Benutzer:Odetta/Landeskommando Sachsen

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Wappen Karte
Wappen des Landeskommandos Hessen
Dresden (Deutschland)
Dresden (Deutschland)
Dresden
Basisdaten
Land: Deutschland
Bundesland: Sachsen
Stadt: Dresden
Organisation: Bundeswehr
Teilstreitkraft: Streitkräftebasis (SKB)
Personal
Kommandeur: Oberst Michael Knop
Personal inklusive Reservisten: 396 (Stand 2013)
Unterstellung: Kommando Territoriale Aufgaben der Streitkräftebasis

Das Landeskommando Sachsen (LKdo SN) ist der Ansprechpartner der Bundeswehr im Freistaat Sachsen für die Landesregierung und alle zivilen Behörden und Organisationen, unter anderem im Katastrophenschutz. Teil des Landeskommandos Sachsen sind zwei sächsische Familienbetreuungszentren für Angehörige von Soldaten im Einsatz und die Sportfördergruppe für Spitzensportler in Frankenberg. Seit seiner Indienststellung ist das Landeskommando Sachsen für die Zivil-Militärische Zusammenarbeit im Bundesland verantwortlich und dabei unter anderem für den Hochwassereinsatz der Bundeswehr. Das Kommando hat seinen Sitz in der Graf-Stauffenberg-Kaserne in Dresden. Es untersteht dem Kommando Territoriale Aufgaben der Bundeswehr (KdoTerrAufgBw) und gehört damit zur Streitkräftebasis (SKB).

Struktur und Aufgaben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit dem 22. Juni 2007 leisten im Landeskommando Sachsen mit Sitz in der Graf-Stauffenberg-Kaserne in Dresden rund 50 „aktive“ Soldaten, 335 Reservisten ihren Dienst. Daneben sind 15 zivile Mitarbeiter in der Dienststelle angestellt.

Kurz gefasst hat das Landeskommando im Rahmen der Zivil-Militärischen-Zusammenarbeit im Katastrophenfall damit folgende Aufgaben:

  • Zentraler Ansprechpartner der Bundeswehr für die Behörden im Bundesland
  • Beratung des Krisenschutzstabes des Sächsischen Innenministeriums
  • Bearbeitung von Unterstützungsanforderungen ziviler Dienststellen und Behörden an die Bundeswehr
  • Planung und Vorbereitung von Hilfs- und Unterstützungsleistungen der Bundeswehr im Land Sachsen
  • Koordinierung des Bundeswehreinsatzes mit den zivilen Katastrophenschutzstäben
  • Beratung der eingesetzten Truppe
  • Führung der eingesetzten Bezirks- und Kreisverbindungskommandos auf Ebene der Landesdirektionen

Über die Hilfe bei Unglücksfällen und Katastrophen hinaus ist das Landeskommando Ansprechpartner der Landesregierung in allen das Land Sachsen betreffenden Bundeswehrangelegenheiten und stellt regelmäßig Soldaten für Auslandseinsätze ab. Darüber hinaus unterstützen die Soldaten des Landeskommandos Sachsen die Angehörigen der alliierten Streitkräfte beim sogenannten „Host-Nation-Support“. Komprimiert stellen sich die weiteren Aufgaben wie folgt dar:

  • Aus- und Weiterbildung der Angehörigen der Verbindungskommandos (BVK und KVK)und der RSU-Kompanie
  • Betreuung der Angehörigen von Soldatinnen und Soldaten im Auslandseinsatz durch die Familienbetreuungszentren (FBZ) Leipzig und Frankenberg/Sachsen
  • Führung der Sportfördergruppe der Bundeswehr in Frankenberg/Sachsen
  • Unterstützung alliierter Streitkräfte in Sachsen

Reservistenarbeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Bezirks- und Kreisverbindungskommandos der Bundeswehr sind Reservisten, die im Katastrophenfall als Partner der zivilen Kräfte eingesetzt werden. Sie beraten die zivilen Einsatzstäbe zu Möglichkeiten und Grenzen militärischer Hilfe und koordinieren die Hilfeleistung im Ernstfall in enger Abstimmung mit Land, Kommunen und Landkreisen. Die Bezirks- und Kreisverbindungskommandos haben ihre Büros in den sächsischen Landkreisen und kreisfreien Städten. Die Reservisten kommen aus der sächsischen Region und werden im Katastrophenfall und für regelmäßige Übungen einberufen. Die 16 Bezirks- und Kreisverbindungskommandos und drei Bezirksverbindungskommandos im Land Sachsen unterstehen dem Landeskommando Sachsen.

Dem Landeskommando Sachsen sind drei Bezirks- und 13 Kreisverbindungskommandos unterstellt. Diese Struktur ist der sächsischen Verwaltungsgliederung mit zehn Landkreisen und drei kreisfreien Städten sowie drei Regierungsbezirken angepasst. Damit steht jedem zivilen Katastrophenschutzstab in Sachsen ein Ansprechpartner der Bundeswehr zur Seite. In den 16 sächsischen Verbindungskommandos leisten derzeit insgesamt 207 ortsansässige Reservisten der Bundeswehr ihren Dienst. Die einzelnen Verbindungskommandos haben eine Sollstärke von jeweils zwölf Reservisten. Diese verfügen vor allem über militärische Qualifikationen, die in Krisen- und Katastrophenlagen von besonderem Belang sind: ABC, Pionierwesen, Logistik und Sanitätsdienst. Die Zusammenarbeit zwischen dem Landeskommando Sachsen und den Verbindungskommandos wird durch zwei Regionale Planungs- und Unterstützungstrupps in Marienberg und in Leipzig unterstützt. Mit dieser neuen Struktur sind die Voraussetzungen für eine schnelle und effektive Unterstützung der Bundeswehr bei Naturkatastrophen und besonders schweren Unglücksfällen flächendeckend für Sachsen gesichert.

Im November 2013 wird die Regionale Sicherungs- und Unterstützungskompanie (RSU) in den Dienst gestellt, die dem Landeskommando Sachsen untersteht. Die aus Reservisten gebildete Kompanie verstärkt die aktive Truppe vor allem im Wach- und Sicherungsdienst für militärische Anlagen. Hinzu kommen Aufgaben im zivilen Katastrophenschutz.


Familienbetreuung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Familienbetreuungszentren in Frankenberg/Sachsen und Leipzig gehören zum Landeskommando Sachsen der Bundeswehr und unterstützen Angehörige von Soldaten im Einsatz. Rund 1.000 Angehörige in der Region erhalten die monatlichen Einladungen zu den Treffen der Familienbetreuer der Bundeswehr. Mehrere haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter betreuen Familienmitglieder und Freunde von Soldaten im Einsatz, organisieren Veranstaltungen und stehen bei Fragen und Problemen bereit.

Spitzensportförderung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der sächsischen Sportfördergruppe der Bundeswehr Frankenberg sind im Moment 54 Spitzensportler organisiert. Standort der Sportfördergruppe ist die Wettiner Kaserne in Frankenberg. Die Spitzensportler trainieren in Sportvereinen oder - Stützpunkten und werden durch das Bundeswehr-Regiepersonal bei der Organisation von Training, Wettkämpfen und Lehrgängen unterstützt. 1993 war die Sportfördergruppe in Sachsen gegründet worden, um Spitzensportlern die nötigen Rahmenbedingungen für ihre berufliche und sportliche Laufbahn zu bieten. Die Sportfördergruppe ist Teil der Spitzensportförderung der Bundeswehr. Zu den in der Sportfördergruppe organisierten Spitzensportlern gehören unter anderem der Zehnkämpfer Rico Freimuth, die Kugelstoßerin Christina Schwanitz, der Wasserspringer Sascha Klein und der Skispringer Richard Freitag.


Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Während des Kalten Krieges wurden zivile und militärische Verteidigung unter dem Begriff Gesamtverteidigung zusammengefasst. Sie war Bestandteil nationaler Sicherheitsvorsorge, diente unmittelbar der Unterstützung des Einsatzes bündnisgemeinsamer Streitkräfte zum Schutz des Staatsgebietes und der Bevölkerung gegen Angriffe von außen.

Die militärische, territoriale Struktur bestand Ende der 90er Jahre im Wesentlichen aus:

  • Territorialkommandos,
  • Wehrbereichskommandos,
  • Heimatschutzbrigaden,
  • Verteidigungsbezirkskommandos/Verteidigungskreiskommandos,
  • Heimatschutzbataillonen und Sicherungsbataillonen mit entsprechenden Mobilmachungsstützpunkten.

In diesen Strukturen war die große Masse der Reservisten der Bundeswehr und teilweise aktive Truppe flächendeckend, in erster Linie zur Ergänzung der bündnisgemeinsamen Vorneverteidigung gebunden.

Schwerpunktmäßig waren die folgenden Territorialen Aufgaben zu erfüllen:

  • Planung und Führung der Operationen zum Raum- und Objektschutz,
  • Koordination der zivilen und militärischen nationalen Operationen im Rahmen der Gesamtverteidigung,
  • Kontrolle der militärischen Verkehrsführung für eigene und Kräfte der Bündnispartner,
  • Planung und Befehlsgebung zur Kriegsstationierung.

Mit der Wiedervereinigung wurden diese Strukturen überflüssig. Die Sicherheitspolitischen Umwälzungen zu Beginn der 90er Jahre haben den Schwerpunkt der Territorialen Aufgaben der Bundeswehr auf die Unterstützung der verantwortlichen zivilen Dienststellen/Behörden im Rahmen der Hilfeleistungen bei Naturkatastrophen und besonders schweren Unglücksfällen verschoben. Im Rahmen des Anpassungs- und Transformierungsprozesses wurden die territorialen Strukturen kontinuierlich den sich verändernden Rahmenbedingungen angepasst.

Die bis 2006 vorgehaltene territoriale Struktur – vier Wehrbereichskommandos, 27 Verteidigungsbezirkskommandos und Standortkommando Berlin, 50 Verbindungskommandos sowie Beauftragte für regionale Angelegenheiten einschließlich der Standortältesten – orientierte sich zur Erfüllung der neuen Aufgabe immer noch nicht in ausreichendem Maße an den zivilen Strukturen, die zu unterstützen sind.

Auftrag[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Teil der gesamtstaatlichen Sicherheitsvorsorge leistet die Bundeswehr ihren Beitrag im Sinne des Artikel 35, Absatz 2 des Grundgesetzes:

„Zur Hilfe bei einer Naturkatastrophe oder einem besonders schwerem Unglücksfall kann ein Land Polizeikräfte anderer Länder, Kräfte und Einrichtungen anderer Verwaltungen sowie des Bundesgrenzschutzes (jetzt Bundespolizei) und der Streitkräfte anfordern.“

Das bedeutet, die Bundeswehr wird nur auf Antrag des Landes unterstützend aktiv, wenn die eigentlich verantwortlichen, zivilen Hilfsdienste wie THW oder Feuerwehr, bei der Bewältigung von Katastrophen oder schweren Unglücken, an ihre Grenzen stoßen. Die Rettung von Menschenleben und der Schutz von lebenswichtigen Einrichtungen der Allgemeinheit ist dabei vorrangiges Ziel. Diese Leistungen stellen in jedem Fall nur Ergänzungen zu den Anstrengungen der zivilen Hilfsdienste dar. Die verantwortliche Gesamtleitung und die Koordinierung verbleiben immer bei der zivilen Einsatzleitung.

Die Bezirks- und Kreisverbindungskommandos, werden ausschließlich mit regional ansässigen Reservisten besetzt, die im Ernstfall unverzüglich einberufen werden. Sie haben vor allem auf der Ebene der Kreise und kreisfreien Städte sowie der Landesverwaltung eine beratende Funktion. Die Nähe von Dienst- und Wohnort, die genaue Kenntnis des Umfelds und persönliche Kontakte zu den Verantwortlichen in den Katastrophenschutzstäben sind die wesentlichen Vorteile der Reservisten in den Verbindungskommandos. Die Reservisten werden den Behörden längerfristig zur Verfügung stehen, da sie nicht wie aktives Personal, einem kurzfristigen Versetzungsrhythmus unterliegen. Den Leitern eines solchen Verbindungskommandos, den sogenannten „Beauftragten der Bundeswehr für Zivil-Militärische-Zusammenarbeit“ (BeaBwZMZ), kommt eine herausgehobene Rolle zu. Sie sind die ständigen Ansprechpartner für die örtlichen Behörden in Fragen des Katastrophenschutzes und möglicher Unterstützungsleistungen der Bundeswehr.

Kommandeure des Landeskommandos Sachsen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das noch sehr junge Landeskommando führte bereits seine erste Kommandoübergabe durch. Der Befehlshaber im Wehrbereich III, Generalmajor Heinrich Geppert, übergab am 6. Dezember 2012 das Kommando über das Landeskommando Sachsen von Oberst Manfred Nikolaus Molitor an Oberst Michael Knop. Die Kommandoübergabe erfolgte während eines feierlichen Appells im Scharnhorstsaal der Offizierschule des Heeres in der Graf-Stauffenberg-Kaserne Dresden.

Datum Kommandeur
22. Juni 2007 bis 31. Dezember 2012 Oberst Manfred Nikolaus Molitor
seit 1. Januar 2013 Oberst Michael Knop

Juni-Hochwasser 2013[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Lagezentrum des Landeskommandos Sachsen in der Graf-Stauffenberg-Kaserne in Dresden wurde der Einsatz der Bundeswehr während des Hochwassers koordiniert. Truppen aus dem gesamten Bundesgebiet und Soldaten aus den Niederlanden und Frankreich kämpften gemeinsam mit den zivilen Einsatzkräften und der Bevölkerung gegen die Folgen der Naturkatastrophe. Der Hochwasser-Einsatz der Bundeswehr im Freistaat Sachsen endete am Freitag, den 14. Juni 2013 mit der Auflösung des Hochwasser-Lagezentrums im Landeskommando Sachsen und der Rückverlegung der Truppen an ihre Heimatstandorte. Zeitweise bis zu 4.200 Soldatinnen und Soldaten waren bis zum 12. Juni in ganz Sachsen im Einsatz, um die zivilen Einsatzkräfte und die Bevölkerung bei der Bewältigung des Hochwassers und seiner Folgen zu unterstützen. Im Landeskommando Sachsen wurde in diesen zwei Wochen der Einsatz koordiniert, zusammen mit der Panzergrenadierbrigade 37 aus Frankenberg, die sämtliche Truppen im Hochwassereinsatz führte.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]