Benutzer:RGraefenH/St. Marienkirche Viernheim

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Erstmals belegt für Viernheim ist eine bestehende Kirche im Jahre 917 im Lorscher Codex unter Nr. 64. Hofkaplan Werinolf wurde von König Konrad I. auf Lebenszeit beschenkt zur Nutznießung für sich und seinen Hilfspriester Thioterich mit dem Dorf Viernheim und den dazugehörigen Bauernhöfen, Gebäuden, Feldern samt Leibeigenen und der dortigen Kirche. Dies dürfte ein Vorgängerbau gewesen sein an der Stelle, wo heute die katholische Pfarrkirche zur Himmelfahrt Mariä und St. Bonifatius steht, heute kurz St. Marien genannt. Der Standort war der Mittelpunkt des damaligen Königsgutes, direkt gelegen an einer alten Römerstraße.

Weitere urkundlich erwähnte Pfarrherren waren

  • 1280 der Kanonikus Johannes vom Frankfurter Bartholomäusstift
  • 1396 Pfarrer Balthasar gemäß einer Würzburger Urkunde
  • 1465 Pfarrer Trindel, dieser wurde von Pfarrer Wolleben abgelöst
  • 1482 Pfarrer Wernherus aus Dantstadt, zuvor Pfarrer Berlin aus Heppenheim
  • 1495 gemäß einer Frankfurter Urkunde und 1496 Pfarrer Ägidius
  • 1565 und 1568 Pfarrer Dieter
  • 1610 Pfarrer Jeremae
  • 1611 Johann Myläus (Müller), dieser wurde von Pfarrer Peter Zinkius (Zink) abgelöst
  • 1634 Pfarrer Michael Fürst
  • 1649/1651 Pfarrer Schmedding
  • 1651/1654 Pfarrer Hubert Weißkirchen
  • 1654/1659 Pfarrer Ambrosius Fulkens
  • 1659/1660 Pfarrer Albert Greff
  • 1660/1662 Pfarrer Johann Jakob Hoffmann
  • 1662/1666 Pfarrer Franz Christiani, an der Pest gestorben
  • 1666 Pfarrverwalter Kapuzinerpater Eligius
  • 1667/1670 Heinrich d'Arimont
  • 1670 Pfarrverweser Pater Lukas
  • 1670/1672 Pfarrer Johann Konrad Kaul, Kanonikus an der Liebfrauenkirche Frankfurt
  • 1673 Pfarrer Franziskus Braun
  • 1673/1674 Pfarrer Berthold Philipp Sothen
  • 1674/1701 Pfarrer Johann Christian Behringer
  • 1701/1703 Pfarrer Georg Heinrich Pfeifer
  • 1703/1722 Pfarrer Franz Michael Fleischmann
  • 1722/1739 Pfarrer Joseph Amadeus Bretzigheimer
  • 1739/1750 Pfarrer Johann Georg Vogel
  • 1750/1761 Pfarrer Johann Niklaus Steden
  • 1761/1779 Pfarrer Johann Jakob Macke, Priestergrab in der Kirche
  • 1779/1792 Pfarrer Johann Friedrich Imhoff
  • 1793/1798 Pfarrverweser Sebastian Staab
  • 1799/1821 Pfarrer Anton Trauth
  • 1823/1850 Pfarrer Alois Georg Bögner
  • 1850/1866 Pfarrer Baumann
  • 1866/1868 Pfarrverwalter Dr. Elz
  • 1868/1887 Pfarrer Euler
  • 1887/1904 Pfarrer Molitor

1638 bis 1642 gab es nachweislich keinen Pfarrer in Viernheim, danach wurde Viernheim bis 1649 vom Weinheimer Pfarrer Klengero versorgt.

Im Jahr 1617 wurde die Kirche mit Ausnahme des Turms wegen Baufälligkeit abgebrochen, der Neubau aus 1623 brannte während des Dreißigjährigen Krieges ab. 1651 und 1652 wurde die Kirche neu aufgebaut, finanziert durch Kurmainz, die Einweihung fand jedoch erst im Jahr 1660 durch den Mainzer Weihbischof Peter von Wallenburg statt. 1688 schon wurde ein Umbau der Kirche unter Pfarrer Behringer beschlossen. Das Erdgeschoss des Langhauses sollte aus Mauerwerk bestehen, darüber war Eichen-Fachwerk vorgesehen. Auch sollte die Kirche um einen Chor erweitert werden. Erst nach dem spanischen Erbfolgekrieg in 1730 wurde unter Pfarrer Joseph Amadeus Bretzigheimer die Erweiterung geplant. Grundsteinlegung erfolgte am 24. Juni 1731, der Bau wurde in 1733 abgeschlossen. Bauverantwortlich war Baumeister Johann Jakob Rischer aus Mannheim.

Zwischen 1804 und 1807 wurde der Kirchenbau erweitert, es kam ein neuer Chor hinzu und eine neue Sakristei, die Gesamtkosten betrugen 16 000 Gulden.

Schon 1816 musste der Turm repariert werden, gefolgt von weiteren Reparaturen danach bis zum Umbau im Jahr 1849. Hier erhielt der Turm die heutige Form, das Portal darunter wurde im Sommer 1850 fertig gestellt. Nach Sturmschäden kam 1851 ein neuer Sockel auf den Turm.