Benutzer:Murfatlar123/Dosenverschließmaschine

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Dosenverschließmaschinen oder Dosenverschliussmaschinen sind Maschinen für das Auffalzen der Deckel () zum dichten Verschließen von Konservendosen aus Metall.

Grundlagen der Konservendosen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Konservendosen werden aus Schwarzblech, Weißblech, chromatiertem Stahlblech oder Aluminiumblech hergestellt. Es gibt zweiteilige Dosen, bestehend aus dem tiefgezogenen (und eventuell noch abgestreckten) Dosenkörper und dem Deckel und dreiteilige Konservendosen, bestehend aus Boden (= Deckel), der Zarge (dem Dosenkörper = Rumpf) und dem Deckel. Die Zarge wird aus einem rechteckigen Stück Blech hergestellt, das über einen Dorn gerundet und an der Längsnaht gefalzt oder verschweißt wird. In neuerer Zeit setzt sich das Schweißen immer mehr durch. Bei gefalzten Zargen für Lebensmitteldosen wird der Längsfalz zusätzlich von außen verlötet bzw. die Schweißnaht wird innen mit einem Kunststoff abgedeckt. Nur bei Stülpdeckeldosen, z.B. für Kondensmilch, wurden noch bis in die sechziger Jahre die Deckel nur aufgelötet, weil man bei diesen Dosen die Deckel nicht entfernen musste, sondern es genügte, zwei Löcher in einen Deckel zu stoßen.

Sprayflaschen sind oft wie Konservendosen gefertigt.

Grundlagen des Verschließens[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Was muss hier beachtet werden?

Geschichte des mechanischen Dosenverschließens[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bevor die hier beschriebenen mechanischen Vorrichtungen zum luftdichten Konservieren von verderblichen Lensmitteln entwickelt wurden, kam seit Erfindung von Metallblechen das Verlöten zum Einsatz. Das heiß und randvoll eingefüllte Gut verdünnt beim Abkühlen die restliche Luft, so dass derselbe Effekt wie beim Einkochen entsteht, die Fäulniserreger sind abgetötet. Anschließend wurden die Dosen dann noch bei höheren Temperaturen als dem Siedepunkt des Wassers, beispielsweise in einer Salzlösung, mehrere Stunden lang gekocht. Dieses alte Verfahren wurde von den Ingenieuren Appert und Jones im 19. Jahrhundert gefunden und zum Einsatz gebracht.[1] 1880 fertigte die Firma Erdmann-Kircheis in Aue (Sachsen) eine erste Maschine, mit der Konservendosen mit Deckel zuverlässig und dicht verschlossen werden konnten.[2] Die erste Maschine für die Herstellung des Längsfalzes für Konservendosenzargen erfand 1888 der bei der gleichen Firma angestellte Christian Leonhard Walther. Diese Maschine erhielt auf den Maschinenausstellungen in München 1888 und 1889 zwei Königlich-Bayerische Staatspreise [3].

Moderne Maschinen für das Auffalzen der Deckel (Dosenverschließmaschinen) sind karussellartig mit bis zu 20 Stationen aufgebaut und führen die Zargen und Deckel den Verschließstationen automatisch zu und die Dosen automatisch ab.

Funktionsbeschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einfaches Gerät zum Verschließen von Konservendosen (2. Drittel 20. Jahrhundert)

Die einzelnen Stationen der Dosenverschließmaschinen arbeiten fast alle nach dem Prinzip des abgebildeten Gerätes zum Verschließen von Konservendosen.

Das im Bild dargestellte Handverschließgerät dient zum Verschließen von Konservendosen und wurde früher beispielsweise nach Hausschlachtungen verwendet, wobei größere Mengen Fleisch einfach und unkompliziert sterilisiert und damit haltbar gemacht werden konnten. Nach dem Verschließen wurden alle Dosen zusammen in einem großen Kessel, zum Beispiel im Waschhauskessel, gekocht. Daran lässt sich aber gut die Funktion erklären. Auf die bereits mit dem aufgefalzten Boden versehene und gefüllte Dose wird der Deckel gelegt und dann von unten durch die Gewindespindel, in deren Querbohrung hier der Schraubenzieher zum Drehen steckt, gegen die obere Futterscheibe gedrückt. Diese hat genau den Innendurchmesser des Deckelfalzes und muss die Kraft der von außen den Falz formenden Verschließrollen aufnehmen. Mit der Handkurbel werden Futterscheibe und Dose (in diesem Beispiel über ein Getriebe) gedreht und mit dem rechten roten Hebel wird die kleine Verschließrolle gegen den vorgeformten Deckel gedrückt. Indem das Blech des Deckels und des Dosenkörpers (der Zarge) in mehreren Umläufen zu einem Mehrfachfalz (5-fache Blechdicke) umgeformt wird, entsteht der Verschlussfalz. Bei besseren Handverschließgeräten wird der Hebel zuerst nach hinten gedrückt und mit einer Vorrolle der Verschlussbördel vorgeformt, um dann anschließend den Hebel nach vorn zu ziehen. Dabei kommt eine Rolle mit dem Fertigprofil zum Einsatz und formt den Verschluss dauerhaft. Dicht wird der Falz auch durch vorher in den Deckelfalz eingespritzte Dichtungsflüssigkeit (Latex), die vor der Verwendung des Deckels einige Zeit trocknen muss. Nach dem Verschließen müssen die Konservendosen durch Kochen oder in Autoklaven sterilisiert werden.

Bei der Sterilisation von Konservendosen ist zu beachten, dass sie vollkommen dicht sind und deshalb der Überdruck in der Konservendose nicht abgebaut werden kann. (Anders als beim Einkochen, wo der Überdruck im Glas beim Kochen weitgehend abgebaut wird und beim Abkühlen der Unterdruck im Glas den Deckel zusätzlich auf das Glas drückt und die Abdichtung verbessert.) Der Autoklavendruck wird nun so eingestellt, dass der Druck in der Konservendose etwa gleich dem Autoklavendruck ist, um ein Zerplatzen oder Eindrücken der Konservendose zu vermeiden. Geringe Druckdifferenzen müssen die Deckel ausgleichen, die deshalb ein Terrassenprofil mit Kochsicken haben. Dieses Profil soll ausbeulen (Fachausdruck bombieren), ohne den Deckel bleibend zu verformen. Konservendosen können auch ohne Autoklaven in kochendem Wasser sterilisiert werden, wobei die Kochzeit länger sein muss, damit die Sterilisationstemperatur und -dauer an allen Stellen des Füllgutes erreicht wird. Diese Methode ist jedoch wegen der niedrigeren Temperatur nicht so sicher zum Verschließen. Die Deckel halten im Allgemeinen den sich beim Kochen einstellenden Druck aus. (Das gilt aber nicht für Aufreißdeckel, die eine Schwächungskerbe haben, entlang der das Öffnen ohne Werkzeug möglich ist.)

Bei nicht ausreichend sterilisierten Konservendosen blähen sich nach einiger Zeit die Deckel öder Böden durch die entstehenden Gase auf, sie bombieren. Der Deckel lässt sich dann nicht mehr bleibend zurück drücken. Solche Dosen sind nicht für den Verzehr geeignet. Es muss also das gesamte Füllgut einschließlich der eingeschlossenen Luft sterilisiert werden. Das heißt, dass die Sterilisationstemperatur über die Sterilisationszeit an allen Stellen des Füllgutes herrschen muss.

Trockene pulverförmige Stoffe wie Getränkepulver, Kaffee und ähnliches in Konservendosen brauchen nicht sterilisiert zu werden. Hier wird das Füllgut unter Schutzgas (also ohne Sauerstoff- und Feuchtigkeitszutritt) verpackt. In diesem Fall genügen dann auch Pappverpackungen mit gasdichter Beschichtung (z. B. ).

Konkrete Maschinen??[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

((Vorschlag, ggf. mit techn. Details ausbauen))

In Deutschland gibt es rund ein Dutzend Hersteller von Dosenverschließmaschinen, die überwiegend halbautomatisch oder automatisch arbeiten. Verarbeitet werden dabei Blechdosen mit Durchmessern von 50 bis 200 mm bei Höhen von 30 bis 300 mm. Durchschnittlich können rund 200 Dosen pro Stunde verschlossen werden.[4]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Can seamer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Heinrich Samter (Hrsg.): Das Reich der Erfindungen. Verlag von W. Herlet, Berlin u. Leipzig, 1901. S. 587 ff
  2. Geschichte der Fa. Erdmann-Kircheis auf ihrer Homepage; abgerufen im Januar 2011
  3. "Erzgebirgische Heimatblätter" - Zeitschrift für Heimatfreunde, 2009/6; Marienberg ISSN 0232-6078; S. 25-27, Harald Walther: Blechspielzeug aus dem Erzgebirge und Mitteilung des Enkels Harald Walther, Schwerin XXX von wann, an wen??
  4. Beispiele mit Abbildungen der Maschinen [1] Fa. Stiller, Bad Rappenau; [2] Fa. Klinghammer, Braunschweig; [3] Lanico, Braunschweig; [4] German Food Technology, Hamburg und [5] mbt Trassenheide