Benutzer:Ougneem/Eschelbacher Steige

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Waldenburger Berge

Die Eschelbacher Steige ist ein alter Verkehrsweg am Rand der Waldenburger Berge bei Eschelbach. Die Pflasterung der Steige ist heute noch teilweise erhalten. Neben der lokalen Bedeutung hatte die Steige vermutlich auch eine überregionale Bedeutung als Teil einer wichtigen West-Ost-Verbindung.

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Eschelbacher Steige führt vom Dorf Eschelbach (bei Neuenstein) in direkter Linie auf die Hochfläche der Waldenburger Berge. Die Steige bestand vermutlich aus zwei Abschnitten: dem primären Stück, das Teil einer mutmaßlichen Fernstraße von Wimpfen über Öhringen und weiter nach Osten war, sowie eines sekundären Teils vom Ort Eschelbach bis zu einer Viehweide, wo sich die beiden Wege vereinigen.

Fernstraße[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die von Wimpfen über Neuenstadt am Kocher und Öhringen, über die Waldenburger Berge, an Gailenkirchen vorbei, nach Untermünkheim und dann Vellberg passierende mutmaßliche Fernstraße wurde bereits von dem Historiker Karl Weller und dem Archäologen Friedrich Hertlein als Alte Straße oder als sog. Urweg bezeichnet. Ein Urweg bezeichnet eine Wegverbindung, die bereits vor der Besiedelung der Gegend bestanden haben soll. Unklar ist, warum die Wegführung dabei mühsam über die Waldenburger Berge erfolgt und nicht am Bergfuß entlang verlief, was einen Nachteil von nur 4 km bedeutet. Möglicherweise wurden aber beide Alternativen befahren und je nach örtlichen Verhältnisse eine Wegführung bevorzugt. Die Fernstraße teilte sich in Öhringen-Cappel in zwei Äste, die beide über die Waldenburger Berge führten: der nördliche, teilweise über die Eschelbacher Steige führenden Ast und ein südlicher Ast, der über die Ochsengasse und den Eselspfad bei Michelbach führt. Beide Äste vereinigten sich am Südrand der Karlsfurter Ebene auf der Höhe der Waldenburger Berge. Der Höhenunterschied zwischen Cappel (227 m NN) und der Karlsfurter Ebene (485 m NN) beträgt rund 260 m, der von Eschelbach bis zur Ebene rund 200 m. Der nördliche Wegeast führte von Cappel weiter auf einem Bergrücken zwischen dem Epbachtal und dem Eschelbachtal. An der engesten Stelle zwischen den beiden Tälern, zwischen Untersöllbach und Bernhardsmühle, quert die Straße einen schmalen Sattel und führt stetig, aber mäßig ansteigend bis zur Herdgasse, wo sich die Trasse mit dem von Eschelbach kommenden Weg vereinigt. Von dort aus verläuft die Straße über die heutige Viehweide und dann leicht schräg hinauf am Nordhang der Keuperstufe. Sie folgt dabei dem Rand der breiten Krebsklinge. Dies ist der Abschnitt, der unten als Eschelbacher Steige beschrieben wird. Auf der Hochfläche führt die Straße nach Süden bis zur Vereinigung mit dem südlichen Straßenast.

Eschelbacher Steige[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort Eschelbach wurde 1313 erstmals erwähnt. Die Eschelbacher Steige selbst scheint jedoch älter zu sein. Zum Bau der Neuensteiner Burg vor 1230 wurde die Steige als Transportweg für die zum Bau benötigten Steine und Bäume benötigt. Unklar ist, ob sie bereits vorher als uralter Weg (F. Hertlein) bestand oder neu angelegt wurde. Auch beim späteren Umbau der Burg zum Schloss wurde die Steige als Transportweg benötigt. Auch die Anlieferung von Brennholz und Lebensmitteln erfolgt mindestens teilweise über die Steige. Die Steige gilt als infrastrukturelle Voraussetzung für die Versorgung des Schlosses[1]. Im Gegensatz zum Fernweg scheint die Steige eindeutig auf Eschelbach und Neuenstein bezogen zu sein. Die Steige verläuft von der Ortsmitte (290 m NN) über freies Feld auf die Fernstraße zu. Sie wird steiler und überwindet auf einer Wegstrecke von 1,2 km einen Höhenunterschied von 100 m. Im Wald Steigenschlag durchquert die Steige den Steilhang und überwindet so auf einer Strecke von 700 m rund 100 Höhenmeter.

Topographische Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Unterer Abschnitt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Oberer Abschnitt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bautechnik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Rainer Gross, Dieter Müller: Atlas archäologischer Geländedenkmäler in Baden-Württemberg. Siedlungs-, wirtschafts- und verkehrsgeschichtliche Denkmäler / H. 1. Die Eschelbacher Steige bei Neuenstein-Eschelbach und Waldenburg (Hohenlohekreis). Stuttgart 2010.
  • Wilhelm Mattes: Öhringer Heimatbuch, Öhringen 1929 (Nachdruck 1987).
  • Statistisches Landesamt Baden-Württemberg in Verbindung mit dem Landkreis Öhringen: Der Landkreis Öhringen. Amtliche Kreisbeschreibung Bd. 1, Öhringen 1961.
  • Staatliche Archivverwaltung Baden-Württemberg in Verbindung mit dem Landkreis Öhringen: Der Landkreis Öhringen. Amtliche Kreisbeschreibung Bd. 2, Öhringen 1968.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Gross: S.37

Kategorie:Altstraße, Verkehr (Mittelalter), Hohenlohekreis