Benutzer:Olli2014/JVA Oldenburg

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"...denn morgen sind sie wieder unsere Nachbarn."


Justizvollzugsanstalt Oldenburg
Bezugsjahr 2001
Haftplätze 440
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter 227
Anstaltsleiter Gerd Koop

Eine neuartige Gefängnisarchitektur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die JVA Oldenburg hat mit seiner Bauweise neue Standards in der Gefängnisarchitektur gesetzt. Nachfolgend wurden in gleicher Bauweise in Niedersachsen die Justizvollzugsanstalten Sehnde (Bezugsjahr 2004), Rosdorf (Bezugsjahr 2007) und angelehnt auch Bremervörde (Bezugsjahr 2013) erstellt. Der Aufbau zeichnet sich dadurch aus, dass die Gefangenen über eine zentrale Verkehrsachse von den Hafthäusern in die Betriebe und die Schule gelangen und damit nicht das Gebäude verlassen müssen. Alle Zugänge zu dem Gebäude führen durch personell bewachte Sicherheitsschleusen. Die einzelnen Vollzugsabteilungen sind baulich voneiander getrennt, so dass eine räumliche Trennung der Inhaftierten und damit eine vollzugliche Differenzierung ermöglicht wird.

Die Bauweise zeichnet auch aus, dass sich innerhhalb der Anstalt keine Gitter befinden. Sämtliche Türen und Fenster innerhalb der Mauern sind Sicherheitsglas-Elemente, so dass eine gute Übersicht gewährleistet bleibt. Gitter befinden sich nur an den Außenfenstern des Gebäudes. Alle Bereiche der Anstalt - bis auf die Hafträume - sind kameraüberwacht.

Jedoch ist es wichtig, nicht nur die Bauweise, sondern auch den Umgang mit den Gefangenen so zu gestalten, dass sie nach einer Haftentlassung wieder unsere Nachbarn sein können.


Leitbild der JVA Oldenburg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Konsequent und liberal

Die Philosophie der Anstalt ist klar und einfach: Wer sich an die Regeln hält, behält die im Vollzug möglichen Vergünstigungen, wer dagegen verstößt, hat die Konsequenzen zu tragen. Nach dem Leitbild "wir sind konsequent und liberal" baut sich das Konzept auf. Hierzu gehört die absolute Sauberkeit in der Anstalt, harte Konsequenzen schon bei kleinen Gewalttätigkeiten und Sanktionen bei geringem Suchtmittelmissbrauch. Die Gefangenen wissen genau, was auf sie zukommt. Bei regelkonformem Verhalten gibt es u.a.

  • ganztägig geöffnete Haftraumtüren auf allen Stationen,
  • vier Stunden Besuch im Monat (gesetzlich vorgeschrieben ist eine Stunde),
  • Bereitstellung gut eingerichteter Freizeitküchen,
  • ein umfangreiches Sportangebot,
  • unbeschränktes Duschen während der Aufschlusszeiten

und vieles mehr.

Zudem bietet die JVA Oldenburg auf das Klientel zugeschnittene Behandlungsangebote, Bildungsmaßnahmen, berufliche Qualifikationen und Freizeitangebote an, die die Inhaftierten auf ein straffreies Leben nach der Inhaftierung vorbereiten.


Wer sitzt in der JVA Oldenburg ein?[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die JVA Oldenburg verfügt mit ihren beiden Außenabteilungen über insgesamt 440 Haftplätze. In der Hauptanstalt können 304 Inhaftierte in Untersuchungshaft und Strafhaft einsitzen. Aufgrund des hohen Sicherheitsstandards sind hier auch Straftäter mit langen Haftstrafen inhaftiert. Ab dem Sommer 2014 erhält die JVA Oldenburg erstmalig eine eigene Zuständigkeit für Strafgefangene, insbesondere aus dem Amtsgerichtsbezirk Oldenburg, so dass Strafgefangene von der Untersuchungshaft bis zu ihrer Haftentlassung durch die Anstalt begleitet werden.


Die Abteilungen in Wilhelmshaven und Nordenham[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Abteilungen des offenen Vollzuges in Wilhelmshaven (86 Haftplätze) und Nordenham (50 Haftplätze, davon 6 für Frauen) bereiten Inhaftierte, die für Haftlockerungen geeignet sind, auf ihre Entlassung vor.

Beide Abteilungen bieten den Inhaftierten einen Arbeitsbetrieb, in dem tagsüber gearbeitet werden kann. Darüber hinaus besteht ein umfangreiches Bildungs- und Freizeitangebot. Nach eingehender Prüfung und festgestellter Eignung der Gefangenen, können diese bis zu 30 Stunden Regelausgang im Monat erhalten. Bei festgestellter Eigung können Inhaftierte im Freigang tagsüber einer sozialversicherungspflichtigen Tätigkeit nachgehen, um nach der Arbeit wieder in den offenen Vollzug zurückzukehren.

Bild WHV
Die 1908 als Marinearrestanstalt erbaute Abteilung Wilhelmshaven wurde seitdem vielfältig genutzt Die 1912 erbaute Abteilung Nordenham wurde ursprünglich "Schließerei" genannt, anschließend Gerichtsgefängnis und heute Justizvollzugsanstalt


Nach welchen Gesichtspunkten werden die Inhaftierten untergebracht?[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zunächst werden die Inhaftierten der Untersuchungshaft - die ein geregeltes und faires Strafverfahren sichert - von den Strafgefangenen räumlich getrennt untergebracht. Bei allen Gefangenen gibt es Vollzugsabteilungen für diejenigen, die regelmäßig zur Arbeit gehen. Die Nicht-Arbeiter sind gesondert untergebracht.

Es gibt eine Abteilung für Teilnehmer von Bildungsmaßnahmen, eine Abteilung für Gefangene mit sogenannten "Funktionsposten"(z.B. Küchenarbeiter), eine Krankenstation und eine Station zur Vorbereitung auf den Offenen Vollzug, der Entlassung oder die Aufnahme einer Therapie.

Wird bei Gefangenen die Eignung für den offenen Vollzug festgestellt, so werden sie in die Abteilungen Wilhelmshaven oder Nordenham verlegt.