Benutzer:Mschade/weiterode

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Blick auf Weiterode vom Aussichtspunkt "Stirnpilz"

Weiterode ist ein Dorf in Nordost-Hessen und ist seit 1972 Stadtteil von Bebra.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geografische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weiterode liegt in Nordost-Hessen im Kreis Hersfeld-Rotenburg und ist Stadtteil der Stadt Bebra. Das Dorf liegt am westlichen Ausgang des Ulfegrundes, wo Richelsdorfer Gebirge (im Norden) und Seulingswald (im Süden) zurücktreten und das Ulfetal in die Fulda-Aue bei Bebra einmündet. Seit rund 100 Jahren ist das Dorf von einem Schienendreieck der Eisenbahn vollkommen umschlossen. Nur durch Brücken gelangt man heute in den Ort. Weiterode war jahrhunderte lang Kreuzungspunkt alter Handelsstraßen und Zollstation.

Nachbarorte von Weiterode sind im Uhrzeigersinn: Bebra (im Nordwesten), Iba, Ronshausen, Breitenbach. Die nächst größeren Städte sind zum einen Bad Hersfeld (ca. 15 km) und zum anderen Kassel und Fulda (jeweils ca. 60 km).

Ausdehnung und Einwohnerzahl[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Höhe über NN: 204m
  • Gesamtfläche: 727ha
  • Bebaute Fläche: 48ha
  • Einwohner 1852: 775
  • Einwohner am 31.12.2006: 2344

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Urkundliche Ersterwähnung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erstmals urkundlich erwähnt wurde Weiterode am 27. August 1057. Ursprünglich gehörte Weiterode zum Erzbistum Mainz als einziger Ort in der Gegend um Bad Hersfeld. Demgegenüber besaß Hersfeld in seinem Territorium ein Dorf, das südlich von Main, Richtung Alzey, lag mit Namen Schornsheim. Erzbischof Liutbold von Mainz und Abt Meginher von Hersfeld tauschten die beiden Orte der einfacheren Bewirtschaftung wegen gegeneinander aus. Als Vertragsschließende haben unterzeichnet: Liutbold, Erzbischof zu Mainz und Meginher, Abt der Hersfelder Kirche sowie 33 Zeugen. Dies ist öffentlich verhandelt worden in Mainz auf Anordnung des Königs Heinrich IV. und mit Zustimmung des ehrwürdigen Erzbischof Liutbold und des Abtes Meginher im Jahre 1057 am 27. August.

Geschichtliche Eckdaten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 1344 gehört Weiterode dann zu Hessen und lag in der Vogtei Ziegenhainisch.

1376 wird in Dokumenten eine Burg erwähnt, auf die heute noch der Straßen- und Gemarkungsname Burgrain hindeutet. Seid 1502 gehörte Weiterode zum Amt Rotenburg und wurde später Gerichtsstuhl dieses Amtes für mehrere Ortschaften. In dieser Zeit fallen einige Orte im Umfeld Wüst, unter anderem Stockhausen, Erdhausen und Rudolferode. Im dreißigjährigem Krieg wurden Dorf und Kirche vom Heer geplündert.

Das bäuerliche Dorf Weiterode entwickelte sich im 18. und 19. Jahrhundert zu einem Leinenweberdorf und mit dem Bau der Eisenbahn um 1850 und dem aufstrebenden Bahnhof Bebra schließlich zu einem Eisenbahnerdorf.

Seit dem Bau der sog. Umgehungsbahn schließt sich ein Gleisdreieck um Weiterode. Die stetige Aufwärtsentwicklung nach dem 2. Weltkrieg endete mit dem Niedergang des Bebraer Bahnhofs mitte der 1980er Jahre.

1972 wird Weiterode im Zuge der Gebietsreform das größte von insgesamt 11 Stadtteilen Bebras.

950 Jahrfeier 2007[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 2007 feiert Weiterode in einer Festwoche vom 4. bis 12. August das 950-jährige Jubiläum der urkundlichen Ersterwähnung (August 1057, s.o.).

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Verwaltungsorgan von Weiterode ist der Ortsbeirat, der von den Einwohnern am gleichen Wahltag wie die Stadtverordnetenversammlung Bebra gewählt wird.

Der Vorsitzende des Ortsbeirates ist gleichzeitig Ortsvorsteher. Dieses Amt ist in Weiterode momentan durch Georg Almeroth besetzt.

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gebäude[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kirche[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Weiteröder Kirche wurde im 13. Jahrhundert gebaut, von diesem ursprünglichem Gebäude ist heute noch der Chorturm erhalten. Bei erheblichen baulichen Veränderungen im Jahr 1619 wurde der Altar nach westen in das Kirchenschiff verlegt und ein Portal als Haupteingang in den Turm gebrochen. Nach der Verwüstung des Innenraumes während des dreißigjährigen Krieges, wurde die Wehrkirche ab 1719 gründlich erneuert und zählt seitdem zu den schönsten hessischen Landkirchen.

Die unter dem Oberbegriff „Himmlische Musik“ bekannt gewordene barocke Deckenmalerei und die ausgemalten doppelstöckigen Emporen wurden in den Jahren 2003 und 2005 aufwendig restauriert.



Schule[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach räumlicher Enge in älteren Schulgebäuden infolge wachsender Schülerzahl wurde 1933 eine moderne achtklassige Volksschule eingeweiht, die später zur Mittelpunktschule wurde. Heute ist die Weiteröder „Ulfetalschule“ eine vierklassige Grundschule.

Kirchengemeinde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 2006 hatte die evangelische Kirchengemeinde Weiterode 1711 Mitglieder.

Vereine[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Insgesamt 28 Vereine und Verbände haben sich im Laufe der Zeit in Weiterode etabliert, darunter:

  • 7 Sportvereine
  • 4 Chöre
  • 2 Musikgruppen
  • 2 Hilfsorganisationen (Freiwillige Feuerwehr und Rotes Kreuz)
  • 1 Jugendclub
  • Kulturverein "Ellis Saal", der überregionale Veranstaltungen organisiert


Naherholung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weiterode ist von Wald umgeben, in dem sich zahlreiche ausgeschilderte Wander- und Radwege befinden. Der Naherholung dienen außerdem die Anlagen des Heimatvereines, wie beispielsweise der Aussichtspunkt Stirnpilz, das Tretbecken Heiertal, Schutzhütten an Wanderwegen, der Kräutergarten am Burgrain sowie der Burgrainplatz mit Grillhütte und Waldlehrpfad. Außerdem befinden sich noch die Fuldawiesen, durch die die Fulda fließt, sowie das Baggerloch bei Breitenbach in unmittelbarer Nähe.

Regelmäßige Veranstaltungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • jährliches Kirmes-und Heimatfest am 3. Oktoberwochenende
  • Sportwoche des ESV 1920 Weiterode im Mai
  • Dorffest alle zwei Jahre im August

Infrastruktur und Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Straßenverkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die größte Straße in Weiterode ist die L3251, die von Bebra nach Wildeck führt und einmal komplett durch Weiterode verläuft. Die nächstgrößeren Straßen in der Umgebung sind die Bundestraße B27 sowie die Bundestraße B83. Die nächstgelegenen Autobahnanschlussstellen sind die AS 34 (Wildeck-Hönebach) auf die Autobahn A4 und die AS 83 (Malsfeld) auf die A7. In Weiterode gibt es zwei Bushaltestellen, von denen allerdings hauptsächlich während der Schulzeit Busse zum Schülertransport fahren.

Schienenverkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Obwohl Weiterode komplett von Schienen umgeben ist, hat es keinen eigenen Bahnhof oder Bahnhaltepunkt. Der nächste Bahnhof ist in Bebra. Von dort aus fahren verhältnismäßig viele Züge, unter anderem auch ICEs und ICs.

Flugverkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der nächste Flughafen ist der Flughafen Kassel-Calden, im Kreis Hersfeld-Rotenburg gibt es keinen Flughafen.


Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Koordinaten: 50° 57′ N, 9° 49′ O