Benutzer:Olenz/Daoismus

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Allgemeiner geschichtlicher Hintergrund

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Chinas Geschichte ist eine der längsten der Welt und gibt immer wieder neue Rätsel auf. Viele Kulturen prägten dieses Land, angefangen mit der über 10.000 Jahre alten Harappakultur, welche in Pakistan (Induskultur) ihre Ursprünge hat. Es war zur Kultur von Mohenjo Dharo (Pakistan), der von Jericho (wohl die älteste Stadtsiedlung der Welt) und der alten Siedlungen und Städte (Ur) im Einflussgebiet des Goldenen Halbmondes (Euphrat und Tigris). Viel aus dieser Zeit ist nicht erhalten geblieben. Erst zur Zeit der Ming Kaiser wurden festere Baumaterialien verwendet und somit Kulturdenkmäler erhalten. Zu den wesentlichen Funden dieser nordostchinesischen Kultur (Hongshan-Berg, Provinz Liaoning, Fundort Niuheliang, Opferstätte von Dongshanzui) gehört der Terracottakopf einer Göttin mit Augen aus Jade, denn schon immer verehrten die alten Chinesen Götter und lebten nach ihren Vorgaben. Die großen Kulturen lagen im Einzugsgebiet der großen Flüsse, die von den Chinesen als Götter verehrt wurden (z. B. Gelber Fluß / Gelber Kaiser). Am Oberlauf des Gelben Flusses Huang He herrschte seit dem 3. Jahrtausend v. Chr. ein reges Kommen und Gehen verschiedenster nomadisierender Völker und Stämme. Diese Stämme brachten neue Lehren und Sitten mit und waren ausschlaggebend für die Entwicklung der chinesischen Hochkultur. China war von Einwanderern gekennzeichnet und bald wurde das Urvolk verdrängt. Heute gilt der Prozess der Landnahme allerdings als die Zeit der Kulturschöpfung. Aus dieser Epoche stammt auch eine umfangreiche Sagensammlung und chronologische Geschichtsschreibung. Unter der Zhou-Dynastie begannen an einigen Fürstenhöfen Schreiber mit der Aufzeichnung ihrer Gegenwart. Unter den Han schließlich entstand durch den berühmten Historiker Sima Qian die systematische, wissenschaftliche Geschichtsschreibung. Diese Geschichtsschreibung war es, welche der irdischen Herrschaft eine himmlische Berechtigung, das 'Mandat des Himmels' voraussetzte. Damit ausgestattet, konnte der Kaiser als Sohn des Himmels und oberster Wahrer der kosmischen Ordnung die irdischen Geschicke lenken, ohne an irdische Zwänge gebunden zu sein. Geschah eine Naturkatastrophe während der Herrschaft eines Kaisers, so war dies oft ein Zeichen des Himmels und Begründung genug, um eine Dynastie zu stürzen. Es heißt, dass die chinesische Kultur von Anfang an hoch entwickelt war. Sie entsprang einem himmlischen Schöpfungsakt. Die Schöpfungsgeschichte lautet wie folgt:“ Nachdem die Trennung von Himmel und Erde vollzogen war, wurde die Erde zunächst von den 12 Kaisern des Himmels regiert, von denen jeder 18 000 Jahre herrschte. Nach diesen kamen die Kaiser der Menschen, neun an der Zahl, die insgesamt 46 000 Jahre regierten. Weitere 16 Herrscher, von denen nichts bekannt ist, folgten die Urkaiser Fu-Xi, Shan Nung und schließlich der Gelbe Kaiser Huang-Di - seither ist Gelb (wie die Erde des Gelben Flusses) die offizielle Kaiserfarbe (Element Erde = Farbe gelb). Der Sage nach begründete zwischen 6000 und 5000 v. Chr. der legendäre Urkaiser Huang Di die chinesische Zivilisation. Verschiedene Stämme sollen sich am „Gelben Fluss“, dem Huang He, zusammengeschlossen haben. Südlich des heiligen Berges Taishan herrschte um 4500 vor Christi die blühende Dawenkou-Kultur. Dieser Kultur entsprang die Longshan-Kultur. Eine weitere Rolle spielten die Schamanen als Überwinder des Todes, sie stellten die Beziehungen zwischen Lebenden und Toten her. Die Xia-Dynastie (2205 - 1766 v. Chr.) wurde von Yu gegründet. Der Sage nach war Yu groß, weil er die Fluten des Huang He bezwingen konnte. Die Kunst der Wasserregulierung hatte im antiken China, wie in allen alten Kulturen, eine ungeheure Bedeutung (die Fluten- sage Noahs). In dieser Zeit war es üblich, Sklaven beim Hausbau zu opfern, um die Götter gnädig zu stimmen. Für die Konfuzianer galt der Dynastiegründer Yu als erstes Beispiel einer an sittlichen Gesichtspunkten orientierten Politik. Er soll seinem Sohn die Thronfolge verwehrt haben, weil ihm dieser nicht würdig erschien, Kaiser zu sein. Diese Dynastie liegt zeitlich zwar nach der Entstehung des Daoismus. Sie ist allerdings die einzige, welche man mit der Entstehung in Verbindung bringen könnte.

Entstehungsgeschichte

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Der Daoismus, oder auch Taoismus, soll nach einer chinesischen Legende, um 2700 vor Christi Geburt von dem gelben Kaiser gegründet worden sein. Er ist eine der ältesten Religionen und Philosophien Chinas. Der genaue Grund und seine exakte Entstehungszeit sind leider nicht bekannt und weichen in den einzelnen Quellen stark von einander ab. Der Daoismus ist eine der „Drei Lehren“, welche China maßgeblich prägte. Der Daoismus hat durch einen langen Entwicklungsprozess Form angenommen. Dabei wurden fortlaufend Strömungen des Altertums integriert. Die daoistische Lehre beinhaltet viel Gedankengut, das in China zur Zeit der Zhou-Dynastie (1040–256 v. Chr.) weit verbreitet war. Dazu gehören die kosmologischen Vorstellungen von Himmel und Erde, die Fünf Wandlungsphasen, die Lehre vom Qi (Energie), Yin und Yang und das Yijing (I Ging), aber auch die Tradition der Körper- und Geisteskultivierung, die mit Atemkontrolle und anderen Techniken wie Taijiquan und Qigong, Meditation, Visualisation und Imagination, Alchemie und magischen Techniken Unsterblichkeit erreichen wollte. Die alten Chinesen waren auf der Suche nach Unsterblichkeit. Dies ist und bleibt ein zentrales Thema des Daoismus, welches wahrscheinlich auf sehr alte Glaubensinhalte zurückgeht, denn im Zhuangzi, einem daoistischen Klassiker aus dem 4. Jh. v. Chr., werden bereits die Xian erwähnt. Das sind die Unsterblichen, deren wichtigster der gelbe Kaiser und die Königinmutter des Westens sind. Diese Gestalten tauchten schon in der Shang- Zeit im 2. Jahrtausend vor Christi auf. Zunächst war der Daoismus, die Religion der Philosophen und Gelehrten. Doch er entwickelte sich zur Volksreligion, denn die daoistischen Philosophen verwendeten bildhafte Geschichten und alte Volkssagen, um ihre Ideen zu erläutern. Mehr und mehr volkstümliche Bräuche, Riten und buddhistische Elemente zogen in die daoistischen Praktiken ein. Die Religionen wurde polytheistisch und definierte sich durch eine gemeinsame liturgische Tradition. Daraus entstand ein reichhaltiger Götterhimmel, dessen genaue Ausformung sich allerdings von Schule zu Schule unterscheiden konnte. Die drei obersten Gottheiten, die Drei Reinen, kristallisierten sich heraus und blieben jedoch gleich. Das liturgische System bildet den formalen Rahmen für unterschiedliche lokale Kulte und das daoistische Pantheon wurde zugänglich für jeden Menschen. Dank der Himmelsmeister-Kirche Zhang Daolings konnten sich verschiedene daoistische Gemeinschaften gewissermaßen vereinigen. Diese starke und breiten wirksamen Organisation wurde während der Sui- und Tang-Dynastie zu einer echten Volksreligion und religiösen Macht. Dies ging so weit, dass die Dynastie der Tang sogar behauptete hatte, von Laotse ab zu stammen. Dadurch machten sie seine Verehrung zu einem offiziellen Kult. Der daoistische Kaiser Xuanzong gründete landesweit daoistische Tempel. In den nachfolgenden Jahren Jahr erreichte der Daoismus seine Blütezeit und es entstanden viele literarische, noch heute erhaltene Werke. Der Daoismus wurde unter der Song-Dynastie (960–1279) dann vollständig in die Volkskultur integriert. Dies geschah unter anderem durch den Zusammenschluss lokaler und regionaler Organisationen zu einem Netzwerk offiziell geförderter Tempel, durch Kaiser Zhenzong. Diese Tempel erhielten auch säkulare Aufgaben wie die Organisation von Märkten und das Eintreiben der Handelssteuer. Der Daoismus wurde mit Restriktionen und Verboten belegt. Dies geschah als Chinas letzte Dynastie, die Qing-Dynastie, die im Jahre 1644 gegründet wurde. Diese stand dem orthodoxen Gegensatz zum Konfuzianismus. Dadurch kam es zu einer Angst vor chinesischem Nationalismus, weshalb die lokalen Organisationen unterdrückt wurden. Im Taiping-Aufstand 1849 wurden dann sämtliche Tempel, sowohl buddhistische als auch daoistische, zerstört. Leider verstärkte sich im Verlauf des 20. Jahrhunderts die Tendenz immer mehr, die ursprüngliche chinesische Religion zu zerstören und mit dem Fortschritt in die Zukunft zu sehen. Lange war der Daoismus unbekannt. Erst Marco Polo entdeckte diese Religion im 13./14 Jahrhundert. Das Interesse war so groß, das der Jesuit, Matheo Ricci nach China reiste und die Praktiken übernahm, bis zu seinem Tod.

Stifter – Laotse

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Laotse ist ein legendärer chinesischer Philosoph. Laut Überlieferung soll er im 6. Jahrhundert v. Chr. gelebt haben. Sein Name wird unterschiedlich geschrieben, je nach Umschrift Laotse, Lao-Tse oder Lao-tzu. Der Name Laotse, unter dem er in Europa bekannt ist, ist gar kein Eigenname, sondern ein Appellativum. Er kommt aus dem chinesischen und bedeutet „Alter Meister“, nach einer späteren Legende auch „Altes Kind“. Laotse gilt als Begründer des Daoismus (Taoismus). Das Daodejīng ist einer der einflussreichsten daoistischen Texte. Diese Texte werden Laotse zugeschrieben und daher oft auch einfach als „Laozi“ bezeichnet. Wahrscheinlich ist der Text aber erst im 4. Jahrhundert v. Chr. entstanden beziehungsweise in seine heutige Form gebracht worden. Trotz der vielen beeindruckenden Überlieferungen minutiöser Chroniken und Listen von Herrschern, Beamten etc. aus China ist über Laotse fast nichts bekannt. Die ältesten Quellen sind Anekdoten und Legenden, die beispielsweise in Zhuangzis „wahrem Buch vom südlichen Blütenland“ aufgeschrieben sind. Die erste historische oder biographische Quelle findet sich im Shiji des Sima Qian, den „Aufzeichnungen des Chronisten“ aus dem 1. Jahrhundert v. Chr. Verwunderlich ist, dass Sima Qian selbst schreibt, dass seine Quellenlage sehr unsicher ist und er widersprüchliche Aussagen über Laotse gefunden hat. Er ist sich nicht sicher, ob Laotse wirklich gelebt hat. Der Überlieferung nach wurde Laotse in der Präfektur Ku des Staates Chu geboren. Das lag im Kreis Loyang im heutigen Honan, der südlichsten der so genannten Nordprovinzen. Eine Legende besagt, dass im Jahr 604 v. Chr. eine Frau im Staat Chu gegen einen Pflaumenbaum gelehnt einen Buben gebar. Er war angeblich 62 Jahre davor empfangen worden. Er konnte bereits kurz nach seiner Geburt sprechen. Seinen Namen soll er nach einen Baum gewählt haben: sein Sippenname war Li, sein Vorname Er (Ohr), sein Gesellschaftsname war Boyang. Ein anderer Name für ihn ist Lao Dan (Altes Langohr; dann: Ohr ohne Rand) so wurde er zumindest nach seinem Tod genannt. In seinen späteren Jahren soll er als Archivar am kaiserlichen Hof in Loyang (in der heutigen Provinz Honan), der Hauptstadt der Chou-Dynastie, gewesen sein. Er war verheiratet und hatte einen Sohn. Dieser wurde Soldat und auf ihn wurde die Herkunft der Tang-Kaiser zurückgeführt. Laotse errichtete keine Schule, doch die Menschen wurden von sich aus seine Schüler. Konfuzius, der etwa 50 Jahre jünger war als er, besuchte ihn mehrfach und kam dabei nicht gut weg. Sima Qian, Zhuangzi und andere haben darüber berichtet. Konfuzius wird so zitiert: "Ich verstehe, wie Vögel fliegen, wie Fische schwimmen und wie Vierbeiner laufen. Jene, die laufen, kann man fangen, jene, die schwimmen, kann man angeln, jene, die fliegen, kann man schießen. Was den Drachen anbelangt, so kann ich nicht verstehen, wie er in den Himmel aufsteigt, auf Wind und Wolken reitet. Heute sah ich Laotse und kann ihn nur mit dem Drachen vergleichen." (Dschuang Dsi „Das wahre Buch vom südlichen Blütenland“, Eugen Diederichs Verlag 1992) Im Alter von 160 Jahren wandte sich Laotse vom niedergehenden Zhou-Hof ab. Er beschloss eine für seine Entwicklung zuträglichere Umgebung zu suchen. Er war enttäuscht darüber, dass seine Lehren und Ratschläge so wenig befolgt wurden. Außerdem sah er Chaos und den Verfall des Reiches vorher, daraufhin verließ er, auf einem schwarzen Wasserbüffel reitend, das Land. Ca. 70 km westlich von Xi'an, bei Louguantai befindet sich am Shan-Gu Pass ein Tempel, in welchem Yin Xi, auch Yin Wenshi genannt, einen Turm zur Beobachtung von Gestirnen und Wetter errichtet hatte. Er war ein Berater des Kronprinzen und trug den daoistischen Namen Guanling. Diesen traf Laotse am Shan-Gu Pass. Er forderte Laotse auf, ihm sein Wissen mitzuteilen. Nach seiner Begegnung mit Laotse legte er alle weltlichen Ämter nieder und folgte den Lebensregeln des frühen Daoismus. Heute sind die verbliebene Plattform und die umgebenden Tempel ein wichtiger Ort der Verehrung religiöser Daoisten. Laut dem Werk Shiji ist er dann nach Westen gegangen, kein Mensch weiß wohin. Auch Sima Qian erwähnt Laotse in eher fabelhafter weise. Es konnte nicht wissenschaftlich nachgewiesen werden, ob und wie er lebte.

Laotse als Gottheit

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Ab dem 2. Jahrhundert, zur Zeit der Han-Dynastie entwickelte die Gestalt des Laotse sich zum Hochgott des Daoismus. Er wurde als einer der „Drei Reinen“ in das Pantheon aufgenommen. Er verkörperte den Heiligen, wie er im Zhuangzi und im Huainanzi beschrieben wird. Seine Züge vermischten sich mit den Gottheiten Taiyi und Huang Di. Er gilt als Verkörperung des Dao und seine Gestalt wurde kosmisiert. Man nahm an, er weile im Sternbild des Großen Bären und steige auf und ab als Vermittler zwischen der himmlischen und der irdischen Welt. Sein Sitz ist der Mittelpunkt des Sternenhimmels und der Himmelsrichtungen. In der Ikonographie ist er umgeben von den vier heraldischen Tieren, die diese symbolisieren. Laotse wandelt sich mit den Zyklen der Zeit und nimmt vielerlei Formen an. Er ist auch in der Lage, gleich dem Dao, sich ins Unendliche auszudehnen und unendlich klein zu werden. In einigen daoistischen Schulen wurde sogar angenommen, Laotse sei das Dao selbst. So geht laut diesen Schulen seine Existenz dem Universum voraus und er tritt in ihm als Gestalter der kosmischen Ordnung auf. In unzähligen Inkarnationen ist er der weise Berater der Kaiser und unterweist die daoistischen Adepten, so dass er als immer wiederkehrender Lehrer und Verkünder der unterschiedlichen Schulen des Daoismus erscheint. Anhand von philologischen Untersuchungen und Exegese der überlieferten Fassungen kann man sagen, dass Laotse wahrscheinlich nie existiert hat. Das Werk hat diesen Namen in einer Zeit bekommen, als mündliche Überlieferungen aufgeschrieben wurden und mit einem Verfasser versehen worden. Die Legenden, die sich um Laotse ranken, entstanden wohl aus dem damaligen Bedürfnis heraus, eine Überlieferung historisch greifbar und zu einer Schule gehörend zu machen. Den Legenden nach wurde Laotse über 160 Jahre alt, andere Quellen wiederum sprechen von sogar 200 Jahren. Dieses hohe Alter soll er durch die Vollkommenheit im Dào (Tao) erreicht haben. Allerdings gibt es zu diesem Punkt sogar in der daoistischen Literatur selbst Widersprüche. Nach seinen eigenen Lehren suchte Laotse Zurückgezogenheit und Namenlosigkeit. Dies steht allerdings im Widerspruch zur Bekanntheit seiner Person. Zhuangzi kritisierte dabei: „Um sie so fest an sich zu binden, muss er Worte gesprochen haben, die er nicht sprechen durfte ... das ist aber ein Abweichen von der himmlischen Natur.“ (Dschuang Dsi „Das wahre Buch vom südlichen Blütenland“, Eugen Diederichs Verlag 1992) .

Inhalte des Daoismus

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„Der Buddhismus ist für den Geist zuständig, der Daoismus für den Körper und der Konfuzianismus für die Gesellschaft.“ (Kaiser Xia-Ozong; Zong Dynastie 1163 – 1189) 1. Das Universum Das Universum entstand aus dem Zusammenspiel der fünf Elemente. Die Lehre der fünf Elemente ist eine alte Auffassung des Universums für den Menschen anhand von fünf Aspekten. Der einfache universelle Grundgedanke verhindert, dass sich diese Anschauung nicht grundlegend ändert oder wandelt. Im Grunde ist diese Theorie ein Studium, die Qualität der Energie wird methodisch erfasst. Die Makroebene (siehe 1.4.5) bildet das Universum, die Mikroebene (siehe 1.4.5) bildet die Einheit des Menschen als Körper-Geist-Seele. In diesem Prinzip geht man von dem Ursachenprinzip aus. Der Mensch lebt nach dem daoistischen Glauben in einem Zusammenspiel mit der Erde. Dabei gehören Himmel und die Erde gehören zusammen und der Himmel steht über der Erde. Dabei lauten die Grundsätze: Der Himmel ist der Herr. Der Regen befruchtet die Erde. Der Himmel steht über der Erde.

2. Die magische Zahl 5 Im Daoismus gibt es: 5 Himmelsrichtungen, 5 menschliche Funktionen, 5 menschliche Gefühle und 5 menschliche Beziehungen. Die 5 Himmelsrichtungen sind Norden, Süden, Osten, Westen und die Mitte. Die Mitte ist in dem Sinne China selbst und somit ein weiterer Grundbegriff des Daoismus. Die Chinesen bezeichnen sich als „Das Reich der Mitte“. Die Mitte ist der Schwerpunkt, das Zentrum, der Kraftmittelpunkt. In dem Zusammenhang steht auch der Begriff des „Mittelmaßes“. Mittelmaß bedeutet neben innerer Ruhe, Ausgeglichenheit und einem beschaulichen Lebenswandel die so genannte Fadheit: kein extremer Geschmack, keinen grellen Farben, schrillen Töne und Gefühlsausbrüche. Weiterhin bedeutet Mitte auch Wechsel und Wandel, die Veränderung muss zugelassen und ausgeglichen werden. Die 5 menschlichen Funktionen sind Gedanken, Sprache, Gebärde, Gesicht und Gehör. Die 5 menschlichen Gefühle sind Freude, Trauer, Furcht, Sorge und Beschaulichkeit. Die 5 menschlichen Beziehungen sind Unterordnung des Meisters unter den Herrscher, des Sohnes unter den Vater, der Frau unter den Mann, des jüngeren Bruders unter den älteren Bruder und gleichrangige Beziehung zwischen Freund und Freund.


Das Daodejing ist eine Sammlung metaphysisch und humanistisch gedeuteter Spruchkapitel, die auf Laotse zurückgeführt werden und nach ihm benannt sind. Die Herleitung der Übersetzung sieht folgendermaßen aus: Dao (oder auch Tao) bedeutet „Weg, Prinzip oder Sinn“. De (oder auch Te) meint „Kraft, Leben, Charisma, Tugend oder Güte“. Die Chinesen definieren den Begriff auch als das, was die Wesen erhalten, um zu entstehen. Jing (oder auch Ging oder King) bezeichnet einen Leitfaden bzw. Textsammlung. Der heutige Titel des Werkes ist „Das Buch vom Dao und De“. Eine weitere Übersetzung währe auch „Über den Weg und seine Kraft“. Doch „Sinn und Leben“ sind die beiden namens gebenden Begriffe, auf die das Buch in seiner Übersetzung auch hindeutet. Das Daodejing gilt im Daoismus als die Gründungsschrift.

Das Daodejing entstand zwischen 800 und 200 vor Christus. Nach heutigen Erkenntnissen wird jedoch behauptet, dass es um 400 vor Christus entstanden ist. Dies lässt sich aber nicht genau nachweisen, da zwar viele Zitate aus dieser Zeit stammen, jedoch keine Namen der Urheber oder historische Bezüge angegeben sind und der Inhalt ziemlich zeitlos ist. Den Namen Daodejing erhielt das Buch nicht von Laotse selber, sondern von dem Han-Kaiser Jing (157-141 vor Christus), der vermutlich auch die Einteilung in 81 Abschnitte vornahm. Vermutet wird daher, dass der Text zunächst mündlich verbreitet wurde. Der Legende nach, entstand das Daodejing, als Laotse das Land verlassen wollte und von einem Passwärter aufgehalten wurde. Dieser Fragte Laotse nach seinem Nachlass. Daraufhin schrieb er 5000 Zeichen in 81 Absätzen nieder. Das Daodejing beinhaltet eine Art Leitfaden zur individuellen Persönlichkeitsentwicklung, Haltung des Herrschers und Entwicklung des Staates. Der Text wird zu großen Teilen durch gereimte Gedichte noch verstärkt. Ein zentraler Begriff im Daodejing ist das Dao und das De. Sie bekommen in diesem Zusammenhang erstmals im Sinne einer höchsten/tiefsten Wahrheit/Wirklichkeit und einem umfassenden Prinzip ihre Bedeutung. Dabei werden sie nicht genau definiert, sondern nur durch Andeutungen und Bezugnahme erklärt. Es wird auch nur indirekt vom ewigen Dao gesprochen. Auf diese Art und Weise muss der Leser um unbestimmte, leere Worte kreisen, um zu verstehen: Es handelt sich um ein nichts, ein unaussprechliches, das den Ursprung und Wandel der Welt bildet, das Dao. Wenn der Mensch sein Leben nach dem Dao ausrichtet, so das Daodejing, erhält er das De. Das De geht dabei ursprünglich wahrscheinlich auf eine Kraft zurück, die eine magische Kraft besaß, die auch mit dem Begriff des Chì verbunden ist. Das Werk versucht sich im Verlauf dem Unaussprechlichen zu nähern und es zu umschreiben. Als Ziel und Ursprung allen Seins durchzieht das Dao alle Erscheinungen der Welt, also auch das Naturprinzip. Doch im Gegensatz zu allen Vorstellungen und Dingen ist es ewig, so als währe es nichts. Das Dao, das auf der einen Seite als nicht ewig bezeichnet wird, es aber trotzdem ist, wirft ein Paradoxum auf. Laotse veranschaulicht dies an Gleichnissen. Der Mensch kann die Wirkungen des Daos auf zwei Arten wahrnehmen. Einerseits kann der Mensch es an den Erscheinungen der Welt sehen, die er beobachtet und das Dao an seinen Werken erkennt. Andererseits kann er es erkennen, wenn er seine Sinne verschließt und sich von allen Erscheinungen der Welt abwendet. So kann das Dao nach Laotse unmittelbar erlebt werden. Jeder Mensch sollte das Dao erlebt haben.

Daodejing Kapitel 56: Der Wissende redet nicht. Der Redende weiß nicht. Man muß seinen Mund schließen und seine Pforten zumachen, seinen Scharfsinn abstumpfen, seine wirren Gedanken auflösen, sein Licht mäßigen, sein Irdisches gemeinsam machen.

Daodejing Kapitel 47: Ohne aus der Tür zu gehen, kennt man die Welt. Ohne aus dem Fenster zu schauen, sieht man den SINN des Himmels. Je weiter einer hinausgeht, desto geringer wird sein Wissen.

Neben der Beschreibung des Dao und des De, enthält des Daodejing auch Ausführungen über das Yin und Yang und Wu Wei.


Das Prinzip des Yin und Yang

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Yin und Yang ist das Gesetz vom Ausgleich der Gegensätze. Sie ist die älteste Idee der chinesischen Philosophie und ein Bestandteil des Daoismus.

Das Zeichen Yin setzt sich aus einem Hügel, einer Wolke am Himmel und Menschen unter einem einzigen Dach zusammen.


Bei Yang ist es ein Hügel, wo die Sonne über den Horizont scheint und Lichtstrahlen bewegte Energien bilden – die das Zeichen entstehen lassen.

Hinter dem Yin und dem Yang steht die Urenergie, auch Qi oder Ch'i genannt. In der Urenergie ist noch nichts getrennt ist. Man benennt diese Urenergie und meint das schöpferische wahre Prinzip am Anfang der Dinge.

Ein winziges Pünktchen ist erschienen. Durch den Punkt im Kreis entsteht eine Eizelle, bereit etwas zu Gebären und in die Welt zu transformieren. In diesem Zustand sind zwei verschiedene Potentiale zu erkennen, die total verschieden sind und bei denen doch keine Abhänigkeit erkennbar ist.

Die innewohnenden Kräfte wachsen so an, dass sie den Kreis ausfüllen und die Polarisation beginnt. Wenn die Kröfte genau abgestimmt sind kommt der nächste Schritt.

Es haben sich zwei unterschiedliche, stets ineinander übergehende und aus einander hervorgehende Pole gebildet. Yin und Yang leben in einem Fluß und gebären die zahllosen Muster der Existenz. Dieses harmonische Motiv ist eine Beschreibung des Universums auf einen Nenner gebracht. Das Symbol, welches Yin und Yang in einem Kreis vereinigt heißt Taiji. Taiji bezeichnet das höchste Prinzip des Kosmos und die komplimentären Polaritäten des Yin und Yang. Nach taoistischem Glauben geht aus dem Taiji die ganze Welt der Erscheinungen hervor.

Daodejing Kapitel 42: “Das Dao erzeugt die Eins. Die Eins erzeugt die Zwei. Die Zwei erzeugt die Drei. Die Drei erzeugt alle Dinge. Alle Dinge haben im Rücken das Dunkle und streben nach dem Licht, und die strömende Kraft gibt ihnen Harmonie.”

Die Begriffe Yin und Yang lassen sich aber auch sowohl mit zeitlichen, als auch mit räumlichen Bedeutungen belegen. Das Yin ist die kalte Nordseite eines Berges und das beschattete Südufer eines Flusses, beziehungsweise die dunklere, kühlere Südseite des Tales, Yang die wärmere Südseite des Berges und ein besonntes nördliches Flussufer beziehungsweise die hellere Nordseite eines Tales. Diese Definition stammt aus dem Shijing, das “Buch der Lieder”. Dies ist eines der fünf Klassiker. Das Buch der Lieder entstand zwischen dem zehnten und siebten Jahrhundert vor Christus. Das Daodejing besagt, dass die Welt einem stetigen Wechsel und Wandel unterworfen ist. In diesem Wechsel und Wandel wird ein grundlegendes und unveränderliches Gesetz wirksam. Es ist das Gesetz vom Ausgleich der Gegensätze.

Daodejing Kapitel 2: „Denn Sein und Nichtsein erzeugen einander. Schwer und Leicht vollenden einander. Lang und Kurz gestalten einander. Hoch und Tief verkehren einander. Stimme und Ton sich vermählen einander. Vorher und Nachher folgen einander.“

Dieses Gesetz entnahm Laotse aus dem Yijing, dem “Buch der Wandlungen”. Die Grundideen des Buches sind eine Ausgewogenheit der Gegenteile und ein Akzeptieren der Veränderung. Aus den Definitionen von Yin und Yang und dem Gesetz vom Wechsel und Wandel ergeben sich neun Eigenschaften für Yin und Yang: sie treten niemals alleine auf, sie befinden sich in einem dauerhaften Zustand von Veränderung und Gleichgewicht, sie sind nicht absolut, sondern nur in Relation zueinander zu verstehen, an der Spitze des Yin steigt Yang auf und Yin ab, an der Spitze des Yang steigt Yin auf und Yang ab, sie erscheinen von dynamischen Paaren als Gegensatz, sie verstärken einander, erschaffen zur Erde gehörende Dinge in sechs Stufen und Phänomäne, verstecken sich im Gefolge von Yin und Yang.

Das Prinzip des Wu-Wei

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Der Begriff Wu-Wei bedeutet Nichthandeln und aus dem Rhythmus der kosmischen Kraft heraus zu handeln. Nichthandeln soll hier als “Enthaltung eines gegen die Natur gerichteten Handelns” verstanden werden. Diese Einsicht beruht nach Laotse auf der Tatsache, dass der taoistische Glaube auf der Einsicht beruht, dass das Dao, welches aller Dinge Ursprung und Ziel ist, von selbst zum Ausgleich aller Kräfte und somit zur optimalen Lösung kommt. Ein Tun beziehungsweise Handeln bewirkt eine Abweichung vom natürlichen Gleichgewicht. Jede Bewegung hat auch eine Gegenbewegung zur Folge, die das Gleichgewicht wiederherzustellen versucht.

Daodejing Kapitel 10 Kannst du mit deiner inneren Klarheit und Reinheit alles durchdringen, ohne des Handelns zu bedürfen? Erzeugen und ernähren, erzeugen und nicht besitzen wirken und nicht behalten, mehren und nicht beherrschen: das ist geheimes LEBEN.

Daodejing Kapitel 47 Darum braucht der Berufene nicht zu gehen und weiß doch alles. Er braucht nicht zu sehen und ist doch klar. Er braucht nichts zu machen und vollendet doch.

Das Wu Wei kann nur erreicht werden, wenn der Mensch in völiger Harmonie mit seinem wahren Wesen und dem Naturgesetz zusammenarbeitet. Dabei muss der Mensch mit der natürlichen Ordnung der Dinge leben und nach dem Prinzip des geringsten Widerstandes vorgehen. Zhuangzi stellte dazu ein Gleichniss auf: Ein Metzger hat ein Messer, das immer scharf ist. Er lässt beim schneiden des Fleisches seine Hand von der natürlichen Beschaffenheit der Gewebe und Knochen leiten. So lässt sich die Klinge mit kaum merklicher Bewegung und ohne Widerstand durch das Fleisch fahren. Wenn das Wu Wei auf der höchsten Stufe praktiziert wird, ist es unsichtbar und unerklärlich, weil es als eine Reflexion in Aktion tritt. Nach dem Erreichen des Wu Wei muss man stets bestrebt sein, ein Ungleichgewicht zu beheben, da nichts von Natur aus böse oder schlecht ist. Um ein Ungleichgewicht zu erkennen, muss man auf seine Innere Stimme hören. Nach dem Erkennen eines Ungleichgewichts muss dieses durch Nachgeben entkräftet werden, denn Kraft darf niemals Kraft entgegengesetzt wird. Wer nach dem taoistischen Glauben versucht, die Welt “an sich zu reißen”, wird scheitern.

Daodejing Kapitel 45: Bewegung überwindet die Kälte. Stille überwindet die Hitze. Reinheit und Stille sind der Welt Richtmaß.

Der Körper und das Universum

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Beschreibung der Makroebene: Die Mikroebene stellt das Universum dar. Aus dem Nichts, das Anfang und Ende der Dinge ist, wurde das Feuer geboren. Die Eigenschaften des Feuers sind Hitze, Explosionen und das Licht. Das Licht leuchtet, es ist durchdringend. Wo Licht ist, da ist auch Schatten, da die Yin Kraft des Schattens eine Yang Kraft als Gegenpol braucht. Die Dunkelheit liegt dem Wasserelemt zu grunde und daher hat es die gegensätzlichen Eigenschaften vom Feuer. Zwischen Erde und Feuer wirkt ein Vermittler, die Luft. Durch die Wechselbeziehung zwischen Feuer und Wasser entsteht ein drittes Element, die Erde. Die Eigeschaften der Erde sind Schwere und Erstarrung. Dadurch konnte sich eine feste Form bilden, wodurch sich die Natur mit Zeit, Gewicht, Gesetzmäßigkeiten, Raum und die körperliche Erfassung der Masse bildet. Aus den Wechselbeziehungen zwischen Feuer, Wasser und Erde entstanden die Elemente Holz und Metall. Alle diese Elemente schwingen und wirken in einem Zyclus aufeinander. Dies ist am Rhythmus der Jahreszeiten erkennbar. Im Frühling breitet sich das Holz expansiv aus und lässt sich im Sommer als Feuer nach oben steigen. Im Herbst zieht sich dies als Metallkraft zusammen und bildet den Herbst. Im Winter sinkt die Wasserenergie nach unten. Die Mikroebene ist der Mensch. In der Mikroebene gibt es ein ähnliches Prinzip. Der Mensch besteht aus einem Zusammenspiel zwischen Körper Geist und Seele. Der Körper ist das Fahrzeug der Handlungen, der Geist ist der Sitz des Verstandes, des Willens und der Gefühle und die Seele, der vermittelnde Teil zwischen Körper und Geist, ist der empfindende Teil, der das Bewusstsein trägt und das Chi kontrolliert. Auch das Urprinzip wirkt in einem Teil des Seins. Das wäre die Allkraft (das Feuer), der Vermittler (die Weisheit), allgegenwärtige Liebe (Wasser) und Allgegenwärtigkeit (Erde).

Die universelle kosmische Energie ist das Chi, unsere Lebensenergie. Diese gelangt über die Atemluft (als Yang) in unseren Köper und muss mit einem Organ, dass nur traditionelle chinesische Energie kennt, der Dreifacherwärmer, herabtransfomiert werden. Durch Nahrung (der Yin Anteil) wird Energie aufgenommen und durch den Dreifachenwärmer hinauftransformiert, sodas das Chi gewonnen wird. Der Dreifacherwärmer ist kein Organ im medizinischen Sinn, sondern ein virtuelles System zwischen Körper und Seele. Die Energieleitbahnen im Körper heißen Meridiane, sechs Paare für Yin-Organe, sechs Paare für Yang-Organe und acht Sondermeridiane, die keine feste Bindung zu Organen haben. Yin und Yang Meridiane ergeben genau zwölf Stück, wie es zwölf Monate des Jahres gibt. Die Bildung des Chi kann mit der Atmung und der Nahrung gewonnen werden. Das Chi fließt im Körper mit einem Drall (Spin) von links nach rechts. Nach dem Blut hat das Chi auch ähnliche Aufgaben. Es baut auf und entfernt, was verbraucht oder zuviel ist und lenkt Baustoffe und Energie an die Körperzellen, wo diese benötigt werden. Daraus lernt mann, das der Körper nicht nur gute Pflege braucht, sondern auch richtiges fühlen und denken. Die fünf Energieprinzipien gehen harmonisch ineinander in Schwingungen über. Jede Energie wird dadurch zur Mutter des nächsten und ist Kind des vorgehendes Elementes. Feuer, ist die Mutter der Erde und das Kind des Holzes. Davor war der Frühling, und alles, was nach den Holzprinzip geschaffen wurde, wird zu vollem Wachstum in die Höhe angeregt, durch die Aufwärtsschwingung des Feuers. Die aufwärtsgerichtete Kraft erzeugt einen Sog der Erdgravitation. Aus der Hitze des Hochsommers wird langsam die beschauliche Zeit des Spätsommers.

Erde, ist die Mutter des Metalls und das Kind des Feuers. Die Hitze ist nicht mehr vorhanden und die Gravitation zieht alles, was nach oben strebte, auf den Boden zurück. Das bedeutet, aus der Aufwärtsbewegung ist eine Bewegung zur Rückkehr geworden. Aus den kraftvollen Erdbewegungen kondensiert sich das Metall zu der zusammenziehende Kraft

Metall, ist die Mutter des Wassers und das Kind der Erde. Die zusammenziehende Kraft des Metalls nimmt zu, und es verdichtet sich immer mehr. Dieser Metallenergieimpuls entwickelt sich im Wasser zu der abwärts gerichteten Kraft. Es ist Herbst. Ist Metallenergie zu schwach, kann es sein, das die Mutter Erde nicht mehr ihr Kind ernährt.

Wasser, ist die Mutter des Holzes und das Kind des Metalls. Aus der nach innengerichteten Kraft wird eine herabfließende Kraft des Wasser, es wird ruhig, konzentriert und transformiert sich zu der expandierenden Energie des Holzes. Es ist Winter.

Holz, ist die Mutter von Feuer und das Kind des Wassers. Nach der Transformation der Wasserenergie wird die kreative, nach allen Seiten ausbreitende Kraft des Holzes geboren. Es ist Frühling und der Sommer wird geboren aus der Kraft, die alle Energien nach den Seiten wirken läßt. Alle Elemente beeinflussen den Körper, die aus dem Universum kamen. Daraus folgt, dass der Körper nach dem selben Prinzip wie die Natur funktionieren muss und eine Welt im kleinen ist, wie oben beschrieben. Daher ist die Sorge um den Körper wesentlich. Der ideale Körper der Daoisten muss nicht nur funktionieren, sondern auch vollkommen und biegsam sein. Damit der Köper biegsam bleibt und der Fluß des Chi`s nicht ins Ungleichgewicht fällt, wurden viele Praktiken entwickelt, wie zum Beispiel Thai Chi oder Tantrische Praxissen, um dies zu verhindern. Thai Chi hilft den positiven Atem der Welt aufzunehmen und den neativen abzugeben . Am Morgen wird positiver Atem der Welt aufgenommen, da die Welt am Morgen einatmet und am Abend, wenn die Welt ausatmet, den negativen Atem wieder auszuatmen. So wird der Fluss des Chi positiv beeinflusst.

Daodejing Kapitel 76: Der Mensch, wenn er ins Leben tritt, ist weich und schwach, und wenn er stirbt, so ist er hart und stark. Die Pflanzen, wenn sie ins Leben treten, sind weich md zart, und wenn sie sterben, sind sie dürr und starr. Darum sind die Harten und Starken Gesellen des Todes, die Weichen und Schwachen Gesellen des Lebens. Darum: Sind die Waffen stark, so siegen sie nicht. Sind die Bäume stark, so werden sie gefällt. Das Starke und Große ist unten. Das Weiche und Schwache ist oben.

Im Tantrismus, der sich mit dem Daoismus gemeinsam entwickelte, wird angenommen, dass die Leidenschaft der beste Weg ist, den Körper zu heilen und den Chi Fluss anzuregen. Eine weitere Theorie ist, dass die Vereinigung von männlich und weiblich, Yin und Yang, eine Grundlage des Universums ist und die positiven Wirkungen von Yin und Yang unterstützt. Das Chi ist allerdings noch in mehreren chinesischen Praktiken zu finden, da sich Yin und Yang nicht nur auf den daoistischen Gauben auswirkt, sondern auf die gesamte fernöstliche Kultur.

Tod und Jenseits

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Daoistische Antworten über den Tod fallen vielseitig aus, doch drückt sich in allen der Wandel aus. Um zu verhindern, dass sich ein verstorbenes Familienmitglied in einen gefährlichen Hungergeist verwandelt, ist die Hilfe der Priester unumgäglich. Unsterblichkeit setzt nach daoistischen Vorstellungen notwendigerweise einen Körper voraus. Die daoistischen Praktiken sind deshalb darauf gerichtet, den Körper so zu modifizieren, dass er schließlich wieder in jenen Zustand undifferenzierter Möglichkeiten übergeht, die das Dao vor der Schöpfung war. Um frei vom Tod zu werden, setzten Adepten im Zuge der entsprechenden Praktiken ihre Macht über kosmische Kräfte, Materie und Zeit ein. Unsterbliche feiern die Freiheit von den Zwängen menschlicher Existenz. Mache Daoisten schätzen die Feiheit und Angst vor Tod und Wandel höher ein. Die uralten chinesischen Vorstellungen über die Seele und ihr Schicksal wurden niemals in ein geschlossenes System gefasst. Die Seele besteht aus der Vitalenergie Chì. Dadurch sind die Grenzen zwischen Leben und Tod fließend. Die spirituelle und intellektuelle Seite des Körpers repräsentiert das Yang Chì, das Yin Chì repräsentiert das körperbeseelende Prinzip. Beim Tod steigt Yang Chì auf, während Yin Chì zu Boden sinkt. Angemessene Riten sind dabei notwendig, damit sich die Seele Yang in Ahnentäfelchen nieder lässt und der Köper Yin seinen Frieden findet. Die Annahmen über den Tod und das Leben nach dem Tod entstammen vielen Traditionen. Demzufolge gibt es zahlreiche, darunter auch widersprüchliche Vorstellungen vom Schicksal nach dem Tod. So soll sich die Seele nicht nur in Ahnentäfelchen, sondern auch in die Unterwelt bewegen, um dort ihr Urteil zu erwarten. Dabei entscheidet, wie im Buddhismus das Karma, der Höllenkönig Yama über das Urteil. Je nach dem, wie gut oder schlecht das Karma ist, werden die Sünder gepeinigt und die Tugendhaften Wiedergeboren. Wie der Himmel, so ist auch die Hölle nach dem Vorbild der alten chinesischen kaiserlichen Verwaltung und Gerichtsbarkeit aufgebaut. Beim Eintritt wird die Seele von den zehn Magistern gerichtet, die den zehn Höllentribunalen vorsitzen. Sie verwalten auch die Bücher vom Leben und Tod, in denen jeder einzelne Tag, der einer Person zugeteilt wurde, verzeichnet ist. Nach dem Urteil wandert die Seele durch die verschiedenen Höllenenebenen, um durch Peinigung die Sünden vergangener Verbrechen zu sühnen. Schließlich gelangen sie zum letzten Gericht, wo sie, nachdem die Mängel des vorangegangenen Lebens ausgeglichen wurden, in Übereinstimmung mit den dort erworbenen Verdiensten in eine Wiedergeburt entlassen. Beim Todenritual spielen Priester eine große Rolle. Diese Beamten der Geisterwelt können für die Beamten der Unterwelt die dort erforderlichen Dokumente vorbereiten und vorlegen. Die Hinterbliebenen nehmen ihre Dienste in Anspruch, damit die Seele des verstorbenen Familienmitglieds nur eine möglichst kurze Zeit in der Hölle verbringt und gepeinigt wird. Die daoistischen Priester sind aufgrund ihrer Fähigkeiten, mit den Verstorbenen in Verbindung zu treten, für die Wiederherstellung des Familienfriedens wichtig. Nach dem Begräbnis sind die Hinterbliebenen dafür verantwortlich, dass es den Toten für seine Bequemlichkeit an nichts fehlt. Für die Familienangehörigen ist das gleichbedeutend mit der Pflicht, täglich Weirauch zu entzünden und in regelmäßigen Abständen Essen, Trinken und “Geistergeld” zu opfern.


Die acht Unsterblichen

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Die taoistischen Unsterblichen sind Menschen, denen es gelungen ist, ihre menschliche Hülle zu verwandeln und von nun an in unsterblicher Essenc weiter zu leben. Dies war möglichen, weil die Acht im vollkommenen Gleichgewicht mit dem Universum und dem Rhythmus der Natur stehen.

1.Lü Dongbin – Schutzherr der Barbiere Er soll einer der Vorläufer der Schule der vollkommenen Wirklichkeit sein und viele daoistische Werke inspiriert haben. Er ist einer der bedeutensten Figuren des Daoismus. Seine Werke verbinden Konfuzianismus, Daoismus und Buddhismus. Die berühmtesten, interressantesten und meist erzählten Geschichten und Legenden handeln von ihm. Der Legende nach hat Lü Dongbin einen Berg bestiegen und dort einen Drachen getroffen, der ihm ein magisches Schwert schenkte. Mit der Hilfe dieses Schwertes wurde er zu einem Unsterblichen.

2.Li Tieguai – Schutzheiliger der Kranken Der Legende nach soll er einst ein hübscher Mann gewesen sein, der seinen Körper verlassen und auf Seelenreise gehen konnte. Eines Tages sollte einer seiner Jünger sieben Tage über seinen Körper wachen und ihn nach Ablauf der Frist verbrennen, wenn Li Tieguai bis dahin nicht zurück sei. Am siebten wurde der Jünger zu seiner Mutter gerufen, die schwer krank war. Deshalb verbrannte dieser den Körper von Li Tieguai vor Ablauf der Frist. Kurz darauf kam Li Tieguai, vor Ablauf der Frist, zurück. Da fand er nur noch seinen verbrannten Körper vor. Daraufhin musste er sich schnell einen neuen suchen, um nicht zu sterben. Seit diesem Tag ist er in dem Körper eines Toten, verkrüppelten Bettlers zu finden.

3.Zhongli Quan Er ist für das Militär zuständig. Der Legende nach, soll er Tote zum Leben erwecken können. Auf Bildern ist er immer mit einem Fächer dargestellt.

4.Han Xiangzi

Der Legende nach war er Musiker und Eremit. Seine Unsterblichkeit erreichte er durch Meditation. Er ist der Schutzpatrone der Musiker. In Zeichnungen wird er immer mir einer Flöte dargestellt.


5.Cao Guojiu Er ist angeblich mit dem Kaiser Song verwandt. Der Legende nach soll Cao Guojiu einen Mord begangen haben und auf unerklärliche Weise zu einem Unsterblichen geworden sein. Dargestellt wird er immer mit einem Jadetäfelchen, mit dem man Zutritte zu Kaiserlichen Hof hatte und Kastagnetten. Weiterhin ist er der Schutzpatrone der Schauspieler.

6.Zhang Guolao – Schutzpatron der alten Leute und bringt den Kindersegen Der Legende nach soll dieser ein Bauer gewesen sein. Als er eines Tages auf dem Weg zum Markt war, vernahm er einen angenehmen Geruch und folgte diesem zu einem Tempel. In diesem Tempel aß er die Kräutermahlzeit mit seinem Esel zusammen. Nach dem sie fertig waren betrat ein Alchemist den Tempel und regte sich fürchterlich auf, dass Zhang und sein Esel aufgegessen haben. Vor Schreck ritt er mit seinem Esel so schnell es ging weg und wurde so gemeinsam mit seinem Esel zu einem Unsterblichen, da die Kräutermahlzeit verzaubert war. Er wird mit einem Esel und einer Bambustrommel mit Blechstäben dargestellt.

7.Lan Caihe Lan Caihe soll der Legende nach ein Transvestit gewesen sein und wird daher manchmal als Mann und manchmal als Frau dargestellt. Er verkörpert die Ausgestoßenen und Verrückten. Traditionell wird er mit einem Blumenkorb dargestellt und ist daher der Schutzpatrone der Blumenhändler.


8.He Xiangu Sie ist die einzige Frau unter den acht Unsterblichen. Sie wurde zu einer Unsterblichen wegen ihrer freigiebigen Art und der strengen Askese, die sie hielt. Dargestellt wird sie mit Orchideenblüten, Blumenkörben und einem Pfirsich, sowie einer Sheng-Mundorgel.

Die drei Reinen

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Die drei Reinen stellen die höchst Triade der daoistischen Götterwelt dar. Sie sind die Verkörperung der Ursprungsenergie, des Dao, sowie der kosmischen Gottheiten. Das Yuánqì wird durch den Himmelsehrwürdigen des Uranfangs, das Dao durch den Himmelsehrwürdigen des übernatürlichen Schatzes und die kosmische Gottheit durch den vergöttlichten Laozi, den höchsten ehrwürdigen des Dao, den Himmelsehrwürdigen des Weges und der Tugend, der Ehrwürdige Alte, verkörpert. Den drei Reinen wurden jeweils ein Himmel zugeordnet, über die sie Herrschen und residieren. Die drei haben in Darstellungen heitere Gesichter und Thronen Seite an Seite umgeben von Aureole. Ihre Mäntel sind geschmückt von Wolken, Sternbildern, Perlen und Trigrammen. Auf dem Kopf tragen sie die Kopfbedeckung von daoistischen Priestern und vor jedem der drei Reinen befindet sich der Kopf eines Ungeheuers. Auf Darstellungen sitzt Yuánshǐ Tiānzūn in der Mitte, mit den acht Trigramen in der Hand, zu seiner Rechten sitzt Laozi, mit einem Fächer in der Hand und zu seiner Linken Língbǎo Tiānzūn, der ein Zepter in Form eines Pilzes hält.


Heilige Orte, Zeiten und Feste

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Das Universum ist der daoistischen Sicht nach in allen seinen Teilen miteinander verknüpft und folgt einem einzigen Prinzip. Die gesamte Schöpfung entspricht dem Dao und wird durch das Dao gestaltet, das schon vor aller Zeiten oder Schöpfung existierte. Bei der Entstehung des Universums teilten sich Yin und Yang. Yin ist schwer und sinkt ab. Yang ist leicht und steigt auf. Auf diesem grundlegenden Gegensatz beruht das aus mannigfaltige Gruppierung und Untergliederung bestehende Universum. Dabei sind fünf Phasen besonders wichtig. Die fünf Phasen bilden ein mächtiges Organisationsprinzip im daoistischen Denken. Die fünf Phasen sind Gliederungen des Chì, das sich als größeres (Wasser) und kleineres (Metall) Yin, als größeres (Feuer) und kleineres (Holz) Yang und und als unausgewogener Mittelpunkt (Erde) zeigt. Alles ist von ChÌ durch flossen. Mancher Orts ist Chì in größeren Mengen und anderer Orts in kleineren Mengen im Boden vorhanden. Bevorzugte Punkte für eine hohe Konzentration an Chì sind Berge, die in China von alters her schon als Gottheiten und Begegnungsstätten bezeichnet wurden. Die fünf Gipfel erscheinen dabei als Widerhall der fünf Phasen. Sie heißen T'ai, Heng, Haeng, Hua und Sung. Auf diesen Bergen wurden zahlreiche Tempel und Klöster errichtet. Es gibt jedoch noch andere wichtige Berge, die jedoch nicht unbedingt mit einem hohen Chì Fluss gesegnet sind, aber auf denen daoistische Schulen stehen. Ein Beispiel dafür ist der Berg Mao für die Schule der himmlischen Meister. Andere Berge hingegen sind mystischer Natur, wie zum Beispiel der Berg K'un-Lun. Er sitzt die Heimat der Königin Mutter des Westens. Berge bilden im Zusammenhang mit Grotten ein Netz aus heiligen Stätten. Grotten gelten unter den Daoisten als Quelle der Lebensenergie, als Orte der Götter, als heilige Mikrokosmen. Man stellte sich damals vor, das die Grotten unterirdisch alle miteinander verbunden sind und somit ein Netz aus heiligen Orten und Mächten bilden.

Daoisten glauben, mit der „äußeren Alchemie“ können sie die Zeit beherrschen. Mit der „inneren Alchemie“ kann man den Strom der Lebensessenzen umdrehen. Derartige Methoden Einfluss auf die Zeit zu nehmen bedeutet nichts anderes, als den Zustand eines neugeborenen zu initiieren, der voller Lebensenergie steckt. Daraus ergibt sich: Wer im Stande ist, den kosmischen Strom zu beeinflussen, vermag Mikrokosmen hervorzubringen. Überhaupt sucht der Daoismus kosmische Aspekte um der Zeit soweit als möglich zu entsprechen. Daher steht man in daoistischen Klöstern beispielsweise vor Sonnenaufgang auf und geht erst nach Sonnenuntergang wieder ins Bett. Das Chiao-Fest der Erneuerung wird gewöhnlich zur Wintersonnenwende gefeiert, wenn das Yang wiedergeboren wird. Auch im Zusammenhang der vielen anderen Feste und Bräuche im Ablauf des religiösen chinesischen Jahres dokumentiert sich die daoistische Vorstellung vom variablen Charakter der Zeit. Dies liegt unter anderem daran, das die Chinesen nach zwei verschiedenen Kalendern leben. Die einen leben nach dem Mondkalender, der 12 Monate enthält und dem alle zwei bis drei Jahre ein dreizehnter hinzugefügt wird. Die anderen leben nach dem Sonnenkalender, der 24 „Knoten“ von je 14 Tagen enthält. Viele Feste, die nachweislich daoistische Feste sind, falle auf Markante Kalenderdaten. Dies steht in Beziehung Mit Yin und Yang und die fünf Phasen der Kosmologie. Von Bedeutung sondern auch Jahresseitenwechsel und Mondphasen. Feiertage fallen meistens auf Daten mit ungeraden Zahlen, was Yang Symbolisiert, oder den 15. eines Monats im Mondjahr. Die Inhalte dieser Feiertage weisen auf eine Reihe wichtiger Themen hin: die Bedeutung der Familie und der Respekt vor den Ahnen, das streben nach Langlebigkeit, der Wunsch nach Segnung, und das Bestreben, übel wollende Kräfte entweder um zustimmen oder fern zuhalten. Viele sind auch für die Geburtstage von Göttern und Göttinnen vorbehalten, da ihr Geburtstag fester Bestandteil der Jahresfeste ist. Das Neujahrsfest ist das wichtigste Fest der Daoisten. An diesem Tag kommt die ganze Familie zusammen. An diesem Tag wird liegen gebliebenes erledigt, das Haus geputzt, Rechnungen beglichen und Zukunftspläne geschmiedet. Jetzt nach der Rückkehr der Wintersonnenwende feiert man die Rückkehr des Yang. Überall herrschen die Yang-Farben Rot, Gold und Orange. Die Neujahrsfeierlichkeiten enden mit den Laternenumzügen am 15. Tag des ersten Monats. Zur Sommersonnenwende, die auf den fünften Tag des fünften Monats des Mondkalenders fällt, das Zwei-mal-Fünf-Fest: der Tag des Jahres, an dem das Yang die höchste Intensität erreicht. Nun beginnt man Schutz vor der Sonne zu suchen und versucht das Yang mit den fünf Farben Blau, Rot, Gelb, Weiß und Schwarz zu bekämpfen.