Benutzer:Peter in s/Baustelle Chiefs

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Traditonelle Verwaltungsstrukturen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Neben den modernen Verwaltungsebenen existieren in Sambia auch traditionellen Autoritäten. Beinahe ganz Sambia, 94 % der Landesfläche, ist in 288 Chiefdoms von unterschiedlicher Größe aufgeteilt. [1] Unter der britischen Kolonialherrschaft wurden die existierenden traditionellen Autoritätsstrukturen der lokalen Ebene erhalten und in die unterste Ebene des kolonialen Verwaltungssystems integriert. Allerdings wurden in vielen Gebieten Sambias übergordneten Strukturen in Form eines Chiefdoms erst 1928 durch die Briten eingeführt und existierten in dieser Form (traditionell) zuvor nicht. Die Chiefdoms liegen, bezogen auf ihre Autorität, über den Strukturen der Wards und sind in ihrem Einflussbereich nicht zwingen nur auf einzelne Distrikte beschränkt. Auch kommt es mitunter zu Gebietsstreitigkeiten zwischen den einzelnen Chiefs. Die Chiefs in Sambia stellen heute eine hohe Autorität dar und fungieren als Sprachrohr der lokalen Bevölkerung gegenüber der Distriktverwaltung.[2]

Die unterste Ebene der traditionellen Hierarchie stellte in vorkolonialer Zeit der Dorfvorsteher, der Village Headmen. Die Dörfer wurden in der Regel an Sippengrenzen festgemacht. Dadurch ist der Dorfvorsteher in vielen Fällen gleichzeitig das Sippenoberhaupt. Aus diesem Grund haben Dorf und Vorsteher oft denselben Namen. Jedes Dorf stellte eine unabhängige Einheit dar, die keine politische Autorität außerhalb der Dorfgrenzen anerkannte.[2]

Unter dem Einfluss der Missionsstationen wurden mehrerer Dörfer zusammengeschlossen (sogenannte Parishes), denen ein Senior Headman vorsteht. Diese Parishes haben im heutigen Sambia keine politische Bedeutung. Die Senior Headmen jedoch stehen in regelmäßigem Kontakt zum jeweiligen Chief. Sie beraten diesen bei wichtigen Entscheidungen und fungieren als Mittelsmänner zwischen dem Chief und der Bevölkerung. Ein Chief kann darüber hinaus auf die Traditional Councillors zurückgreifen, ein Beratergremium das meist die Dorfältesten stellen. Die Traditional Councillors und Senior Headmen regeln nach dem Tod eines Häuptlings die Nachfolge. Dabei können sie aus den männlichen Nachfahren des verstorbenen Chiefs wählen. Es soll auch vorgekommen sein, dass ein Chief aufgrund seiner schlechter Führung von den Senior Headmen abgesetzt wurde.[2]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. FAZ - Afrikas Landwirtschaft muss produktiv und modern werden. Internationale Investoren spielen eine zweifelhafte Rolle. Eine Spurensuche in Sambia. vom 23. Dezember 2018 Abgerufen am 13. Februar 2023.
  2. a b c Dorfentwicklung und Dezentralisierung in Sambia: eine Fallstudie zur ländlichen Entwicklungsplanung im Distrikt Mazabuka, Diplomarbeit Hartmut Fünfgeld, 2006 Abgerufen am 12. März 2023.