Benutzer:PSIplus/Österreich und Deutschland

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Das Heilige Römische Reich um 1705

Die lange gemeinsame Geschichte der beiden mitteleuropäischen Staaten Österreich und Deutschland, gefolgt von nationaler und staatlicher Eigenständigkeit, führt immer wieder zu Diskussionen rund um historische Ansprüche auf Symbole, Leistungen und die Abstammung von Persönlichkeiten. Diese Konflikte sind jedoch gewöhnlich von friedlicher Natur und bleiben meist ohne ernsthafte Konsequenzen, führen aber zu einer medialen Präsenz der Thematik und werfen verschiedene Fragen zu deren Ursprung auf.

Hintergrund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bis zum Ende des Deutschen Krieges 1866 war Österreich ein maßgeblicher Teil des Deutschen Bundes (des damaligen Deutschlands) und zuvor des Heiligen Römischen Reiches. Sowohl beim Deutschen Bund als auch beim Heiligen Römischen Reich deutscher Nation handelte es sich aber hauptsächlich um Staatengemeinschaften aus überwiegend deutschsprachigen (und in einigen Ausnahmefällen auch anderssprachigen) Gebieten, und nicht um einen eigenen Staat im heutigen Sinne.

Die Republik Österreich erhielt ihre heutige Form 1919 durch den Vertrag von St. Germain, der sowohl Ansprüche von Deutschösterreich auf Südtirol, das Egerland und das Sudetenland, als auch Vereinigungsbestrebungen zwischen Österreich und Deutschland zunichte machte. In den darauffolgenden Zwischenkriegsjahren entwickelte sich in Österreich erstmals ein nationales Selbstverständnis.

Die Bundesrepublik Deutschland in ihrer heutigen Form entstand 1990 mit der Wiedervereinigung von BRD und DDR, jedoch ohne die nach dem zweiten Weltkrieg abgetrennten Ostgebiete.

Zur Geschichte der beiden Staaten im Detail siehe auch Geschichte Österreichs und Geschichte Deutschlands.

Konflikte, Differenzen und Missverständnisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Heutiger deutscher Sprachraum

Durch die vielfältige gemeinsame Vorgeschichte mit den Deutschen und das in der Nachkriegszeit neu erwachte nationale Selbstbewusstsein der Österreicher, die sich heute überwiegend nicht mehr als Deutsche empfinden, kommt es immer wieder zu Diskussionen darüber, wie die Herkunft von Persönlichkeiten dieser gemeinsamen historischen Epochen zu nennen sei.

Beispiele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Die Bezeichnung der Südtiroler als "deutsche Volksgruppe".
  • Die Bezeichnung Wolfgang Amadeus Mozarts und anderen historischen Persönlichkeiten aus dem Gebiet des heutigen Österreich als deutsche.
  • Geschichtsrevisionistische Bestrebungen und "Großdeutsche" Ideen nationalistischer Gruppierungen beider Länder (wie der NPD und der FPÖ).
  • Die Verwendung der Meldodie der Kaiserhymne für die deutsche Bundeshymne.
  • Der überdimensionale Andrang deutscher Studenten insbesondere auf medizinische Fachrichtungen auf Österreichischen Universitäten nach dem Fall der Zulassungskriterien (Zulassung zu einem Studium im Herkunftsland). In den Medien wird häufig von einer "Invasion deutscher Studenten" auf österreichische Universitäten gesprochen, die die Qualität des ohnehin überlasteten österreichischen Hochschulsystems weiter reduzieren würde. Gegenstimmen verweisen auf einen zahlenmäßig höheren Anteil österreichischer Studenten in Deutschland.
  • Jüngste Investitionen österreichischer Firmen in Süddeutschland (u.a. Betandwin, die ÖMV, Spar und die RLB) wurde in lokalen Medien mit "die Ösis kommen" kommentiert. Gegenstimmen meinen, es handle sich um natürliche Anzeichen des stärker zusammenwachsenden europäischen Wirtschaftsraumes. Umgekehrt befinden sich aber auch die größten österreichischen Supermärkte seit einigen Jahren im Besitz deutscher Konzerne.