von vier 30 cm-Geschützen und zehn 15 cm-Geschützen bei einer Verdrängung von 13.250 Tonnen tragen. Die Geschwindigkeit sollte 18 Knoten (33 km/h) bei einer Leistung von 12.500 PS (9.300 kW) betragen. Die Arbeiten zur Verfeinerung des Entwurfs wurden fortgesetzt, und so wurden drei Varianten entwickelt: "A", "B" und "C". "A" verringerte die Verdrängung geringfügig auf 13.000 Tonnen, behielt aber die gleiche Bewaffnung und Geschwindigkeit bei. "B" entsprach im Großen und Ganzen dem ursprünglichen Entwurf, verfügte aber zusätzlich über zwei 15 cm-Kanonen, und C" war etwas kleiner, ähnlich wie "A", mit dem Unterschied das seine Sekundärbatterie aus acht 15 cm-Kanonen und acht 10 cm-Kanonen bestand. Die drei Varianten wurden der Admiralität Anfang Oktober vorgelegt; am 9. Oktober übermittelte das Board seine Antwort an White und beauftragte ihn, einen neuen Entwurf auszuarbeiten, der die Panzerung von "A" und "B" mit der Sekundärbatterie von "B" kombinierte.[15]

So zogen sich die Konstruktionsarbeiten fast ein Jahr hin, bevor die endgültige Version am 2. September 1896 genehmigt wurde. Zu diesem Zeitpunkt hatte die Admiralität beschlossen, Wasserrohrkessel des französischen Ingeneurs Julien Belleville zu verwenden, nachdem diese an Bord des Torpedoboots Sharpshooter erfolgreich getestet worden waren. Die Panzerung wurde weiter überarbeitet, wobei in der endgültigen Version die dünnere Seitenpanzerung oberhalb des Gürtels sowie die Heckpanzerung wegfielen; auch der Panzerschutz der Haupt- und Sekundärbewaffnung wurde verringert. Diese Reduzierungen wurden genutzt, um die Dicke der vorderen Panzerung und des Hauptdecks zu erhöhen und vier der Sekundärkanonen in gepanzerten Kasematten unterzubringen. Obwohl die Stärke der Panzerung im Vergleich zur vorangegangenen Majestic-Klasse deutlich schwächer ausfiel, konnte durch die Verwendung der neuen Krupp-Panzerung anstelle der Harvey Panzerung die Verringerung des Schutzes auf ein Minimum begrenzt werden.[15][2]

Sechs Schiffe, die als Schlachtschiffe ersten Ranges eingestuft waren, wurden im Rahmen der Anordnungen von 1896 und 1897 für den Bau nach dem neuen Entwurf genehmigt. Obwohl die Panzerung deutlich stärker war es die Baupläne vermuten ließen, war die Royal Navy mit der geringeren Schutzwirkung nicht zufrieden. Whites Abteilung betrachtete sie als Schlachtschiffe zweiten Ranges, und in der Tat wurden sie in der Anordnung von 1896 als "verbesserte Version der Renown" eingestuft. Dennoch waren sie den japanischen Schiffe der Fuji-Klasse denen sie entgegentreten sollten, ebenbürtig. Sie stellten trotz der von der Admiralität auferlegten Beschränkungen für Verdrängung und Tiefgang das Maximum an Offensiv- und Defensivfähigkeiten dar, und erwiesen sich mehr als fähig, die Aufgabe zu erfüllen, für die sie gebaut worden waren.[15]

Die Glory und ihre fünf Schwesterschiffe waren für den Einsatz in Ostasien konzipiert, wo die neue aufstrebende Macht Japan mit dem Aufbau einer schlagkräftigen Marine begann, obwohl diese Rolle durch die anglo-japanische Allianz von 1902 schnell überflüssig geworden war. Die Schiffe sollten kleiner, leichter und schneller sein als ihre Vorgänger, die Schlachtschiffe der Majestic-Klasse. Die Glory war insgesamt 128,47 m lang, hatte eine Breite von 23 m und einen Tiefgang von 7,98 m. Sie verdrängte zwischen 13.150 (13.360 t) und 14.300 britischen Tonnen (14.500 t). Ihre Besatzung bestand aus 682 Offizieren und Mannschaften.[2]

Antrieb[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Antrieb der Canopus-Klasse bestand aus zwei Dreizylinder-Dreifach-Verbunddampfmaschinen mit Dampf aus zwanzig Belleville-Kesseln die zwei nach innen drehende Schrauben antrieben. Sie waren die ersten britischen Schlachtschiffe mit Wasserrohrkesseln, die im Vergleich zu den in den vorherigen Schiffen verwendeten Feuerrohrkesseln mehr Leistung bei geringerem Gewicht erbrachten. Die neuen Kessel führten zum Einbau von zwei Schornsteinen im Bug und Heck anstelle der in vielen früheren britischen Schlachtschiffen verwendeten Anordnung von nebeneinander liegenden Schornsteinen. Die Schiffe der Canopus-Klasse erwiesen sich als gute Dampfer mit einer für Schlachtschiffe ihrer Zeit hohen Geschwindigkeit von 18 Knoten (33 km/h) bei einer Leistung von 13.500 PS (10.100 kW) - was sie ganze zwei Knoten schneller machte als die Schiffe der Majestic-Klasse. Der Geschwindigkeitszuwachs kam in erster Linie von den Wasserrohrkesseln, die im Vergleich zu den älteren Feuerrohrkesseln der Majestic-Klasse 1.500 PS (1.100 kW) mehr leisteten. Auch die nach innen drehenden Schrauben sorgten für einen Geschwindigkeitszuwachs, da sie mit höheren Umdrehungen betrieben werden konnten als die nach außen drehenden Schrauben der früheren Schiffe.[2] [16]

Jedes Schiff verfügte unter normalen Bedingungen über einen Vorrat von 900 britischen Tonnen (910 t) Kohle, doch konnten zusätzliche Räume genutzt werden, um die Kapazität zu verdoppeln, so dass in Kriegszeiten 1.800 britische Tonnen (1.829 t) zur Verfügung standen. Die Schiffe verbrauchten 52 britische Tonnen (53 t) Kohle bei einer Geschwindigkeit von 8 Knoten (15 km/h) über 24 Stunden und bis zu 336 britische Tonnen (341 t) bei voller Geschwindigkeit alle 24 Stunden. Die Glory wie auch ihre Schwestern konnten bei sparsamer Fahrt von 10 kn (19 km/h) mit einer vollen Ladung Kohle 4622,03 Seemeilen (8.560 km) zurücklegen. Bei einer Geschwindigkeit von 16,5 Knoten (30,6 km/h) verringerte sich die Reichweite deutlich auf 2.590 nmi (4.800 km).[17]

Bewaffnung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Schiffe der Canopus-Klasse verfügten über vier 30 cm-Geschütze vom Kaliber 35, die in Doppelgeschütztürmen an Bug und Heck montiert waren. Diese Geschütze waren in kreisförmigen Barbetten montiert, die die das Laden in 360°Grad ermöglichten, allerdings nur in einem festen Elavationsbereich. Die Kanonen waren in BIII-Lafetten montiert, die auch bei den letzten beiden Schiffen der Majestic-Klasse verwendet wurden, während die nächsten vier Schiffe die neueren BIV-Lafetten und die Vengeance die noch neueren BV-Lafetten verwendeten. Die BIII-Lafetten verfügten über ein Deck, das die Granaten- und Treibladungsaufzüge unterbrach, um zu verhindern, dass das bei einer Explosion im Turm entstehende Feuer auf die Magazine übergrief, was zu einer katastrophalen Explosion hätte führen könnten. Bei den BIV-Lafetten entfiel dieses Deck, um eine schnellere Munitionshandhabung zu ermöglichen, aber die Konstrukteure erkannten das damit verbundene, stark erhöhte Risiko und stellten das Deck bei den BV-Lafetten wieder her. Um die Geschwindigkeit der Granatenhandhabung zu verbessern, wurde von Vickers für die Vengeance ein neuer Turm entwickelt, der das Nachladen der Geschütze in allen Höhenlagen ermöglichte, wodurch die Notwendigkeit entfiel, zur festen Ladehöhe zurückzukehren, was die Feuerrate erheblich verbesserte.[2] [18]

Die Schiffe verfügten außerdem über eine Sekundärbatterie von zwölf 15 cm-Kanonen vom Kaliber 40, die in Kasematten montiert waren, sowie über zehn 12-Pfünder-Kanonen und sechs 3-Pfünder-Kanonen zur Abwehr von Torpedobooten.[2]Acht der 15 cm-Kanonen waren auf dem Hauptdeck montiert, wodurch sie zu niedrig lagen, um ein gutes Schussfeld zu haben, während die anderen vier Kanonen, die ein Deck höher montiert waren, nicht unter diesem Problem litten.[18] Wie bei Schlachtschiffen dieser Zeit üblich, waren sie auch mit vier 45-cm-Torpedorohren ausgestattet, die im Rumpf eingelassen waren,[2] zwei auf jeder Breitseite in der Nähe der vorderen und hinteren Barbette. Ein fünftes Rohr war am Heck des Schiffes über dem Wasser geplant, wurde aber während des Baus gestrichen. Dies geschah wahrscheinlich, weil die Rohre über dem Wasser nicht ausreichend geschützt werden konnten und ein Torpedo, der noch im Rohr explodiert wäre, dem Schiff schweren Schaden hätte zufügen können.[19]

Panzerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Um Gewicht zu sparen, trug die Schiffe der Canopus-Klasse weniger Panzerung als die Majestic-Klasse - 150 mm im Gürtel gegenüber 229 mm -, Dank der Krupp-Panzerung die bei einem gegebenen Gewicht 30% mehr Schutz bot als die Harvey-Panzerung war der Verlust an Schutz nicht so groß wie er hätte sein können. Die Canopus-Klasse war das erste britische Kriegsschiff, das seit der 1875 vom Stapel gelaufenen Dreadnought wieder mit einem durchgehenden Panzergürtel ausgestattet war. Um Gewicht zu sparen, wurde der Gürtel an beiden Enden des Schiffes auf 51 mm reduziert. Wie der Gürtel konnte auch die übrige Panzerung dünner sein; die Schotten an beiden Enden des Gürtels waren 152 bis 254 mm dick.[2][20]

Sie waren mit zwei gepanzerten Decks ausgestattet, die eine Stärke zwischen 25 und 51 mm aufwiesen und beide aus Harvey-Stahl bestanden. Dies war das erste Mal, dass ein zweites Panzerdeck in ein britisches Kriegsschiff eingebaut wurde. Zum Zeitpunkt der Ausarbeitung des Entwurfs kursierten Gerüchte, dass die Franzosen beabsichtigten, ihre neuesten Schlachtschiffe mit Haubitzen auszurüsten, die ihre Geschosse in einem hohen Winkel abfeuerten, so dass sie die britischen Schiffe im Tiefflug treffen und die schwere Gürtelpanzerung der Schiffe umgehen konnten. Die Franzosen statteten keines ihrer neuen Schiffe mit Haubitzen aus, aber die britische Praxis, zwei Panzerdecks zu verwenden, wurde bis zu den Schlachtschiffen der Nelson-Klasse in den 1920er Jahren beibehalten.[2][21]

Die Geschütztürme der Hauptbatterie waren 203 mm dick, mit 50 mm starken Dächern, auf denen 254 mm bis 300 mm große Barbetten standen. Hinter dem Gürtel wurden die Barbetten auf 152 mm reduziert. Nicht alle Abschnitte der Schiffe erhielten die Krupp-Panzerung. So war die Kasemattenbatterie war an der Vorderseite mit 152 mm und die Seiten und das Heck mit 50 mm Harvey Panzerung geschützt. Die vorderen Gefechtstürme erhielten 300 mm Harvey-Panzerung an den Seiten, während die hinteren Gefechtstürme nur 76 mm dick waren.[22]

Die dünnere Panzerung der Schiffe wurde während der Bauphase heftig kritisiert, insbesondere in der Presse. White verteidigte die Konstruktion öffentlich und wies darauf hin, dass die jüngsten Erfahrungen zwischen chinesischen und japanischen Kriegsschiffen in der Schlacht am Yalu-Fluss gezeigt hätten, dass die Panzerung die Schiffe wirksamer schütze, als es die Tests vermuten ließen, und dass die Fortschritte in der Panzerungstechnologie die Reduzierung im Dienste der Gewichtseinsparung für bessere Waffen rechtfertigten.[23]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Antony Preston,: "Great Britain and Empire Forces". In Gardiner, Robert & Gray, Randal (eds.). Conway's All the World's Fighting Ships, 1906–1921. Naval Institute Press, Annapolis 1985, ISBN 978-0-87021-907-8 (englisch).
  • David Lyon, & John Roberts: "Great Britain and Empire Forces". Conway Maritime Press, Greenwich 1979, ISBN 978-0-85177-133-5 (englisch).
  • Clifford Kinvig,: Churchill's Crusade: The British Invasion of Russia, 1918-1920. Hambledon Continuum., London 2006, ISBN 978-1-85285-477-5 (englisch).
  • W.H. Henderson,: "Dardanelles Notes, HMS Prince George". The Naval Review. The Naval Society. IV: 198–269., London 1919, OCLC 681455248 (englisch).
  • R. A. Burt,: British Battleships 1889-1904. Seaforth Publishing, Barnsley 2013, ISBN 978-1-84832-173-1 (englisch).
  • Julian Stafford Corbett,: Naval Operations To the Battle of Falklands December 1914. Longmans, Green & Co., London 1920, OCLC 174823980 (englisch).
  • Julian Stafford Corbett,: Naval Operations: The Dardanelles Campaign. III. Longmans Green & Co., London 1923, OCLC 924170059 (englisch).
  • Julian Stafford Corbett,: Naval Operations From the Battle of the Falklands to the Entry of Italy Into the War in May 1915. Longmans Green & Co., London 1923, OCLC 174824081 (englisch).

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. "Naval & Military intelligence". The Times (35067). London. 7 December 1896. S. 12.
  2. a b c d e f g h i j Lyon & Roberts, "Great Britain and Empire Forces".S. 35
  3. a b c d e f g h i Burt, British Battleships 1889–1904 S.156
  4. "Naval & Military intelligence". The Times (36478). London. 11 June 1901. S. 10
  5. "Naval & Military intelligence". The Times (36916). London. 4 November 1902. S. 10.
  6. Corbett, Naval Operations: To The Battle of the Falklands, December 1914. S. 267, 211f., S. 420.
  7. Corbett,Naval Operations: From The Battle of the Falklands to the Entry of Italy Into the War in May 1915. S. 422.
  8. Corbett,Naval Operations: From The Battle of the Falklands to the Entry of Italy Into the War in May 1915. S. 140ff.
  9. Henderson,"Dardanelles Notes, HMS Prince George". The Naval Review. S. 244
  10. Henderson, "Dardanelles Notes, HMS Prince George". The Naval Review. S. 248, S. 267f.
  11. Corbett,Naval Operations: The Dardanelles Campaign. S. 89, S. 243.
  12. Kinvig, Churchill's Crusade S. 8f.
  13. Corbett,Naval Operations: The Dardanelles Campaign. S. 312.
  14. Preston,"Great Britain and Empire Forces". S. 8.
  15. a b c d Burt, British Battleships 1889–1904. S. 168f.
  16. Burt,British Battleships 1889–1904. S.178, S. 182.
  17. Burt,British Battleships 1889–1904. S. 172.
  18. a b Burt, British Battleships 1889–1904. S. 170f.
  19. Burt,British Battleships 1889–1904. S. 171f.
  20. Burt,British Battleships 1889–1904. S. 172, S.178.
  21. Burt,British Battleships 1889–1904. S. 172ff.
  22. Burt,British Battleships 1889–1904. S.178.
  23. Burt,British Battleships 1889–1904. S. 174ff.