Benutzer:ReinhardSchuler/Entwurf AgroCity

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Al Imfeld, ein bekannter Afrika-Spezialist, veröffentlichte kurz vor seinem Tod im Februar 2017 das wunderbare Buch «AgroCity – Die Stadt für Afrika – Skizzen einer neuen Urbanität» - Ziel: Die Stadt der Zukunft, geprägt von umfassender Nachhaltigkeit.
Imfeld analysiert verschiedene explodierende (Mega-)Städte in mehreren Ländern südlich der Sahara. Städte haben hauptsächlich ein Verwaltungs- und Handelszentrum, das von – oft vielen – Slums umgeben ist. Ihre Bewohner*innen haben ihr Ackerland verlassen und hoffen auf ein besseres Leben in der Stadt.
Auf dem Hintergrund von Imfeld‘s Überlegungen und zahlreichen vertieften Auseinandersetzungen und interdisziplinären Diskussionen entstand ein AgroCity-Konzept, das sich in der praktischen Umsetzung laufend selbst weiterentwickeln wird.

Einleitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Um der katastrophalen Ghettoisierung zu begegnen schlägt Imfeld neue Formen von Städten vor, die ein besseres Leben für ihre Bewohner garantieren – charakterisiert durch eine Mischung von Landwirtschaft und City-Annehmlichkeiten wie Erwerbsmöglichkeiten, Landeigentum als Genossenschaftsmitglied, Schulen, Nachbarschaft, Gesundheitsversorgung, Märkte, Theater, Sport, Tourismus und öffentlicher Verkehr.
AgroCities entstehen als Genossenschaften, sie überwinden traditionelle Trennungen wie Volkszugehörigkeit und Religion. In der AgroCity gibt es nur Fahrzeuge ohne fossile Brennstoffe. Zwei Drittel der Nahrungsmittel kommen aus horizontaler und vertikaler Landwirtschaft der AgroCity, und im Umkreis von etwa 25 km gibt es Selbstversorgung und Lieferverträge. Das weitere Einkommen wird aus dem Handel mit Erzeugnissen aus Werkstatt, Dienstleistungen und natürlichen Ressourcen generiert.

Entwurf für eine afrikanische Stadt, eine Vision von Al Imfeld selig[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Genossenschaft, die selber baut (u.a. bauen mit recykliertem Material)
  • Mitverantwortung für Ernährung ab dem Tag der Ankunft an
  • Primäre Ausbildung durch Nachbarn, Tauschhandel – vertieft durch die Unterstützung verschiedenster Spezialisten
  • Medizinische Basisversorgung
  • Märkte, Sport, Kultur, soziales und religiöses Leben
  • Genossenschaftliches Netzwerk
Genossenschaft als Grundstruktur
8 Bezirke in freundschaftlichem Wettbewerb

Elemente von AgroCity[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Genossenschaft als Grundstruktur
  • Alle Aufgaben durch AgroCitizens geleistet
  • 5‘000 bis Maximum 10‘000 Einwohner
  • Ideale Grösse: mindestens 4 km2 urbane Fläche
  • Begrüssungs-Zentrum
  • Gesundheits-Zentrum
  • Ausbildung – Schulen
  • Baumarkt
  • Wohnbauten
  • Vertikale & horizontale städtische Landwirtschaft
  • abhängig von lokalen Begebenheiten wie geographische Lage etc.
  • Dezentrale Dienste
    • Energieversorgung - Keine fossilen Brennstoffe
    • Wasser- und Abwasser-Management
    • Abfallbewirtschaftung
    • Kurze Recycling-Kreisläufe
    • 8 Bezirke in freundschaftlichem Wettbewerb
Ideales Zukunfts-AgroCity-Haus
Ideales Zukunfts-AgroCity-Haus

Ideales Zukunfts-AgroCity-Haus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Einfamilienhaus mit 700 m2 Umschwung
  • Fortschreitendes Bauen
  • Zusammenleben von 2 -3 Generationen
  • Bed & Breakfast für Student*innen, Touristen, Freunde etc.
  • Platz für 5-10 Personen
  • Mindestens 8 Schlafzimmer
  • Mindestens 2 Badezimmer
  • Werkstatt
  • Treibhäuser
  • Kleintiere

Regeln der AgroCitizens[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Friedliche Zusammenarbeit, kulturelle Mischung
  • Gemeinsame Verantwortung mit kooperativer Eigenverwaltung
  • Produktive städtische Bäuer*innen ab erstem Tag
  • Eigene Häuser selber bauen
  • Aus- und Weiterbildung für Kinder und Erwachsene
  • Tatkräftig für die Gestaltung von Tools, Produkten für Bauen und Handeln / Dienstleistungen

AgroCity Plan[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 5000 bis Maximum 10’000 Bewohner
  • Nicht mehr als 1000 Häuser
  • Mindestens 4 km2 urbane Fläche
  • Öffentliche Verwaltung
  • Registrierung von Land und Bewohner*innen
  • Öffentliches Notariat der Genossenschaft
  • Städtische Landwirtschaft
  • Städtische Infrastruktur
  • Strassen, Kreuzungen, Plätze, Treffpunkte
  • Sportmöglichkeiten
  • Spital, Feuerwehr, Polizei, Gericht, Gefängnis
  • Friedhöfe
  • Solarstrom, Solarkocher und Heizungen
  • Trink- und Gebrauchtwasser mit Rezyklierung in kleinen Kreisläufen (ca. 4 Familien)
  • Lokale Abfallverwertung und -entsorgung

AgroCity Antriebskräfte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Neuankömmlinge erhalten als Genossenschafter*innen einen freien Landtitel, idealerweise nur an Genossenschafterinnen; ebenso Mikrokredite zur Starthilfe
  • Sicherheit, Toleranz, gegenseitige Akzeptanz, multikulturelle, soziale und ökonomische Mischung; Schulung und Schlichtungsstellen der Genossenschaft
  • Bau des eigenen Hauses samt eines Gewerbes innerhalb eines Jahres
  • Neubeginn, wenn Genossenschafter*innen Bau/Gewerbebedingungen nicht erfüllen oder wegziehen
  • Bauen mit Unterstützung der Nachbarn und permanenter lokaler Baufachmessen
  • Fortlaufende technische Unterstützung durch permanente Baufachmesse
  • Landkauf für die Genossenschaft durch Lizenzvergaben, Sponsoren, Flüchtlingsrückführungsnationen
  • Verlockend für Sponsoren, Wissenschaftler*innen, Touristen, Freund*innen und Familien

AgroCity Ökonomisches[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Produziere Deine eigene Nahrung gemäss den Jahreszeiten und den örtlichen Möglichkeiten
  • Sei innovativ, versuche neue Möglichkeiten und Methoden
  • Verdiene Geld mit Produktionsüberschuss, Dienstleistungen und durch Handel
  • Erbringe Dienstleistungen (B&B, Touristenführungen, Safaris, Darbietungen, Shows, Festivals, Handwerk, Massagen, Nahrung etc.)

AgroCity Budget & Finanzierung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Unterstützung: AgroCity Association (ACA), Verein nach schweizerischem Recht, für Coaching , Zertifizierung etc.
  • Landkauf mit Lizenzeinnahmen, staatlicher und privater Förderung
  • Finanzierung Gesundheitswesen, Fachunterstützung durch Tele-Medizin
  • Staatliche urbane Infrastruktur für Bildung, Gesundheit, Feuerwehr-, Polizei- und Ambulanzen
  • Fortlaufendes Monitoring / Evaluieren , Controlling und Finanztransparenz
  • Lokales, nationales und internationales Sponsoring

AgroCity Angebot[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Fortlaufende städtische Landwirtschaft – grüner Landwirtschaftsgürtel im Umkreis von 15-25 km
  • Lokaler, nationaler und internationaler Handel
  • Dienstleistungen, Kultur, Sport
  • Wissenschafts- und Privat-Tourismus
  • Wasser-Management, Erosions-Controlling, Wiederaufforstung
  • Trink- und Gebrauchswasser, Rezyklierung in kleinen Kreisen
  • Saubere Luft, Ruhe, Eindämmung der Winderosion
  • Lokale Baustoffe und Bau aus Wiederverwertung
  • Kulturell verträgliche landwirtschaftliche Produkte (wie Früchte, Gemüse, Kleintiere, Hydrokulturen, Pilze, Sprossen, Würmer), handwerkliche Produkte etc.
  • Ernten, verarbeiten und konservieren von Nahrung
  • Think Tanks, Experimente, Forschung, Wettbewerbe, Erfindungen, internationaler Austausch der Resultate
  • Wiederaufforstung mit Baumschulen, Versamung in Parzellen mit Schutzzäunen gegen Huferosion und Tierverbiss; Fruchtbäume, Misch-Kulturen, Symbiosen

Quellen, Urheberrechte, Weblink[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Al Imfeld, AgroCity – Die Stadt für Afrika. Rotpunktverlag.ch - buecher - agrocity-die-stadt-fur-afrikaAl Imfeld, AgroCity, edited by Ueli Dubs, see: www.agrocity.org for free download in English, French, Swahili (Spanish & Arab to follow) Die Urheberrechte liegen bei der AgroCity Association. Weblink: www.agrocity.org