Benutzer:Radh/Carlos Latuff

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Der Künstler als Hexer

Der Brasilianer Carlos Latuff, eigentlich Carlos Henrique Latuff de Souza (* 30. November, 1968, Rio de Janeiro, im Stadtteil Sao Cristóvao) ist ein linksradikaler Karikaturist. Die wesentlichen Ziele seiner Kritik sind die Vereinigten Staaten von Amerika und Israel, der Krieg im Iraq und in Afghanistan, die israelische Besatzung Palästinas. Barack Obama, als Kriegstreiber, wird so wenig geschont, wie früher Ariel Sharon, George W. Bush, Condoleezza Rice, Tony Blair oder Ernesto Zedillo (ehemaliger Präsident Mexikos).

Blutsauger[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vampir in der Nacht, Ziombie am Tage?

Latuff geht über die übliche linke Karikatur hinaus. Sharons Gebiß auf einer Photomontage besteht aus angespitzten Vampirzähnen (Indymedia; abgebildet in einem belgischen Buch über antisemitische Karikaturen), Sharon läuft mit Hitlerbärtchen herum oder küßt den Führer.

Erotik der Macht[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wenn sich Bush und Blair einem Gefangenen widmen, veranstalten sie eine homosexuellen sadistische Show, Bush benutzt ein Instrument für den Anus des Mannes und Blair bepinkelt dessen Kopf mit seinem winzigen Penis. Ein anderes Bild zeigt den politischen Kommentator Alan Dershovitz, Professor an einer amerikanischen Eliteuniversität in einer Peep-Show wichsend unter einem Bild erfolgreicher israelischer Kriegsführung.

Enoch Powells Blutbad?

Latuff ist von Gewalt besessen, von feixenden Killern in israelischer Uniform und von Särgen in allen möglichen Formen. Gaza ist ein blutgefüllter Swimming-Pool.

Sentimentalitäten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der kubanische Finanzminister
Palästinensischer Che

Latuffs Darstellungen des Che wirken steif und leicht lustlos: gegen das ikonisierte Bild Guevaras kommt wohl auch Latuff nicht an. Latuff ist seinen Helden wohl zu nahe: Bilder von ihm mit der einst berühmten PFLP-Aktivistin und Flugzeugentführerin Leila Khaled zeigen einen gelösten glücklichen Aktivisten. Latuffs besondere Liebe gilt seit einem ersten Besuch an der West-Bank 1999 dem palästinensischen Volk.

Künstlerische Biographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Armes linksradikales Häschen
Adoleszenter linksradikaler Hase

Latuffs agit-prop vertritt nicht die Sache einer bestimmten Gruppe oder Partei, sondern drückt den globalen linksradikalen common-sense aus. Er wurde zuerst bekannt mit Arbeiten zur Indio-Revolte von Subcommandate Marcos in Mexico/Yucatan. Wie ein Zeitungskarikaturist arbeitet er über alles mögliche: Kämpfe in Griechenland, Studentenstreiks auf Puerto Rico, Polizeibrutalität in Brasilien, Auseinandersetzungen des bolivianischen Präsidenten Evo Morales, die Georgien-Krise usw..

Jüdische Sentimentalität[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Daran kommt kein Israeli vorbei

Zum globalen Common-sense der Radikalen gehört seit langem, daß die Lage der Palästinenser unter israelischer Besatzung identisch sei mit der Lage der Juden unter Hitler. Latuff beteuert zwar zu wissen, daß das eine rhetorische Übertreibung ist, er sollte aber auch wissen, daß es genügend Personen in der arabischen Welt gibt, die wirklich glauben, daß die Nazis sich den Juden gegenüber so benommen haben, wie es die Juden den Palästinensern heute gegenüber tun.

Überhaupt hat Latuff vor allem durch seine Kritik an Israel gewirkt. Es gab Protest und Klagen, der Vorwurf lautet, Latuffs Judenbild orientiere sich an dem halb-pornographischen Hetzblatt Der Stürmer. Latuff betreibt Antisemitismus behaupten seine jüdische Gegner, er übt künstlerische Kritik an der israelischen Palästinapolitik, sagt er selbst.

Nazis liebten Trachten

In der breiten westlichen Öffentlichkeit wurde er durch seine erfolgreiche Teilnahme an dem ersten iranischen Holocaust-Karikaturen Wettbewerb mit internationaler Teilnahme bekannt. Er gewann den zweiten Preis, zusammen mit einem französischen Zeichner, mit der Darstellung eines verzweifelten unrasierten Mannes mit Schnurrbart und arabischer Kopfbedeckung in blau-weiß gestreifter KZ-Kleidung. Der Judenstern wurde durch einen roten Halbmond mit einem P ersetzt. In grauer Nacht steht der einsame alte Gefangene vor einer Betonwand, die der neuen israelisch-palästinensischen Trennmauer ähnelt.

Biographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lauff war als Kind in den 1970ern von ganz normalen, kommerziellen Comics und Zeichentrickfiguren fasziniert (Hanna-Barbera cartoons und dem japanischen Ultraman anime. Latuff ist nach eigenen Angaben seit 1989 ein professioneller Künstler. Er begann als Werbegraphiker und arbeitete in den 1990er Jahren für linke brasilianische Gewerkschaftspubliktionen. Eine kritische Darstellung Latuffs ([1]) nennt die Vapt-Vupt, die Zeitung der Arbeitergewerkschaft (Worker's Council) der Staatlichen Hochschule, die Federale Universität Fluminense (UFF) in Niteroi, Rio de Janeiro.

Seine ersten bekannten Arbeiten handelten von dem mexikanischen Indianerprotest in Yucatan unter Subcommandante Marcos. Latuff stellt im Netz thematisch geordnete Galerien seiner Arbeiten unter der Copyleft Lizent zur Verfügung Latuff ist oft in Palästinensergebieten und im Nahen Osten. Iranische, ägyptische, jordanische, libanesische, saudische Zeitungen drucken seine Karikaturen. Latuff stellt thematisch sortierte Galerien seiner Arbeiten unter der Copyleft Lizenz bereit.

Wir sind die Welt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2002 wurde ein Serie We Are All Palesinians von der Schweizer Indymedia Webseite (Independent Media Center) gezeigt. Von Indianer und Negern (natürlich nicht in Brasilien) und Südvietnamesen, von Südafrikanern zu Tibetern und zurück zum Warschauer Ghetto. Das Bild aus Polen, im Stil an Art Spiegelmann erinnernd, zeigt einen Jungen mit Judenstern, der stolz angibt, er wäre ein Palästinenser: "I am Palastinian" - so haben sich allerdings viele Zionisten bezeichnet, was Latuff wohl nicht weiß. Man könnte sagen, daß der ganze Ärger in Palästina genau mit diesem Satz zusammenhängt. Das berühmte Photo des Jungen mit erhobenen Händen aus dem Warschauer Ghetto wird von Latuff für andere Arbeiten benutzt.

Externe Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Latuffs Blogs
Interviews
Sonstiges
  • Arbeiten waren auf Al Jazeera (TV) und auf George Galloways Fernsehsendung auf Press TV zu sehen;
  • MAD magazine (brazilianische Ausgabe vom Januar 2009) hat ihn publiziert.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]